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Nachdem letztes Jahr das Team Ortomol Sport Bikeboard.at mit Reinhard Hörmann, Annabelle Konczer, Rainer Hoyer und Martin Ganglberger als Vierermannschaft durch die Höllenqualen der Le Tour Ultime ging, versucht es heuer Valentin Zeller solo und berichtet hier ab 30. August live in seinem Tagebuch.

Treiben einem die nüchternen Daten dieses Rennens bereits beim Lesen kalte Schauer über den Rücken, so bedeutet es für die Fahrer einen ständigen Kampf gegen sich selbst - umschleiert vom fortschreitenden Schlafentzug, umgeben vom ständigen Blinken, Brummen und Hupen des Begleitfahrzeuges, ausgesetzt der nächtlichen Kälte der Berge und stehenden Hitze endlos scheinender Geraden, verführt jeden Moment aufzuhören, sich ins Wohnmobil zu legen und einzuschlafen...

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Anzahl der Etappen:1
Etappenlänge4.022 km
Höhenmeter:50.000 bergauf
Energieverbrauch:16.000 Kalorien pro Tag
Flüssigkeitsaufnahme:25 l pro Tag
Schlaf:1:40h pro Tag
Crewmitglieder:10
Streckenverlauf:Start in Oisterwijk in Holland, durch Belgien auf die klassische Streckenführung der Tour de France Richtung Süden über die Alpen und Pyrenäen, an Paris vorbei und über die Ardennen zurück nach Holland.
Pässe:Col de Madeleine, Col du Glandon, Alpe de Huez, Col de Lauteret, Col d'Izoard, Mount Ventoux, Col de Monte, Col de Portet d'Aspet, Col de Pyresourde, Col d'Aspin
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Mittwoch 29.8. - 10:30 Uhr ... es gibt immer was zu tun ...

Ein lautes „Guten Morgen“ von der gesamten Zeller-Crew! Nach unserem gestrigen „ersten offiziellen Crew-Zusammentreffen“ am Abend sind wir nun schon wieder auf Vorbereitungs-Tour.

Ich (Birgit) sitze gerade in unserer Hotelbar und nütze Strom- und Internetanschluss, um wieder die News upzudaten. Vali sitzt bereits am Rad und gönnt sich eine letzte Trainingseinheit und erkundet die Gegend.

Die Zeller Crew ist so gut wie ausgeflogen. Zur Zeit bereiten sie gerade die Fahrzeuge für die offizielle Abnahme beim Veranstalter vor. Wir müssen nämlich neben der offiziellen Beschriftung auch Drehlichter und Fahren am Pacecar bzw. an den Fahrzeugen montieren ... – die Abnahme ist um 12 Uhr Mittags. Regina und Michi gönnen sich gerade noch ein schnelles Frühstück bevor es hinter die Kamera geht.

Im Radio läuft gerade Queen mit „I want to ride my bicycle“ – wie passend:-)
Dieses Lied dürfte auch DAS Motto in Holland sein. Was uns nämlich gleich bei der Ankunft aufgefallen ist – ganz Holland fährt Rad. Ob jung oder alt – der Großteil der Einwohner hier ist per Rad unterwegs. Und die Räder selbst – die sind unglaublich. Vom alten Waffenrad bis hin zum „Radschaukelstuhl“ und einigermaßen flotten Flitzern ist hier nämlich alles vertreten.

Am Nachmittag findet die offizielle Wettkampfbesprechung statt, danach gibts für uns ein letztes "großes" Teammeeting ...

Bis bald, Birgit und die gesamte Zelle-Crew

  • Le Tour Ultime ... das Nonstop-AbenteuerLe Tour Ultime ... das Nonstop-Abenteuer
    Le Tour Ultime ... das Nonstop-Abenteuer
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  • So schauts aus ... in Oisterwijk
So schauts aus ... in Oisterwijk
    So schauts aus ... in Oisterwijk
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  • Ein Parkplatz in Tilburg - die Vorbereitungen laufen ...Ein Parkplatz in Tilburg - die Vorbereitungen laufen ...
    Ein Parkplatz in Tilburg - die Vorbereitungen laufen ...
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  • Haben sie nen Plan - oder doch net?Haben sie nen Plan - oder doch net?
    Haben sie nen Plan - oder doch net?
    Haben sie nen Plan - oder doch net?
  • Das Gebetsroither Wohnmobil ... unser ZuhauseDas Gebetsroither Wohnmobil ... unser Zuhause
    Das Gebetsroither Wohnmobil ... unser Zuhause
    Das Gebetsroither Wohnmobil ... unser Zuhause
  • Philipp sorg für Sicherheit - auch am Rad:-)Philipp sorg für Sicherheit - auch am Rad:-)
    Philipp sorg für Sicherheit - auch am Rad:-)
    Philipp sorg für Sicherheit - auch am Rad:-)
  • Jürgen spricht: "Es werde Licht" ...Jürgen spricht: "Es werde Licht" ...
    Jürgen spricht: "Es werde Licht" ...
    Jürgen spricht: "Es werde Licht" ...
  • Auf gehts für Vali und Manu im Flieger nach Köln ...Auf gehts für Vali und Manu im Flieger nach Köln ...
    Auf gehts für Vali und Manu im Flieger nach Köln ...
    Auf gehts für Vali und Manu im Flieger nach Köln ...

Mittwoch 29.8. - 23 Uhr ... nur noch ein Mal schlafen ...

Check in - in Oisterwijk ... Am frühen Nachmittag erfolgte der offizielle Check in von Vali und der gesamten Crew. Unsere Fahrzeuge wurden kontrolliert - ob zum einen alle notwendigen Lichter, Schilder ... vorschriftsmäßig montiert sind und ob die Fahrzeuge als solches funktionieren;-) Bei diesem Check haben wir auch erstmals die weiteren Teilnehmer der Tour kennen gelernt. Alleine die Fahrzeuge der Teilnehmer sind unverkennbar - vollgeklebt mit Sponsoren-Logos und aufgeputzt mit orangen Drehleuchten und einer Wettkampfflagge.

Beim LTU-Büro werden wir auch haufenweise mit Nahrungsmitteln eingedeckt - sogar Salat und Hühnerkeulen sind dabei - net schlecht! Nach dem Check in haben wir noch ein paar Fotos und Filmaufnahmen mit Vali gemacht und dann gings zurück ins Hotel.

Die Wettkampfbesprechung ... Um ca. 17 Uhr gabs die eigentliche Wettkampfbesprechung, wo die LTU-Organisatoren nochmals die wichtigsten Informationen den Crewmitgliedern mitgeteilt haben. Da die Strecke selbst ja nicht gesperrt ist, ist besondere Vorsicht geboten. Die Betreuerfahrzeuge dürfen zum Beispiel nicht hintereinander fahren, weiters darf nicht einfach so am Straßenrand geparkt werden, "selbstverständlich" darf sich der Teilnehmer nicht am Fahrzeug anhalten ... Außerdem gibt es durchschnittlich alle 90-100 km sogenannte Timestations, wo kontrolliert wird, ob die Teilnehmer ordnungsgemäß auf Kurs sind.

Die Einzelstarter starten zeitversetzt - Vali wird Morgen Donnerstag um 12:10 Uhr zu Mittag als zweiter der Einzelstarter in das Nonstop-Abenteuer gehen.

Um 18 Uhr - Offizieller Empfang im Hotel Congresszentrum Leijhof in Oisterwijk... Wir sind zu einem Galadiner eingeladen, bei dem wir uns zunächst mal stärken - denn so wirklich zum Essen gekommen sind wir den ganzen Tag nicht. Danach gabs die offizielle Vorstellung der Teilnehmer: Die weiteren Einzelstarter sind zwei Spanier, nämlich Julian Sanz und Amat Artigas Towle. Bei den Teamstartern sind Shanna Armstrong und Rob Kish aus den USA am Start, sowie Rainer Popp aus Deutschland gemeinsam mit Guus Moonen.

Unsere (fast) letzte offizielle Teambesprechung ... Gleich nach dem Abendessen haben wir uns nochmals mit unserer Zeller-Crew beim Gebetsroither-Wohnmobil getroffen, um die letzten Details zu besprechen. Langsam macht sich doch eine gewissen Spannung breit, aber nicht im negativen Sinne sondern eher die "Vorfreude", dass das Abenteuer nun endlich beginnt. Unser Gebetsroither-Wohnmobil bleibt bereits direkt am Startgelände, der Rest der Crew fährt wieder ins Hotel, wo wir uns noch einen letzten "Abschlussdrink" genehmigen. Na dann - Gute Nacht und bis bald!

  • Da bin i nun ...Da bin i nun ...
    Da bin i nun ...
    Da bin i nun ...
  • Unsere Begleitfahrzeuge werden von oben bis unten beklebtUnsere Begleitfahrzeuge werden von oben bis unten beklebt
    Unsere Begleitfahrzeuge werden von oben bis unten beklebt
    Unsere Begleitfahrzeuge werden von oben bis unten beklebt
  • Sooo viele Räder ... und Vali fällt überhaupt net aufSooo viele Räder ... und Vali fällt überhaupt net auf
    Sooo viele Räder ... und Vali fällt überhaupt net auf
    Sooo viele Räder ... und Vali fällt überhaupt net auf
  • Vali bei der Vorstellung im Rahmen des Gala-DinersVali bei der Vorstellung im Rahmen des Gala-Diners
    Vali bei der Vorstellung im Rahmen des Gala-Diners
    Vali bei der Vorstellung im Rahmen des Gala-Diners
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Do. 30.8. - 8:15 Uhr... Ein Sportler - ein Team - ein Ziel

Ein Abenteuer wie die Le Tour Ultime ist eine Herausforderung, die einem Sportler mehr als genug abverlangt. Das alles wäre aber nicht möglich, wenn es im Hintergrund ein Team gibt, das Valentin Zeller rund um die Uhr begleitet und betreut.

Unsere Zeller-Crew zählt insgesamt 10 Personen, die ihre bestimmten Aufgabenbereiche haben und natürlich auch dort aushelfen, wo mal der Hut brennt. Da wir während der Tourberichterstattung immer wieder auch von den "Schicksalen" der einzelnen Crew-Mitglieder erzählen werden, nutzen wir jetzt vorab die Gelegenheit, die Zeller-Crew kurz vorzustellen:

Hier die Crew im "Schnelldurchlauf"

Manuela Mair ("Manu”): Crew-Chefin und Valis Freundin. Manu wird während der Tour sehr viel Zeit im Pacecar verbringen, um für Vali die Getränke und die Nahrung vorzubereiten. Und das sie ihn seelisch unterstützt - das ist ohnehin klar;-)

Michael Klement ("Fumi"): Fumi ist wahrlich ein "Nonstop-Fahrer" - er wird während der Tour entweder das Pacecar lenken oder als Beifahrer im Pacecar navigieren. Außerdem ist Fumi ein Spezialist in Sachen "Rad einstellen, reparieren, optimieren" - sprich der mobile Pannendienst, wenn Valis Räder mal streiken.

