na bumm; schon alleine wegen den Mädls dortn würd sich das schon auszahlen!!!!
Alle Jahre wieder stellt sich am Ende der Radsaison die Frage, wie der herannahende Winter dieses Mal überstanden werden soll. Crosser, Ergometer, Skitouren, Langlaufen oder Fitness-Studio sind die bekanntesten und bewährtesten Möglichkeiten, halbwegs fit über den Winter zu kommen. Das kann nicht alles gewesen sein, haben wir uns gedacht, und im Selbstversuch eine Bewegungsform unter die Lupe genommen, die hervorragende Wirkungen für Leistungssportler und Hobetten gleichermaßen verspricht. Man nennt sie „Bikram Yoga“.
„Is’ des jetzt wos Esoterisches?“
Bikram Yoga ist eine Serie von 2 Atem- und 26 Körperübungen, die im „Hot Room“, einem Raum mit idealerweise 40° C und 40 % Luftfeuchtigkeit absolviert werden, was insgesamt 90 Minuten dauert. Immer. Denn die Positionen ändern sich nicht, egal, ob du eine Klasse 3- oder 300-Mal besuchst. Das Einzige, was sich ändert, bist du. Und dein Körper. Egal, in welchem Zustand er sich gerade befindet. Denn Bikram Yoga ist für jeden geeignet, wurscht, wie alt oder jung, wie unbeweglich oder nicht. Um dir die Vorteile dieser… ja, nennen wir es ruhig Sportart, leichter erklären zu können, stellen wir dir zuerst einmal die vier Haupttypen unter den Radfahrern und -innen vor.
Du weißt meistens nicht, wie viel Geld du am Konto, aber immer, wie viel Fleisch du auf den Rippen hast. Quasi keines. Dein Körperfettanteil wird täglich gemessen und liegt im einstelligen Bereich, alles andere wäre auch inakzeptabel. Nach einer harten Trainingseinheit von fünf Stunden lässt du’s auch mal krachen und gönnst dir einen Klecks Himbeermarmelade zu deinem Becher Topfen. Das Einzige, was sich nicht deinem strikten Trainings- und Ernährungsplan unterordnen lässt, ist dein Immunsystem. Das macht vor allem im Winter ununterbrochen schlapp und eine Verkühlung wirst du meistens schwerer los, als andere ihren Tripper.
Die gute Nachricht für dich ist: Bikram Yoga bringt dein Immunsystem wieder auf Vordermann. Einerseits, das kennst du schon von der Sauna, durch die starke Hitze und andererseits auch durch die Stimulation des lymphischen Systems.
Am Rad bist du eine Maschine, im Alltag ein Krüppel. Um die Ratschen und Klettverschlüsse deiner Radschuhe zu öffnen, musst du dich hinhockerln. Bei gestreckten Beinen kannst du an guten Tagen mit den Händen gerade mal so deine Knie berühren und richtig knien konntest du das letzte Mal im Kindergarten. Aber Dehnen nach dem Sport oder Yoga sind deiner Meinung nach nur als Zeitvertreib für Mädchen, Birkenstockträger und Räucherstäbchenanzünder in Leinenhosen geeignet.
Keine Sorge, so wie dir geht es ungefähr 90 % der männlichen Bevölkerung. Aber Hilfe ist nah: Ab in den Hot Room! Die Wärme macht deinen Körper geschmeidig und beweglich, deine Muskeln, Sehnen und Bänder werden gelockert. Durch die angeregte Durchblutung werden deine Muskeln und Knorpeln wieder besser mit Nährstoffen versorgt. Abgesehen davon lernen deine Muskeln wieder, ihre beiden Funktionen auszuführen: sich zusammenziehen und sich deeehnen. Vor allem Zweiteres senkt übrigens dein Verletzungsrisiko. Und du kannst dich am Rad endlich wieder nach einem feschen Mädel umdrehen, ohne dir dabei gleich wieder was zu "verreißen". Das liegt daran, dass Bikram Yoga die Beweglichkeit deiner Wirbelsäule verbessert, damit du endlich deine Nacken- und Rückenschmerzen und eventuell sogar Bandscheibenprobleme in den Griff kriegst und nicht mehr wie Quasimodos großer Bruder am Radl hockst.
Sobald sich das erste Laubblatt gelb färbt, wirst du depressiv und verlässt das Haus demonstrativ nur mehr mit langer Unterhose und Sturmmaske. Gleichzeitig dürfen deine Räder ihren verdienten Winterschlaf antreten – im Gegenzug dafür checkst du dir wieder eine Halbjahreskarte fürs Fitnesscenter, wo du ausschließlich Solarium und Sauna nutzt. Außerdem führst du natürlich eine Stricherlliste für die Tage bis zum Trainingslager auf Malle, wo du nach 5 Monaten Abstinenz zum ersten Mal wieder am Rad sitzen und in einer Woche eine Tube Bepanthen auf deinen wunden Arschbacken verteilen wirst.
