Ebenso wichtig wie die optimale Sattelbreite ist die korrekte Montage bzw. Einstellung. Ziel ist es, sich präzise auf die Sitzknochen zu setzen, wobei auf den korrekten Kniewinkel (Faustregel: Lot durch Kniegelenk und Pedalachse bei drei Uhr), eine ergonomische Beinstreckung bzw. Kniebeugung und auf die eher waagerechte Ausrichtung des Sattels zu achten ist. Eine Wasserwaage hilft wegen der prägnanten Stufe (bzw. des erhöhten Hecks) bei den Ergowave-Vertretern relativ wenig; vielmehr sollte der relevante Sitzbereich eher horizontal ausgerichtet sein. Als ich zur Kontrolle nach der ersten längeren Probefahrt die große Wasserwaage auf den kompletten Sattel (von Heck bis Spitze) legte, zeigte sie -0,5 Grad an, obwohl die Sitzfläche minimal nach oben geneigt war.
Wie beim normalen 612 Ergowave und bei allen anderen Ergowave Active-Vertretern tragen die Sitzknochen die Hauptlast, die Schambeine werden relativ gut, der Dammbereich und die Weichteile komplett entlastet. Aufgrund der dünneren Polsterung beim R-Modell werden sich die Sitzknochen von Neulingen an die punktuelle Belastung etwas länger gewöhnen müssen, als dies bei den früheren Ergowaves der Fall war. Mit der Zeit verdichtet sich dann automatisch das Knochengewebe im Sitzknochen, härtet sozusagen ab und das anfangs "unangenehme" Gefühl weicht einer neuen Erfahrung, die durchwegs positiv empfunden wird. Dank der härteren Satteldecke bleiben zudem die Scherkräfte gering und die Oberschenkel scheuern nicht an der erschlankten Sattelspitze.