Wobei im Peloton sieht man die Positionen eher selten, eher bei Ausreißversuchen,...
Mit der laufenden Saison verbietet die UCI im Straßensport den Super Tuck sowie die „Zeitfahrposition“ am Rennrad. Diesen Schritt kann man sehen wie man möchte - im BB-Forum wurde die Entscheidung ja bereits heiß diskutiert. Fakt ist: Das Verbot wird sich auf die Taktiken der Teams auswirken, wird Ausreißversuche verändern.
Ganz auf Zahlen und Daten fokussiert, geht der Aero-Spezialist Swiss Side sachlich an das emotionale Thema heran und veröffentlicht greifbare Daten zu den verschiedenen Körperhaltungen. Wie wirken sich die Positionen also in konkreten Zahlen wie Zeit, Distanz und Geschwindigkeit aus? Windkanal, mathematische Modelle und Simulationen geben Aufschluss.
Aus Sicherheitsperspektive mag es grenzwertig erscheinen, sich in einer schnellen Passabfahrt aufs Oberrohr seines Rennrades zu setzen. Die nüchternen Zahlen beweisen aber: Es ist messbar schneller. Wer sich aus seiner Gruppe lösen möchte und die Fähigkeiten dazu hat, die Super Tuck zu beherrschen, hätte mit ihr ein wirkungsvolles Mittel in Händen.
Die untenstehende Grafik zeigt, dass der Luftwiderstand bei realistischen Abfahrtsgeschwindigkeiten von etwa 70 km/h beim Super Tuck gegenüber einer im Sattel sitzenden Position um stolze 135 Watt geringer ist. Für eine 8-prozentige Abfahrt über 10 km kalkulieren die Schweizer eine um 5 km/h schnellere Höchstgeschwindigkeit und einen resultierenden Zeitvorsprung von 30 Sekunden gegenüber jenen Fahrern, die auf dem Sattel sitzend abfahren.
Ohne das hierfür eingegangene Risiko zu bewerten: Der in Zahlen gefasste Vorteil scheint enorm.
Seit Jahren legen sich Fahrer auf Flachpassagen (nicht nur) in Ausreißversuchen auf den Lenker, stützen dazu die Unterarme in der Mitte des Oberlenkers ab und simulieren damit eine Zeitfahrposition. Da in dieser Position die Hände frei sind und weder Lenker noch Bremsen fest im Griff haben, gilt die Position als gefährlich.
Doch Fakt ist: Die Position spart Kraft und macht schnell. Das zeigen auch die Daten in untenstehender Grafik sowie Swiss Sides Berechnungen und Simulationen.
Bei einem angenommenen Ausreißversuch mit realistischen 50 bis 60 km/h wäre der Unterschied im Luftwiderstand zwischen den beiden wahrscheinlichsten Positionen - Zeitfahrposition oder Hände im Unterlenker mit halbgebeugten Armen - irgendwo zwischen 24 und 41 Watt.
Wenn nun durch das Verbot ein oder mehrere Fahrer die schnellere Zeitfahrpose nicht mehr einnehmen dürfen, kostet dies auf Swiss Sides simulierter 10-Kilometer-Strecke um die 13 Sekunden bzw. 180 Meter.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist also klar quantifizierbar und unbestreitbar: Das Verbot der Super Tuck in Abfahrten wird das Tempo drosseln. Und auch das Verbot der Zeitfahrpose reduziert das Tempo. Die Entscheidungen werden die Taktiken der Teams unweigerlich beeinflussen.
Bleibt die Frage, wie viel Regulierung der Profi-Sport braucht. Und ob nicht auch am Rennrad das individuelle Fahrkönnen zusätzlich zu Teamtaktik und physiologischer Leistungsfähigkeit eine Rolle spielen sollte. Eines gilt es jedoch bedenken: Die zu riskant gewählte Linie des Worldcup-Downhillers gefährdet genau eine Person - den Worldcup-Downhiller. Überschätztes Eigenkönnen im Straßensport bringt womöglich das halbe Peloton in Gefahr ...
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Ja, es ist hin und wieder nötig einem Trend Einhalt zu gebieten und deutlich zu werden: bis hier her und nicht weiter. Die durchgestreckten Ellenbogen sollten wir auch gleich verbieten, weil das Gelenk nur in eine Richtung ausweichen kann. "Mach dich mal groß bitte" hätte man sich folglich ersparen können (wobei es für die Theorie ur leiwand is).
Nachdem es immer noch Tote bei Radrennen gibt (und vermutlich auch weiterhin geben wird), ist der Ruf der Fahrer nach mehr Sicherheit nur verständlich, aber mir gefällt diese Antwort der UCI sehr gut, weil man allen Radfahrern- und nicht nur den racern gegenüber verpflichtet ist. "Der Radprofi" wird regelrecht dazu ermahnt, die Bedinungen für alle Radfahrer zu verbessern um seine eigenen Überlebenschancen bei Trainingsfahrten zu erhöhen.
Wenn die Straße spiegelglatt ist, müssen sich alle Individuen ein Vorbild am Niki Lauda nehmen und auch dann abschnallen, wenn der WM-Titel am Spiel steht. Temporäre Auslauf- und Sturzzonen, Matten, Airbags und Gummizelllen... sämtliche Sonderwünsche würd ich (mit Vorbehalt) abblitzen lassen.
Geändert von kel (15-02-2021 um 11:57 Uhr)
Was wird also bei der ersten steilen Abfahrt 2021 passieren, alle werden in der Pantani Abfahrtshaltung
(mit dem Popo hinterm Sattel) runterpreschen.
Nicht weil es so viel sicherer ist, sondern weil es von der UCI für 2021 erlaubt ist
und tatsächlich bergab viel schneller ist.
Ist jetzt die Pantani Abfahrts-Position tatsächlich sicherer als Super Tuck???
Hat das die UCI geprüft?
Muss man wirklich das alles reglementieren/verbieten und dann doch eine meiner Meinung nach gefährliche Abfahrts-Position "vergessen"
Allen eine sturzfreie neue Saison!
mir fehlen die zahlen bei abgesenkter sattelstütze
das is ja wahrscheinlich die nächste grauslichkeit die in den markt gedrückt wird
https://www.velonews.com/gear/tech-w...n-sensitivity/
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