Mit den erst kürzlich vorgestellten Cinturato Cross (ohne Abbildung) und Cinturato Gravel Reifen schließt Pirelli die Lücke zwischen den Cinturato Velo Straßenpneus und den Scorpion MTB Reifen. Dabei unterteilen die Italiener ihr neues Portfolio für Offroad-Rennräder in die beiden Kategorien Hard bzw. Mixed Terrain und offerieren Dimensionen zwischen 35C und 50C für die Laufradgrößen 28 Zoll und 650B.
Alle mit "H" gekennzeichneten Reifen (Hard Terrain) wollen dank ihres dichten, flachen Stollenprofils auf harten Untergründen, asphaltierten Straßen oder Kopfsteinpflaster ein souveränes Fahrgefühl bei hohen Geschwindigkeiten bieten, jene mit "M" (Mixed Terrain) mit einem in Laufrichtung ausgeformten, gröberen Mittelprofil einen perfekten Kompromiss auf gemischten und anspruchsvolleren Untergründen. Allen TLR-fähigen Reifen gemein ist Pirellis neue "SpeedGRIP" Gummimischung, eine Synthese aus Straßen- und Offroad-Technik, welche speziell für Cross und Gravel sowohl auf trockenen Untergründen als auch bei Nässe bestmöglichen Grip bietet. Ebenso mit an Bord ist der sogenannte "Nylon bead-to-bead" Pannenschutz: eine hochdichte Nylonschicht von Wulst zu Wulst, die das Entweichen der Luft verhindern soll und mit eingelegten Aramidfasern unter der Lauffläche Durchstichen entgegenwirkt.
Für diesen Test wuchteten wir zwei Cinturato Gravel M in 650B/45C auf Mavics Allroad Pro Carbon SL Road+ Laufräder, um einerseits der neuen Reifenkategorie aus Mailand auf den Zahn zu fühlen und andererseits die Geländefähigkeiten unseres OPEN WI.DE. Redaktionsbikes auszuloten.
Das Profilblock-Design der verschiedenen Cinturato Offroad-Modelle unterscheidet sich maßgeblich je nach Einsatzzweck und Bodenbeschaffenheit - vom Fahrstil, der beim Graveln relaxter und beim Cyclocross aggressiver ist, bis hin zum Untergrund von hart bis gemischt.
Dementsprechend wurden Abstand und Höhe der in Laufrichtung ausgeformten Stollen unserer Cinturato Gravel M Testreifen in 650B/45C für verdichteten bis inhomogenen Untergrund abgestimmt. Dabei sorgt ein weites Mittelprofil gemeinsam mit den Seitenstollen für genügend Aufstandsfläche; kleinere, zwischengelagerte Stollen (Felgenrippen) reduzieren deren Verformung und erleichtern den Abtransport von Matsch.
Power is nothing without control.
Pirellis Slogan, seit mehr als 25 JahrenPirellis speziell für Cross und Gravel entwickelte Gummimischung namens SpeedGRIP basiert auf der selben Polymerbasis wie die hauseigene MTB-Mischung SmartGRIP und wurde für einen besonders niedrigen Rollwiderstand optimiert.
Außerdem versprechen die Italiener dank der großen mechanischen Festigkeit des Gummis einen guten Pannenschutz sowie hohe Laufleistung, ohne Abstriche bei Grip und Handling auf trockenem wie auch nassem Untergrund. Dabei besteht der ganze Reifen aus ein und derselben Mischung, was bei zunehmendem Verschleiß eine gleichmäßige Abnutzung und lange Lebensdauer garantiert.
Der ganze Reifen aus einem Gemisch.
SpeedGRIP CompoundAlle Cinturato Reifen sind Tubeless Ready, besitzen eine quer verstärkte Karkasse mit flexibler Wulst aus Aramid und wurden für breite Felgen optimiert (mind. 21 mm innen bei 700C bzw. mind. 23 mm innen bei 650B).
Direkt unter der Lauffläche aus der für sich schon reißfesten SpeedGRIP Mischung befindet sich ein schnittfester und dennoch sehr flexibler, leichter Pannenschutzgürtel aus Aramidfasern, der das Fahrverhalten bzw. den Rollwiderstand nicht negativ beeinflussen will.
