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Wozu braucht die Menschheit eigentlich Finanzmärkte?


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Nicht zuletzt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise mit den steigenden Belastungen, die da jetzt auf uns alle zukommen, stell ich mir immer öfter die bewusst naiv gestellte Frage nach dem Sinn von Finanzmärkten.

Jene, die sich das Mitspielen nicht leisten können, haben offensichtlich auch nichts davon (eher im Gegenteil) und jene, die mitspielen, haben eh schon zu viel Geld (sonst würden sie ja nicht mitspielen).

 

Wozu also Finanzmärkte? Sind sie für die Realwirtschaft wirklich unerlässlich? Helfen sie Unternehmen, Kredite zu bekommen? Und machen sie die Welt gerechter?

 

Würd' mich echt interessieren. Und bitte keine Antworten a la "Wozu braucht die Menschheit Rennräder?" oder links zu Verschwörungstheorien oder Wälzern auf Amazon.

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Die Finanzmärkte selbst sind es ja nicht sonder die Vielzahl der dort gehandelten (undurchsichtigen) Produkte und deren Auswirkung auf die Unternehmensbilanzen und folgich auf die Wirtschaft.

 

Finanmarkt ist mehr als Börse, Aktien usw....

 

Mann kann nicht dem Bauern die schuld geben wenn die Milch sauer wird.

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in letzter konsequien müssten wir ohne finanzmarkt dann wieder zum tauschhandel ohne das universalgut geld zurückkehren.

 

zb.: was einem bäcker den erwerb eines pkw´s erheblich erschweren würde: der müsste dann irgendwie 25 tausend weckerln gegen einen pkw eintauschen.

 

so kann er ihn ruhe seine weckerln verkaufen, das geld veranlagen (=am finanzmarkt gehen) und wenn er genug verkauft bzw. veranlagt hat, dann kauft er sich einen pkw.

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Kuglblitz, wie verstehst du den Begriff Finanzmarkt?

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Finanzmarkt

Gute Frage. Eigentlich so, wie's im Wiki-Artikel steht, also der Handel mit Wertpapieren, Krediten oder Devisen, ohne dass primär in die Realwirtschaft investiert wird; sprich: die Spekulation, dass Wertpapiere, Kredite oder Devisen im Wert steigen und gewinnbringend verkauft werden können.

Also Geld, das von selbst arbeitet.

 

Was ich nicht meine ist der Kredit, den ich mir als Unternehmer für Firmeninvestitionen hole.

 

Die Frage kam mir als ich kürzlich von der aktuellen Forbeliste las (Zahl der Milliardäre weltweit wieder steigend), zugleich aber auch von den kommenden Belastungspaketen.

 

Da stellt sich für mich schon die Frage, wohin der derzeitige System führen wird.

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...geändert müßte einiges werden! zb keine Spekulationen auf Rohstoffe und Lebensmittel (obwohl genau aus der Richtung sich dieser Markt überhaupt entwickelt hat) und die Verbriefung von bereits 4mal verbrieften Verbriefungen sollte auch unzulässig sein, usw....

Im Grunde kann das System schon funktionieren - aber eine progressive Entwicklungskurve darf nicht zugelassen werden!

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was wäre deine alternative zum finanzmarkt? tauschhandel?

Interessant, dass bereits zwei mal als Alternative Tauschhandel genannt wurde.

Gibt's da nichts dazwischen?

 

Ein Beispiel: Wenn ich im Lotto 50 Mill. gewinne, ist es da besser, einen lokalen Betrieb aufzumachen bzw. zu finanzieren, damit Arbeitsplätze zu schaffen und das Geld kontrolliert wieder in der realen Wirtschaftkreislauf zurückzuführen? Oder ist es besser, damit an den weltweiten Finanzmärkten zu spekulieren? Mit dem einzigen Ziel der Selbstvermehrung.

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wo willstn sonst dein geld verkaufen und dann billiger wieder zuirückkaufen?