Du wirst den Hot Room lieben! Lauschige 40 Grad, schweißtreibende 40 % Luftfeuchtigkeit. Du fühlst dich wie die Mensch gewordenen Niagara-Fälle, so rinnt dir der Schweiß aus allen Poren. Bedank dich bei ihm: Er kühlt dich und trainiert ganz nebenbei die natürliche Temperaturregelung deines Körpers, die lange Unterhose kannst du also wieder deinem Opa zurückgeben. Das bewusste Atmen beruhigt und stärkt dein Herz und den Blutkreislauf, gleichzeitig haust du endlich mal die ganze alte Luft raus, die in deinen Lungen herumlungert. Aufnahme, Transport und Nutzung von Sauerstoff werden verbessert, nebenbei noch deine Muskeln gestärkt – der ständige Wechsel zwischen einer anstrengenden Position und der kurzen Pause danach wirkt wie ein Intervalltraining auf deinen Körper. Das hilft dir, auch ohne regelmäßiges Kilometerabspulen deine Radform über den Winter besser zu halten.
Du liebst den Radsport, aber nicht genug, um des abends im zweckentfremdeten Kellerstüberl vier Stunden am Ergometer zu sitzen. Als Ausgleich und weil sich das zeitlich irgendwie besser ausgeht, spulst du deine Kilometer in der kalten Jahreszeit einfach in Joggingschuhen ab, aber dein Knie erinnert dich nach zwei Wochen wieder daran, warum du eigentlich mit dem Laufen aufgehört hast. Und dass du über Weihnachten drei Kilo zunehmen wirst, weißt du jetzt schon - wär' auch nicht so schlimm, wenn du die drei Kilo von Ostern in der Zwischenzeit wenigstens wieder losgeworden wärst.
Mach die Keksdose zu und schwing dich auf die Matte: Dort gibst du deinem Stoffwechsel gleich mal richtig Gas und regulierst deine Verdauung, ohne dafür deine geliebten fünf Vormittags-Espresso trinken oder Barbara-Karlich-mäßig mit kiloweise Joghurt nachhelfen zu müssen. Falls du glaubst, Yoga hat nur was mit Dehnen zu tun: Ein Muskel kann sich nur dehnen, wenn sein Gegenspieler arbeitet, das heißt, deine Muskeln haben hier einen richtig harten Job. Und das ist bekanntlich auch gut für die Bikinifigur.
Noch immer nicht überzeugt? Jaja, ich weiß, erfahrungsgemäß denkt man bei Yoga an Räucherstäbchen, Klangschalen und viel „Ooohm“. Keine Sorge, bei dieser Sorte Yoga wirst du dir nur eines denken: OoohmeinGott, ist das anstrengend. Um unsere Glaubwürdigkeit diesbezüglich zu untermauern, haben wir uns einen echten Bikeboard-Veteranen auf die Matte geholt: Als mehrfacher Ötztaler-Wiederholungstäter sowie 12- und 24-Stunden-Wettkampf-Haudegen hat sich Jimmy samt seiner maroden Bandscheiben für uns im Schweiße seines Angesichts einer Bikram-Yoga-Klasse gestellt.
Um Jimmys Selbstversuch durchzuführen, haben wir uns für meine „Home Base“, das Bikram Yoga Loft in der Wiedner Hauptstraße entschieden. Es ist eines der mittlerweile insgesamt sieben zertifizierten Bikram Yoga Studios österreichweit, von denen fünf in Wien, eines in Linz und eines in Graz angesiedelt sind - wobei im „Loft“ eindeutig am meisten Rock’n’Roll-Appeal herrscht. Das liegt vor allem an Sabine Utz und Phil Schrems, die das Bikram Yoga Loft im Oktober 2011 gegründet haben, um ihre Yoga-Leidenschaft auszuleben und diese Bewegungsform vor allem von dem ihr anhaftenden Patchouli-Moder zu befreien. Beide sind zertifizierte Bikram Yoga Teacher, die bei Bikram-Yoga-Gründer Bikram Choudhury himself das Teacher Training absolviert haben - so wie alle anderen, die hier oder in einem der anderen sechs Studios in Österreich und der mehr als 600 weltweit lehren dürfen. Hier kommen keine Yoga-Wappler zum Einsatz, die sich nach einem Wochenendkurs in Hintertupfing stolz einen Ausbildungsnachweis an die Wand nageln können.
Im Loft tauschen wir unsere vier Herbstgewandschichten gegen etwas, das man in freier Wildbahn Bikini und Badehose nennen würde und schleichen in den "Hot Room", um brav unsere Matten in Reih und Glied aufzulegen. Darauf kommt noch ein Handtuch, das die unbändigen Schweißmassen aufsaugen soll, die wir gleich von uns geben werden.
Mittlerweile kennt mein Körper die ganze Prozedur jedoch schon und begibt sich langsam in den Aufwärmmodus, d.h. mir rinnen langsam die ersten Schweißtropfen zwischen den Arschbacken runter. Jimmy witzelt noch herum, klammert sich aber an seine Wasserflasche wie an einen rettenden Anker. Und dann geht's los.