Jürgen Jedinger: Bei Jürgen geht immer ein Licht auf - er sorgt dafür, dass Beleuchtung, Tonanlage ... immer funktionieren. Er ist der Ansprechpartner, wenn wir technische Pannen haben und wird auch als Fahrer eingesetzt.

Norbert Mair ("Nursch"): Das Motto "Kann alles, macht alles" trifft bei ihm voll und ganz zu. Manus Papa ist ein Allrounder - Nursch wird vorwiegend das Wohnmobil lenken, Nursch sorgt für die richtige Verbindung bei den Funkgeräten, Nursch ist da, wenn es technische Pannen gibt - und ist immer für einen Schmäh zu haben.

Doris Mair: Manus Mum ist um das Wohlergehen der gesamten Crew bemüht. Sie wird unser Team während der Tour mit allen möglichen Köstlichkeiten versorgen und darauf achten, dass wir alle nicht verhungern und verdursten. Zusätzlich auch um Valis Gesundheit bemüht und wird ebenfalls immer wieder im Pacecar an Bord sein, um Vali zu verpflegen.

Dr. Philipp Zeller: Philipp ist nicht nur Valis Bruder sondern als Arzt auch eine sehr wichtige Person, wenn es um die Gesundheit von Vali geht. Philipp wird aber auch seine Fahrkünste unter Beweis stellen und immer wieder das Pacecar steuern.

MMag. Birgit Morelli ("Forelli"): Birgit macht alles, was irgendwie mit Kommunikation zu tun hat. Sie versorgt die Medien und Sponsoren mit aktuellen Infos, dokumentiert das Tour-Abenteuer in Form von Tagebucheinträgen auf der Website, quält Vali und die Crew mit Interviews - und sie übernimmt die Nachtschichten als Navigator und lautstarker Motivator im Pacecar.

Regina Stanger: Regina wird die gesamte Tour fotografisch festhalten und dokumentieren und dafür sorgen, dass Vali, die Crew und die Sponsoren und Partner immer ins rechte Licht gerückt werden. Schon jetzt freuen wir uns auf alle möglichen Schnappschüsse.

Michael Schletterer ("Michi"): Auch Michi ist jemand, der festhält und dokumentiert - und das mittels Fernsehkamera. Er wird die schönen, spannenden und dramatischen Momente der Tour vor die Linse holen. Seine Bilder wird man nach der Tour auf verschiedenen TV-Stationen, wie ORF, Sport 1 und Privaten Sendern sowie bei Vorträgen von Vali sehen.

Luigi Barisone: Luigi, unser Italiener, wird während der Tour vorwiegend als Fahrer eingesetzt - sowohl im Pacecar als auch das Wohnmobil. Luigi hat schon Erfahrung mit solchen Langstrecken(tor)touren, da er Vali bereits im Jahr 2005 beim RAAM begleitet hat. Mit ihm wird's besonders spaßig, weil wir hier jede Menge Italienisch lernen können - und das in Frankreich.

Ja, das ist sie - unsere Zeller Crew;-)
Wir freuen uns schon sehr auf die Tour und sind gespannt, wann uns der erste Lagerkoller quälen wird.

Do. 30.8.2007 - 9:30 Uhr ... gleich gehts los ...

Ein letztes Mal melden wir uns nun aus unserem Hotel in Tilburg.

Donnerstag 30. August 2007 - 9:30 Uhr ... DER Tag, auf den sich Vali nun viele Monate vorbereitet hat. Endlich ist es soweit. Nach einem ausgiebigen Frühstück (Vali hat noch 3 Brote mit Schokocreme und 2 Kaffee verdrückt) sind wir nun dabei, wirklich die allerletzten Vorbereitungen zu treffen. Für uns heißt es nun Abschied nehmen vom Hotel - wir richten unsere Fahrzeuge nun endgültig für die 4.022 km her. Denn 9 Tage im Auto, das ist doch eine lange Zeit.

Naaaa, nit gerade jetzt .... Hilfe - unser Medienauto hat einen Platten und wir sind fieberhaft am Arbeiten, dass wir jetzt noch eine Werkstätte finden, die uns so schnell wie möglich aus der Patsche - oder solln wir sagen, "aus dem Patschn", hilft.

Die letzte Stunde vor dem Rennen ... Vali wird um ca. 11 Uhr zum Startgelände fahren, ab 11:15 Uhr sind die letzten Interviews und Info-Updates geplant. Um 12 Uhr erfolgt der Startschuss für den ersten der insgesamt drei Einzelstarter. Und um 12:10 beginnt für unseren Vali DIE Tour.

Wir hoffen, dass die Internet-Verbindung auch "mobil" gut funktioniert und werden uns im Laufe des Nachmittags - also nach dem offiziellen Start - wieder melden.

Also dann - drückt uns die Daumen!

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Do. 30.8.2007 - 18:00 Uhr: Tag 1 ... powered by HAIBIKE

Die Tour läuft ...
Die Le Tour Ultime ist bereits ein paar Stunden alt und jetzt haben wir endlich Zeit, unsere ersten Eindrücke dieses Tages in Worte zu fassen;-)

Der Vormittag ... alle sind konzentriert
Vali wirkt ausgesprochen ruhig und entspannt - zumindest, was der äußere Eindruck vermittelt. So um ca. 10:30 Uhr bricht er gemeinsam mit der Pacecar-Crew, die in den ersten Stunden (oder besser gesagt am ersten Tag) im Einsatz ist, zum Startgelände auf. Im Wohnmobil, das bereits dort auf ihn wartet, verbringt er die letzte Stunde vor dem Rennen und adjustiert sich für die LTU.

Immer wieder kleine Wehwechen ...Unser Medienauto hat Vollstress - Regina und Michi müssen mit dem Auto in die Werkstatt: ein platter Reifen macht ihnen einen Strich durch die Rechnung - Ein Nagel stellt sich als Übeltäter heraus. Norbert kämpft mit den Funkgeräten - eines der Dinger funktioniert plötzlich nicht mehr - man kann zwar "hören", aber nicht "senden". Auch ein Ladegerät hat seinen Geist aufgegeben - doch Norbert hat immer eine Lösung und lötet in Eigenregie ein selbstgebasteltes "Ladegerät" - und: es funktioniert sogar!

Am Startgelände ... Fumi und Jürgen bereiten am Startgelände ein letztes Mal die Räder her, das Pacecar wird nun endgültig für die Tour vorbereitet, die Tonanlage wird fix montiert, alles Sachen finden nun im Pacecar ihren Platz (vorerst) - schließlich werden sich ja permanent 3 Leute im Auto befinden.

Kurz nach 11:30 Uhr gehen wir nun voraus zum eigentlichen Startpunkt, der sich ca. 200 m neben dem LTU-Rennbüro beim Congresszentrum Leijhof in Oisterwijk. Vor dem Hotel ist ein kleines Zelt aufgebaut, in dem die Sponsoren und Zuschauer Smalltalk betreiben. In der Hotelauffahrt befindet sich auf einer Rampe auch der Le Tour Ultime-Startbogen, von dem aus die Teilnehmer ihre Tour beginnen.

Valentin kommt kurz nach 11:45 bereits fix und fertig - nein nicht mit dem Nerven - sondern angezogen und ausgerüstet - in das Startgelände. Es folgen noch ein paar Interviews und kurz vor 12 Uhr wird dann der erste Einzelstarter auf die Rampe gebeten. Um 12 Uhr war es dann soweit: Die Le Tour Ultime beginnt mit dem Start des ersten spanischen Einzelstarters.

Auf die Rampe ... Jetzt kommt Vali auf die Rampe. Wir machen noch ein paar Fotos, Michi ist mit seiner Filmkamera hautnah am Geschehen. Der Veranstalter Guus Moonen führt noch ein kurzes Interview. Manu ist bei Vali auf der Rampe um ihren Schatz zu verabschieden. Vali wirkt sehr ruhig und konzentriert und findet immer noch Zeit für einen Smile und ein paar typische "Vali-Kommentare".
Fertig ... Um 12 Uhr, 9 Minuten und 50 Sekunden beginnt der Countdown für Vali zu zählen
Los ... und um Punkt 12 Uhr und 10 Minuten wird die Glocke geläutet.
Vali fährt von der Rampe und verschwindet mit kräftigen Pedaltritten auf die Strecke.

Die ersten 6 Stunden
Vali findet schon bald sein Tempo und fährt wie ein Uhrwerk. Das Pacecar, das ständig hinter ihm ist, gibt im über Funk die Hinweise, welche Straßen er fahren muss. Die ersten 55 Kilometer der Strecke führen noch durch Holland. Vor allem die ersten Kilometer vom Start weg sind sehr schwierig, weil die Straßen sehr verwinkelt und teilweise versteckt sind - das Pacecar ist voll gefordert. Nach 55 km heißt es: Hallo Belgien!

Das Medienauto mit Regina, Michi und mir befindet sich einige Kilometer hinter Vali, da wir noch die anderen Fahrer beim Start fotografiert bzw. gefilmt haben. Dann wurde es "lustig". Ich selbst hab mich gleich mal hinters Steuer gesetzt, damit Michi und Regina fotografieren und filmen können. Nur was sich bald herausstellt: Wer soll nun navigieren, wenn alle etwas zu tun haben. Irgendwie schafften wir es doch, uns immer wieder das Routebook anzusehen und irgendwie den Weg zu finden - entweder mit dem Routebook lenkend am Schoß - oder aber Michi spielt zwischen seinen Filmsequenzen Navigator.

Wie geht's den anderen Teilnehmern?
Schon bald holen wir eines der 2er-Teams ein, das 20 Minuten nach Vali gestartet ist, und überholen es filmend und fotografierend. Nach ein paar Kilometern kamen wir zum spanischen Einzelstarter, der als Dritter ins Rennen gegangen ist. Der hatte gleich zu Beginn Pech: Das Pacecar seiner Crew hat den Geist aufgegeben und so muss sich nun der Spanier den Weg selbst suchen - wir mussten leider vorbeifahren und hoffen natürlich, dass das Problem schnell gelöst wurde.

14:30 ... Vali in Sicht
Etwas verzweifelt aber voll motiviert suchten wir uns im Mediencar weiter unseren Weg - und wir waren richtig, denn vor uns tauchte nun das Pacecar von Vali - und mit ihm natürlich auch Vali auf. Diese Gelegenheit wurde gleich genützt, um zu fotografieren und zu filmen. Vali fährt ein gleichmäßiges Tempo - wie eine Duracell-Batterie - und er ist gut drauf! Nur wenige Kilometer vor ihm ist der erste Starter der Le Tour Ultime und es scheint, als würde Vali trotz zeitversetztem Starten mehr und mehr aufholen.

