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Cannondale F-Si 29

Schon das 2011 vorgestellte Hardtail F29 setzte neue Maßstäbe unter den 29ern und zählt noch heute zu den besten Racebikes im Worldcup-Zirkus. Um den technisch immer schwieriger werdenden XC-Strecken auch in Zukunft gerecht zu werden, griffen Cannondales Entwickler tief in die Innovations-Kiste und präsentierten nun den Nachfolger, das F-Si 29. Der Racebolide will die Vorteile der beiden Laufradgrößen 26" und 29" miteinander vereinen, ohne deren Nachteile in Kauf zu nehmen, wird in 4 Carbon-Varianten (Black Inc. XTR Di2, Carbon Team XX1, Carbon 1 XT 2x10 und Carbon 2 X01) ab August 2014 angeboten und soll zwischen 4.500 und 10.000 Euro kosten.

Die Modellbezeichnung "F-Si" steht für "Flash-System Integration" und ist laut Chefentwickler Peter Denk der Schlüsselfaktor zur Konstruktion eines schnellen Bikes. "Saving grams and gaining some frame-stiffness helps, but does not win!", stellte er während seines Vortrages mehrfach fest. Hauptaugenmerk galt dem optimalen Zusammenspiel von Rahmen und der hauseigenen Si-Komponenten, ohne diese das hohe Entwicklungsziel nicht erreicht werden konnte.

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Um gleichzeitig die Uphill-, Downhill- und Roller-Qualitäten ihres Flaggschiffs zu verbessern, arbeitete Cannondale hart daran die 29er-Nachteile in Sachen Geometrie, Handling und Laufradsteifigkeit weitgehend zu eliminieren. Maßgeblichen Einfluss darauf nehmen der Ai Drivetrain (asymetrisches Antriebspaket), eine spezielle 29er Geometrie, die neue Lefty Gabel, sowie Save 2 Sattelstütze und alte Bekannte wie Cannondales Hollowgram SiSl2 Kurbel, ihr BB30 Tretlager und eine verbesserte OPI Vorbau/Steuerlager-Einheit.

Im Rahmen des XC-Worldcups in Albstadt durften wir dem F-Si 29 Productionracer auf der Original-Rennstrecke, bei anspruchsvollen MTB Touren durch die umliegenden Wälder und auf der 46km-Distanz des Gonso Classic MTB Marathons auf den Zahn fühlen.

Technische Umsetzung

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System29 Geometrie

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Dem interessierten Betrachter stechen als erstes die extrem kurzen Kettenstreben in die Augen. Mit nur 429 mm zählen sie zu den kürzesten der XC-Kategorie und bringen neben höherer Agilität, mehr Fahrergewicht aufs Hinterrad und somit eine bessere Traktion an den Anstiegen.

An der Front sorgt ein mit 69,5° flacher Lenkwinkel für gleichzeitige Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten. Was im ersten Moment wie ein Widerspruch klingt, erklärt sich durch die von 45 auf 55 mm vergrößerte Kröpfung (Offset) an der Lefty-Gabel, die etwaige Agilität-Einbußen mit einem geringeren Nachlauf ausgleicht. Peter Denk erklärte, dass in erster Linie der zu kurze Gabel-Offset für die träge Lenkperformance herkömmlicher 29er verantwortlich sei. Durch den nun größeren Offset der neuen Lefty 2.0 und dem damit verkürzten Nachlauf, entspräche die Fahrperformance in etwa der eines 26" Bikes.

Ai Drivetrain

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Um ausreichend Platz zwischen Rahmen, Umwerfer und den voluminösen 29er-Reifen zu schaffen, behalfen sich die Entwickler eines asymmetrischen Hinterbaus, bei dem Nabe und Antrieb erstmals um 6 Millimeter nach rechts versetzt wurden. Vorne ermöglicht dies ein neuer Kettenblatt-Spider, mit dem ausschließlich die Kettenblätter nach außen rutschen und der Q-Faktor unverändert bleibt. Hinten wurde die Nabe völlig mittig eingespeicht, was neben dem gewonnenen Freiraum auch noch andere Vorteile bringt: die flachere/breitere Einspeichung, gleich lange Speichen sowie eine gleich hohe Speichenspannung links und rechts generieren ein maximal steifes und ausbalanciertes Hinterrad. Positiver Nebeneffekt: 2-fach-Kettenblatt-Kompatibilität mit bis zu 2.35" breiten Reifen.

