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Nockbiken

Nockbiken

28.03.13 08:10 21.989Text: Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

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Fotos: Erwin Haiden
Regions-Report Nockberge: Ein außergerwöhnliches Bike-Wochenende mit Freunden, zwei Touren, Singletrails, Gourmet-Spezialitäten und dem Red Balloon. 28.03.13 08:10 22.007

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28.03.13 08:10 22.0079 Kommentare Erwin Haiden
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Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

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Erwin Haiden
Regions-Report Nockberge: Ein außergerwöhnliches Bike-Wochenende mit Freunden, zwei Touren, Singletrails, Gourmet-Spezialitäten und dem Red Balloon. 28.03.13 08:10 22.007

Freitag Abend: Ein Konvoi aus fünf förmigen Mountainbikern zieht der immer tiefer stehenden Sonne entgegen Richtung Süden. Unser Ziel sind die Kärntner Nockberge, ein ausgewiesenes Mountainbike-Revier in und um den gleichnamigen Nationalparkbei Bad Kleinkirchheim. Die Besonderheit dieser Region liegt in ihrer Topografie. Bis über 2.400 m Seehöhe ragen die sogenannten "Nocken”, die sanften Erhebungen der Gurktaler Alpen, und bilden dabei ein ideales Terrain für fast alle Spielarten des Mountainbike-Sports. Ideal für einen Familienurlaub, aber auch für ein Bike-Wochenende mit Freunden.

So kommt es, dass wir abends im Landhotel Lindenhof in Feld am See einchecken. Hotelier Hannes Nindler begrüßt uns mit einer Führung durch sein Haus, das vom Bike-Keller samt Profi-Werkstatt bis hin zum Wellness-Bereich keine Wünsche offen lässt. Am Abend gibt's für die Gäste des Hauses ein 4-gängiges Galadinner, das sich sehen lassen kann. Nicht umsonst erhielt die Küche des Lindenhof auch 2013 wieder 3 Sterne im A LA CARTE Restaurantführer.

Nach dem Essen werden wir mit Kartenmaterial eingedeckt und planen unsere Touren für die nächsten beiden Tage. Vom technischen Singletrail über einfache Einsteigerrunden bis zu wirklich harten Höhenmeter-Orgien ist in der nahen Umgebung alles möglich.
Am Sonntag wollen wir ca. 1.400 Hm und 35 km rund um den Priedröf fahren. Für den Samstag haben wir mit Christian Miklautsch von der Ski- & Sportschule Krainer einen ortskundigen Guide, der uns ein paar knackige Trails präsentieren wird. Christian sieht aus wie ein echter Freerider, wir sind mehrheitlich mit Carbon-Hardtails unterwegs - leise Zweifel überkommen mich.

  • Gedeck und Lächeln sagen mehr als tausend WorteGedeck und Lächeln sagen mehr als tausend Worte
    Gedeck und Lächeln sagen mehr als tausend Worte
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  • Galadinner im LindenhofGaladinner im Lindenhof
    Galadinner im Lindenhof
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Singletrail Samstag

Nicht, dass es nach dem Galadinner und dem ausgiebigen Frühstück samt Cappuccino nichts zu verbrennen gegeben hätte; im Sinne der Reichweite entscheiden wir uns für einen Bike-Shuttle samt Aufstiegshilfe durch die Kaiserburgbahn. Per Gondel geht's bis direkt unter die Kaiserburg, jenem Nebengipfel des 2.145m hohen Wöllaner Nock, auf dem im Mittelalter die Hexen und nun wir unser Unwesen treiben.
Der schnelle Aufstieg beamt uns direkt in das morgendliche Panorama der Nockberge. Der Ausblick ist fantastisch und reicht von den Gipfeln der Julischen und Karnischen Alpen im Süden über den Mirnock bis hin zur Hochalmspitze. Für Genießer und Ausdauersportler empfiehlt sich die Auffahrt per Muskelkraft, um das Panorama noch länger und intensiver genießen zu können.

Wir machen uns bereit für den ersten Singletrail und versenken unsere Sättel. Christian ist mit einem All Mountain bewaffnet und montiert Knieschützer - erneut überkommen mich Zweifel. Zu Recht: Die anfangs flache Almwiese wird immer steiler, kleine Stufen zersplittern die Linie und auf den ersten hundert Metern macht ein Großteil unserer Gruppe Bekanntschaft mit dem saftig-weichen Gras der Nockalmen.
Gemeinhin dienen die ersten Meter von geführten Touren auch dazu, die Route dem Können der Leistungsgruppe entsprechend auszuwählen. Unserer lausigen Performance zum Trotz votieren wir für eine knackige Singletrail-Variante Richtung Weger-Hütte. Der Weg ist abwechslungsreich und technisch. Von weichen Almwiesen über felsdurchsetzte Wiesen bis hin zu steilen, wurzeligen Singletrails ist alles dabei, was das Biker-Herz höher schlagen lässt. All Mountain-Fahrer kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Strecke macht zwar auch mit Hardtail Spaß, fordert aber einiges an Körpereinsatz.
Auf der Weger-Hütte angekommen füllen wir unsere Batterien mit Schiwasser, Kaffee und einer Portion Kaiserschmarrn, die ein Dutzend Kaiser satt gemacht hätte.

