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Garmin Triathlon | Barcelona | 1,5K - 40K - 10K DRAFT

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10.10.12 18:54 9.382Text: Sylvii
Sylvia Gehnböck
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Fotos: Celias
Dank Garmin Österreich und Michael Schellnegger in letzter Minute auf die Startliste gehüpft. Als i-Tüpfelchen gab es einen Triathlon an den ich mich noch lange erinnern werde.10.10.12 18:54 9.405

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10.10.12 18:54 9.4057 Kommentare Sylvii
Sylvia Gehnböck
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Celias
Dank Garmin Österreich und Michael Schellnegger in letzter Minute auf die Startliste gehüpft. Als i-Tüpfelchen gab es einen Triathlon an den ich mich noch lange erinnern werde.10.10.12 18:54 9.405

Die Größe des Starterfeldes von über 2000 Athleten und einer technisch anspruchsvollen 10km Radrundstrecke veranlasste mich schon vor dem Wettkampf über einen Start im Elitefeld nachzudenken. Mit der Startzeit von über einer Stunde vor dem Rest der Meute wäre ziemlich sicher einiges einfacher gewesen, sowohl beim Schwimmen als auch am Rad. Doch der Gedanke an ein reales Windschattenrennen versus den Elite Athleten vielleicht einsam nachzuschwimmen (inkl. einem vielleicht komplizierten Ummelden) war Grund genug zu sagen: Schmiedl - ich bleib bei meiner Bikinigröße. Bestätigt wurde meine Entscheidung abends bei der Pre Race Party als ich plötzlich am Tisch mit der spanischen Triathlon Elite saß und ich mich eigentlich fragte: habe ich überhaupt einen Bikini dabei?

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Somit war ich bereit für das vorletzte Kapitel von 2012, im Nachhinein eines der besten Erlebnisse von 2012. Das Age Group Damenfeld zählte etwa 200 Athletinnen und wurde als insgesamt 4. Welle (im 10 Minuten Takt ) ins Rennen geschickt. Eine Brandungswelle machte den Landstart zu einer kleinen Herausforderung und mein ursprünglicher Gedanke dass das Schwimmen ab der ersten Boje einfacher werden würde erwies sich leider als falsch. Das Meer wurde eher noch unruhiger und obwohl ich mich bereits bei dieser Boje vom großen Damenfeld absetzen konnte, hatte ich dennoch den Anschluss nach ganz vorne hoffnungslos verloren. Nach der geschätzten Hälfte der Schwimmstrecke tauchten zahlreiche rote und grünen Badekappen von den Herrenwellen vor uns auf, welche noch hilfloser schienen als ich mich im Wasser fühlte, und die Orientierung zur letzten Wendeboje erheblich erschwerten. Waren die Wellen zu groß oder die Bojen viel zu klein, die 1,5 km schienen mir auf jeden Fall unendlich lang und erforderten mehr Energie als gedacht und erwünscht.

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Am langen Weg vom Schwimmausstieg in das Belle Mar Stadion (Wechselzone) bekam ich die ernüchternde und auch die letzte Information des Tages bezüglich Position und Rückstand: "Rang 8. - mehr als fünf Minuten Rückstand". Eine Ewigkeit hinter der Führenden, und dies auf 40 km bei einem Windschattenbewerb aufzuholen im Normalfall unmöglich. Durch die unendlich lange Laufstrecke in der Wechselzone war genug Zeit die Deutlichkeit der Tatsache zu erkennen, dass meine Schwimmleistung im Meer für solche Bewerbe einfach nicht reicht und volles Risiko auf der Radstrecke sich wahrscheinlich auch nicht mehr lohnen wird. Der Gedanke an eine vordere Position war mit dem Meer einmal mehr weggeschwemmt, eher waren kurzfristig meine Gedanken beim Schwimmtraining vom kommenden Herbst um diesem Umstand endlich ein Ende zu setzen. Doch dann kam Luke...

