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Scott 2015

Scott 2015

04.07.14 23:57 21.186Text: Ralf Hauser
Ralf Hauser
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Fotos: Markus Greber, Martin Bissig, NR22
Neue Bikes, neue Kleidung und ein Bike-Abenteuer der besonderen Art: Die Saison 2015 steht an und Scott präsentierte sein neues Lineup im Schweizer Trail-Paradies Davos.04.07.14 23:57 21.201

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04.07.14 23:57 21.2013 Kommentare Ralf Hauser
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Markus Greber, Martin Bissig, NR22
Neue Bikes, neue Kleidung und ein Bike-Abenteuer der besonderen Art: Die Saison 2015 steht an und Scott präsentierte sein neues Lineup im Schweizer Trail-Paradies Davos.04.07.14 23:57 21.201

Unsere Schweizer Nachbarn verfolgen schon seit geraumer Zeit ein beneidenswertes Konzept beim Thema Wegerecht: Die "Share the Trails"-Politik erlaubt Mountainbikern die Benutzung von Wanderwegen. Mit der Ausnahme von einigen wenigen kleinen Kantonen, welche von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, sich von diesem Abkommen auszuschließen, ermöglicht das Bikern die legale Befahrung eines gigantischen legalen Singletrail-Netzwerkes. Im Kanton Graubünden allein, in welchem sich unter anderem auch die Region Davos Klosters befindet, warten über 1.300 km an potenziell erkundbaren Trails. Dass sich die Wintersport-Hochburg Davos Klosters aber auch besonders um die Mountainbiker bemüht, sieht man unter anderem am täglichen Einsatz einer sechsköpfige Truppe, welche sich nur um die Wartung und Erweiterung der Singletrails in der Region kümmert.

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Gastiert man in einem der 16 in der Gegend befindlichen Bike-Hotels, erhält man Liftkarten für die Nutzung der Bergbahnen gratis. Als Paradebeispiel bietet sich das Hotel Grischa in Davos als Absteige an, findet man dort doch sämtliche Bike-Annehmlichkeiten in einem luxuriösen Ambiente vereint.
Perfekte Bedingungen also, um die neuen Produkte des Jahrgangs 2015 von Scott, Syncros, Fox, Shimano und Schwalbe in die Mangel zu nehmen - die News zu Letzteren werden in Kürze nachgereicht.

Gambler 700

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Auf den ersten Blick sieht das Arbeitsgerät von Brendan Fairclough und dem Rest des Gstaad-Scott-Teams seinem Vorgänger sehr ähnlich. In Wirklichkeit ist aber kaum ein Teil unverändert geblieben, um das Gambler auf 27,5"-Laufräder zu stellen.
Viele unterschiedliche Testfahrer und Testgebiete (darunter Klassiker wie Chatel, Champéry, Crans-Montana, Verbier, Morzine oder auch Leogang) waren Teil der Weiterentwicklung des erfolgreichen Modells. Dabei ging es vorrangig darum, keinerlei Kompromisse einzugehen und auf jedes noch so kleine Detail zu achten.

Der Fox-Hinterbaudämpfer, welcher über ein Floating-Linkage mit leicht verbesserter Position angesteuert wird, sitzt nun eine Spur tiefer im Rahmen, verfügt aber immer noch über einen Flip-Chip, mit dem man die Tretlagerhöhe um 10 mm verändern kann. Auch die Kettenstreben konnten trotz der größeren Laufräder bei kurzen 425 mm Länge belassen werden (auf 440 mm verlängerbar). Das Tretlager wurde für verbessertes Handling in Kurven nochmals um ein kleines Stück auf 343 mm abgesenkt.
Auch Scott passt sich dem aktuellen Trend an, einen längeren Reach vor allem bei DH-Bikes zu verbauen. So wurde die Front auf 385 mm bei Rahmengröße S (415 mm bei M, 445 mm bei L) verlängert, um eine ausgewogenere Position am Bike und höhere Laufruhe zu erzielen. Der Lenkwinkel liegt bei 63 Grad, kann aber mittels der mitgelieferten Lagerschalen des Syncros-Steuersatzes in Ein-Grad-Schritten zwischen 61 und 65 Grad angepasst werden. Der Sitzwinkel wurde auf Wunsch der Weltcup-Piloten und Tester etwas abgeflacht, um die Bewegungsfreiheit auf dem Gambler zu optimieren.
Gegenüber seinem bereits sehr steifen Vorgänger konnte nochmals ein Steifigkeits-Zuwachs von 6% im Steuerrohr- und 15 % im Tretlagerbereich erzielt werden.

