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Mavic K10 Laufräder

NoSes Langzeittest des ersten Laufrad-Reifen-Systems von Mavic.
Text: Eri del Pozo Fotos: Erwin Haiden

3.000 km mit der Mavic K10 Limited Edition

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Agil, leicht und exklusiv das Laufrad, perfekter Grip, optimaler Pannenschutz und optimale Kraftübertragung der Reifen, so steht es in der Werbung für das erste Laufrad-Reifen-System von Mavic. Ob das auch den Tatsachen entspricht, dem bin ich auf den letzten 3.000 km nachgegangen.

Zugegeben, mein Laufradzugang ist vielleicht ein wenig altmodisch. Als Verfechter der Philosophie "wirklich alltagstauglich und vertrauenswürdig ist nur ein Laufrad, das ich selber eingespeicht habe" nähere ich mich dem Laufrad-Reifen-System Mavic K10 Limited Edition mit einer entsprechenden Portion Vorsicht an.
Als erstes mache ich auf meiner Küchenwaage einen Gewichtsvergleich: Mavic K10 Limited Edition vs. dem von mir handgefertigten Laufradsatz DT Swiss R 1.1 auf Dura Ace 7800 Naben verbunden durch 32 2-1,8-2 Speichen mit Conti 4000s. 120 g ist der Mavic K10 Laufradsatz insgesamt leichter. Das entspricht immerhin einer ordentlichen Portion Pasta - trocken ;-)

Rein optisch gibt die K10 natürlich mehr her als so ein herkömmlicher Laufradsatz, und für Freunde des subtilen Understatements wirkt sie auch nicht so aufdringlich wie die Hochprofil-Protzlaufräder, die heute schon fast jedes Versandrad verunzieren. Also aus meiner Sicht ein eindeutiges Plus für die schlichte Optik.

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Wegen der nachhaltigen Frosttemperaturen in diesem Frühjahr bleibt die Mavic K10 nach dieser ersten Inspektion vorerst mal in den mitgelieferten schwarzen Laufradtaschen. Schließlich wollen wir das gute Teil ja nicht durch Salz und Streusplit beschädigen, bevor wir ihm richtig auf den Zahn fühlen können.
Mitte März wird mir das Warten auf besseres Wetter zu blöd, ich packe die Mavic K10 Limited Edition zu dem Laufradsatz meines Vertrauens in den Radkoffer und wir düsen nach Malaga.

Die Straßen rund um Malaga sind von den Unwettern der vergangenen Woche noch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, die Wassermassen haben riesige Löcher aus dem Belag herausgewaschen und ganze Straßenabschnitte einfach weggespült. Aber sonst steht der Jungfernfahrt der K10 nichts mehr im Wege und wir machen uns auf zur ersten Ausfahrt, die völlig unspektakulär verläuft. Auf die Frage eines Freundes - und, merkst an Unterschied? - kann ich vorerst nur mit "nein" antworten.

Schon am nächsten Tag geht es auf Malagas Hausberg, den Puerto de Leon, auf 15,8 km von Meeresniveau auf 900 m. Die 120 Gramm Gewichtsunterschied merke ich nicht wirklich beim Bergauffahren. Ich habe genug mit dem restlichen Systemgewicht inklusive 5 kg Winterspeck zu kämpfen. Immerhin darf ich mich über eine respektable Durchschnittsleistung von 289 Watt auf 53 Minuten freuen. Laut 2Peak Powerkalkulator hab ich mir durch die 120 g weniger Gewicht und die aerodynamischen Fähigkeiten der Mavic K10 tatsächlich 1 Watt an Leistung gespart. Voll der Hammer, würd ich mal sagen.

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Nach dem Antrocknen der verschwitzen Trikots und dem Aufwärmen bei Kaffe am Kaminfeuer klemmen wir uns die Zeitung vom Vortag unter die Windwesten und begeben uns auf eine der geilsten Abfahrten der Gegend, vom Puerto de Leon über Olias wieder hinunter nach Malaga.
Die Straße ist in perfektem Zustand. Dem neuen Asphalt vom Vorjahr konnten auch die Unwetter nichts anhaben und ich will das neue Laufrad-Reifen-System Mavic K10 Limited Edition mal so richtig auf die Probe stellen.