Ca. 15:40 ... die erste Timestation ist erreicht
Bei der ersten Timestation "Maria ter Heide bij Texaco" bei einer Tankstelle - 104 km nach dem Start - also schon in Belgien - warten bereits die Officials (sprich die offizielle Kontrolle) und auch unser Gebetsroither-Wohnmobil. Über Funk gibt das Pacecar Bescheid, was sie an Utensilien brauchen. Und da kommt Vali und passiert die erste Timestation - er bleibt nicht stehen sondern fährt gleich weiter. Das Pacecar übernimmt von der Crew schnell die Sachen, die sie brauchen - und weiter geht's. Die Timestation 2 befindet sich ca. 103 km entfernt in Jodoigne.

Die Gegend ... also landschaftlich ist die Gegend in Holland und im Norden von Belgien relativ rasch zu erklären: es ist flach - sehr flach. Eigentlich perfekt "zum Einrollen" - denn Berge kommen ja noch genug. Die Ortschaften, durch die wir fahren sind eher klein - und sehr nett. Besonders auffallend und weit verbreitet sind die roten Backsteinhäuser. Die Gärten sind äußerst gepflegt - also richtig heimelig wirkts. Und: es gibt Wiesen und Felder nonstop: Auf den Wiesen schlagen sich Kühe und Schafe den Magen voll, auf den Feldern werden alle möglichen Getreidesorten und Mais angebaut.

Die Straßen ... also für diese Straßen braucht man gute Dämpfer und einen guten Magen. Denn in jeder Ortschaft sind ununterbrochen Speedbumps eingebaut -also kleine Erhebungen - damit die Autos nicht so schnell fahren. Boah ... also das ist eine Herausforderung - nicht nur für Vali sondern auch für die Crew, die sich ja zum Teil im hinteren Teil des Wohnmobils befindet.

17.46 Uhr ... es funkt ... und Vali will Pizza
Wir befinden uns gerade irgendwo zwischen Timestation 1 und zwei und versuchen, uns zu orientieren. Die Funkgeräte laufen heiß, weil wir uns abstimmen, ob wir den richtigen Weg haben - und so wie es aussieht, sind wir richtig. Vali will eine Pizza - hm, nicht so einfach, so auf die Schnelle eine aufzutreiben, aber auch das werden wir schaffen.
Gerade eben ist Vali bei uns vorbeigefahren - er fährt wie ein Uhrwerk - und er ist ständig hungrig... zur Zeit bereiten wir gerade Tortellini für ihn vor - die Pizza organisieren wir auch noch;-)


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Fr. 31.8.2007 - 6 Uhr am Morgen ... so schauts aus

19:10 Uhr ... Timestation 2 ist geschafft.
Wir sind mitten in Belgien unterwegs und das Navigieren ist alles andere als einfach. Mit dem Wohnmobil, sind wir meist wenige Kilometer von Vali entfernt. Das PAcecar bittet uns, dass wir bei der Timestation 2 warten - und das tun wir auch. Um ca. 19:10 kommt Vali angerauscht - er hat Lust auf ein Wassereis, aber leider hat der Shop bei der Tankstelle nicht geöffnet. Er fährt ohne stehenzubleiben weiter.

Unser Weg von Timestation 2 zu Timestation 3:
Timestation 2 befindet sich in Jodoigne in Belgien und ist auf Kilometer 207,2 - d.h. Vali hat in genau 7 Stunden (Start war ja für ihn um 12:10) 207,2 Kilometer zurückgelegt - ein wirklich beachtliches Tempo wenn man bedenkt, welche Strecke noch vor ihm liegt! Bis zur nächst Timestation in Neufchateau sind es nun ca. 146 Kilometer - und wir befinden uns nach wie vor in Belgien. Die Gegend selbst verändert sich kaum, es geht nach wie vor relativ Eben dahin, aber ganz so wie in Holland ist es nicht mehr.

Tanken kann ganz schön schwierig sein ...
Wir im Wohnnmobil nützen bei der Timestation 2 die Gelegenheit, unser Fahrzeug aufzutanken, doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Wir haben nämlich ein großes Problem (und da müssen wir uns outen): keiner von uns, kann so wirklich ein Wort französisch. Eine Dame will uns helfen und redet französisch sprechend auf uns ein, ich frage auf Englisch nach und bekomme nur französische Antworten - na bravo. Aber letztendlich haben wir es doch mit Händen und Füßen geschafft, dass wir unser Gebetsroither-Wohnmobil betanken.

Valis Wunschliste ...
Die Zeller-Crew versucht natürlich, Valis Wünsche so gut und so schnell es geht zu erfüllen, doch das ist nicht immer so einfach. Relativ schnell konnten wir eine Pizza organisieren, beim Wassereis haben wir weniger Glück. Besonders schwierig wird's bei Valis Wunsch nach einem alkoholfreien Bier;-)

21 Uhr und 21. Minuten - Vali geht in Führung!
Wir befinden uns zwischen Maffe (km 271) und Pessoux - und da wird's nun spannend. Vali rückt dem Spanier Julian Sanz immer näher und schließlich ist es soweit: Vali fährt mit dem Spanier gleich auf, wechselt ein paar Worte und zieht dann mit gleichmäßigen Pedaltritten an ihm vorbei. Dass dieses Erlebnis motiviert, brauchen wir wohl niemandem erklären:-)

21:30 Uhr ... erstmaliger Crewwechsel ...
Nach 9,5 Stunden Nonstop-Fahren gibt es im Pacecar erstmals einen Wechsel. Jürgen, der als Navigator am Beifahrersitz gearbeitet hat, steigt aus . Fumi, der 9,5 Stunden am Pacecar-Steuer sitzt, setzt sich nun als Navigator auf den Beifahrersitz. Und Valis Bruder Philipp übernimmt als (ausgeruhter) Fahrer das Pacecar. Manu bleibt weiterhin im Auto und wird frühestens irgendwann in der Nacht das Fahrzeug verlassen.

Ca. 00:00 Uhr ... und wieder ist eine Timestation geschafft, nämlich die Nummer 3 in Neufchateau bei Kilometer 353 Kilometer. Auf dem Parkplatz dieser Timestation treffen wir auch das Begelitfahrzeug vom 2er-Team mit Guus Moonen und Rainer Pupp. Ca. um Mitternacht erreicht Vali die Timestation und fährt oder stehen zu bleiben wieder weiter. Er wirkt nicht müde und hat nach wie vor einen gleichmäßigen Tritt.

Ca. 03:40 Uhr ... Kurzer Boxenstopp bei Timestation 4
Mit dem Wohnmobil sind wir bereits zur Timestation 4 gefahren, um dort auf Vali zu warten. An Schlafen ist nicht wirklich zu denken, die STraßenverhältnise sind nicht die allerbesten und man spürt jede leichte Unebenheit. Aber wenigstens Dösen ist drin. Um ca. 3:40 Uhr erreicht Vali die Timestation 4 in Thiervilles sur Muese - bei Kilometer 450. Das Pacecar spielt nun die Musik über die Lautsprecherboxen - und es grooved... Vali nützt die Gelegenheit, um seine Füsslinge über seine Radschuhe über zu streifen. Es geht ihm so weit sehr gut, der Nacken schmerzt ein wenig aber das ist "normal". Und schon gleich drängt er wieder "Fohr ma weiter" und steigt wieder aufs Rad.
Bei der Pacecar-Crew gibt wieder einen Wechsel: Fumi steigt nach 15,5 Stunden erstmals aus dem Wagen und Luigi übernimmt nun das Steuer. Manu bleibt nach wie vor im Auto.

Die Kilometer bis zur nächsten Timestation sind um es auf den Punkt zu bringen - sehr eintönig - soviel wir zumindest in der Dunkelheit erkennen können. Keine Straßenbeleuchtung, zwischen den einzelnen kleinen Ortschaften nur Wiesen und Felder. Die Landschaft und die Ebene erinnern ein wenig an Burgenland - bei Nacht versteht sich. Norbert und Doris, die seit dem Start im Wohnmobil lenken bzw. navigieren, gönnen sich erstmals eine kleine Pause. Jürgen und ich übernehmen das Fahren und Navigieren.

6:00 am Morgen ... wir vom Wohnmobil sind bereits bei der fünften Timestation in Toul - bei Kilometer 540. Langsam aber doch merken wir, dass es irgendwie wieder heller wird. Jetzt heißt es warten auf Vali, bis er bei dieser Timestation vorbei kommt.

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31.8. - 18 Uhr: Tag 2 ... powered by PAGO

Wir sind voll auf Touren und wir haben wieder so einiges zu erzählen.

Vali ist heute um ca. 7 Uhr und 34 Minuten am Morgen bei der fünften Timestation in "Tour" angekommen - 540 Kilometer sind geschafft. Vali ist sehr müde und entschließt sich, einen sogenannten "Powernap" zu machen - sprich eine kurze Schlafpause, die ca. 17 Minuten dauert. Diese kurze aber sehr intensive Schlafphase hat ihm sehr geholfen. Kurz vor 8 Uhr am Morgen ist er dann wieder aufs Rad gestiegen, um weiter zu fahren.


Hautnah im Pacecar dabei ...

Ab diesem Zeitpunkt habe ich im Pacecar die Funktion des Navigators übernommen und die nächsten sechseinhalb Stunden waren wirklich spannend, da ich hautnah miterleben konnte, wie es Vali geht und wie er Kilometer für Kilometer runterspult.

Wie das so abläuft und was wir so im Betreuerfahrzeug tun? Das Ganze kann man sich ungefähr so vorstellen:
Die Pacecar-Crew besteht in den nächsten Stunden aus Jürgen (Fahrer), Birgit (Navigator), Doris (Verpflegung).

Hinter dem Steuer sitzt Jürgen, der den Verkehr und die Verkehrsschilder im Auge behält und die Infos des Navigators berücksichtigt.
Doris sitzt am Rücksitz, neben ihr ein buntes Equipment aus Laptop mit GPS, Verstärkeranlage, jede Menge zu Essen und zu trinken. Doris achtet darauf, dass Valentin regelmäßig genügen Energie zuführt - und hier versuchen wir, ihm auch seine speziellen Geschmackswünsche zu erfüllen - mal süß, mal salzig, mal sauer...

Ich selbst sitze am Beifahrersitz, auf dem Schoß das Routebook sowie das "Kartenbuch" mit den einzelnen Streckenabschnitten. Weiters habe ich meinen MP3-Player mit allen möglichen Hits drauf, die Vali über Lautsprecher motivieren sollen. Und dann gibt es noch ein Mikrofon, mit dem ich Vali nicht nur über die Route informiere sondern ihn auch lautstark motiviere.

Vali ist an diesem Vormittag richtig gut drauf - er fährt nach wie vor ein gleichmäßiges Tempo und wirkt nicht wirklich erschöpft. Wenn man bedenkt, dass er nun schon fast einen Tag unterwegs ist und bereits mehr als 540 km in den Beinen hat - unglaublich.

