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Gutes (Kuota) Kharma!

Gutes (Kuota) Kharma!

Gutes (Kuota) Kharma!

21.08.10 15:44 20.803Text: Nintscha
Nina Leppe

Klein, aber gemein.

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Fotos: RICH:ART, Lars, Sportograf
Scheißegal, wie schlecht du dich in deinem vorigen Leben benommen hast - gutes Kharma kannst du dir sowieso kaufen.

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21.08.10 15:44 5 Kommentare Nintscha
Nina Leppe

Klein, aber gemein.

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RICH:ART, Lars, Sportograf
Scheißegal, wie schlecht du dich in deinem vorigen Leben benommen hast - gutes Kharma kannst du dir sowieso kaufen.

"Karma" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "Rad" - das Karma zwingt uns, immer und immer wieder zu inkarnieren, um die Probleme, die wir uns selbst geschaffen haben, endlich alle aufzulösen.
Quelle: www.puramaryam.de


Gib es zu, insgeheim tust du es auch. Du zählst mit. Teilst täglich die Dinge, die du tust oder nicht tust, in gut und schlecht ein. In Plus- und Minuspunkte für deine Karma-Liste. Der gebrechlichen Lady über die Straße geholfen? Bestimmt 1.000 Pluspunkte. Dem Erzrivalen, dem du beim Start des Rennens noch anerkennend auf die Schulter geklopft hast, 5 km vor dem Ziel einen ganz gemeinen Patschen wünschen ... oooch, höchstens 10 Minuspunkte. Denn schließlich wollen wir im nächsten Leben alle gut da stehen und endlich in so gute Verhältnisse hineingeboren werden, dass wir nicht mehr hackeln brauchen, sondern den ganzen Tag am Rad verbringen können. Natürlich ausgestattet mit den körperlichen Voraussetzungen von Fabian Cancellara/Andy Schleck/Alessandro Petacchi und dem Material derselben. Für diese Aussicht reißt man sich gerne mal ein bissl zusammen und sogar für andere den Arsch auf.

Ich sag dir was: Vergiss den ganzen Zauber und erspar dir die Mühe! Gutes Kharma kannst du dir jetzt auch kaufen. Ich hab's getestet - und entweder war ich anno dazumal eine überaus gelungene Mischung aus Mutter Theresa und Mahatma Ghandi, oder in die richtige Form gegossenes Carbon ist einfach die bessere Variante dessen, was der Volksmund gern auch "kismet" nennt.

Gutes Gewissen wird aus Carbon gemacht

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Tech Specs

RahmenKuota Karbon Monocoque
Bremse vo/hiSRAM Force
GrößenXXS-XXLInnenlagerSRAM Force
Dämpfer-
SchaltbremshebelSRAM Force
GabelKuota Alu Carbon
SchaltwerkSRAM Force
VorbauDeda Quattro weiß 100 mmUmwerferSRAM Force
LenkerDeda Big Piega Alu 420 mm A/A
Zahnkranzkassette11-28
SteuersatzKuota
KurbelSRAM K03 170 mm (34-50)
SattelstützeKuota Karbon SP03
LaufräderReynolds Solitude Alu CL
SattelSelle San Marco Ponza
ReifenKuota Kontender
  • Gutes (Kuota) Kharma!

Mein Schicksal ereilte mich mitten im Winter. Am 12. Dezember bei Minusgraden und versalzten Straßen einen nigelnagelneuen Carbonhobel geliefert zu bekommen, tut echt weh. Bietet aber genügend Zeit, sich einmal mit den optischen Vorzügen des neuen Boliden vertraut zu machen, die - wenn man selbst darauf sitzt - vor allem neidige Bei-Fahrer genießen können. Und hier zeigt sich zum ersten Mal, dass das Kuota Kharma Race Ultra und ich perfekt zusammen passen. Denn es trägt, genau wie ich, gerne mal dick auf.
Das sexy geschwungene Oberrohr, das fette Unterrohr und die aerodynamische Sattelstütze verleihen dem aus 2K-Fasern gezauberten Monocoque-Rahmen vor allem in meiner Größe (XS, wer hätte das gedacht) ein fast bulliges Aussehen, das ganz meiner Vorstellung von einem gedrungen ... äh ... gelungenen Auftritt entspricht. Die Sattelstütze, die durch ihre Form an ihre integrierten Kolleginnen erinnert, ist trotzdem voll verstellbar. Was praktisch ist, falls ich völlig unerwartet doch noch die 1,60-Mauer durchbrechen sollte. Auch die sinnliche Rundung an der Rückseite des Sitzrohrs, mit der es sich liebevoll an das hintere Laufrad schmiegt, unterstützt den selbstbewussten Auftritt meines neuen Gefährts. Also auch meinen.