Beim ersten Anbremsen zum Rechtsabbiegen wird es mir ein wenig mulmig. Das Hinterrad blockiert, als ich mal kräftig in die Bremse greife. Ich denk mir: "Na, nicht so übermütig, vielleicht war es da ja ein wenig feucht und sandig.
Dann geht's aber in rauschender Fahrt talwärts. Mit Tempo 60-65 km/h auf die erste Kurve zu, dann hart anbremsen, 45 km/h beim Kurveneingang und durch. Ich dosiere vorsichtig um einen weiteren Blockierer zu vermeiden. Ab dem Kurvenscheitelpunkt bis zum -ausgang meldet sich der Vorderreifen mit einem zur Vorsicht mahnenden Zwitschern. Ich lasse etwas nach, bin ja nicht lebensmüde, neben der Straße geht‘s teilweise recht ordentlich runter.
Die nächsten Kurven probiere ich vorsichtiger, aber mit demselben Effekt. Bei entsprechender Querbeschleunigung wehrt sich der Reifen akustisch. Zum Ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man diese Warnung übergeht, bin ich nach meinem Abgang aus dem Vorjahr aber zu feige. Ich schreibe die akustischen Begleiterscheinungen der Tatsache zu, dass die Reifen erst ein paar hundert Kilometer gefahren sind und hake das Thema vorerst ab.

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Die nächsten Tage prügle ich die K10 über Baustellen, durch Schlaglöcher und über Rumpelpisten, was diese ungerührt und ohne nennenswerte Proteste oder Defekte hinnehmen. Lediglich das Zwitschern der Reifen bleibt in schnellen Kurven ein steter Begleiter.
Einige tiefe Wunden haben die Straßen von Malaga an den Laufflächen hinterlassen, ein Stein ging sogar durch bis auf den Schlauch und verschaffte mir die Möglichkeit zu einer Demonstration im Schlauchwechseln, elegant, so wie ich‘s beim Willi gelernt hab ;-)
Nach 10 Tagen und 1.100 km wieder zuhause in Wien angekommen (leider waren ein Regentag und ein Tag mit Schnupfenattacke dabei, die mich vom Training abhielten) werden die Laufräder im Zentrierständer nachgemessen. Alles perfekt und rund, weder Seitenschlag noch Höhenschlag, die halten echt was aus.

Auf den nächsten 2.000 Trainingskilometern in Wien und Umgebung genieße ich die Vorzüge der Mavic K10 ungetrübt. Mühelos geht das Rad in die Kurven und vermittelt den von Mavic beworbenen agilen Eindruck. Alle Kraft geht nach vorn, speziell im Wiegetritt und bei Antritten spürt man das. Das leichte Gefühl der Unsicherheit, hervorgerufen durch die akustischen Warnsignale des Reifens, wird durch die Macht der Gewohnheit verdrängt. Sicher reagiert das Laufrad auf die Bremse, fällt mühelos in die Kurve und richtet sich am Ausgang wie von selber auf.

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Mein Fazit nach den ersten 3000km

Die Mavic K10 Limited Edition sind optisch schlicht und voll alltagstauglich. Sie überstehen schlechte Straßen so wie fette, winterbespeckte Fahrer mühelos und ohne aus der Fasson zu kommen. Sogar das Knacken der Schnellspanner, eine alte Mavic-Krankheit, scheint der Vergangenheit anzugehören. Super leicht sind sie nicht, aber das bin ich ja selber auch nicht.
Und das Reifengeräusch? Nach der ersten ausgedehnten Regenfahrt, die wir ja dieses Frühjahr zur Genüge genießen durften, hat der Vulkanaschestaub im Regen auch das Quietschen weggespült...

Exkurs: Entwicklung & Technologie der Mavic K10

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Vor genau 10 Jahren wurde der Mavic Ksyrium Laufradsatz präsentiert und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Im Laufe der Jahre wurden diese Laufräder immer leichter und effizienter. Zur Feier des 10-jährigen Jubiläums überrascht Mavic seine Kunden mit der Limited Edition K10 als Laufrad-Reifen-System: eine um 10 g geschärfte ISM3D-Felge inklusive neu entwickeltem und pfeilschnellen Dual Compound-Rennreifen.