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Foto: nach außen versetzter Hinterbau, mittiger Reifen und massig Platz zum Rahmen und Umwerfer

Lefty 2.0

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Auch die Lefty erfuhr eine umfangreiche Überarbeitung. Neben dem größeren Offset von 55 mm (siehe Geometrie) erhielt sie eine neue, noch feiner ansprechende Dämpfungskartusche - ähnlich der SuperMax, allerdings mit XC-Ausrichtung.

Kleineren Fahrern kommt der kürzere, Rahmengrößen-abhängige Klemmbereich der Lefty-Gabel entgegen. So ermöglicht das nun deutliche tiefere Cockpit eine aggressivere Sitzposition. Anstatt der früheren 134 mm ist der Klemmbereich in den Rahmengrößen Small & Medium 97 mm, Large 110 mm und XL 122 mm hoch. Zusätzlich wurde der Durchmesser auf 44 mm verbreitert.

Die ebenfalls breitere Supermax-Nabe erhöht die Steifigkeit des Vorderrads. Laut Cannondale liegt diese jetzt sogar über dem Niveau herkömmlicher 26"-Laufräder.

Rahmen: Speed Save & Ballistec Carbon

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Wie sein Vorgänger punktet der F-Si Rahmen trotz seiner hochfesten und steifen Ballistec-Carbon-Konstruktion (verschiedene Fasern die zur Panzerung im Militärbereich und bei der Herstellung von Baseballschlägern genutzt werden) mit besten Komfortwerten. Hauptverantwortlich dafür sind ein spezielles Layup und die vertikal flexenden Sitz- und Kettenstreben (Speed Save Micro-Suspension Technology).

Das Rahmengewicht beträgt 960 Gramm in der Größe Large inklusive aller Alu-Anbauteilen. Das validierte Zedler-Gewicht, welches bei TOUR-Tests herangezogen wird, kommt auf 1.022 Gramm. Zu dieser Validierung werden die Sitzrohrlängung, Rahmengröße, Steuerrohrlänge, Umwerfer-Aufnahme, etc. bereinigt um einen fairen Vergleich zwischen verschiedenen Testkandidaten möglich zu machen.

Um für die elektronische Zukunft gerüstet zu sein, ist der F-Si Rahmen bereits voll Di2 kompatibel. Inklusive interner Kabelführung und Batterie-Aufnahme im Rahmen bzw. in der Sattelstütze. Die externen, mechanischen Zug-Anschläge können formschön entfernt werden.

Save 2 Sattelstütze

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Ebenfalls neu ist die um 50 g leichtere und deutlich gekröpfte Sattelstütze. Durch ihre höhere Flexibilität im oberen Bereich sorgt sie für 20% mehr Komfort. Zudem verbessert die lineare Federungs-Kennlinie das Ansprechverhalten, was vor allem für leichte Fahrer von Vorteil ist.

"Form follows function": Oberhalb des sichtbaren Knicks wird ihr Durchmesser dünner - der Knick verhindert, dass die Stütze zu weit in den Rahmen eingeschoben werden kann.

Ready for Race

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Mit dem hinteren Schnellspanner und außen liegenden Zügen unterstreicht Cannondale den Rennsport-Charakter des F-Si 29. Außenliegende Züge sind leicht, lassen sich präzise schalten und einfach tauschen, was die Mechaniker im Profizirkus freut.

Der herkömmliche Schnellspanner ist nach wie vor erste Wahl bei den Profis um schnelle Laufradwechsel bei Pannen zu gewährleisten, ohne nennenswerte Nachteile mit sich zu bringen. Das Argument höherer Steifigkeit durch 142x12 mm Through-Axles widerlegt Peter Denk mit Cannondales Ausfallenden-/Hinterrad-Design, das neben geringerem Gewicht sogar eine höhere Steifigkeit garantieren soll.