DJ Forelli feat. Valentin Z.
Wie bereits am Dobratsch gibt's wieder eine richtige Disco über die Lautsprecherboxen auf dem Auto. Von Bon Jovi bis zu den Klostertalern ist hier wirklich alles vertreten. Es ist einfach genial zu beobachten, wie sich Vali sichtlich freut, wenn er ein Lied hört, das im taugt. Da kann es schon mal vorkommen, dass er mitsingt, oder im Rhythmus in die Pedale tritt oder auch seine Hüften schwingt. Bon Jovi ist da auf der Hitliste, aber auch die EAV oder DJ Ötzi. Bei Liedern wie "The Final Countdown" oder "Eye of the Tiger" da geht's so richtig ab.

Zaungäste...
Immer wieder kommen wir an großen Weiden vorbei, wo sich viele Kühe tummeln - die sind immer ganz "aufgescheucht" - wahrscheinlich ist die Musik doch etwas zu heavy (hoffentlich wird da die Milch net sauer). Auf alle Fälle gibt im wahrsten Sinne immer einen "Auflauf" beim Zaun und die Viecherschauen oder beginnen zu rennen.

Ebenso verwundert schauen aber immer auch die "menschlichen" Zaungäste. Kein Wunder, denn auch in den Ortschaften, durch die wir fahren, wird lautstark Musik gespielt - also wenn das nicht auffällt. So mancher wird sich wahrscheinlich denken. "Was macht denn dieser irre Radfahrer, begleitet von einem bunt beklebten Auto mit dröhnender Musik?" Wenn die wüssten, dass der irre Radfahrer ganz Frankreich durchfährt ...

Bitte lächeln ...
Auch unser Medienauto schwirrt immer wieder rum. Regina und Michi sind fleißig am Fotografieren und Filmen und das lenkt natürlich Vali ab. Immer wieder kommen sie bei Vali vorbei und hängen sich halb aus dem Auto raus, um wirklich gute Bilder zu bekommen.

Timestation 6 und 7 sind geschafft ..
Um 11:30 Uhr erreicht Vali die 6. Timestation bei Place d L´Eglise - 637 km sind geschafft.
Um ca. 14:45 Uhr ist dann Timestation 7 dran - "Bezé" bei Kilometer 737 Kilometer.

Und noch eine Sensation: Der Spanier, den Vali gestern um 21:21 Uhr überholt hat, liegt bereits 6 Stunden hinter Vali.

Jetzt ist es kurz vor 18 Uhr und Vali ist am Weg zur Timestation 8...


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"Auf meinen Augen liegen 10 Kilo Beton"

Um ca. 19 Uhr hat Vali, wenige Kilometer nach der Timestation 8 haben wir auf einem Parkplatz auf Vali gewartet. Er wollte dort wieder sein Rad wechseln und eine Zeit lang mit der Zeitfahrmaschine fahren. Als Vali zum Parkplatz kommt, geht's ihm noch einigermaßen gut, er kämpft aber mit den üblichen Wehwechen wie Übelkeit und Müdigkeit. Ansonsten geht ihm aber körperlich sehr gut.

Vali isst soweit sehr brav, mal mehr mal weniger, je nachdem wie es ihm geht. Wenns ihm gut geht, isst er brav und regelmäßig - und da besteht Gefahr, dass er kurzfristig "zu viel" im Magen hat, was ihm natürlich nicht gut tut. Aber: Bis jetzt hat sich Vali noch nicht einmal übergeben.


Weiter geht Richtung Timestation 9 Treffort Cuisiat

Nach diesem Radwechsel, der nur ganz kurz dauert, setzt er seine Fahrt fort. Nach ca. 20 Kilometer gibt es direkt am Straßerand eine Power-Nap Phase von genau 2 Minuten, danach geht's wieder rauf aufs Rad.

Die Pacecar-Crew ist jetzt sehr gefordert, Vali gut bis zur nächsten Timestation zu bringen - es sind noch ca. 70 Kilometer. Sie motivieren ihn auch damit, dass er dort erstmals eine "längere" Schlafpause einlegen kann.


21:15 Uhr - Timestation 9 (bei 891 km) ist erreicht
Geschafft: Vali ist bei der ersten Timestation angelangt und legt sich nun erstmals, nach ca. 33 Stunden, hin. Es dauert nicht mal eine Sekunde, bis er im Gebetsroither-Wohnmobil eingeschlafen ist, so müde ist unser Spachnvolte. Vali will, dass Manu bei ihm bleibt, um auf ihn aufzupassen.

Um ca. 22:45 - also nach rund 1,5 Stunden Schlaf wird Vali wieder munter und wird nun für die Fahrt in der Nacht mit etwas wärmerer Kleidung ausgerüstet. Die Weiterfahrt zur 10 Timestation beginnt ca. um 23:15 Uhr. Im Pacecar sind nun Manu am Beifahrersitz, Jürgen am Steuer und Fumi, der die Ernährung und die Navi am Laptop überhat. Vali ist es sehr wichtig, dass seine Manu bei ihm ist.

Körper und Geist spielen mit

Vali ist sowohl körperlich als auch geistig in einem - den Umständen entsprechend - guten Zustand. Nach knapp 36 Stunden im Sattel ist noch nicht mal sein Allerwertester offen. Auch Wasser- und Mineralhaushalt passen. Hier hat auch das Betreuerteam super gearbeitet, die ständig darauf achten, dass er genügend Energie zuführt.

Worüber Vali sehr froh ist, ist, dass nun bald aber doch die Berge beginnen. Er mag die Ebene überhaupt nicht - vor allem nicht, wenn er mittlerweile schon fast 900 km nur relativ flach dahinfährt. Lieber hat er die Berge, wo er sozusagen viel leichter immer ein Ziel sieht - sprich einen Gipfel.


Die Crew schläft kaum...

Mittlerweile ist das Rennen 36 Stunden alt und wir alle haben kaum geschlafen. Wir achten natürlich darauf, dass wir irgendwie zu ein paar Mützen Schlaf kommen - denn das Rennen dauert noch lange und wir dürfen nicht schlapp machen. Vor allem ist es wichtig, dass die Fahrer nicht zu müde sind.

00:30 Uhr im Wohnmobil: Bei uns im Wohnmobil sitzt gerade Norbert am Steuer, Luigi navigiert, Doris und Philipp nehmen sich endlich mal eine kurze Schlafpause. Ich sitze gerade am "Bett" mit dem Laptop am Schoß und schreibe den Bericht. Ich habe vorher fast 4 Stunden (!!) geschlafen und liege jetzt bei ca. 7 Stunden Schlaf gesamt.


Unser Medienauto mit Michi und Regina ist jetzt bei der Timestation 9 geblieben, um sich dort in ihrem Auto ein bisschen Schlaf zu gönnen. Sie sind ständig immer nur zu zweit unterwegs - d.h. sie müssen lenken, navigieren - und filmen und fotografieren gleichzeitig!


Es ist 8 Uhr am Morgen und wieder sind ein paar Stunden geschafft.

Zeller bei Nacht ... ein "nächtlicher Bericht" aus dem Pacecar

Um ca. ein Uhr am Morgen habe ich Manu vom Pacecar abgelöst und mich wieder auf den Beifahrersitz gesetzt. Vali ist mitten auf dem Weg zur Timestation 10, der nächste bekanntere Ort ist St. Germain de Joux, an dem wir vorbeikommen - allerdings bei Nacht. Aus dem Lautsprecher dröhnt heavy Metal Musik in voller Lautstärke und Vali ist wieder "gut drauf". Jürgen sitzt wieder am Steuer und Fumi ist am Rücksitz für die Verpflegung und die Navi am Laptop zuständig.


Kilometer für Kilometer spulen wir runter. Beim Bergauffahren ist es unglaublich, mit welcher Gleichmäßigkeit Vali in die Pedale tritt. Bei den Bergabfahrten ist unser Fahrer besonders gefragt, weil das Pacecar auch die Strecke für Vali ausleuchtet - sprich Vali fährt im Lichtkegel des Autos. Besonders in den Kurven ist das schwierig, aber wir haben es einigermaßen gut im Griff. Auch beim Essen ist Valentin sehr konstant - immer wieder geben wir ihm kleine Happen - entweder ein Stück Kartoffel, oder ein Stück Schnitte, oder ein Grissini - je nach dem, worauf er geschmacksmäßig Lust hat.


Um 3:15 Uhr erreichen wir die 10. Timestation in Valliéres bei Kilometer 993. Unglaublich - sozusagen ein Viertel der Gesamtstrecke ist geschafft! Worauf sich Vali in der Nacht wohl am meisten freut ist, wenn es endlich wieder hell wird.


Die Müdigkeit quält ...

Am frühen Morgen wird es dann etwas zach - Vali wird sehr müde und der erwartete Sekundenschlaf quält ihn. Wir merken es daran, dass er anfängt, in Schlangenlinien zu fahren - und jetzt sind wir dran. So ab ca. 6:30 Uhr motivieren wir ihn, was das Zeug hält, spielen ganz laut Musik und schreien und feuern ihn pausenlos an, damit ihm ja nicht die Augen zufallen. Um kurz nach 7 Uhr am Morgen gibt's dann am Col de Fréne eine wohlverdiente Schlafpause - oder besser gesagt, wieder einen Power-Nap von ca. 20 Minuten. Sobald er wieder munter wird drängt er gleich selbst wieder, weiterzufahren und so geht's dann wieder weiter auf die Strecke.

Auf alle Fälle sind wir jetzt dort, auf das Vali schon lange gewartet hat - nach so vielen hunderten Kilometern in der Ebene geht es nun endlich in die Berge - die Alpen.

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01.09. - 17:30 Uhr ... sooo viele Berge ...

... wir sind nach wie vor auf Tour - und voll auf Touren

Strahlender Sonnenschein begleitet uns durch diesen Tag. Und die Kulisse in den französsichen Alpen ist ein Traum - eine ganz an der Landschaft als Holland und Belgien - da fühlt man sich ja wie zu Hause.

Hier ein kleiner Rückblick, was sich tagsüber getan hat:

Der neue Morgen bringt neue Energie
Nach dem Powernap am Morgen am Col de Fréne fährt Vali wieder wie gewohnt Kilometer für Kilometer. Vom Col de Fréne geht es schließlich in das bekannte Albertville - wo sich auch die Timestation 11 befindet. Vali hat mit dieser Timestation bereits 1069 km hinter sich gebracht.

Mit Punkt 12 Uhr und 10 Minuten bricht der dritte Tag, powered by Gebetsroither an.

Ein Berg nach dem anderen .. das sind die Alpen
Der nächste Berg, den Vali in Angriff nimmt ist der Col de la Madeleine mit 2000 Höhenmeter, ein bekannter Berg der klassischen Tour de France und auch der erster "richtige" Berg in den Alpen. Danach gibt es eine Abfahrt von 2000 Höhenmeter auf 700 - klingt zwar angenehm, abwärts zu fahren - aber auch das ist sehr anstrengend, weil sich Vali absolut konzentrieren muss und vor allem die Arme und Hände beansprucht werden - und das nach knapp 48 Stunden Nonstop Fahrt mit ca. 2 Stunden Schlaf und mittlerweile gut 1000 Kilometern in den Beinen...