Mit all seinen Einstellmöglichkeiten kann man das Gambler getrost zu den am besten anpassbaren Downhill-Bikes am Markt zählen, das ein extrem breites Spektrum an verschiedenen Downhill-Strecken bzw. Fahrer-Präferenzen abdeckt. Aufgrund der zahlreichen Optionen kann der neue Rahmen bei Bedarf sogar mit 26"-Laufrädern gefahren werden.
Drei Modelle (Gambler 710, 720, 730) mit unterschiedlichen Ausstattungsvarianten sind erhältlich.

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Erste Eindrücke

Auch wenn die Bedingungen für unseren Testrun mit engen Singletrail-Kurven und gemäßigtem Gelände nicht unbedingt perfekt waren, darf man die ersten Erfahrungen mit der Neon-Rakete als äußerst positiv bezeichnen.
Das Gewicht des Rahmens ist gegenüber seinem Vorgängermodell bei höherer Steifigkeit unverändert geblieben und führte beim 710er-Modell zu einem Gesamtwert von 17,2 kg ohne Pedale. Damit zählt das Gambler vielleicht nicht zu den absoluten Leichtgewichten am Downhill-Markt, aber bereits nach den ersten Metern im Wiegetritt kommt man zu dem Schluss, dass sich das Bike leichter und spritziger anfühlt, als es die nackten Zahlen nahelegen. Vielleicht geht das auf die Kappe der 27,5"-Laufräder, sicherlich auf die der gut abgestimmten Federungskinematik.

Generell und überhaupt ist die Federung des Gamblers sehr ausgewogen und agiert jederzeit berechenbar. Der hohe Schwingendrehpunkt hilft dabei, vor allem Spitzkanten und grobe Hindernisse aufgrund seiner größeren Raderhebungskurve zu absorbieren. Mit 210 mm und dem speziell abgestimmten Fox DHX RC4 Hinterbauelement mit langem 89 mm Hub hat man ständig das Gefühl, sich Unebenheiten jeglicher Art am besten mit Vollgas und ohne Rücksicht auf Verluste zu nähern. Gute Voraussetzungen also, wenn es darum geht, so schnell wie möglich ins Tal zu kommen.

Voltage FR 700

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Seit seiner Einführung kam das Voltage FR aufgrund seiner Vielseitigkeit in unterschiedlichsten Varianten und Prototypen-Varianten vom Slopestyle-Bike bis zum leichten Weltcup-Downhill-Rennbike zum Einsatz. 2015 steht das Bindeglied zwischen Downhill und Freeride nun ebenfalls auf 27,5"-Rädern.

In einigen optischen Details erinnert die jüngste Reinkarnationnoch an das Vorgängermodell; in Wirklichkeit steht man aber vor einem komplett neuen Bike mit veränderter Geometrie, Kinematik und Design.
Der Federweg wuchs auf maximal 190 mm an (170 mm im kürzeren Setting) und der Lenkwinkel wurde auf 64 Grad getrimmt. Letzterer kann mit dem gleichen Steuersatz-System, das auch auf dem Gambler zum Einsatz kommt, mit unterschiedlichen Lagerschalen um bis zu zwei Grad plus oder minus variiert werden. Das Tretlager wurde für verbessertes Kurvenhandling auf 343 mm abgesenkt.
Anpassungsmöglichkeiten sind immer gut. Beim Voltage FR 700 gehen diese so weit, dass man es auch mit 26"-Laufrädern ausstatten kann. Mit solch einem Setup kann man auch die Hinterachse auf einer Position mit 415 mm extrakurzen Kettenstreben fahren. Wer auf 27,5" unterwegs ist, muss sich mit 425 mm begnügen.
Bei den Ausfallenden kommt Scotts IDS-X Dropout-Steckachsen-System zur Anwendung, welches durch seine exzentrische und konische Form eine Selbstlockerung verhindert. Wer will, kann auch Ausfallenden für klassische Schnellspanner mit 135 x 10 mm bzw. 135 mm-Steckachse bekommen.