Das F-Si 29 Lineup

  • Cannondale F-Si 29
  • F-Si 29 Carbon Black Inc.F-Si 29 Carbon Black Inc.
    F-Si 29 Carbon Black Inc.
    F-Si 29 Carbon Black Inc.
  • F-Si 29 Carbon TeamF-Si 29 Carbon Team
    F-Si 29 Carbon Team
    F-Si 29 Carbon Team
  • F-Si 29 Carbon 1F-Si 29 Carbon 1
    F-Si 29 Carbon 1
    F-Si 29 Carbon 1
  • F-Si 29 Carbon 2F-Si 29 Carbon 2
    F-Si 29 Carbon 2
    F-Si 29 Carbon 2

Tech Specs

Close-Ups

  • Cannondale F-Si 29

Off the road

  • Cannondale F-Si 29

Obwohl das Cannondale F-Si 29 in jeder Hinsicht ein waschechtes Racebike geblieben ist, profitieren nicht nur Profis wie Manuel Fumic und Marco Fontana, sondern auch wir Tourenbiker und Hobby-Rennfahrer von den technischen Errungenschaften.

Als Kenner seines Vorgängers F29 ist auch für mich als Laie die erhöhte Wendigkeit und Spurtreue in den Up- und Downhills deutlich spürbar, was auf kniffligen Passagen ein besonderes Maß an Sicherheit garantiert. Hohe Antriebsstärke, enorme Kletterfähigkeit bei bester Traktion und optimaler Hardtail-Komfort auf schnellen, rumpeligen Strecken stehen für mich ebenso außer Zweifel.

46km-Distanz des Gonso Classic MTB Marathons

Contact your local cycle dealer - Probefahrten sollen bereits ab August möglich sein.

Bonus Tracks

  • Cannondale F-Si 29
  • Cannondale F-Si 29

hm dh bestehende Laufradgarnituren sind zu kübeln oder neu einzuspeichenl, richtig?

Beim Wechsel zwischen den Bikes leider mist.

 

Ein Tausch ist nicht wirklich möglich, da das Hinterrad ja dann versetzt wäre. Du kannst aber die bestehende Felge und Nabe weiterverwenden, du müsstest sie - wie du richtig geschrieben hast - neu einspeichen, da die Speichen ja jetzt links und rechts gleich lange sind.

 

Vorne gibts eine breitere SM-Nabe. D.h. auch dort würde der Reifen eines bestehenden Vorderrads versetzt stehen.

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Endlich wieder was Neues. Ist offensichtlich gelungen das Bike. Hast auch ein Gewicht vom Team u Black Inc in Erfahrung gebracht. Meins hatte mit der XX1, der R1 Racing und den Enve Laufrädern 8.5 kg. Das müsste dann noch leichter sein. Hat sicher Spaß gemacht mit den Profis zu testen :-)
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Ich hab die beiden Kurbeln (alt und neu) in Händen gehalten. Die Kurbelarme sind ja tatsächlich die gleichen, bei der Achse bin ich mir nicht sicher, aber ich denke die bleibt auch gleich. Auf jeden Fall ist der Spider 6mm nach aussen/rechts versetzt. Demnach kannst du dir einen etwaigen SRM-Spider auf den Bauch picken. Eine mögliche Alternative wäre auf jeden Fall

 

a) Powertap: kannst ja eine Standardnabe symmetrisch einspeichen

b) Stages Kurbelarm links

 

Ob SRM und Power2Max für die F-SI Hollowgram SiSl2 Kurbel einen eigenen Spider entwickelt und ob sich das abmessungs-technisch überhaupt ausgeht, wage ich zumindest fürs Modelljahr 2015 zu bezweifeln.

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Was ich noch nicht ganz behirnt habe ist die automatik Funktion des Umwerfers.

Für mein Verständnis denkt der mit wenn sich das Schaltwerk bewegt und wählt selbstständig eine optimale Scheibe auf der Kurbel.

Diese Funktion ist optional.

 

Aber wie kann ich diese Option ein/aus schalten? Während der Fahrt (mit STRG+ALT+ENTF) ... oder nur per PC

Oder kann ich das gar pro Schaltvorgang irgendwie übersteuern?

 

Und: Gibt es überhaupt Situationen welche eine Übersteuerung der Automatik notwendig machen? Oder reicht es wenn ich meine Fahrweise den Vorstellungen der Shimano Jungs anpasse ;-)

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