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Test Xentis Kappa 2

TinTin und die Nobel-Roller. Ein Lefty-Fahrer hört von Xentis neuem Monocoque-Satz und will dann nur mehr eins: ihn haben. Ob zu Recht, erzählt er hier.
Text: Clemens Bauer Fotos: BigAir, Erwin Haiden

Lang ist es her, dass ich einen Test fürs Bikeboard gemacht und einen Bericht geschrieben habe. Teils liegt das an meiner knapp bemessenen Freizeit, teils aber auch daran, dass das letzte Testrad, das sodann mein Privatrad wurde, kaum zu übertreffen bzw. verbessern ist.
Beim Stöbern im Internet stieß ich dann aber zufällig auf die Xentis Kappa2 CC Lefty. Und da war er wieder, der Wunsch, etwas zu testen. Anschließend nur noch dem Chef tagelang auf die Nerven gehen, damit er die Laufräder schnellstens besorgt, und schon konnte es losgehen.

Xentis Kappa 2 CC Lefty Spezifikationen

  • Test Xentis Kappa 2

Tech Specs

Dimension:559 x 19C ETRTO
Reifentyp:Clincher tyres, 25-559 to 60-559
Reifendruck max.:3 bar
Fahrergewicht max.:100 kg
Gewicht:1.347 g
Nabe:Xentis Disc 6-bolt mount/IS 2000
Kompatibilität:

Shimano 9/10 Speed, SRAM 9/10 Speed

Preis:€ 2.099,-
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  • Bikeboard-Waagen lügen nicht.Bikeboard-Waagen lügen nicht.
    Bikeboard-Waagen lügen nicht.
    Bikeboard-Waagen lügen nicht.
  • Zur Hersteller-Angabe von 1.335 g kommen 12 dazu.Zur Hersteller-Angabe von 1.335 g kommen 12 dazu.
    Zur Hersteller-Angabe von 1.335 g kommen 12 dazu.
    Zur Hersteller-Angabe von 1.335 g kommen 12 dazu.

Der im Sommer präsentierte vierspeichige Monocoque-Laufradsatz war Xentis erstes kräftiges Lebenszeichen nach der konkursbedingten Übernahme durch Remus. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Rundum-Erneuerung des bereits länger am Markt befindlichen MTB-Satzes Kappa: geringere Felgenhöhe (35 statt 40 mm), Tubeless- und Drahtreifen-Eignung, robuster, bruchsicherer und vielseitiger (CC- und Standard-Ausführung plus Lefty-Version, 20-mm-Steckachsen-Option), so das Versprechen der Carbon-Spezialisten.

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Innovativ: die Trennung von Nabe und Felgen/Speichen.

Eine wirkliche Neuerung führt Xentis beim Vorderrad ein. Der Monocoque-Körper lässt sich mit Hilfe einer Zentralmutter von der Nabe trennen. Die Nabe und natürlich auch die Bremsscheibe verbleiben an der Gabel. Ein wahrer Segen für alle Lefty Fahrer, da das lästige Bremssattel-Abschrauben und wieder Einstellen der Bremse beim Laufradausbau entfällt.
In Planung ist die Umrüstung der Vorderradnabe auf QR15- und der Hinterradnabe auf X12-Standard (142 mm), momentan sind die Kappa 2 mit einer Einbaubreite von 100 bzw. 135 mm erhältlich.

Da die Kappa2 natürlich keine Speichenlöcher haben, sind sie auch ohne Umbau Tubeless-fähig. Das ist auch mein bevorzugtes Setup. Einzig zu beachten ist die Felgenhöhen von 35mm, bei der die meisten Tubeless Ventile überfordert sind.
Am besten also gleich – wie bei den Hochprofil Laufrädern am Renner schon üblich – eine Ventilverlängerung mit bestellen. Dann nur noch Reifen montieren, Milch rein und ab auf den Trail.

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First Impression

Meine Hausrunde erreiche ich immer über die Donauinsel und die dort recht stark frequentierten Radwege. Was mir auf diesen sofort aufgefallen ist, waren die unübersehbaren Blicke der Triathleten und Rennradler. Bei diesem Klientel sind derlei Laufräder ja schon durchaus etabliert. Aber am Offroad-Sektor gelten sie nach wie vor als eine Neuerung, die Aufsehen erregt.
...Womit wir beim Thema Optik wären. Ein Vier-Speichen-Carbon-Laufrad fürs Mountainbike? Einigen gefällt es nicht, die meisten findet es cool - und mir taugt's voll. Das Bike steht, mit offizieller Genehmigung der Freundin, bei mir sogar im Wohnzimmer, und je länger ich es anschaue, umso mehr gefällt mir sein aktuelles Setup.