Agil
Geringe Trägheit bei gleichbleibender hoher Steifigkeit: ISM3D
Maximal effiziente Kraftübertragung: Extradichte PowerLINK Karkasse (290 TPI) mit Isopulse-Einspeichung
Minimaler Rollwiderstand: GripLINK Dual Compound

Leicht
Leichte und steife Felgen: ISM3D, Fore-Felgenbohrungen, SUP-Felgenstoß
Leichte Allround-Race-Reifen: 225g pro Stück
Extraleichte Bauteile: Maxtal-Felgen, Zicral-Speichen, Carbon-Vordernabe, FTS-L-Freilauf

Exklusiv
System-Look aus einem Guss
Doppelt anodisierte Naben und Felgen
Finish mit schwarz und silber abgesetzten Überfräsungen
Limited Edition

Gewicht
1.470 g (Laufradpaar), 2.100 g (Laufräder + Reifen + Schläuche)

Preis
€ 990,- (Laufradsatz inkl. Reifen, Schnellspanner, Schläuche und gepolsterter Transporttaschen)

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Der neue K10 Yksium Reifen soll die Allround-Eigenschaften der Ksyrium Laufräder perfekt auf den Boden bringen. Der K10 wird nur im limitierten Laufrad-Reifen-System angeboten und kann im Fachhandel nachbestellt werden. Mavic möchte also nicht groß ins Reifengeschäft einsteigen, sondern seinen Kunden eine optimal abgestimmte Alternative bieten.

Die Entwicklung eines Reifens ist immer eine Gratwanderung zwischen den sechs wichtigsten Eigenschaften: Rollwiderstand, Grip, Gewicht, Schutz, Komfort & Haltbarkeit. Der K10 wurde von Mavic bei Vittoria, einem führenden Reifenproduzenten, in Auftrag gegeben um den Anforderungen der Ksyrium Laufräder zu entsprechen. Mavic gab die Rahmenbedingungen vor und Vittoria setzte diese mit ihrem Know-How um. Die Gummimischung an der Lauf- und Seitenfläche erinnert sehr stark an die des Vredestein Slicks oder an andere Top-Reifen. Allerdings mit viel Protection-Layers und dichter Karkasse.

GripLINK Gummimischung
Sorgt für den perfekten Grip. Die Dual Compound-Gummimischung setzt auf zwei unterschiedliche Härtegrade um den Kurvenhalt zu verbessern (weicher Gummi seitlich) und gleichzeitig die Abriebfestigkeit zu erhöhen (härterer Gummi in der Mitte der Lauffläche).

ProtekLINK Anti-Pannen-Schutzlage

Garantiert den optimalen Pannenschutz. Das Material Polycotton/Kevlar-Mix bietet viel Schutz bei geringem Gewicht.

PowerLINK Karkasse
Sorgt für die optimale Kraftübertragung. Je höher die Karkassendichte, desto geschmeidiger der Reifen. Mit 290Tpi findet man den K10 ganz oben auf der Qualitätsleiter.

Gewichte
Das Gewicht des K10 Reifens beträgt 225 g und der Schlauch mit schwarz eloxiertem Ventil wiegt 90 g.

Preise
Der Ersatz-Reifen kostet € 50,- im Fachhandel, ein Ersatz-Schlauch kommt auf € 6,50.

www.mavic.com


Um das Geld viel zu schwer.

 

Neutron Ultra mit 1470g siehe Börse.

 

nur 400€

 

wenn ich mich recht erinner, dann haben die neutron einen uvp von 750€, +2 gute reifen +2 schläuche = 850

ein vergleich mit gebrauchten teilen ist immer etwas schwer, aber vermutlich wolltest du nur deinen lrs bewerben?

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wenn ich mich recht erinner, dann haben die neutron einen uvp von 750€, +2 gute reifen +2 schläuche = 850

ein vergleich mit gebrauchten teilen ist immer etwas schwer, aber vermutlich wolltest du nur deinen lrs bewerben?

 

2x Conti 4000s a EUR 25 + 2x Race-light Schlauch a Eur 8 = EUR 66,--

 

(- 44% von 100 EUR)

 

Alles irgendwie relativ zu betrachten wie man sieht.

 

Meine Fazit-Meinung zu den K10: sicher top Laufräder, aber zu teuer (Preis-Leistungs-Verhältnis passt net).

 

Mike:devil:Rider

Bearbeitet von Mikerider
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