  • Guide Christian (rechts) führt uns auf die TrailsGuide Christian (rechts) führt uns auf die Trails
    Guide Christian (rechts) führt uns auf die Trails
    Guide Christian (rechts) führt uns auf die Trails
  • Traumhaftes Panorama am Wöllaner NockTraumhaftes Panorama am Wöllaner Nock
    Traumhaftes Panorama am Wöllaner Nock
    Traumhaftes Panorama am Wöllaner Nock
  • WildspitzeWildspitze
    Wildspitze
    Wildspitze

Die Energie haben wir für den folgenden, einige hundert Höhenmeter langen Aufstieg und den anschließenden zweiten Teil unseres Downhills bitter nötig. Abermals ändert sich die Landschaft, es wird waldiger und die Felsen weichen unzähligen Wurzeln. Wir nähern uns einer Lichtung mit Blick auf Feldsee und Afritzer See. Die beiden Gewässer waren vor langer Zeit eins, bis ein gewaltiger Felssturz vom Mirnock sie teilte. Der Sage nach ist der Mirnock, von dem man einst bis ans Meer sehen konnte, seit diesem Tag für den Meerblick ein paar Meter zu niedrig und der Riese vom Mirnock um eine unerwiderte Liebe ärmer.

Wir beschließen den Samstag mit einem ausgiebigen Besuch im Wellness-Bereich unseres Hotels, einem weiteren sensationellen Abendessen und einer anschließenden Exkursion ins Red Balloon - dem örtlichen Pub von Feld am See.

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  • Almwiesen wechselnAlmwiesen wechselnAlmwiesen wechseln
    Almwiesen wechseln
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  • mit technischen Passagenmit technischen Passagenmit technischen Passagen
    mit technischen Passagen
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  • Felsblöcke vorausFelsblöcke vorausFelsblöcke voraus
    Felsblöcke voraus
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  • Afritzer See dahinterAfritzer See dahinterAfritzer See dahinter
    Afritzer See dahinter
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  • Mittagsrast auf der Weger-HütteMittagsrast auf der Weger-HütteMittagsrast auf der Weger-Hütte
    Mittagsrast auf der Weger-Hütte
    Mittagsrast auf der Weger-Hütte
  • Wildromantische LandschaftWildromantische LandschaftWildromantische Landschaft
    Wildromantische Landschaft
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Sportlicher Sonntag

Nachdem sich abends, nächtens und während des mehrgängigen Frühstücks wieder jede Menge Kohlenhydrate angestaut haben, die abgestrampelt werden wollen, geht's am Sonntag auf die Tour rund um den Priedröf. Der Nebel und die angenehm frische Herbstluft sorgen für perfekte Bedingungen auf der 30km+ Tour.
Wir steigen in Untertweng in die Tour ein und nutzen die ersten Kilometer Richtung Bad Kleinkirchheim zum Aufwärmen. Die Strecke ist erstaunlich abwechslungsreich. Einige hundert Meter geht's auf Asphalt, bevor wir in den Wald einbiegen, wo einander sodann Forstwege und breitere Trails ablösen.

Technisch einfach führt der Weg durch wunderschöne Natur Richtung Bad Kleinkirchheim, dem offiziellen Startort der Tour. Dichte Wälder, Schluchten, Flüsse, Lichtungen und auch zwei kurze, aber knackige Anstiege bietet der erste Abschnitt unserer Runde. Danach geht es auf die 1.900 m hohen Almen am Spitzeck.
Die Nebeldecke liegt gerade so hoch, dass wir uns an dem kleinen Teich am höchsten Punkt der Tour in Watte gepackt fühlen. Es ist leise und windstill, wir sehen kaum bis zum anderen Ufer des Teiches. Bei dem Wetter sind kaum Touristen am Berg. So mystisch dieser Ort im herbstlichen Nebel auf uns wirkt, so turbulent muss es hier im Winter bei schönem Wetter und freier Sicht auf die Bergstation zugehen.

Eine kleine Stärkung später (beinahe wären unsere Kohlenhydrate-Reserven zu Neige gegangen ...) reiten wir talwärts. Anfangs führt die Strecke über Wanderwege und Singletrails, vorbei an urigen Almwirtschaften und Hütten, entlang des Rössbachs. Für eine offizielle Mountainbikestrecke kann die Tour rund um den Priedröf mit durchaus verführerischen Fahrtechnik-Schmankerln aufwarten - bei Gott keine Forstautobahn! Generell ist die Strecke abwechslungsreich und ausgewogen, was die Balance zwischen Höhenmetern mit angenehmen Steigungen und fahrtechnisch und landschaftlich interessanten Bergab-Passagen anbelangt.

Die letzten Kilometer rollen wir gemütlich von Almgatter zu Almgatter, und so kehren wir schließlich müde, aber zufrieden nach Feld am See zurück.