Super Vali go go go ...
Danach geht wieder aufwärts - auf den Col de Glandon mit 1924 - doch bevor e soweit ist, warten wir, die Crew die sich gerade im Wohnmobil aufhält in St. Entienne de Cuines, um Vali lautstark anzufeuern, wenn er kommt. "Selbstverständlich haben wir die Straße auch mit so manchen Sprüchen beschriftet, um Vali aufzumuntern. Dann haben wir bereits wieder über Funk Kontakt mit dem Pacecar und hören z.B. Manu, wie sie gerade lautstark das Kinderlied vom Pumuckl singt - ja, so geht's zu bei uns;-)

Und dann, um ca. 13.15 Uhr ist es soweit. Von weiten sehen wir Vali mit gleichmäßigen Tritten auf uns zukommen und wir sind ganz aus dem Häuschen. Vali kommt näher und zieht mit einem tollen Tempo an uns vorbei. Er ist im Vergleich zum Morgen wieder "richtig munter", "voll da" und sagt auch selbst, dass es ihm gut geht. Im Pacecar sitzen Philipp, Luigi und Manu, die Vali betreuen und mit Musik motivieren.

So ist Vali am Nachmittag unterwegs ...
Für Vali geht es dann am Nachmittag weiter auf den Col de Glandon mit 1924 Höhenmetern und dann noch weiter auf den Croix de La Fer mit 2067 Höhenmeter. Im Ort danach, in Saint Sorlin Dárves befindet sich die Timestation 12 - somit sind 1165,8 km geschafft. Bis zur Timestation 13 in Briancon sind es weitere 105,1 Kilometer
Hier fährt Vali zunächst auf 645 hm in Villargondan, danach weiter nach Saint Michiel de Maurienne (909 HM). Der nächste Berg, der auf Vali wartet ist der Col de Télegraph mit 1566 hm, auf dem wir wieder im Wohnmobil auf Vali warten. Doch das ist noch nicht ales bis zur Timestation 13...

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Im Gebetsroither-Wohnmobil ist immer was los:
Mittlerweile kennen wir in unserem Wohnmobil schon jeden Winkel. Hier wird gegessen, getrunken, geschlafen, gekocht, gefahren und navigiert ... Durchschnittlich sind immer 5 Personen im Wohnmobil.

Unsere "Schlafplätze ... Wir versuchen, zwischen unseren Einsätzen so gut es geht irgendwie zu ein paar Stunden Schlaf zu kommen. Über dem Fahrer und Beifahrersitzen befinden sich 2 Schlafplätze, zwei weitere gibt's in der Mitte des Mobils, das ganz einfach auch zu einer Sitzgelegenheit mit vier Plätzen und Tisch umfunktioniert werden kann. Und hinten im Gebetsroither-Wohnmobil haben wir noch zwei Schlafplätze.

Meist ist es so, dass jene Crew-Mitglieder, die nach einigen Stunden im Pacecar wieder ins Wohnmobil kommen, sich gleich bald mal hinlegen und versuchen, etwas zu schlafen. Da wir nie lange auf einem Platz bleiben sondern auch weiterfahren, um zur Stelle zu sein, wenn das Pacecar etwas braucht bzw. Vali wirklich mal eine Schlafpause nötig hätte, stellt sich das Schlafen oft als wirkliche Herausforderung heraus.

Rumpelpiste ... Die Straßen hier in Frankreich sind nicht wirklich eben und vor allem, wenn man im hinteren Teil des Wohnmobils liegt, spürt man jede noch so kleine Unebenheit. (Oder liegt es am gekonnt rasanten Fahrstil von Norbert:-)Lustig wird's vor allem auf kurvenreichen Straßen, wo dann noch ein "super Gefühl" im Magen dazu kommt. Also - was will man mehr.

Die Mediencrew ... haben wir heute erst zwei Mal getroffen - sie sind auch wieder voll auf Tour um hier in den Bergen tolle Bilder einzufangen. Regina und Michi haben noch weniger Komfort als wir, weil sie in ihrem PKW auch schlafen.

Immer Ärger mit dem Internet... aber Nomen Est Omen ....
Ich habe nach wie vor meine liebe Not mit dem Internet. Internetmäßig bin ja im doppelten Sinne mobil - meist muss ich ihm fahrenden Wohnmobil arbeiten - und dass hier die Verbindung oft abreisst, ist eh vorprogrammiert.

Alles was sich auf "reinen Text" beschränkt ist, sofern generell eine Verbindung hergestellt wird, soweit kein Problem. Doch wenn ich dann mit Fotos ankomme - dann wird's lustig. Da geht dann nix mehr und das Netz steht.

Nomen est omen ... Ich versuche am Nachmittag wieder mein Glück fast am Gipfel des Col de Télegraph und - oh Wunder - ich kann endlich, erstmals seit Beginn der Tour, die Fotogalerie "beladen". Dass ich für 6 Fotos rund 45 Minuten brauche, will ich gar nicht erwähnen ...
Und ich möchte auch nicht wissen, was sich die Autofahrer und vor allem Radfahrer, die sich hier auf der Straße raufquälen denken: Eine blonde Frau läuft, mit einem Laptop am Arm auf der Straße auf und ab. - Aber nur so schaffe ich es, ein Fleckchen zu finden, wo der Empfang so einigermaßen gut ist.

Wie geht es am Abend und in der Nacht weiter:
Wir schätzen, das Vali heute Abend bzw. in der Nacht den höchsten Berg der Tour erreichen und bezwingen wird, den Col de Galibier mit 2646 hm. Das wird eine besondere Herausforderung, den nicht nur die Auffahrt sondern auch die Abfahrt ist ewig lang - und das Ganze noch bei Dunkelheit ... Das wird wieder eine eigene Herausforderung. Die Timestation 13 befindet sich dann in Briancon - bei Kilometerstand 1270,9 km.

Fazit:
1) Vali ist unglaublich - und er schläft fast gar nicht
2) Wir leben noch - und schlafen wenig
3) Und: Es ist unglaublich und beeindruckend, was wir hier mit Vali miterleben können

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02.09 - 13:30 Uhr ... Vali frisst die Berge ...

Die Alpen liegen hinter uns und wir vom Wohnmobil befinden uns zur Zeit in Les Mees. Aber jetzt der Reihe nach:

Der Galibier gehört Vali
Vali hatte gestern einen Wahnsinnstag - er hat einen Berg nach dem anderen "gefressen". Am Abend so zwischen 20 und 21 Uhr war er auf dem höchsten Berg der Le Tour Ultime - den Col de Galibier auf 2664 Metern Seehöhe. Vali ist einfach unglaublich - er fährt und fährt, wie ein Uhrwerk. Der Galibier hat eine Länge vom 34, 8km, der Höhenunterschied beträgt 2096, die Mittlere Steigung liegt bei 7,4% und die Maximale Steigung sind 12 Prozent.
Im Pacecar sitzen Fumi, Jürgen und Doris. Wir mit dem Wohnmobil sind immer irgendwo, um Vali anzufeuern. Um 22:17 erreicht Vali die Timestation 13, nämlich Briancon - mit einem Kilometerstand von 1165,8 km.

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Ohne Pause weiter ...
Vali lässt sich nicht stoppen, er fährt weiter und nimmt als nächsten Berg den Col du Vars in Angriff. Die Nacht ist sehr klar, der Mond scheint und Vali ist gut drauf. Auch hier sind wir immer wieder mit dem Wohnmobil auf irgendeinem Parkplatz und führen allerlei Schabernack auf, um Vali abzulenken. Nach insgesamt 83,5 Kilometern erreichen wir um ca. 2:40 Uhr bereits die nächste Timestation - das ist Barcelonette (bei Kilometer 1354,4 km) - erst dort legt Vali wieder eine Schlafpause ein - und schläft ca. eine Stunde. Mit anziehen und fertig machen sind wir kurz nach 4 Uhr wieder unterwegs. Die Crew im Pacecar wird ausgetauscht - Luigi fährt, ich mache wieder den Navigator und Manu übernimmt die Verpflegung.

Vali fährt und fährt...
Jetzt ist wieder die Zeit, wo er die "ganz harte Musik" hören will - so Richtung Metallica und Ramstein. Es ist saumäßig kalt - teilweise hat es nur 4 Grad und das tut beim Atmen schon richtig weh. Aber Vali lässt sich dadurch nicht wirklich einschüchtern und fährt einfach. Um ca. 6:30 Uhr wird es langsam aber doch hell - und das gefällt Vali. Er mag es, wenn es wieder Tag wird und auch die Musik schwenkt nun wieder m von harter Musik zu Stimmungsmusik - wie z.B. Hey Baby und "Du entschuldige i kenn di" - und Vali singt wieder mit.

Der Tag beginnt und die Sonne scheint ...
Um 8 Uhr am Morgen springe ich aus dem Pacecar - Luigi übernimmt das Navigieren und Philipp setzt sich ans Steuer. Manu bleibt weiterhin im Auto. Wir vom Wohnmobil fahren nach Les Meer. Endlich hat uns der "Tag" wieder.

Vali liegt klar an erster Stelle
Stand um ca. 12 Uhr Mittags: Vali führt - und laut Website des Veranstalters liegt der Zweitplatzierte rund 200 km hinter Vali. Unser SPachn-Volte hat nach wie vor körperlich keine außergewöhnlichen Beschwerden und - er jammert nie. Er hat bis jetzt noch keine Moment gehabt, wo er mal gesagt hätte "Ich will nicht mehr" - unglaublich. Jetzt gerade um 13 Uhr haben wir wieder Telefonkontakt mit Manu. Sie sind ca. 60 km von uns entfern und werden in gut 2 Stunden bei uns vorbei fahren.

Die Alpen liegen hinter uns und auch die Gegend hat sich verändert. Es ist flacher geworden und die Landschaft erinnert ein bisschen an Spanien. Wir sind ja so froh, dass das Wetter so passt - wir möchten gar nicht daran denken wie es wäre, wenn es regnen würde.

02.09 - 18:20 Uhr ... powered by Textilflock Petzner

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Es ist jetzt genau 18:20 Uhr und wir haben mit dem Wohnmobil vor wenigen Minuten die Timestation 17 erreicht - nämlich den Ort Banon bei Kilometerstand 1711,4. Die Timestation ist bei einem kleinen Brunnen auf einem Dorfplatz. Ich sitze gerade auf einer Parkbank und vor mir befindet sich ein kleiner Markt mit Standln, der gerade abgebaut wird. Banonist ein sehr netter kleiner Ort und wirkt so richtig "französisch" - neben mir auf der nächsten Parkbank unterhalten sich gerade drei ältere Franzosen - schade, dass ich kein Wort verstehe. Ich hab auch versucht, ins Internet zu kommen und bin wieder mit meinem Laptop am Arm quer über den Platz maschiert, um einen Empfang zu bekommen - aber leider - da rührt sich garnix...