Passend zur Lackierung und dem weißen Lenkerband, schenk ich dem Kuota Kharma zum ersten gemeinsamen Weihnachtsfest noch fesche weiße Pedale und Flaschenkörbe sowie einen Specialized Toupé. Das darf der mitgelieferte Sattel, der Selle San Marco Ponza, nicht persönlich nehmen, aber an meinen Unterboden lass ich nur Wasser und Toupé.

  • Gutes (Kuota) Kharma!Gutes (Kuota) Kharma!
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Möge die Force mit mir sein

Neu ist für mich aber nicht nur die fesche Optik mit Idealmaßen, sondern auch die Handhabung. Man empfiehlt mir Ultegra-Jüngerin nämlich die Sram Force, eine neue amerikanische Gruppe. Aha, denk ich mir, und was spielen die so? Heavy Metal, Pop, Indie? Bald ist mir klar: Die Sram Force spielt alle Stückln! "Double-Tap-System" heißt das Zauberwort. Zarte Frauenfinger müssen nun nicht mehr mit dem Bremshebel den nächsten Gang in die Schaltung wuchten, sondern spielen sich jetzt mit jeweils einem kleinen schwenkbaren Hebel hinter dem Bremshebel. Ein Klick - und die Kette hüpft auf das kleinere Ritzel hinten bzw. Blatt vorne. Schalten ist endlich so einfach wie Schuh-Shopping im Internet! Drückt man den Hebel etwas weiter über diese Punkt, hüpft die Kette aufs größere Ritzel bzw. Kettenblatt, und das geschmeidig wie eine Wildkatze. Zumindest ab der dritten Ausfahrt - die ab und an holprigen Schaltvorgänge, die in der Gewöhnungsphase passierten, sind wohl mit gutem Gewissen der Patschertheit der Testerin zuzuschreiben.

Die Sram-Bremshebel erfreuen nicht nur das Auge, sondern liegen auch gut in der Hand. Über die Bissigkeit der Bremsen freut sich vor allem das Angstzentrum in meinem Hirn, das zwar klein ist, aber in gewissen Situationen durchaus starke Lebenszeichen von sich gibt. Doch ich traue der Sram Force und mich dank ihr auch mit weißen Radhosen aus dem Haus. Da geht nix daneben.

  • Sehr Robustes Amerikanisches MaterialSehr Robustes Amerikanisches Material
    Sehr Robustes Amerikanisches Material
    Sehr Robustes Amerikanisches Material
  • Mit meinen Patschhanderln perfekt zu bedienen ...Mit meinen Patschhanderln perfekt zu bedienen ...
    Mit meinen Patschhanderln perfekt zu bedienen ...
    Mit meinen Patschhanderln perfekt zu bedienen ...
  • ... und mit genügend Bremskraft, um dem gemeinen Angstschiss vorzubeugen.... und mit genügend Bremskraft, um dem gemeinen Angstschiss vorzubeugen.
    ... und mit genügend Bremskraft, um dem gemeinen Angstschiss vorzubeugen.
    ... und mit genügend Bremskraft, um dem gemeinen Angstschiss vorzubeugen.

So wie Schuhe bei einer Frau zum Outfit gehören, spielen bei einem Rennrad auch die Laufräder eine sehr (ge-)wichtige Rolle. Meinem Kuota Kharma Race Ultra wurde ein paar Reynolds Solitude angezogen. Klar, das sind nicht die Manolo Blahniks unter den Laufrädern, aber ich bin auch nicht Victoria Beckham. Schon gar nicht in finanzieller Hinsicht. Deshalb sind die Reynolds ein mehr als guter Kompromiss: Die Laufräder mit den 31 mm hohen Alufelgen und innen liegenden Nippeln passen hervorragend zum Kharma-Rahmen. Bezüglich Steifigkeit gibt's auch nix zu meckern und die 1950 g sind um den Preis auch tragbar.

Die Style-Wertung bei der nächsten Bräunungsausfahrt wäre somit schon mal gesichert. Trotzdem muss sich auch ein Mädchen eingestehen, dass Schönheit nicht alles ist. Welches Schicksal erwartet mich nun auf der Straße?

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  • Gutes (Kuota) Kharma!Gutes (Kuota) Kharma!
  • Gutes (Kuota) Kharma!Gutes (Kuota) Kharma!