Der Schwingendrehpunkt wanderte um 5 mm höher, um grobe Brocken besser eliminieren zu können. Mit einem um 41 % steiferen Tretlager- und 26 % steiferem Steuerrohrbereich ist der neue Rahmen seinem Vorgänger um Längen voraus. Die verbaute Fox 36 Float mit 180 mm Federweg für 27,5"-Laufräder ist exklusiv an Scotts Voltage FR zu finden.
Das Gesamtgewicht beläuft sich auf 16 kg ohne Pedale, was dem verspielten Charakater des Voltage FR in jeder Situation zugute kommt.

Big Ed

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Scott hat Bikes für alle Fälle, und so darf auch ein Fat Bike nicht im Programm fehlen. Das neue Big Ed (benannt nach einem der Transport-LKWs von Scott und Firmengründer Ed Scott) kann sich mit seinen ultra-fetten Reifen einfach nicht verstecken und fetzt vor allem weichen Untergründen wie Sand und Schnee. Natürlich kann man Fat Bikes auch auf allen anderen Bodenformen fortbewegen und sich einfach nur auf die federnde Wirkung der Ballonreifen - und im Fall des Big Ed auch jener der neuen RockShox Bluto-Federgabel - verlassen.

E-Spark

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Auch bei Scott kann man sich nicht der Beliebtheit von Mountainbikes mit Elektroantrieb verschließen und lässt eine motorisierte Variante des Spark auf die Berge los. Angetrieben von einem Bosch-Motor mit 400 Wh wird auch dem steilsten Anstieg der Schrecken genommen. Auf der sparsamsten Stufe soll man bis zu 170 km Distanz damit zurücklegen können, wenn es heißer zur Sache geht, sollten um die 70 km drinnen sein.

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Erste Eindrücke

Über Sinn- und Unsinn der elektrischen Mountainbikes wollen wir hier nicht diskutieren. Fakt ist, dass man vom ersten Pedalantritt an mit einem Dauergrinser im Gesicht unterwegs ist - vor allem, wenn man die Stellung am Computer (genannt HMI Interface) auf die höchste Stufe, passenderweise genannt Turbo, schaltet.
Der Bosch-Motor liefert blitzschnell kräftiges Drehmoment und es ist faszinierend, welche Steigungen man problemlos mit der motorisierten Unterstützung bezwingen kann, selbst wenn man sich auf verblockten Wegen fortbewegt. Ist man mit nicht-motorisierten Bikern unterwegs, kann man locker auf einer geringen Leistungsstufe mithalten, was die Reichweite erhöht. Will man trotz des Antriebs seinen Körper nicht schonen, tritt man einfach gewohnt beherzt in die Pedale und beendet seine Lieblingsrunde vermutlich in der Hälfte der Zeit.

Gewohnt effizient arbeitet das Fahrwerk des Spark. Mit 120 mm Federweg samt Scotts exklusivem Fox Nude CTCD-Hinterbauelement kann man jederzeit dank Twinloc-Hebel am Lenker gleichzeitig Federgabel und Hinterbau in den passenden Modus (Climb, Trail Control und Descend) schalten. Die stark angepasste Geometrie mit langen Kettenstreben bringt Laufruhe ins Fahrwerk.
Bergab muss man mit dem Mehrgewicht des Motors und Akkus am Bike klarkommen. Vor allem auf Abfahrten mit starkem Gefälle bedarf es beim Anbremsen etwas Nachdrucks, um die Geschwindigkeit zu verringern und Kontrolle zu behalten. Generell fallen Richtungswechsel und Gewichtsverlagerungen träger aus, als man sie von einem herkömmlichen Mountainbike gewohnt ist.

Ab 25 km/h ist mit der Unterstützung des Motors Schluss, egal in welche vertikale Richtung man sich gerade bewegt. Dann müsste man in der Ebene oder bergauf schon gewaltig in die Pedale treten, um das extra Gewicht oberhalb dieser Maximalgeschwindigkeit in Schwung zu halten. Egal wie, der Spaß ist enorm, das Gefühl, einen Berg aus eigener Kraft erklommen zu haben bleibt für alteingesessene Mountainbiker aber vermutlich aus.

Spark 700 Ultimate

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Kaum wurde Shimanos revolutionäre elektronische XTR Di2-Schaltung präsentiert, hat Scott auch schon das passende Fahrwerk, um diese zu integrieren.
Dank durchdachter Kabelführung im Inneren des Rahmens besticht das Spark Ultimate mit aufgeräumter Optik beim Cockpit. Die Batterie ist im Inneren der Dämpferaufnahme integriert und kann über den Computer am Lenker wieder aufgeladen werden. Auch die Fox-Federelemente können elektronisch vom selben Computer gesteuert werden, im Fall des Spark wird sogar die iCTD-Technologie zum Einsatz kommen, welche ein Trail-Setting zum Climb- und Descend-Modus hinzufügt, um den Einsatzbereich zu erweitern.