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Mit viel Scherzerei wurde ich die Tage vor dem Bewerb immer mit ähnlichen Ansagen vorbereitet wie z.B.: "Du musst fokussiert sein wie Luke Skywalker und fahren wie Pacman", aber was sich dann wirklich abspielte übertraf meine persönlichen "2000 Teilnehmer auf 10km - Vorstellungen" um ein vielfaches und mit dem Pacman Gedanken und vollster Konzentration startete ich wie eine Flipperkugel in das Radrennen. Athleten unterschiedlichsten Niveaus tummelten sich auf der gesperrten Strecke, Staus in den Kurven, Stürze am Rande, und ich mittendrin und voll dabei am Aufholkurs. Noch nie zuvor erlebte ich einen Triathlon der am Rad von Anfang bis zum Ende höchsten Fokus erforderte. Auch wenn gleich zu Beginn eine Herrengruppe von hinten kam und ich mich in den Arbeitsprozess einreihte, hielt sich doch deren Motivation in Grenzen, und etwa 80% der Arbeit ging auf meine Kappe. Die Worte "no no no" auf die Aufforderung zum Kreiseln kannte ich bereits von Jesolo. Wieviele Damen ich auf den vier Runden überholte konnte ich nicht sagen, nur zum Schluss, kurz vor dem Wechsel fiel mir eine Athletin auf welche ich einholte. Zum einen lag es an Ihrem Zeitfahrrad, zum anderen war sie die einzige welche sich nicht unmittelbar abschütteln ließ. Mit ihr im Schlepptau rollte ich nach absolut grenzwertigen und nicht ungefährlichen 40 km in die Wechselzone, und nach einem schnellen Wechsel gingen wir gemeinsam auf die Laufstrecke.

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Trotz meiner Beton Oberschenkel - scheinbar ist es mir nicht vergönnt bei einem Draft Bewerb einmal ausgeruht auf die Laufstrecke zugehen- konnte ich die ersten zwei Kilometer gut mit ihr mithalten. Dennoch baute sie ihren Vorsprung aus und nach den ersten flotten 5 km war ich gezwungen mein Tempo zu reduzieren. Nach wie vor hatte ich null Plan bezüglich meiner Platzierung, ich bemerkte nicht einmal wirklich dass ich eine Athletin beim Laufen überholte, mag daran liegen dass mir so etwas prinzipiell nicht passiert oder auch an der Vielzahl der Athleten welche die kurzweilige Laufstrecke säumten. Zum Glück war das Überholen weniger spektakulär als am Rad, und seit diesem Bewerb ist eines gewiss: "Pacman" kann auch laufen. Auf den letzten drei Kilometern erkannte ich dass sich mein Vorsprung zur nächsten Athletin deutlich vergrößert hatte, somit gab es keine Gefahr von hinten und auch keine Möglichkeit mehr nach vorne. Etwas planlos aber doch mit einem guten Gefühl das Beste aus diesem Bewerb herausgeholt zu haben überquerte ich die Ziellinie.

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Im Ziel erzählte mir dann die Athletin vor mir ihre Zeitfahrrad Geschichte: sie wollte ursprünglich in der Elite Welle starten und da üblicherweise bei Windschattenrennen keine Zeitfahrräder erlaubt sind wurde sie in die Amateurwelle verfrachtet, mit dem Hinweis auf eine bevorstehende Disqualifikation. Nun gut, eine Top drei Platzierung schien durchaus realistisch. Eine kurze Erholungsphase, zwei Bananen und zwei Drinks später, kam mir der Gedanke mich nach der Siegerehrung zu erkundigen, man weiß ja nie, und prompt schickte man mich zum Garmin Podium, mit den Worten "we have been looking for you". So schnell konnte ich die Info bezüglich meinem Tagessieg bei den Amateur Damen gar nicht verarbeiten, stand ich schon am Podium, mit Pokal, einem Garmin 910XT und einem breiten Grinsen. Das Podium wurde mit Kari Flottorp Lingsom (NOR) und Blomme Marieke (BEL) komplettiert.

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