 

die wiki-definition ist sehr interessant, weil sehr positiv formuliert. meiner meinung fehlen da spekulationsmärkte, die nix mehr produktivität zu tun haben und sehr begabt sind als krisenverursacher.

 

 

interessant find ich auch die meldungen die hier, weil die Ist-Situation (es gibt finanzmärkte und sie sind eben so ausgestaltet wie sie sind) als die zwangsläufige Wirklichkeit, also einzig mögliche Wirklichkeit betrachtet werden. Es wär wahrscheinlich nicht blöd, sich andere Wirklichkeiten zu überlegen, vielleicht erfüllen die den gleichen Zweck und sind zufriedenstellender.

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interessant find ich auch die meldungen die hier, weil die Ist-Situation (es gibt finanzmärkte und sie sind eben so ausgestaltet wie sie sind) als die zwangsläufige Wirklichkeit, also einzig mögliche Wirklichkeit betrachtet werden. Es wär wahrscheinlich nicht blöd, sich andere Wirklichkeiten zu überlegen, vielleicht erfüllen die den gleichen Zweck und sind zufriedenstellender.

 

Da hast du meines Erachtens den Punkt getroffen: alle diese Realitäten sind nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschen geschaffen. Damit also durch Menschen änderbar und nicht gottgegeben...auch wenn ab und zu das (Giebel-) Kreuz darüberstehen sollte.

Diese Erkenntnis erhält u.a. meinen Optimismus am Leben.

 

P.S.: Radfahren macht Spaß

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Es gibt einfach Fragen, die soaublöd sind. Diese Fragen werden auch nicht intelligenter, nur weil sie in scheinbar philosphischer oder ehtischer Umklammerung stehen und von jemand gestellt werden, der sich (scheinbar) irgendwelche Gedanken macht.

 

Die Frage mit Nein zu beantworten, führt geradewegs in weltweite Anarchie.

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Ein Beispiel: Wenn ich im Lotto 50 Mill. gewinne, ist es da besser, einen lokalen Betrieb aufzumachen bzw. zu finanzieren, damit Arbeitsplätze zu schaffen und das Geld kontrolliert wieder in der realen Wirtschaftkreislauf zurückzuführen? Oder ist es besser, damit an den weltweiten Finanzmärkten zu spekulieren? Mit dem einzigen Ziel der Selbstvermehrung.

 

Das Ziel der Selbstvermehrung trifft in 99,99% der Fälle zu.

Gewinne/Verluste kannst du sowohl mit einem lokalen Betrieb - als auch mit einem Handel an Finanzmärkten machen.

Ein Handel ist auch immer eine Frage des Wissensstandes. Wenn jemand keine Ahnung von der Materie hat, wird er wahrscheinlich weniger an den Märkten investieren.

 

@Tauschhandel: Das würde ein weltweites Chaos hervorrufen da alle bisherigen Strukturen zusammenbrechen würden.

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Interessant, dass bereits zwei mal als Alternative Tauschhandel genannt wurde.

Gibt's da nichts dazwischen?

 

Ein Beispiel: Wenn ich im Lotto 50 Mill. gewinne, ist es da besser, einen lokalen Betrieb aufzumachen bzw. zu finanzieren, damit Arbeitsplätze zu schaffen und das Geld kontrolliert wieder in der realen Wirtschaftkreislauf zurückzuführen? Oder ist es besser, damit an den weltweiten Finanzmärkten zu spekulieren? Mit dem einzigen Ziel der Selbstvermehrung.

 

du verwendest in beiden deiner beispiele den "finanzmarkt", auch wenn er sich nicht in einer bank, einer börse oder sonstwas manifestiert.

 

ohne finanzmarkt geht hald nur noch tauschhandel.