Genius LT 700 Tuned

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Das im Vorjahr erstmals präsentierte Enduro-Bike wird weiter verfeinert. An der Front kommt die neue Fox 36 mit 170 mm Federweg zum Einsatz, welche auf den härtesten Strecken zusätzliches Downhill-Potenzial zur Verfügung stellt und ein weitaus sensibleres Ansprechverhalten als ihre Vorgänger mit sich bringt.
Exklusiv für Scott ist die Gabel mit CTD-Funktion ausgerüstet, welche mittels Twinloc-Hebel am Lenker gleichzeitig mit der Hinterbaufederung aktiviert werden kann. Der Hebel ist neuerdings direkt an einem Syncros-Griff befestigt, was zusätzlichen Platz für weitere Komponenten am Cockpit schafft (ein Adapter für eine separate Anbringung ist erhältlich).
Neu ist auch ein spezieller Chainguide für 11-fach Systeme an der Oberseite des Kettenblattes, welcher auch beim Genius-Modell montiert werden kann. Dank seiner minimalen Größe bleibt das Gewicht sehr gering und wird ein Herabfallen der Kette - welches auf der Einfach-Kurbel sowieso bereits beinahe passé ist - praktisch unmöglich.

Da die neue 36er Gabel in ihrer Einbaulänge um einen Tick kürzer ist als die Fox 34 vom aktuellen Modell, gleicht ein neuer Steuersatz den Höhenunterschied aus, um die Geometriedaten beizubehalten.
Gleichzeitig ist aber auch eine neue Lagerschale erhältlich, mit welcher man den Lenkwinkel - neben dem bereits existierenden Flip-Chip an der Dämpferbefestigung - um 0,7 Grad verändern kann (im flachsten Fall also 65,6°).
Auch der exklusive Fox Nude CTCD-Dämpfer wurde unter anderem mit Blick auf ein besseres Ansprechverhalten überarbeitet. Die drei Settings, wobei sich je nach Einstellung die Kompressionsdämpfung und Luftkammer (reduziertes Volumen und geringerer Federweg von 110 mm in der Traction Control-Position und Lock-Out mit reduziertem Blow-Off in der Climb-Stellung) ändern, bilden das Herzstück der Fahrwerksverstellung.

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Erste Eindrücke

Das Genius LT kann man völlig zu Recht als Bike für alle Fälle bezeichnen. Gerade wenn man sich in unbekanntem Terrain befindet, spielt das LT seine Stärken aus. Das beginnt schon beim geringen Gewicht von 12,1 kg ohne Pedale, geht über die kompromisslose Ausstattung und endet spätestens bei der Fahrwerksverstellung, deren Bedienung vom Lenker aus nach kurzer Zeit zur natürlichen Handbewegung wird.
Auf Forststraßen und Asphaltabschnitten ist der Climb-Modus eine willkommene Unterstützung und man würde nie annehmen, dass man auf einem Bike mit bis zu 170 mm Federweg sitzen würde. Unsere bevorzugte Kletterposition auf technischen Wegen fanden wir in der Trail Control-Stellung, wo stets für Traktion gesorgt war, aber die Schlagspitzen von Hindernissen effektiv mit 110 mm Federweg reduziert wurden.
Die 27,5"-Laufräder und der exzellente Schwalbe Rock Razor Hinterreifen (welcher trotz seines geringen Rollwiederstandes auf unterschiedlichen Abfahrten samt losem Geröll oder Wurzeln durchaus Biss zeigte) unterstützen den Vortrieb.

In jeder der Positionen merkt man, dass das Bike auf maximalen Vortrieb getrimmt ist. Auch im Descend-Modus sackt das LT niemals unangenehm weg und ist stets für den nächsten Schlag bereit, was für viel Support im mittleren Bereich der Federkennlinie und hohe Progression gegen Ende des Federwegs spricht. Auch mit softerem Setup bei etwas mehr Sag im Grundsetup der Federung wird das Genius LT somit zwar nicht zur Sänfte, man bekommt aber auch nie das Gefühl, dass man je an die Grenzen der 170 mm bei den Federelementen stößt und kann somit auch in unwegsamen Terrain das Bike brutal schnell laufen lassen. Das Upgrade mit der steifen und sensibel ansprechenden Fox 36-Federgabel steht dem LT auf alle Fälle gut.