Eine hochdichte Nylonschicht von Wulst zu Wulst verhindert das Entweichen von Luft und schließt zur Felge hin dicht ab. Diese drei Schichten bilden Pirellis sogenanntes Armor Tech-System und arbeiten unter der Lauffläche zusammen, um das Eindringen scharfer Objekte bzw. Schnitte zu verhindern. Im Falle eines Scheiterns werden etwaige Löcher vom Dichtmittel versiegelt.
Dimension* | Typ | Mischung | Karkasse | Ausführung | Gewicht** | Druck** | Pannenschutz | UVP |
700x35C | Gravel H | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 410 g | k.A. | Nylon fabric | €49,99 |
700x40C | Gravel H | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 480 g | k.A. | Nylon fabric | €49,99 |
700x45C | Gravel H | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 550 g | k.A. | Nylon fabric | €52,99 |
650Bx45C | Gravel H | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 510 g | k.A. | Nylon fabric | €52,99 |
650Bx50C | Gravel H | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 540 g | k.A. | Nylon fabric | €52,99 |
700x35C | Gravel M | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 430 g | k.A. | Nylon fabric | €49,99 |
700x40C | Gravel M | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 500 g | k.A. | Nylon fabric | €49,99 |
700x45C | Gravel M | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 570 g | k.A. | Nylon fabric | €52,99 |
650Bx45C | Gravel M | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 520 g*** | 2.5-4.5 bar | Nylon fabric | €52,99 |
650Bx50C | Gravel M | Speedgrip | 127 TPI | Schwarz, faltbar, TLR | 550 g | k.A. | Nylon fabric | €52,99 |
* 28 Zoll Reifen sind für Felgen mit 21 mm Innenweite optimiert; 650B für Felgen mit 23 mm innen
** Herstellerangaben
*** 526 g gewogen
Prinzipiell besitzt der im Vorjahr vorgestellte Allroad Pro Carbon SL Road+ Laufradsatz in 650B die gleiche Performance wie sein Pendant in 700C - nur mit dem Unterschied, dass die superleichten, asymmetrischen Carbonfelgen 28 mm (vs. 25 mm) hoch sind und sich mit ihrer größeren Maulweite von 26 mm (vs. 23 mm) für 44 bis 60 Millimeter breite Reifen anbieten.
Mit je 24 doppeldickenden Stahlspeichen, dem Center-Lock-Standard, UST Road Tubeless, dem D360 Freilauf und voller Achskompatibilität (12-/15-mm-Steckachsen oder Schnellspanner) ausgestattet, versprechen sie maximalen Komfort sowie noch mehr Speed bei den härtesten Gravel-Abenteuern - über das optional erhältliche Zubehör informiert die Mavic Homepage.
Entgegen seiner fast schon furchteinflößenden brachialen Optik bringt der leichte Laufradsatz gerade mal 1.516 Gramm inklusive der Felgenbänder und UST-Ventile auf die Waage, was uns in puncto Systemgewicht, Handling und Beschleunigung äußerst positiv überraschte.