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Ich kann Euch nur folgende 2 Dokumente empfehlen:

 

FED: http://www.norberthofer.at/brisant/gross/035Geld.pdf

und

Fiat Money:http://www.new-sense.net/wirtschaft/sonstiges/fiatmoneyspecial.pdf

 

„Jede Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, der irrtümlichen Annahme, der andere werde gepumptes Geld zurückzahlen.“

Kurt Tucholsky (1890 – 1935)

 

Ich komme selbst aus dem Bankgeschäft (habe Devisen und WP-Handel hinter mir) und kann nur sagen: mir graust. Die Trennung zwischen Banken die einen gesetzlich geregelten Grundversorgungsauftrag zu erbringen haben und in "Spekulationsbanken" längst überfällig ist und es steht fest, dass "Spekulationsbanken" so wie Wettbüros vom Rest der Wirtschaft separiert gehören und sicher nicht durch Rettungspakete aufgefangen werden sollten.

 

 

Nur durch öffentlich-rechtliche Kreditinstitute mit sozialstaatlichen Auftrag kann zukünftig eine flächendeckende Grundversorgung für die Zukunft gewährleistet werden.

Die Geschäftsführung privater Institute muss vorrangig die Gewinnmaximierung im Auge behalten, d.h. sie sind nur dem Wohl des Unternehmens und den Interessen der Anteilseigner verpflichtet. So hatten sich die privaten Banken in der Vergangenheit aus dem Retailbanking weitestgehend zurückgezogen, weil andere Geschäftsfelder mehr Rendite versprachen.

 

Sollten sich bspw. einzelne Filialen als unrentabel erweisen,so wäre es für den privaten Sektor nur konsequent die entsprechenden Standorte zu schließen. Was die vom privaten Sektor durchaus getätigten Ausgaben für soziale Zwecke anbetrifft, die m. E. kritisch

beäugt, meist mehr der Imagepflege als sozialer Verantwortung entspringen, so ist der entscheidende Unterschied zu den öffentlich-rechtlichen Banken, dass es sich um jeweils freiwillige Leistungen handelt, auf deren Auswahl, Höhe und Dauer die staatliche Seite, also letztlich das Volk, überhaupt keinen Einfluß ausüben kann.

 

Nur die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute können einem Kontrahierungszwang (Stichwort „Girokonto für jedermann“) gesetzlich unterworfen werden. Den Privat- und Genossenschaftsbanken ist es zwar unbenommen sich selbst zu verpflichten, gesetzlich dazu gezwungen werden können sie aber aufgrund der verfassungsrechtlich garantierten Vertragsfreiheit nicht. Zudem lässt sich eine solche freiwillige Selbstverpflichtung

jederzeit zurücknehmen. Das „Girokonto für jedermann“ ist angesichts der steigenden Zahl an überschuldeten Verbrauchern, Arbeitslosen und Hartz IV-empfängern ein immer wichtiger werdender Aspekt. Ohne Bankverbindung lassen sich nur unter erheblichen psychischen Schwierigkeiten, organisatorischen und finanziellen Nachteilen Zahlungen leisten und empfangen. Lohn und Gehalt, Mietzahlungen aber auch Arbeitslosengeld werden heute fast ausnahmslos bargeldlos abgewickelt. Ratenkäufe wären gar nicht möglich. Kein Girokonto zu besitzen bedeutet also gesellschaftliche Ausgrenzung.

 

Ein gesetzlich verankerter Kontrahierungszwang ist aber umso wichtiger, weil das Oberlandesgericht Bremen Ende letzten Jahres einen einklagbaren Anspruch auf ein Girokonto aus der ZKA-Empfehlung verneint hat und zunehmend sozial schwächeren Bevölkerungskreisen ein Girokonto verweigert wird, auch von Seiten der Sparkassen.

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...Was ich nicht meine ist der Kredit, den ich mir als Unternehmer für Firmeninvestitionen hole....
So leicht trennen kann man das nicht - jedesmal wenn Du mit Deiner Bank wegen eines Kredites verhandelst oder Dein Gehaltskonto bei der Bank führst, wo Du die besten Zinsen bekommst, agierst Du ja selber am Finanzmarkt.