In manchen Situationen überrascht die Allround-Tauglichkeit der Geometrie förmlich, ist doch die Brücke zwischen Wendigkeit in Spitzkehren und Laufruhe bei schnellen Abschnitten gut geschlagen. Abfahrtsbegeisterte werden die zusätzliche Option der Abflachung des Lenkwinkels durch den Steuersatz zu schätzen wissen.
Auf den Singletrails rund um Davos konnte das Genius LT auf alle Fälle seine Chamäleon-artigen Vorzüge perfekt ausspielen und man kam nahe an das Gefühl heran, das eine Bike für (fast) alle Fälle unter dem Hintern zu haben - wodurch es in unserem Fall auch zum perfekten Begleiter für ein spezielles Bike-Abenteuer wurde: das der Bahnentour nämlich.

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Die Bahnentour

Im Zuge der Testtage wurde den Journalisten aus den verschiedensten Ecken der Welt die Möglichkeit offeriert, an der berühmten Bahnentour Davos Klosters teilzunehmen. Die Idee dabei: 10.000 Abfahrts-Höhenmeter an einem Tag zu bestreiten, mit und ohne Unterstützung verschiedener Bergbahnen. Der Guide war dabei kein anderer als der Herausgeber des Magazins Ride und Erfinder der Route, Thomas Giger.

Um die magische Abfahrtsmeter-Marke zu knacken, muss man sich nach einem exakten Zeitplan richten und Defekte möglichst vermeiden. Eine Aufgabe, die in unserem Fall mit zu Beginn insgesamt zwölf Fahrern (samt prominentem Besuch von Enduro-Profi Remy Absalon) keine leichte werden sollte. Bereits nach der ersten knackigen Auffahrt zum Chörbschhorn inklusive Schiebepassagen (trotz vorherigem Transport mit der Standseilbahn aufs Weissfluhjoch) wurde uns schnell bewusst, dass es sich bei der Bahnentour um kein Zuckerschlecken handelt und geistige und körperliche Fitness fürs Durchkommen gefragt sein würden.

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Die hochalpinen Kletterpassagen dienen schon alleine dazu, dass sich nicht zu viele Sportler an die Bezwingung der Route machen und eine übermäßige Belastung der Trails verhindert wird. Schnell stellte sich auch heraus, dass wir mit der großen Gruppe nicht annähernd an die 10.000er Marke herankommen würden, was aber nicht wirklich außergewöhnlich war.
Normalerweise bekommen alle Teilnehmer eine Karte mit der gesamten Routenbeschreibung, um bei Problemen oder mangelnder Fitness und/oder Können notfalls alleine wieder zur Heimdestination zu finden. Beim kurzen Zusammenwarten auf alle Fahrer am ersten Gipfel brachte es Tommy Giger mit einem dicken Grinser im Gesicht auf den Punkt: "Die Bahnentour ist Mountainbiken im Darwin-Style; only the strongest and fittest survive." Nach dem Ausscheiden von drei Fahrern ein paar Stunden später, die beim gemeinsamen Versuch einen Platten so schnell wie möglich zu reparieren zurückgelassen werden mussten um rechtzeitig zur Abfahrt einer Bergbahn zu gelangen, wurde der Spruch etwas abgeändert. Only the strongest and fittest arrive. Passend.

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 "Die Bahnentour ist Mountainbiken im Darwin-Style; only the strongest and fittest survive" 

Tommy Giger

Als die zu diesem Zeitpunkt noch aus sechs Fahrern bestehende Truppe noch mit einem berauschenden Puffer von zwei Minuten die Bergbahn erreichte, wurde uns der knapp kalkulierte Zeitplan erst richtig bewusst und wir begriffen den wahren Stress zur vollständigen Bezwingung der Route an einem Tag. Dass die Pizza zum Mittagessen in die Gondel geliefert hätte werden sollen, um keine Zeit zu verschwenden, leuchtete auch spätestens an diesem Punkt ein.
Durch unseren etwas verworrenen Zeitplan kam es dazu aber sowieso nicht. Das tat dem Highlight der Tour - der Abfahrt von Davos Weissfluhjoch nach Klosters - allerdings keinerlei Abbruch. Hochalpine Geröllfelder und feinste Singletrails mit Abschnitten, die stark an die Steintrails am Gardasee erinnerten, schlängelten sich schier endlos ins Tal und ließen ununterbrochen den Song vom aktuellen Lego-Film im Hinterkopf rennen: Everything is awesome.