Ein kleiner Rückblick auf den heutigen Tag:

Der heutige Tag ist vom Wetter her wieder traumhaft, aber die Temperaturunterschiede sind generell nicht so ohne. Heute in der Nacht hatten wir ja Temperaturen von ca. 4 Grad - tagsüber hatte es bis zu 27 Grad.

Vali ist eine Maschine ....
Die letzte Schlafpause von Vali liegt mittlerweile über 14 Stunden zurück. Seit er das Fahrrad kurz nach 4 Uhr am Morgen bestiegen hat, hats keine Pause mehr gegeben. Vali fährt wie ein Uhrwerk.

Das Gebetsroither-Wohnmobil macht heute etwas auf "stressfrei"
Wie schon erwähnt hat sich die Gegend jetzt verändert, die hohen Berge liegen hinter uns und es geht in einer großen Schleife durch die Provence - eine wunderschöne Gegend im Süden von Frankreich. Wir vom Wohnmobil haben am späten Vormittag eien Parkplatz in Les Meer gefunden und haben dort die Gelegenheit, uns mehere Stunden aufzuhalten. Boah, langsam wird's richtig warm. Und: Wir essen waschechte Kärntner Kasnudln! Am Nachmittag kurz nach 15 Uhr kommt Vali auf unsere Höhe - er ist nach wie vor sehr gut beinand und hatte nur zu Mittag ein kleines Tief mit Müdigkeit, das er aber schon bald wieder überwunden hat. Vali wechselt hier sein Rad und außerdem wechselt die komplette Crew vom Pacecar. Manu, Luigi du Philipp steigen aus und Fumi, Jürgen und Doris übernehmen das Pace car.

Kultivieren ist angesagt ...
Wir im Wohnmobil sind nun auf dem Weg nach Banon, der nächsten Timestation und haben also genügend Zeit, bis Vali wieder vorbei kommt - denn von Les Meer bis Banon sind es für Vali noch gut 100 Kilometer. Und wir gönnen uns: eine Dusche inklusive Haarewaschen. Eine wahre Wohltat, das kann man sich gar nicht vorstellen. Bei solchen Abenteuern wird einem erst so richtig bewusst, in welchem Komfort wir normalerweise leben:-)

Traumhafte Gegend ...
Danach geht es quer durch die kleinen Ortschaften nach Banon - es ist wunderschön hier und die kleien Ortschaften erinnern etwas an die Gegend von Kroatien - zum ersten Mal denke ich, haben wir bewusst Zeit, uns die Gegend anzusehen - und das tut gut.

Ich selbst nütze den heutigen Tag, um irgendwie zu ein paar Stunden Schlaf zu kommen - seit Donnerstag hab ich es auf ca. 10 Stunden gebracht, und das ist nicht wirklich viel und heute ist die Müdigkeit so richtig hochgekommen. Bei den anderen unserer Crew geht's nicht viel anders. Ich schätze, dass ich heute wieder in der Nacht eine Nachtschicht als Navigator und Motivator im Pacecar einlegen werde.

Ein Blick in das Routebook ...
Nun ja, wir haben ja die ganze Zeit vor der Le Tour Ultime von einer Distanz von 4.022 Kilometern gesprochen - die Wahrheit ist - und da ist schwarz auf weiß - dass die Strecke länger ist - nämlich um mehr als 150 Kilometern. Gott sei Dank haben wir uns während der Tour nicht wirklich oft und schlimm verfahren und so halten sich diese "Fehlkilometer" einigermaßen in Grenzen.

Wie geht es weiter...
Bis zu den Pyrenäen ist es noch ein ganz schönes Stück und wir schätzen, dass wir so am Dienstag dort sein werden. Vorher wartet noch ein großer Berg auf Vali, der Mont Ventoux mit einer Höhe von 1906 Metern - und das bei Kilometer 1780.
Der Mount Ventoux wird nicht umsonst als Bergriese der Provence bezeichnet - er ist 21,5 Kilometer lang, seine maximale Steigung beträgt 10,7 Prozent. Auf diesem Berg hat sich im Jahr 1967 ein Drama abgespielt: Tom Simpson ist dort bei der Tour de France 2 Kilometer vor dem Gipfel to zusammengebrochen.

Das Zeitgefühl ist nicht mehr da...
Wir sind jetzt seit Donnerstag, 30. August 2007 unterwegs und irgendwie verschwimmt das Zeitgefühl und das Gefühl für die Distanz, die wir bereits zurückgelegt haben. Erst, wenn wir auf die Landkarte blicken, wird uns irgendwie bewusst, was für eine gewaltige Strecke Vali bereits gefahren ist - ganz zu schweigen von den Höhenmetern, die er zurückgelegt hat und die wenigen Momente, die er in dieser Zeit geschlafen hat. Vali ist bis jetzt im Kopf so stark und so fokussiert, das ist mehr als beeindruckend!

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03.09 - 16:20 UHR ... die Nacht der Nächte ...

Und wieder liegt eine Nacht hinter uns - und was für eine ...
Gestern Abend haben wir in Banon bei der Timestation 17 auf Vali gewartet - und schließlich ist er aufgekreuzt. Um kurz nach 20 Uhr ist er in Begleitung des Pacecars an uns vorbeigerauscht und hatte sogar noch Zeit, seiner Manu im Fahren einen Schmatzer raufzudrücken - und dann gings weiter Richtung Monte Ventoux (Höhe: 1906 Metern).

Powernap mit Hindernissen...
Vali wollte ein paar Kilometer nach der Timestation um ca. 21:15 Uhr noch einen Powernap von ca. 15 bis 20 Minuten einlegen bevor es dann rauf auf den Monte Ventoux geht. Das Wohnmobil hat einen großen Parkplatz gefunden und bereits eingeparkt, ebenso ward as Medienauto zur Stelle und da kam auch schon Vali an.

Als Vali gerade dabei war, sich im Wohnmobil hinzulegen, hörten wir plötzlich wenige Meter von uns entfernt hinter einer Baumreihe lautes Schimpfen und schreien. Mit großen Fragezeichen schauten wir uns an und ärgerten uns, dass die Männerstimme nicht aufhörte - denn gerade bei solchen Powernaps bracht Vali absolute Ruhe. Dieser Typ hörte nicht auf zu schimpfen und so näherte sich Regina der Baumgruppe - dahinter war ein Haus und aus dem Fenster dürfte der Mann schimpfen. Es war dann offensichtlich, das er schwer etwas dagegen hatte, dass wir hier parken. Wir versuchten, ihm auf Englisch zu erklären, was wir hier tun und das wir ohnehin gleich wieder weg sind - aber er verstand nicht - bzw. wollte es nicht verstehen. Wir haben nur verstanden, dass er uns mit der Polizei drohte.
Wir gingen weder zurück zum Wohnmobil und hofften, dass er aufhört. Da kam plötzlich ein jeepmäßiges Gefährt mit einem relativ beleibten Mann um die Ecke - und das war der Typ aus dem Haus - er drohte uns vom Autofenster aus mit der Polizei, wenn wir nicht gleich weg sind.

Nix mit schlafen ... weiter gehts
Und das wollten wir nicht riskieren - und so mussten Vali, eher überhaupt einschlafen konnte, schon wieder aus dem Bett und rauf aufs Rad - und das war natürlich überhaupt nicht fein - die letzte Schlafpause lag bereits 17 Stunden zurück und Vali hat schon vom Kopf her voll auf diese Pause eingestellt. Manu, Fumi und ich sprangen ins Pacecar und so fuhren wir 68,8 km weiter zur nächsten Timestation, die in Bedoin lag - am Fuße des Monte Ventoux. Dort kamen wir um ca. 0:15 an - und dort gönnte sich Vali - nach über 20 Stunden ohne Pause und Schlaf - eine Schlafpause von einer knappen Stunde, bevor es 21,3 km rauf auf den Monte Ventoux ging.

Der Kampf mit dem Montes Ventoux
Und dann gings los. Vali setzte sich aufs Rad und trat los. Der Anstieg zum Gipfel war enorm steil und vor allem nach so vielen Kilometern und Höhenmetern, die Vali bereits in den Beien hatte eine besondere Herausforderung. Vali mobilisierte alle Kräfte und Energien und trat unermüdlich in die Pedale. Kilometer für Kilometer ging es aufwärts. Nach Stimmungshits wünschte sich Vali Hard & Heavy und wieder einmal war Metallica unser musikalischer Begleiter. Zusätzlich motivierten wir aus dem Pacecar was das zeug hielt und schrien und sangen für Vali bis zum geht nicht mehr. Vali war unglaublich - man konnte an seinen Blick richtig sehen, wie er sein Ziel - den Gipfel - fokussiert hat. Einfach ein Wahnsinn.!

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Der Mount Ventoux ist besiegt!
Auf den letzten Kilometern haben auch unsre Leute vom Wohnmobil auf der Straße motivierende Sprüche geschrieben - das motivierte zusätzlich.
Und dann endlich - kurz nach vier Uhr am Morgen standen wir endlich am Gipfel. Es hatte so um die 8 Grad und es blies ein kräftiger Wind - Vali rüstet sich kleidungsmäßig für die Abfahrt und dann gings los.

Schluss mit lustig - ab ins Bett...
Beim Runterfahren merkten wir, dass Vali immer müder und müde wurde und ihm die Augen schon zufielen - wir haben Vali Denkaufgaben gestellt, wo er sein Hirn aktivieren musste - doch nach mehreren Kilometern mit meistens 10% Gefälle war klar - so konnten wir Vali nicht weiterfahren lassen - das Risiko ist einfach zu groß, dass er einschläft uns somit die Kontrolle über das Rad verliert und stürzt - und man kann sich vorstellen, was passiert, wenn jemand beim Bergabfahren einschläft - also hieß es dann: Runter vom Rad und schlafen - und diesmal fast 2 Stunden, damit wieder genug Energie für den nächsten Tag da ist.

Und weiter geht's ...
Um etwa 7 Uhr am Morgen - es war auch schon wieder hell - kam Vali aus dem Wohnmobil, setzte sich aufs Rad und fuhr weiter - einfach unglaublich. Mittlerweile ist es schon Mittags und Vali fährt noch immer... Unvorstellbar für so "normalsterbliche" Sportler wie wir es sind, wie so etwas schaffbar ist... Hut ab Vali!!

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04.09 - 15 Uhr ... endlich wieder online ...

Endlich melden wir uns wieder .... Mittlerweile sind fünf volle Tourtage hinter uns - und auch bei der Tourdistanz haben wir nun mehr als die Hälfte geschafft und befinden uns zur Zeit Kurz vor den Pyrenäen.