Im Unterschied zu anderen Yoga-Arten wird beim Bikram Yoga nicht vorgeturnt, sondern die Lehrerin oder der Lehrer steht auf einem kleinen Podium vor der Klasse und trägt ein Headset. Ab dem Moment kannst und sollst du dein Hirn runterfahren und nur mehr das machen, was dir die Stimme da vorne 90 Minuten lang ununterbrochen sagt. Dass du dir da vorne nichts abschauen kannst, hilft dir auch dabei, dich im Spiegel zu beobachten und anhand der Anweisungen, die du bekommst, selbst zu korrigieren. Überhaupt hat Bikram Yoga viel mit Selbstdisziplin zu tun: Im Loft werden zum Beispiel pro Woche 24 Klassen angeboten, und du kannst kommen, so oft du willst. Ohne Voranmeldung, sei einfach 20 Minuten vor Beginn der Klasse da. Mit möglichst wenig Bekleidung, zwei großen Handtüchern, einer Wasserflasche und nicht zu vollem Bauch, damit du dir das Leberkässemmerl von zu Mittag nicht noch mal durch den Kopf gehen lassen musst. Wenn sich's also am Montag nicht ausgeht, eine Klasse zu besuchen, hast du am Dienstag wieder 4 x die Chance. Und am Mittwoch. Und an allen anderen Tagen der Woche. "Kommen, machen, gehen – wie im Puff," bringt Phil das System auf den Punkt.
Und ja, der Hot Room ist mit Teppichboden ausgelegt und nein, das ist nicht grauslich. Erstens wird er mehrmals pro Woche professionell gereinigt und zweitens wirst du dankbar sein, dass du – wenn du mal aus einer stehenden Position fällst – mit deinem nackten Fuß am unrutschigem Teppich landest und nicht in einer Schweißlacke auf lässigem Kunstharzboden. Abgesehen davon müssen in gewissen Positionen deine Muskeln am Teppichboden härter arbeiten. Ohne Schweiß kein Preis, schon gar nicht beim Bikram Yoga.
Ich sag's, wie's is': Ich kann jedem minder bis höchst motiviertem Radfahrer, Läufer und Triathleten nur empfehlen, Bikram Yoga mal auszuprobieren. Wie andere Ausgleichssportarten trainiert es auch deine Muskeln, bringt dir darüber hinaus aber noch viel mehr: Es pimpt dein Immunsystem, pusht deine Beweglichheit und Sauerstoffaufnahme, aber was vielleicht sogar das Wichtigste ist - es tut auch viel für deinen Kopf. Du wirst Klassen erleben, in denen es dir 90 Minuten großartig geht und du wirst Klassen haben, in denen du wahlweise aus dem Hot Room rennen und dir die aufgeweichten Finger abhacken oder einfach nur an Ort und Stelle reihern willst. Wenn du es trotzdem schaffst weiterzumachen, hast du etwas gewonnen, von dem du bei jeder zachen Trainingseinheit und bei jedem verkackten Rennen zehren kannst. Das beste Beispiel dafür ist meine heurige Teilnahme inklusive Finish bei der 12-Stunden-Wertung des "Last Man Standing" mit exakt drei Radausfahrten in den Haxen. Bikram Choudhury, der Erfinder und Namensgeber von Bikram Yoga, nennt das übrigens "Bengal tiger strength and english bulldog determination". Und das Beste an beiden Viechern ist, dass sie sich ausschließlich von inneren Schweinehunden ernähren.
Alle Infos übers Bikram Yoga Loft findest du hier:
- bikramyogaloft.at
- facebook.com/bikramyogaloft
Weitere Bikram Yoga Studios:
- bikramyogawiensued.at
- bikramyogaschoenbrunn.at
- bikramyogavienna.at
- bikramyogalinz.at
- doyoga.at
- bikram.at
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na bumm; schon alleine wegen den Mädls dortn würd sich das schon auszahlen!!!!
damit wären bereits die essentiellen fragen zu diesem bericht geklärt - danke!![]()
Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt!
Bertolt Brecht
Nur die nichts können müssen gut aussehen
EROGOMETER --> Praktisches Gerät mit dem man in der kalten Jahreszeit seine Kondition erhalten kann.Ausserdem hat es gegenüber dem Mountainbike den unschätzbaren Vorteil,daß immer ein Kühlschrank und eine Couch in der Nähe ist!
kann eigentlich jeder so eine yoga methode erfinden?
ich würde das ganze lieber bei -40° machen... finden sich anhänger?
Hurga nurga, mein name ist Walpurga
Ist eigentlich ganz interessant. Würd ich auch gerne machen, nur ohne das "Joga".
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Aber eigentlich is wuascht!
Kling voi Interessant! Wunderbarer Bericht
Ich muss mich mal umschauen ob's das in OÖ irgendwo in der Nähe vin mir gibt.
@Jimmy. I schau sich a so aus mit dem "gestreckten" Beinhaha Bist sicha a brutal beweglich?
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Geändert von Steve-O (03-12-2012 um 12:09 Uhr)
http://dirtytrailfriends.jimdo.com/
......IIIII.......
\m/(o.o)\m/
https://www.strava.com/athletes/9861424
Na dann kommt's vorbei, Wennst wirklich mitmachst ist keine zeit zum
Spechtln. Fix nicht!
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