Felgen | Road+ (27,5 Zoll / 650B) ETRTO-Größe: 584x26 tss (Rennrad) Bereifung: UST Tubeless oder Drahtreifen Felgeninnenbreite: 26 mm Empfohlene Reifenbreite: 28 bis 64 mm Bikeboard Empfehlung: 44 bis 60 mm Profilhöhe: 28 mm (asymmetrisch) Ventillochdurchmesser: 6,5 mm Material: 100% Carbon (unidirektional) | |
Speichen | Speichenzahl: je 24 vorne und hinten Form: gerade, mit Aero-Profil, doppeldickend Einspeichung: 2fach gekreuzt (VR), Isopulse (HR) Speichennippel: Aluminium, selbstsichernd Material: Stahl | |
Naben | Disc-Aufnahme: Center-Lock VR: einstellbare gedichtete Industrielager (QRM+) HR: selbstjustierende gedichtete Industrielager (QRM Auto) Freilauf: Instant Drive 360 Shimano HG/Sram (umrüstbar auf Sram XD-R und Campa) Achs-Material & Nabenkörper (VR und HR): Aluminium VR-Achse: 12mm-Steckachse, umrüstbar auf Schnellspanner mit Adaptern oder auf 15 mm Steckachse (Tausch der Achse) HR-Achse: 12x142-mm-Steckachse, umrüstbar auf Schnellspanner und 12x135 (mit optionalen Adaptern) | |
Reifen | ohne Reifen | |
Gewichte (ohne Reifen) | Satz: 1.550 Gramm (Herstellerangabe; 1.516 g gewogen inkl. Felgenband/Ventil) Vorderrad: 725 Gramm (699 g gewogen inkl. Felgenband/Ventil) Hinterrad: 825 Gramm (817 g gewogen inkl. Felgenband/Verntil | |
Gewichtslimit | 120 Kilogramm Systemgewicht | |
Lieferumfang | Spritze für Dichtmittel, 9,5-mm-Reduzierstücke für Schnellspanner an Instant Drive 360-Naben (HR), 1 Flasche Mavic Sealant (beim Hinterrad), Achsstummel für Schnellspanner (VR), UST-Ventil und Zubehör, Bedienungsanleitung | |
Preis | € 1.900,- UVP |
Hatte ich bezüglich Road Tubeless noch vor einigen Jahren ein recht gespaltenes Verhältnis - leiwand, wenn's funktionierte bzw. richtig oasch, wenn's mal in die Hose ging - so vermochten mich Mavics UST-Technologie und diverse TLR-Kombinationen, beispielsweise DT-Swiss mit Schwalbe und auch DT-Swiss mit Pirelli, regelmäßig zu überzeugen. Darum sah ich mich dieser Herausforderung - dem Aufziehen eines hochwertigen TLR-Breitreifens auf eine Highend-UST-Felge mit mächtigen 26 Millimetern innen - durchaus gewachsen und sah ihr relativ entspannt entgegen. Zumindest bis zu dem Moment, als ich den Pneu über den Felgenrand wuchten wollte...
Langer Rede kurzer Sinn: ohne stabiler Reifenheber war es mir nicht möglich, die Reifen aufzuziehen. Da mir mein Kollege NoSane das Gegenteil beweisen wollte, zog er den zweiten Reifen unter vollstem Einsatz und auf Kosten zweier Nagelbetten gänzlich ohne Tools auf. Daher lautet unser Co-Urteil: "Montage sehr schwer von Hand möglich."
Der Rest ging allerdings wie erwartet einfach von statten. Pirellis Reifenwulste sprangen selbst inklusive des Ventilinnenteils und mit einer normalen Highpressure-Standpumpe willig und präzise in die Flanken und ca. 55 ml des Milkit Sealants reichten locker aus, um das Laufrad-Reifen-System innerhalb weniger Sekunden dicht zu bekommen.
Bei rund 80 kg Systemgewicht entschied ich mich (anfänglich) für 2,5 Bar vorne und hinten (der Minimum-Angabe des Reifens), womit sich die 45C Reifen auf exakt 45,65 mm Breite aufschwangen. Bereits nach der ersten längeren Ausfahrt waren die Reifen vollständig dicht und verloren über Nacht kaum messbar an Druck. Innerhalb einer Woche betrug der Druckverlust rund 0,5 - 0,75 Bar, was zwar durchaus der Norm entspricht, den Fahrer aber nicht vor der obligatorischen Druckkontrolle vor dem Tourenstart entbindet.
Vielen von euch sind die einzelnen Arbeitsschritte zur TLR/UST-Montage bereits geläufig, dennoch folgt der komplette Prozess nochmals im Schnelldurchlauf.
Italienische Reifen "Made in France" auf französischen Laufrädern.
Französisch-Italienische FreundschaftAm Randonneur, dem Reiserad mit Rennlenker für die Langstrecke, waren breite Reifen in 27,5 Zoll (650B) schon immer ein gefragter Standard. Denn breitere Reifen können mit niedrigerem Druck gefahren werden, sorgen für mehr Komfort, da weniger Stöße und Erschütterungen am Lenker ankommen, und erhöhen die Haftung auf jeder Art von Untergrund. Zwar wirken sich ihr geringerer Abrollumfang und das höhere Gewicht in puncto Beschleunigung, Rollwiderstand und Endgeschwindigkeit negativ aus, aber schlussendlich heiligt der vorrangige Einsatzzweck die Mittel.