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Resümee

Das Bikegebiet Nockberge in den Gurktaler Alpen bietet ein sehr breites Spektrum an Bike-Möglichkeiten in einer der schönsten Gegenden Österreichs. Rund um Bad Kleinkirchheim, Feld am See und den Millstättersee werden nicht nur klassische Touren-Biker glücklich, sondern auch Freerider und bergab-orientierte Fahrer. Für Familien gibt es zahlreiche sportliche und nicht-sportliche Alternativen und natürlich auch einfache Fahrrad-Strecken samt e-Bike Verleih, die vielen Badeseen machen die Region im Sommer zusätzlich interessant.
Das offizielle Streckennetz umfasst 1.400 km mit über 30.000 Hm, zu allen 46 beschilderten MTB-Touren gibt’s Kartenmaterial, GPS-Tracks und Infos über Einkehrmöglichkeiten. Aufgrund der Lage im bzw. am Rande des Nationalpark-Kerns empfiehlt sich für Singletrail-Touren ein lokaler Guide.

Links & Tipps

Ski- & Sportschule Krainer - Professionelle Guides
www.sportschule.at

Infos und Touren - GPS Tracks
www.nockbike.at

Landhotel Lindenhof in Feld am See
www.landhotel-lindenhof.at

Hotels & Bike-Tourismus Nockberge
www.bike-holidays.com

Urlaub in den Nockbergen
www.nockberge.at

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  • 4 Monate später...

meine erfahrungen mit der region sind da etwas andere.

voriges jahr, nach einem bericht in der bike hab ich mich dazu entschlossen, nicht immer in den pinzgau, sondern einmal die nockberge als bikeurlaubsziel auszuwählen. ok, das wetter war nicht berühmt, dafür kann die region nix.

das beste am urlaub war die unterkunft im hotel bellevue in millstatt.

kartenmaterial war in der ganzen gegend keines zu bekommen.

überall die aussage, daß bikekarten seit jahren in aussicht gestellt aber nie geliefert wurden.

in der touristeninfo hieß es daß die gegend eher weniger auf biker eingestellt ist. im bikeshop in millstatt sagte mir ein local, daß man das biken hier im großen und ganzen vergessen könne.

der zugegebenermaßen extrem freundliche und hilfsbereite liftwart der goldeckbahn in spital erklärte mir zwar einige wege aufs goldeck, warnte mich aber gleichzeitig vor einem wildgewordenen grundbesitzer, der da alles klagt, was da auf zwei rädern daherkommt...

der clou war am see: da fand ich eine bikestation vor, die ein deutscher betreibt. der sagte mir, daß er vorher in leogang gearbeitet habe und er jetzt vorhätte, in kärnten bikemäßig etwas aufzubauen, aber wahrscheinlich wird er es abblasen, weil nach seiner aussage die behörden in kärnten irgendwo in den 70ern steckengeblieben sind...nirgendwo in österreich sei ihm soviel gegenwind entgegengebracht worden..in salzburg und tirol sei das alles ganz anders.

nach ein paar tagen hab ich entnervt die heimreise angetreten und freue mich heuer schon auf den urlaub im pinzgau, wo man als biker überall wo man hinkommt willkommen ist und jedes jahr neue strecken dazukommen...kärnten? nein danke.

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Also ich war von 2008 bis 2011 jedes Jahr in der letzten Juniwoche in Feld am See. Es gibt unzählige beschilderte Mountainbikestrecken. Das einzig Negative in den Nockbergen im Juni ist, dass die Berghütten und Liftstationen nur von Do bis So. offen haben. Die restlichen Tage brauchst Du genug Verpflegung mit! Erst ab Juli ist an allen Tagen offen! Bearbeitet von conte luigi
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Sensationeller Bericht!!

 

Ich war mit Christian von der Sportschule Krainer auch schon unterwegs, auch mit seinem Kollegen dem Harry. Die Jungs habens drauf und kennen 100e Wegerl, Trails, Abfahrten, die wieder nach unten führen. Von normal bis heavy kann man sich alles aussuchen.

 

Den Bike-Guide muss man sich einfach mal leisten und man wird's garantiert nicht bereuen. Außerdem kann man sich von den Guides ja auch "etwas" Trail Technik abschauen. Es gibt Geheimtipps beim Einkehren in urige Hütten, wo man selber garantiert nicht hinfährt. Zum Fachsimpeln und nett Plaudern ist auch noch Zeit :-)

 

Ich weiß, dass ich da sicherlich nicht das letzte mal gewesen bin :-)

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  • 4 Monate später...
gibt es von euren 2 touren nen gps track zum download? :)

 

Die zweite Tour ist diese hier, wirklich geschmeidige Tour mit netter Abfahrt über Alm-Wegerl, später dann Schotter:

http://nockbike.com/wp/rund-um-den-priedrof/

 

Die erste Tour zur Kaiserburg + Downhill Weger-Hütte sind mir mit Christian, einem Guide der Sportschule Krainer gefahren:

http://www.sportschule.at/

 

Die technisch etwas anspruchsvolleren Trails sind nicht ausgeschildert, und offiziell nur mit Guide fahrbar.

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