Nach Absolvierung von ca. der Hälfte der Strecke hieß es für meine Wenigkeit die Rückreise zum Hotel anzutreten, war doch ein Flieger einige Stunden später am Flughafen in Zürich zu schnappen und dauert die Bahnentour im Normalfall von 8 Uhr am Morgen bis 19 Uhr am Abend. Auch wenn noch Kraft für ein paar Abfahrten vorhanden gewesen wäre, fiel der Abschied nach stundenlangem Singletrail-Geheize allerdings nicht allzu schwer, braucht man doch normalerweise Tage oder Wochen, um auf ein ähnliches Pensum zu kommen.
Und doch wird sich da wohl in Zukunft ein nagendes Gefühl seinen Weg an die Oberfläche bahnen: vielleicht doch einmal zurückkehren, um den Versuch zu starten, die gesamte Strecke zu absolvieren.?

Mehr Infos unter: www.bahnentour.ch

Bikewear

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Zum Biken gehört auch die passende Kleidung, und bei Scott ist man sich der Wichtigkeit guter Bikewear bewusst. So finden sich für jeden Einsatzzweck die passenden Kollektionen (unterteilt in Performance und Mountain) in unterschiedlichen Stil- und Farbrichtungen für Frauen und Männer im Sortiment.
Zwei der Highlights sind die Kategorien Trail und Genius LT (Enduro), die mit peppigen Farben auf sich aufmerksam machen. Bei der Trail-Linie zielt alles auf möglichst leichtgewichtige und gut ventilierte Kleidungsstücke ab. Für die Enduristen kommen etwas robustere Materialien mit lockerer Passform und großen Taschen für Utensilien zum Einsatz, welche aber dennoch einen exzellenten Tragekomfort auf längeren Touren aufweisen.

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ITD Protec

Eines der größten Highlights findet sich in der Performance-Bekleidungslinie. Hinter dem Namen ITD Protec verbirgt sich eine neue Technologie, die in Zusammenarbeit mit Schoeller Switzerland entwickelt wurde und Carbonfasern sowie Keramik-Prints in das Kleidungsstück integriert.
Das Material wird dadurch hitze- und abreibungsresistent und schützt so die Haut vor Abschürfungen im Fall eines Sturzes.

Wie effektiv das neue Material ist, bewies eine Live-Vorführung, bei dem ein herkömmliches Textilstück über einen Luftballon gespannt und innerhalb weniger Sekunden auf einem Bandschleifer durchgescheuert wurde, was wiederum zum Platzen des Ballons führte.
Bei der Wiederholung des Versuches mit ITD Protec-Material wurde die Vorführung nach über einer Minute abgebrochen, ohne großartig sichtbare Abnützungsspuren und mit intaktem Ballon. Am RC Pro ITD Protec-Shirt sind die Schulter und Armpartien bzw. auf der Hose die gesamten Seitenpanele aus dem Wundermaterial, für welches Scott zwei Jahre die Exklusivrechte besitzt.

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Helme & Schuhe

Bei den Helmen kommen unter anderem mit dem ARX Plus (Rennrad) und ARX MTB Plus zwei neue Modelle mit MIPS-Sicherheitssystem auf den Markt. Der Cross-Country/Trail-Schützer wiegt 280 g in Größe M und verfügt über ein optimiertes Ventilationssystem, MRAS 2-Anpassungssystem und einen abnehmbaren Visor.
Das Topmodell Vanish Evo wird aus zwei verschiedenen EPS-Schäumen mit unterschiedlicher Dichte aufgebaut, was eine höhere Aufschlags-Absorption bei gleichem Materialeinsatz bringt. Daher wird eine Konstruktion mit dünneren Stegen für bessere Belüftung möglich, bei gleichzeitig erhöhter Stabilität.

Bei den Schuhen stehen perfekte Passform und hohe Kraftübertragung für die Entwickler an erster Stelle. Ein Highlight aus dem Angebot ist das neue MTB Premium-Modell mit doppeltem Boa-Verschluss (welcher neuerdings eine Feinrasterung beim Auf- und Zumachen erlaubt) sowie der Fertigung mit Sonic-Welding, wobei vorgeformte Micropanele ohne Nähte zusammengefügt werden.

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