Der Umstieg von unseren 28 Zoll DT-Swiss Laufrädern mit den 38C G-One Reifen von Schwalbe auf die hier getesteten Mavic 650B Laufräder mit den 45C Pirellis brachte die erste Überraschung mit sich: trotz der groben Stollen wog die neue Kombi gerade mal 24 Gramm mehr - in meinen Augen vernachlässigbar.
DT Swiss GRC 1400 700C/28 Zoll Maulweite 24 mm
Vorne Schwalbe G-One 38C 1.279 g
Hinten Schwalbe G-One 38C 1.423 g
Gesamtgewicht: 2.702 g *
Mavic Allroad Pro Carbon SL Road+ 650B/27,5 Zoll Maulweite 26 mm
Vorne Pirelli Cinturato Gravel Mixed Terrain 45C 1.292 g
Hinten Pirelli Cinturato Gravel Mixed Terrain 45C 1.434 g
Gesamtgewicht: 2.726 g *
* Gewichte: Laufrad + Reifen + Felgenband + TLR Ventil + 50-60 ml Sealant
Allerdings traf die frühere Faustregel, dass breitere Reifen auf einer kleineren Felge ähnlich groß wie schmälere Reifen auf einer größeren Felge wären, in diesem Fall nicht zu.
Anhand der Fotos oberhalb lässt sich der Größenunterschied beider Abrollumfänge schon auf den ersten Blick erkennen und auch die gegensätzliche Fahrperformance erahnen. So waren das Handling mit 650B deutlich verspielter und Komfort, Grip sowie Traktion auf losem Untergrund eine Bank. Bei der Beschleunigung und beim Trockengrip spürte ich keine Nachteile gegenüber den 28-Zöllern; dafür war der Rollwiderstand mit 650B auf festem Boden und die benötigten Trittfrequenzen für ähnliche Geschwindigkeiten in der Ebene und bergab deutlich höher. Außerdem fühlte ich mich auf nassen Straßen trotz der breiteren Auflagefläche nicht ganz so sicher wie mit den schmäleren G-One in 700C.
Geradezu erschreckend empfand ich den Größenunterschied meiner 650B Kombi verglichen mit NoSanes 29er Pirelli Scorpion MTB-Reifen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - sieht man sich den Reifenumfang und die Höhe des Tretlagers, der Achsen sowie des Lenkers an und addiert den Federweg der Gabel hinzu, sollte einem spätestens jetzt klar werden, dass selbst ein monströses Gravelbike mit breiten 650B Reifen niemals ein MTB-Hardtail ersetzen kann.
Selbstverständlich lassen sich per Gravelbike mit entsprechender Bereifung viele MTB-Touren und technisch einfachere Trails anstandslos bewerkstelligen - sobald es dann aber bergab so richtig zur Sache geht, riskieren auch die fähigsten Gravelbiker Rahmen und Kragen.
Gleich vom Stand weg gefiel die Mavic-Pirelli-Kombi mit ihrer guten Beschleunigung - da sich trotz der guten Bestollung an der rotierenden Masse wenig geändert hatte. Und auch während der Fahrt, besonders in winkeligen Passagen, glänzten die mit 2,5 Bar gefahrenen Räder trotz der breiten Reifen stets mit agilem Handling - von Trägheit keine Spur.
Anders verhielt es sich dann bei schnelleren Passagen in der Ebene sowie bergab, in welchen ich trotz höherer Trittfrequenzen nie so richtig auf Touren kam. Verantwortlich dafür waren wohl der geringere Radumfang, der höhere Rollwiderstand aufgrund des niedrigeren Reifendrucks, das grobe Profil und sicherlich auch die etwas schlechtere Aerodynamik.
Seine wahren Stärken spielte der Laufradsatz dann aber bergauf und in technisch anspruchsvolleren Abschnitten aus. Je steiler, loser, schmieriger, schlammiger oder rumpeliger der Untergrund, umso spürbarer waren die Vorteile der Breitreifen gegenüber den zart benoppten 28-Zoll-Riesen.