Die Banken machen auch nix anderes, nur halt in anderen Dimensionen.

Dass es da in letzter Zeit sehr eigenartige und offensichtlich gefährliche Auswüchse gegeben hat, ist auch unbestritten. Lustig find' ich nur, dass ausgerechnet die Politiker, deren Horizont maximal bis zur nächsten Mini-Wahl irgendwo reicht, den Bankern vorwerfen, nur an den eigenen kurzfristigen Vorteil zu denken...

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meiner meinung fehlen da spekulationsmärkte, die nix mehr produktivität zu tun haben und sehr begabt sind als krisenverursacher.

Ja, verursachen manchmal Probleme, aber ohne die Daytrader würde die nötige Liqidität fehlen.

Zum Glück gibt es Menschen und/oder Firmen, für die Hoffnung auf Geldvermehrung Ihr vorhandenes Geld anderen Firmen zur Verfügung stellen.

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Ja, verursachen manchmal Probleme, aber ohne die Daytrader würde die nötige Liqidität fehlen.

Zum Glück gibt es Menschen und/oder Firmen, für die Hoffnung auf Geldvermehrung Ihr vorhandenes Geld anderen Firmen zur Verfügung stellen.

 

Um das Geld sofort wieder rauszunehmen, wenn genug Gewinn gemacht wurde.

 

Hab unlängst im Deutschen Anleger Fernsehen einen Fachmann sagen gehört, das Geld gehört von den Finanzmärkten zurück in die Realwirtschaft. Wenn soeiner das sagt, will das etwas heissen. Er hat damit genau meine Meinung bestätigt. Der Zockerei gehört ein Riegel vorgeschoben. Und es ist auf keinen Fall hinnehmbar, dass der Steuerzahler die Verluste der Banken ausgleichen muss. Aber Vetternwirtschaft und Gaunerei ist in hohen Banken und Politkreisen leider gang und gäbe.

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verstehe nicht was daytrader mit liquidität zu tun haben.

Ohne die Daydrader, die für 99% des Umsatzes sorgen, würde das System nicht funktionieren.

 

Kleines, sehr einfaches Beispiel:

Firma X, schlechte Nachrichten. Manche Anleger wollen raus. Wer würde ihnen die Papiere abkaufen? Sicherlich kein Investor. Der würde eine Übertreibung nach unten und eine solide Bodenbildung von mehreren Tagen abwarten.

Die würde sich aber nie einstellen, da die Kurse auf 0 runterfallen würde, da sich keine Käufer für eine Kursbildung finden würden.

Aber zum Glück gibt es die "Spekulanten", die auch ins fallende Messer greifen (müssen), da sie short gehen und irgendwann zurückkaufen müssen. Nur die Daytrader, die auf kleinste Chartsignale reagieren, sorgen für das funktionierende System.

Diese Leute sind auch nicht Schuld an der Finanzkrise gewesen, ganz im Gegenteil, wahrscheinlich das Schlimmste abgefedert.

Von wenigen Ausnahmen (z.B. Sorros gegen das britische Pfund) ist es meist ein ausgeglichenes System.

Der Auslöser war die Immobilienblase in USA inkl. der Überschuldung + dem Risikohandel der Banken.

Wäre auch gar nicht so schlimm gewesen, hätten die Medien nicht eine Hysterie ausgelöst, welches dann auf andere Bereiche übergegriffen hat.

Hab unlängst im Deutschen Anleger Fernsehen einen Fachmann......

Fachmänner gibts zig Tausende und ebensoviele Meinungen. Tw. 180° verschiedene Meinungen und trotzdem haben beide Seiten irgendwie, irgendwann bißerl Recht und dann wieder Unrecht.

Die Meinung eines "Fachmannes" ist sicher nicht die absolute Wahrheit.

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