Es wird nun Zeit, eine allgemeine Zwischenbilanz zu ziehen:

Der Gesamtzustand - soweit ok

Abgesehen von den typischen Wehwechen, die diese lange Belastung mit sich bringen, hat Zeller keine gröberen körperlichen Beschwerden: Muskeln und Bewegungsapparat sind soweit noch der Belastung entsprechend in Ordnung.

Die Ernährung ...
Auch die Nahrungsaufnahme funktioniert sehr gut und Zeller isst und trinkt regelmäßig. Zeller verbrennt pro Tag zwischen 15.000 und 17.000 Kalorien. Durch die regelmäßige Nahrungsaufnahme kann ein großer Teil der Menge - wenn auch lange nicht alles - zugeführt werden.

Die Motivation ...
Auch die Motivation ist nach wie vor da - Valentin will immer nur fahren und fahren und ist auf die Strecke und sein Ziel sehr fokussiert.

Feind nummer 1 schlägt zu - der Schlafentzug
Bereits vor dem Rennen hat Vali erzählt, dass der Schlafentzug und die Müdigkeit sicher das größte Problem sein werden. Und das hat sich mittlerweile auch bewahrheitet. In den ersten Tagen waren die Schlafpausen sehr kurz nur je länger das Rennen wird, desto mehr kämpft er mit den Folgen des Schlafentzugs und so werden auch längere Pausen von jeweils einer bis 2 Stunden schlafen eingelegt.

Der Sekundenschlaf am Rad ...
Wie bereits erzählt hat Vali von Sonntag auf Montag am Monte Ventoux große Probleme mit dem Sekundenschlaf am Rad, die ihn zu einer Pause zwangen. Tagsüber gings dann wieder etwas besser. Vali konnte wieder in gewohnter Weise einfach in die Pedale treten und fahren fahren fahren. Die Pacecar-Crew und vor allem Manu, Valis Freundin, stehen ihm unermüdlich zur Seite und motivieren und versorgen ihn vom Pacecar aus.

Stop and Go ...
AM Montag Abend übernahmen dann wieder Fumi, Jürgen und ich das Pacecar und fuhren mit Vali weiter. Und wieder merkten wir - und auch Vali, dass ihn die Müdigkeit mehr und mehr übermannt und wir versuchen wieder mit allen möglichen Tricks, ihn wach zu halten. Es wird gesungen, geschrien, es werden ihm Gästebucheinträge vorgelesen ...
Doch dann kommt es wieder zu kritischen Situationen, dass Vali am Rad einschläft und wir im Auto völlig lautstark "ausflippen" um ihn aufzuwecken. Das können wir nicht länger verantworten und so gibt es wieder eine Schlafpausen. Und das war letztendlich nicht die einzige in dieser Nacht.

Der Teufelskreis: Schlaflosigkeit - Müdigkeit - Wille zum Weiterfahren
Bei Vali hat sich ein richtiger Teufelskreis entwickelt. Der Schlafentzug macht Vali müde, sodass er eben beginnt, am Rad einzuschlafen. Sobald er sich aber hinlegt, ist er wieder vom Willen angetrieben, weiter zu fahren um keine Zeit zu verlieren und sein Ziel zu erreichen. Und so kann man nicht einschlafen, geschweige denn in eine Tiefschlafphase kommen. Manu und Fumi haben nun entschieden, dass er eine längere Pause einlegen muss, um zu versuchen, wirklich einzuschlafen und dann auch länger zu schlafen - so bekommt er wieder genügend Energie - und dann soll es wieder wie geplant weiter gehen.

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04.09 - 19:30 Uhr: ... gute Neuigkeiten...!

Hurraaaa - Vali fährt wieder...

Vali ist wieder on Tour: Die bewusst längere Schlafpause wirkt - Vali konnte tatsächlich etwas mehr Schlaf finden und sitzt seit 17 Uhr wieder am Rad ... - wir sind echt happy. Sicher, man kann nie wissen, wann die Keule wieder zuschlägt, aber wichtig ist, das Vali jetzt wieder am Rad sitzt.

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05.09 - 13 Uhr ... es läuft und läuft

Ich weiß ja garnet, wo i anfangen soll zu erzählen, denn seit gestern Abend hat sich ja wieder so einiges getan.

Zunächst zu Vali
Vali ist wieder on the road. Gestern Dienstag kurz nach 17 Uhr ist er wieder auf die Strecke gegangen. Die Ruhephase am Nachmittag - auch wenn er nicht wirklich lange schlafen konnte, war sehr wichtig und hat Vali Energie gegeben.
Vali hat kurz nach 23 Uhr die Timestation 25 in Engomer erreicht (Kilometerstand: 2283km) und war dann noch bis 23:30 unterwegs, ehe er die nächste Pause eingelegt hat. Danach gings weiter um 1:30 bis zur nächsten Pause um ca. 4 Uhr.
Und seit ca. 7 Uhr am Morgen ist er nun wieder Nonstop unterwegs - und das in einem weit besseren Tempo als vor der längeren Pause. Die Timestation 26 hat er um ca. 8:30 in Arreau passiert (2389km).

Die Pyrenäen sind da ...
Jetzt sind sie da die Pyrenäen und Vali hat bereits in der vergangenen Nacht die ersten Berge bewältigt und heute tagsüber sind die Klassiker der Tour de France-Strecke am Programm. Schon hinter sich hat Vali zum Beispiel den Portet D´Aspet (1069m), den Col du Aeres (797m), den Col de Pyresourde (1569m) und jetzt gegen Mittag war er eben auf dem Col d´Aspin. Und jetzt gerade (12:50 Uhr) ist er kurz vor dem Gipfel des Tourmalet mit 2114 Metern Höhe.

Eine Traumgegend...
Wir hatten mit dem Gebetsroither-Wohnmobil die Gelegenheit, noch ein wenig am Col d´Aspin zu bleiben und haben die Aussicht genossen - ich kann nur sagen - ein Traum, diese Bergkulisse - und das Wetter ist sowieso ein Wahnsinn: Blauer Himmel und Sonnenschein! Am Parkplatz laufen Ziegen und Kühe frei rum und sind von unserem Knabbergebäck und den Croissants total angetan .... Wir müssen uns bemühen, dass sich nicht ganz ins Wohnmobil einsteigen.

Einen Tag unterwegs mit der Medien-Crew
Gestern nütze ich Valis Pause, um gemeinsam mit der Mediencrew - sprich Regina und MIchi - irgendwo einen gscheitn Internetzugang zu finden. Denn dass ich "nur" Berichte ins Netz stellen kann und keine Fotos, das konnte ich nicht mehr auf mir sitzen lassen. So fuhren wir in den nächsten größeren Ort .... Dass aus diesem Ort letztendlich der Flughafen Toulouse wird, der rund 150 km weit weg von Valis derzeitigem Standort sein würde, haben wir nicht gedacht.
Michi musste nämlich für den ORF die bisherigen Aufzeichnungen per DHL nach Kärnten schicken - und ein Office gabs nur am Flughafen - wir dachten es ist der Flughafen in Noix - aber der wars nicht sondern der in Toulouse. Naja, egal.

Internet mit Turbospeed..
Am Flughafen in Toulouse hatte ich Weihnachten und Ostern zugleich. Die Internetverbindung war so super, sodass ich endlich alle möglichen Fotos raufladen konnte. Die MB, die dabei draufgegangen sind, will ich gar nicht erwähnen, aber das wars wert!!! Nach mehrstündigem "extreme internet surfing" gings dann über die Autobahn zurück Richtung Tourstrecke. Es war bereits Mitternacht als wir in Luchon, einem Ort auf der Le Tour Ultime Strecke ankamen - dort haben wir uns kurzerhand ein Zimmer genommen, denn zu dritt in einem Opel Meriva zu schlafen und das mit Kamera-Equipment hoch 10 - das geht nimmer.

Luchon ist nicht gleich Luchon
Am Morgen machten iwr uns wieder auf die Socken und fuhren Vlai entgegen, nach einiger Zeit merkten wir, dass irgendwas "nicht stimmt" - mit Entsetzten stellten wir fest, dass das "Luchon" nicht das einzige "Luchon" war sondern dass es auch Orte mit Zusatznamen zu Luchon gab - und das haben wir in unserem Zustand völliger geistiger Umnachtung nicht mehr gecheckt. Das bedeutet: Wir befanden uns in Wirklichkeit hinter Vali und nicht vorne und mussten Vollgas nachhirschen. Und mit Vollgas meine ich wirklich Vollgas. Michi drückte aufs Gas, was das Zeug hält und wir waren selbst ganz überrascht, welche Kurvenlagen der Toyota aushielt - und sogar mein Magen (kein Wunder: 2000 km in einem Wohnmobil innerhalb von 7 Tagen - das härtet ab:-).

Letztendlich haben wir es geschafft und haben unsere Leute auf dem Col d´Aspin (1489m) gefunden, wo ich dann wieder umgestiegen bin, weil die Mediencrew ohnehin jeden Zentimeter in ihrem Auto benötigt. So, jetzt müssen wir wieder zu Vali fahren - der hat nämlich Lust auf ein Baguette mit Tomaten und Mozarella und ein Bier - und das kaufen wir ihm jetzt.

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06.09. ... 24-Stunden Rückblick

Rückblick auf die letzten 24 Stunden -

Obn sama am Tourmalet!
Am Mittwoch um ca. 13 Uhr haben wir Vali am Gipfel des Tourmalet eingeholt - endlich war hier mal unsere gesamte Crew vereint - inkl. Mediencar:-) - und da machten wir ein schnelles Gruppenfoto. Vali isst mit Genuss sein Barguette mit Mozarella und Tomaten. Und dann geht gleich wieder runter Richtung nächster Timestation.


Mittwoch 15:30 Uhr ... Und weils so schön ist ... der nächste Berg ...
Es ist 15:30 und wir sind mit dem Gebetsroither-Wohnmobil gerade auf dem Weg auf den Gipfel des Col d´Aubisque. Vali hat um 14:20 die Timestation 27 in Argeles Argost erreicht (2470km), die mehr oder weniger am Fuße des Col de Soulor bzw. Col d´Aubisque liegt.
Wir im Gebetsroither-Wohnmobil waren schon etwas früher dort und haben uns unser Mittagessen - Frankfurter mit Brot fertig gemacht. Vali konnte es sich nicht nehmen lassen, auch eine Frankfurter zu essen - dazu nen schluck Pago Fruchtsaft gespritzt.

Er wirkt ausgesprochen gut und es ist kein Vergleich zum gestrigen Tag. Sogar zum Scherzen ist er aufgelegt. Aber - nur keine Zeit verlieren und schnell weiter und aufi aufn nächsten Berg.
Am ersten Gipfel - Cel de Soulor bleiben wir wieder mit dem Gebetsroither-Wohnmobil stehen und genießen die Aussicht. Aber nur solange, bis wieder Vali kommt - und schon gehts weiter auf den zweiten Gipfel - den Col d´Aubisque.