Um die Grenzen der Traktion auszuloten, versuchte ich mich an einigen Anstiegen der Kamptal-Klassik-Trophy und konnte sogar trotz mäßiger Kondition einen längeren, losen Schotteranstieg mit rund 19% Steigung im Schnitt (maximal 24,1%) im Sattel bezwingen. Ein Glanzstück das mir bisher, wegen dem Spagat aus Übersetzung, Laufraddurchmesser und Traktion noch mit keinem einzigen Gravelbike gelungen war. Mit 40 Zähnen vorne und einer 10-42er Kassette bewaffnet, ließen sich aber nicht nur die steilsten Rampen bewältigen, auch alle anderen Anstiege fühlten sich, im kleinsten Gang gefahren, viel entspannter an. Fast so, als hätte man vorne 2 Zähne weniger montiert.
Ein weiteres Aha-Erlebnis folgte kurz darauf im Wald. Zwar liefen die breiten Reifen auf losem Untergrund überraschend flott und konnten ihre Dämpfungsvorteile auf trockenen Geröllabschnitten merkbar ausspielen, aber dafür versagte ihr Grip auf nassem Laub, schmierigen Wurzeln und rutschigen Steinen. Eine merkbare Verbesserung brachte die umgehende Druckreduktion auf 1,8 Bar vorne und 2,0 Bar hinten.
Verglichen mit meiner 28-Zoll-Gravel-Kombi waren nun Traktion und Grip dank des verringerten Luftdrucks tausend zu eins, kamen allerdings bergab nicht einmal annähernd - wohl der fehlenden Federgabel, der frontlastigen Gewichtsverteilung und dem vergleichsweise geringen Abrollumfang geschuldet - an die Fähigkeiten eines MTBs mit 29er-Laufradsatz und grob bestollten 2,25 Zoll Reifen heran.
Darüberhinaus sprach auch die deutlich schlechtere Bodenfreiheit mit dem tieferen Tretlager gegen den harten Geländeeinsatz. Erstens liefen Kettenblatt und Toolbox bei jeder höheren Naturstufe Gefahr vernichtet zu werden und zweitens setzten die Pedale schon extrem früh an Hindernissen auf.
Gravel bike is faster up hill, mountain bike is faster downhill.
Gravel bike vs. MTBMavic Allroad Pro Carbon SL 650B | |
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Modelljahr: | 2019 |
+ | Komfort |
+ | Handling |
+ | Grip und Traktion |
+ | Tiefer Schwerpunkt |
+ | Laterale Steifigkeit |
+ | Bergauf/Trittfrequenz |
o | Rotierende Masse |
- | Speed/Rollwiderstand |
- | Bergab/Trittfrequenz |
- | Eingeschränkte Bodenfreiheit |
- | Tiefes Tretlager, frühes Aufsetzen der Pedale |
BB-Urteil: | Unschlagbar für Touren, Mikroabenteuer und Bikepacking. |
Immer dann, wenn besonders hoher Komfort und maximale Traktion auf schlechten, unbefestigten Wegen bzw. eine höhere Fahrsicherheit, sprich Haftung, auf der Straße gefordert sind, spielen Mavics 650B Performance-Laufräder ihre Stärken aus. Je schwerer der Fahrer oder das Gepäck, umso mehr, da sie sich mit vergleichsweise niedrigen Drücken fahren lassen und konstruktionsbedingt seitensteifer als ihre größeren 700C-Brüder sind. Die große Maulweite von 26 Millimetern verbessert zudem die Stabilität der Reifenflanken und erzeugt eine breitere, aber in Fahrtrichtung kürzere Reifenaufstandsfläche: weniger Walkarbeit, mehr Grip, mehr Traktion.
All jenen, die mit ihrem Gravelbike auch bei winterlichen Bedingungen unterwegs sind und sich öfters ins echte Gelände wagen, sind TLR-Reifen mit rundwegs groben Stollen empfohlen. Denn die weit verbreiteten Semislicks in 47C rollen zwar dank ihres Slickstreifens in der Mitte gut über Asphalt, kämpfen allerdings auf losem Untergrund, im tiefen Matsch oder an steilen Schotteranstiegen aufgrund fehlender Traktion gegen Windmühlen. Gemeinsam mit den aufgezogenen Pirelli Cinturato Gravel M boten die Mavic Allroad Pro Carbon SL eine überzeugende Performance bergauf, gefielen mit ihrer vertikalen Nachgiebigkeit (optimiertes Carbon Layup mitsamt der Stahlspeichen) und konnten bergab auch so einiges einstecken.