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In the Race

Der erste längere Test der neuen Kombination war auch gleich ein Renneinsatz. Die 5 Stunden Weinbergtrophy in Groß Engersdorf. Ein in Sachen Technik und Untergrund nicht wirklich schwieriges Rennen, aber durch die vielen Anstiege und Richtungswechsel sehr anstrengend. Da halfen mir die Kappa mit ihrem geringen Gewicht von 1.347 Gramm natürlich weiter! Sie ließen sich zudem sehr gut beschleunigen und fühlten sich im Antritt und Wiegetritt richtig steif an.
Überhaupt lag der ganze Satz durch seine Felgenhöhe von 35 mm und die vier massiven Speichen sehr schön in der Spur und reagierte sofort auf jede Lenkbewegung. Dabei war er aber radial nicht unangenehm steif und leitete Stöße nicht stärker weiter als meine klassisch eingespeichten Räder. In Summe bin ich im 5 Stunden Rennen von Groß Engersdorf noch nie so viele Kilometer wie heuer gefahren und hab auch meine bis dato beste Platzierung erreicht.

  • 1.347 Gramm schieben sich auch recht schön :-)
    1.347 Gramm schieben sich auch recht schön :-)

    1.347 Gramm schieben sich auch recht schön :-)

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Fazit

Xentis Kappa2 CC Lefty
Modelljahr:2011
Testdauer:2 Monate inkl. Wettkampf (ca. 800 km/10.000 Hm)
+leicht, steif
+Allround-Fähigkeiten
+handcrafted in Austria
+Hingucker-Optik
-Demontage mittels Zentralmutternur unter Einsatz roher Gewalt
BB-Urteil:ur leiwand

Mittlerweile bin ich schon 800 km und 10. 000 Hm auf den Kappa2 unterwegs und kann fast nur Positives berichten. Auch in richtig hartem Gelände mussten die Nobel-Roller herhalten – und hatten sich dabei nichts vorzuwerfen.
Steifigkeit und Rundlauf der Cross Country-Räder sind nach wie vor perfekt und unverändert. Dies ist auch ein Vorteil gegenüber den klassischen Speichen Laufrädern: Nachzentrieren ist nie notwendig.

Nicht so gut (oder vielleicht zu gut) funktioniert die Befestigung mit der Zentralmutter. Montieren ist wie gesagt sehr leicht, ganz anders verhält es sich bei der Demontage. Durch die feste Verbindung der Nabe mit dem Laufradkörper lassen sich beide Teile nur durch beherztes Zerren und Schlagen voneinander trennen – und das muss man bei einem 2.000-Euro-Teil einmal wagen …
Aktuell bin ich noch am Testen, ob ein Trennmittel wie z.B. Silikonspray oder ähnliches hier zu einer Verbesserung führt.

In meinen Augen ist der Xentis Kappa 2 dank seines niedrigen Gewichts und seiner Steifigkeit ein richtiger Renn-Laufradsatz.
Nicht zuletzt aufgrund der Blicke der anderen bringt er aber durchaus auch im Training Freude …



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Ich möchte dir zu deinem Bike gratulieren. Sieht wirklich toll aus mit den Carbon Schaufeln, und da die ersten Fahreindrücke auch gut sind, ist nur zu hoffen, dass alles so bleibt. Ich fuhr am Rennrad die Mark1 mit Alu-Bremsflanke, die sich leider auflösten. Das Problem hast du mit Scheibenbremsen natürlich nicht. So bestellte ich vor kurzem die Squad 4.2 und freue mich schon auf die ersten Ausfahrten 2012.
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  • 2 Wochen später...
Stellt sich die Frage was mehr Prolo is, die Xentis oder das Flash!? ;-)

 

Hast nicht ganz so unrecht, besonders was das Flash angeht.

Sauteuer, nix dahinter.

Nach Steinschlag vom Vorderrad eines Kollegen Schramme im Unterrohr, Rahmentausch wegen Bruchgefahr, 3Monate Wartezeit.

Voriges Jahr, im Urlaub in Südtirol, am zweiten Urlaubstag bei entspannter Forststrassenrunde Bruch der Kettenstrebe, Urlaub vorbei, wieder Rahmentausch, diesmal Wartezeit fast 4Monate.

Bin auch schon neugierig, was die Xentis auf Dauer dazu sagen: Nach jeder 2.Ausfahrt mit dem Fuß auf die Felge steigen und das Bike beim Lenker packen und in die Höhe reißen zwecks resetten der Lefty.

Das Flash ist ohne Zweifel geil zu fahren, vor Allem für jemanden, der das Bike vom Sponsor gestellt bekommt, dem privaten Nutzer kann ich nur raten: Finger weg!! (außer, er hat im Lotto gewonnen und weiß nicht wohin mit der Marie...);):D

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