Fumi sitzt auf Steuer unseres Gebetsroither-Wohnmobils und wir haben jede Menge Spaß, weil die Straße nicht unbedingt so aussieht, also ob sie die Breite eines Wohnmobiles verträgt - vor allem dann, wenn ein anderes entgegen kommt. Aber - die Straßen sind breit genug und so kommen wir ein paar Minuten vor Vali am Gipfel an.

Die Pyrenäen: Unbeschreiblich, beeindruckend und schön
Wir sind von der Bergkulisse mehr als beeindruckt. Die Pyrenäen sind so schön - große mächtige Berge reihen sich aneinander. Meine erste Vorstellung, die Pyrenäen wären karstig und kahl hat sich überhaupt nicht bewahrheitet. Die Pyrenäen sind grün, saftig - voller Leben und Farbe. Wow - hier muss ich nochmals her!

Der letzte Berg ist bezwungen
Der Col de Aubisque war gleichzeitig auch der letzte hohe Beg der Pyrenäen und somit auch der Le Tour Ultime und mit einem dementsprechend zufriedenen Blick erreicht Vali auch den Gipfel. Vali hat mir später erzählt das für ihn der heutige Tag der bisher imposanteste der ganzen Tour war.

Runter von Berg und "ab nach Hause"
Vom Col de Aubisque geht's nun wieder einige Kilometer runter ins Tal - und dort "unten" werden wir uns auch bis zum Ende der Tour aufhalten - sprich - es werden keine hohen Berge mehr gefahren, wohl aber hügeliges und coupiertes Gelände, das nicht zu unterschätzen ist und auf dem dennoch noch viele Höhenmeter zusammen kommen werden. Jetzt geht's vom Süden Frankreichs quer durch Frankreich Richtung Norden - und das für gute 1700 Kilometer. Beim Runterfahren vom letzten Berg hat Vali bei einer Tankstelle kurzerhand einen Boxenstopp eingelegt und sich ein Magnum-Eis genehmigt.

Mittwoch, ca. 19 Uhr
Die Timestation 28 in Bruges haben wir um ca. 19 Uhr erreicht (bei 2555km). Da bin ich auch wieder in Pacecar gestiegen - als Navigator, DJ und Motivator. Bis ca. 21:30 Uhr war Luigi noch am Steuer und dann war Fumi dran. Die Verpflegung hat Doris übernommen.
Wir sind bis ca. 2 Uhr am Morgen gefahren, bis Vali die nächste Schlafpause einlegt.

Diesmal hatten wir viel Gelegenheit, mit Vali zu plaudern - und auch zu blödeln - und er hat einiges erzählt, das ich gerne weiter erzählen will:

Half way Point - das Phänomen im Langstreckensport
Vali hat mir erklärt, warum es am Dienstag zu dieser "Auszeit" und Pause gekommen ist. Es gibt bei Sportlern, die extreme Langstrecken absolvieren, ein Phänomen, das ca. bei der Hälfte eines Rennens auftritt - das ist der sogenannte "Half way Point". Das ist ein Punkt, wo der Sportler einfach aufhören will, für sich kein Ziel mehr sieht. Das tritt bei vielen Teilnehmern des Race ACross America auf. Es gibt da Sportler, die dann, wenn das Phänomen auftritt, einfach schlafen gehen, einen anderen Extremradler hats gegeben, der ist dann einfach laufen gegangen. Dieses Phänomen ist z.B. auch bei Dare Haase aufgetreten, der beim RAAM teilgenommen hat und bei der Hälfte des Rennens einfach aufhören wollte - und dann das Rennen als Vierter beendete.

Vali zieht Bilanz ... und trifft Entscheidungen
Bei Vali war es so, erzählt er, dass ja der Zweitplatzierte Spanier so enorm weit hinten war bzw. ist, so dass diesr für Vali eigentlich keine Konkurrenz mehr ist. Vali hatte kein wirkliches Ziel mehr vor Augen gehabt.
Vali erzählt weiter, dass für ihn die ersten vier Tage der Le Tour Ultime eine wichtige Testphase für das RAAM waren - der wenige Schlaf gekoppelt mit dem doch relativ hohen Tempo - er wollte das einfach ausprobieren. Er hat gesehen, dass er 3-4 Tage wirklich vernünftig fahren kann, nicht aber 8-9 Tage - noch nicht.

Und das ist für ihn auch der Grund für folgende Entscheidung: Vali will beim Race Across America erst im Jahr 2009 wieder starten. Wenn er das Rennen fährt, dann will er so drauf sein, dass er weiß, dass er es gewinnen kann, meint er. Das RAAM ist außerdem ja mit sehr viel Aufwand und Kosten verbunden - da muss es sich einfach auszahlen, rüber zu fahren;-)

Außerdem hat er uns erzählt, wie er zum Radfahren gekommen ist und wo er schon so überall war - für Vali war es wichtig, einfach zu ratschen - oder Musik zu hören - damit er wach bleibt.


Weiter gehts ..

Schwarz und eintönig ...
Die nächsten Stunden bis zur Pause um ca. 2 Uhr am Morgen waren vom Fahren her sehr eintönig. Die Straße war schnurgerade, auf den nächsten dutzenden Kilometern gab es keinen einzigen Ort, geschweige denn eine Straßenbeleuchtung. Völlig eintönig und für jemanden, der bereits seit fast eine Woche am Rad sitzt, schon ein Hammer.

Aber von weiten muss das dennoch witzig ausgesehen haben. Da fährt ein Radfahrer mitten in der Nacht im Scheinwerferkegel eines Autos. Das Auto selbst geschmückt mit zwei orangen Drehleuchten plus Warnblinkanlage - und das ganze mit einer Geschwindigkeit so um die 25-27 km/h. Die Straße war kaum befahren - wenn, dann kamen uns große Trucks entgegen - und das mit meist voll aufgeblendetem Licht.

Vali war aber an diesem Tag wirklich mehr als "brav" - er ist seit der letzten Schlafpause am Morgen des Mittwochs bis zwei Uhr früh am Donnerstag durchgefahren - 450 Kilometer mit fünf Bergen in den Pyrenäen.


Auch im Auto schläft es sich besser und besser...
Vali hat um ca. 2 Uhr am Morgen nach diesem beeindruckenden Tag in den Pyrenäen seine nächste Schlafpause eingelegt. Vali schläft hier im Wohnmobil und braucht absolute Ruhe - das bedeutet, dass sich im Wohnmobil wenn möglich niemand sonst aufhalten soll - außer, der jenige selbst schläft tief und fest, und schnarcht nicht - sprich: stört nicht. Das bedeutet: jene, die zu diesem Zeitpunkt gerade im Pacecar eingeteilt sind, warten auch im Pacecar, bis es wieder weitergeht. Der Rest der Crew verhält sich völlig leise im Wohnmobil oder aber wartet draußen.

In dieser Nacht machen Fumi, Jürgen und ich es uns wieder mal im Pacecar "gemütlich". Sofern man es sich in einem Opel Zafira zu dritt inklusive umfassenden Betreuer-Equipment gemütlich machen kann. Die Sitze lassen sich nämlich nicht umlegen, weil wir ja überall die Kabel für Funk und Ton sowie Lichtanalage montiert haben.

Das bedeutet: Schlafen im Sitzen - und das bitte wenn möglich ohne bewegen. Aber nach mehreren Nächten funktioniert das schon sehr gut und wir kommen sogar im Auto zu etwas Schlaf. Kurze Zeit später gesellt sich auch noch ein großer LKW auf den Parkplatz, um eine Ruhe einzulegen - und der hatte lebende Fracht - nämlich Rinder - der Lärm hielt sich Gott sei Dank in Grenzen. Kurz nach vier Uhr am Morgen ging es weiter und Philipp am Steuer, Fumi als Navigator und Manu für die Verpflegung übernahmen das Pacecar.


Donnerstag, 6. September - 11:30 Uhr:
Vali liegt am Straßenrand ... auf einer Iso-Matte - es ist wieder eine Pause angesagt, denn Vali ist sehr müde.
Das Wetter ist wieder einmal traumhaft - also hier müssen wir wirklich auf Holz klopfen, denn seit Beginnder Tour haben wir nur schönes Wetter - abgesehen von den Temperaturschwankungen am Tag und in der Nacht bzw. in den Bergen. Ich möchte nicht daran denken, wie es wäre, wenn es wie aus Kübeln Regnen würde.

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Lungenentzündung zwingt Zeller in die Knie

Pressemitteilung vom 7. September 2007

Am Donnerstag, den 6. September 2007 um 21.15 Uhr war die Tour für Valentin Zeller vorbei. Es war nicht der Feind Nummer 1, der Zeller in die Knie zwang sondern eine Lungenentzündung, die am Donnerstag nach den Pyrenäen akut wurde.

Zeller hatte bisher körperlich kaum Probleme sondern es war eher der Schlafentzug, der zentrales Thema war und mit dem Zeller zu kämpfen hat. Daher wurde seine Verkühlung und sein Husten, die er nach den Alpen eingefangen hat, eher in den Hintergrund gedrängt - so wie auch andere typische Probleme, die bei solchen Belastungen üblicherweise auftreten (Reibstellen ..).

Am Donnerstag, dem Tag nach den Pyrenäen, hat sich der Zustand jedoch akut verschlimmert: Zeller kämpfte immer mehr mit Atemnot, in den späten Nachmittagstunden des 6 Septembers traten Fieberschübe und Schweißausbrüche ein. Die Crew versuchte alles Mögliche, um die Fieberschübe in den Griff zu bekommen, doch in den Abendstunden war klar, dass es gesundheitlich nicht verantwortbar ist, Zeller noch weiter fahren zu lassen. So hat um 21:15 Uhr Zellers Freundin, Manuela Mair, den Stopp von Valentin Zeller bekannt gegeben.

"Es kommt sehr oft vor, dass bei solchen Dauerbelastung und die ständigen Temperaturschwankungen eine Lungenentzündung auftritt", so Dr. Philipp Zeller, Allgemeinmediziner und Bruder von Valentin Zeller. Bei solchen extremen Belastungen wie bei der Le Tour Ultime ist klarerweise das Immunsystem geschwächt. Es wäre unverantwortbar, noch weitere 1000 Kilometer mit Fieber zu fahren, da Folgen wie Herzmuskelentzündungen vorprogrammiert sind.

Die Enttäuschung ist Valentin Zeller mehr als ins Gesicht geschrieben, da die Vorbereitung für dieses Wettkampfabenteuer absolut optimal verlaufen sind und auch die Tour selbst eine ganz eigene Erfahrungen war, bei der Zeller sehr viel für seine zukünftigen Aktivitäten austesten konnte und die Strategie selbst genau gepasst hätte. Das Wichtigste ist jetzt jedoch, wieder gesund zu werden und dann die nächsten Aktivitäten wie die Crocodile Trophy zu planen.

Text: Birgit Morelli | Fotos: Regina Stanger


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