Trotz aller Vorschusslorbeeren und dem Extra an Vielseitigkeit muss an dieser Stelle dennoch ganz klar festgehalten werden, dass auch dieser Highend-650B-Laufradsatz nicht die eierlegende Wollmilchsau ist. Zum Befahren befestigter bzw. gut asphaltierter Straßen, zum Ballern mit den Kumpels oder beim Granfondo Strade Bianche führt an einem entsprechend bereiften 700C-Laufradsatz kein Weg vorbei und auch echte MTB-Einsätze lassen sich damit nur sehr schwer realisieren.
Pirelli Cinturato Gravel M 650B | |
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Modelljahr: | 2020 |
+ | Komfort |
+ | Handling |
+ | Trocken- und Nassgrip |
+ | Traktion |
+ | Übertragung der Bremskräfte |
+ | Rotierende Masse |
+ | Selbstreinigung |
+ | Dichtheit |
o | Rollwiderstand (systembedingt) |
o | Schwierige Montage |
BB-Urteil: | Komfortabler 650B-Gravelreifen mit der Extraportion Grip. |
Wie bereits die Modelle PZero Velo und Cinturato Velo überzeugten auch Pirellis Gravelreifen auf ganzer Line. Zwar glückte die Montage auf unseren breiten Mavic 650B-Felgen wider Erwarten nur mittels eines Kraftakts, dafür waren die Reifen von Anfang an dicht und bereiteten hinsichtlich ihres Pannenschutz im Test keine Probleme.
Bei einem Systemgewicht von 80 Kilogramm wählten wir auf Asphalt und auf befestigten Wegen einen Luftdruck von 2,5 Bar und erfreuten uns am enormen Grip und - trotz Stollenprofils und des niedrigen Drucks - am relativ niedrigen Rollwiderstand. Für nasse und rutschige Offroad-Passagen musste der Luftdruck allerdings unter die Minimum-Angabe des Reifens auf etwa 1,8 Bar gesenkt werden, um die nötige Haftung und ausreichende Sicherheitsreserven zu generieren. In besonders schlammigen Abschnitten griff das Profil ausreichend gut ohne vollständig zu verkleben und war nach einigen Radumdrehungen auf trockenem Untergrund wieder frei. Zudem gefiel die runde Reifenkontur im festem Gelände - wendig, leichtgängig und sehr vertrauenswürdig beim Heizen auf trockenem Asphalt.
Den Pirelli Cinturato Gravel gibt es in zwei verschiedenen Profilen für Hard und Mixed Terain, für die beiden Laufrad-Standards 650B und 700C und in einer großen Auswahl an verschiedenen Breiten. Besonders sinnvoll für ambitionierte Fahrer, die ihren individuellen Einsatzbereich genau kennen und entsprechend optimieren möchten.
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dieses 650 bei gravel verstehe ich bis heute nicht so ganz, denn das was ich an breite am reifen gewinne verliere ich wegen weniger luft und etwas weniger umfang an bodenfreiheit am tretlager. das muss bei jedem hindernis komisch sein und in kurven könnte ich früher pedalkontat am boden haben. für mich nicht fisch, nicht fleisch, aber vielleicht erklärt mir mal jemand den vorteil.
die pirelli - ich fahre die in gravel h und cross h sind top reifen. bei meinen 28 zoll felgen leicht von hand zu montieren und sofort dicht.
die gravel h sind tatsächlich gravel und asphalt. auf feuchten wald und wiesenboden kommen sie schnell an ihre grenzen.
die pirelli cross sind eine offenbarung in sachen tubeless geländereifen - kann ich jedem empfehlen der mit klassisch crossiger 31 mm reifenbreite auch im graveleinsatz zu recht kommt.
Geändert von 6.8_NoGravel (04-03-2020 um 18:55 Uhr)
vielleicht ist da was erklaerendes dabei: https://www.renehersecycles.com/myth...ls-are-faster/
zu verschenken: https://bikeboard.at/bikeboerse_neu.php?mode=3