Der ewige Kreis des Tretens: Kuota KWT 2010

Im Zweikampf zeigt sich einmal mehr, dass mit einem guten Kuota Kharma gutes Benehmen keine Rolle mehr spielt, um gut dazustehen: Der Rahmen ist steif wie mein Gnack nach einem Herr-der-Ringe-Triple-Feature in der ersten Reihe des Kinosaals und die Reynolds ziehen ab wie der gute, gleichnamige Burt zu seinen besten Zeiten. Mir tut nix weh, es zieht und zwickt nix, kein Knacksen, Rasseln oder Tscheppern, weder beim Rad noch bei mir. Das ist auch gut so, denn die wahre Zerreißprobe steht uns beiden erst bevor: Unsere erste Teilnahme bei der Kuota Kraftwerktrophy!

  • Windschatten: Ein ständiges Geben und Nehmen. Oder so.Windschatten: Ein ständiges Geben und Nehmen. Oder so.
    Windschatten: Ein ständiges Geben und Nehmen. Oder so.
    Windschatten: Ein ständiges Geben und Nehmen. Oder so.
  • Echter Spaß oder schon Delirium?Echter Spaß oder schon Delirium?
    Echter Spaß oder schon Delirium?
    Echter Spaß oder schon Delirium?
  • Das Kharma versteht sich auch gut mit anderen Rädern.Das Kharma versteht sich auch gut mit anderen Rädern.
    Das Kharma versteht sich auch gut mit anderen Rädern.
    Das Kharma versteht sich auch gut mit anderen Rädern.
  • Gutes (Kuota) Kharma!
  • Gutes (Kuota) Kharma!Gutes (Kuota) Kharma!
  • Gutes (Kuota) Kharma!Gutes (Kuota) Kharma!
  • Kuota Kharma:Kuota Kharma:
    Kuota Kharma:
    Kuota Kharma:
  • Dieses Schicksal ...Dieses Schicksal ...
    Dieses Schicksal ...
    Dieses Schicksal ...
  • ... ist leicht zu (er-)tragen.... ist leicht zu (er-)tragen.
    ... ist leicht zu (er-)tragen.
    ... ist leicht zu (er-)tragen.

Aufgrund des verpissten Frühlings mit gerade mal 1.200 Trainingskilometern in den Beinen und den Reynolds stehen wir also auf der Donauinsel am Start. Als 12-Stunden-Jungfrau bin ich auf alle psychische und physische Befindlichkeiten vorbereitet, die ich meiner Vorstellungskraft entlocken konnte: Krämpfe, Taubheitsgefühl, akute Furunkelbildung, totale Resignation, rasante Rückenschmerzen, Abfallen der Hände, Knie-Knock-Out, Koma. Und? Genau. Nix!
Ich war insgesamt 11 Stunden und 54 Minuten mit meinem guten Kharma zusammengeschweißt und mein Schicksal aus K2-Karbon trug mich 352,8 Kilometer ohne Meckern rund um die Donauinsel, trotzte mit mir auf den langen Geraden dem gemeinen Wind und kletterte insgesamt 63 Mal knackig mit mir den kleinen Schupfer kurz vor dem Start-Ziel-Bereich hinauf. Es erkämpfte sich mit mir die beste Position im Windschatten und wenn's wieder mal drum ging, ein Loch zuzufahren, protzte es bei jedem Antritt mit seiner Steifigkeit und Dynamik, so dass mir auch am Ende nicht der Saft ausging.

Die paar Flüche, die jedem Bierkutscher zur Ehre gereicht hätten und mit denen ich nach 10 Stunden den erfrischenden Regen und die 8 Grad begrüßte, gestattete ich mir leichten Herzens, genauso wie die Akakiko-Großbestellung am nächsten Tag und die Prahlerei im Büro. Ich brauch mir um meinen Karma-Kontostand ja keine Sorgen mehr zu machen. Und um den auf der Bank auch nicht, denn dank der € 2.499,- für das Kuota Kharma Ultra Race mit Sram Force und Reynolds Solitude macht man sogar noch dem nervösen Bankberater eine Freud'. Und sich selbst sowieso, den mit dem guten Kharma bekommt man einiges für sein Geld: Ein - für meinen Geschmack - in der Preisklasse überdurchschnittlich fesches Rennrad, das einem sowohl im Langstrecken-Einsatz als auch beim ambitionierten Höhenmeter-Sammeln die (Carbon-)Stange hält. Und außerdem noch für Ausgleich auf der Karma-Liste sorgt, falls man sich zum Beispiel im direkten Schwa... also ich meine Leistungsvergleich beim nächsten Rennen mal ein bisschen Schadenfreude gestattet. Kharma gut, alles gut.


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