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A Dotless Wet Story


Empfohlene Beiträge

Hi, Boardies!

 

Nachdem es die letzten Tage ja einigermaßen geregnet hatte und vor meinem gartenseitigen

Fenster statt Amseln und sonstigem Gefleuch tropischbunte Fischlein vorbeiflanierten, war ich

sehr beglückt, als sich ein fürwitziger Sonnenstrahl in mein Haus am Stadtrand stahl, ja, dachte

ich, sattelt die Hühner, wir reiten in die Brotfabrik, natürlich im übertragenen Sinne, eigentlich

meinte ich, das es an der Zeit wäre, wieder mal Rad zu fahren, um auch andere Muskeln als

den Gösser-Muskel zu trainieren, dessen Dimensionen schon beängstigende Dimensionen

annahmen, weil ja, wie bekannt, ab 50 Jährchen der Bauch eigentlich nur das Dach für den

sich darunter befindlichen Arbeitslosen darstellt und um dieses "Dach" zu reduzieren, begab

ich mich in meinen Schuppen, wo sich mein geliebtes Rennrad vergeblich bemüht, sich der

Spinnweben zu erwehren, gewoben von handtellergroßen Spinnen, die, man glaubt es kaum,

nässebedingt schon Ansätze von Schwimmhäuten zwischen den Beinen entwickeln, was

einerseits sehr drollig aussieht, andererseits meinerseits gelinde Bedenken hervorruft ob der

Erdklimaerwärmung und der, verbunden mit hoher Luftfeuchtigkeit bedingten Rasanz der

Evolution, welche diese Mutationen zu beschleunigen scheint, to make a long story short,

brauchte ich dringendst einen Putzlappen, um die Behausungen der Arachnoiden sowie den

Flugrost, der sich flugs gebildet hatte, wer hätte gedacht, dass auch Carbon zu rosten

vermöge, zu entfernen, doch war weit und breit kein Putzlappen in Sicht, also begab ich

mich zu meinem altdeutschen Kleiderschrank, wo ich in dem wirren Haufen ungebügelter

T-Shirts hoffte, ein ausmusterungswürdiges mottenzerfressenes Exemplar zu finden, welches

der dringendst erforderlichen Reinigung meines Rades dienlich sein könne, doch kaum hatte

ich das Putzlappensuchproblem gelöst, fiel mein Auge auf die verchromten edlen Teile

meines Flitzers, die an Glanz zu missen ließen, da hilft nur Chromputzpaste, ja, aber wo

befand sich diese, schoss es mir schon wieder durch den Kopf und schon versank ich

kopfüber im Werkzeugschrank, schaufelte mit beiden Händen längst vergessen geglaubte

Utensilien beiseite, das Jagdfieber hatte mich erfasst, aber ich wurde fündig, eine fast leere

Tube ward mir zuteil, frisch ans Werk, ich rubbelte, bis alles glänzte, was putzte, dass es

eine Freude war, dann fiel mein immerwaches Auge auf den Lenker und stellte mit Entsetzen

fest, dass sich ein Teil des sich darauf befindlichen Bandes gelöst hatte, was tun, eine

für die Schlamperei zuständige Synapse riet mir, dieses Problem zu ignorieren, eine andere,

für den Ordnungssinn verantwortliche, flüsterte, nimm ein Isolierband, eine dritte, ich wusste

gar nicht, dass ich im Besitz so vieler Synapsen seie, meinte lakonisch, ein Leukoplast tut`s

auch, mich zu entscheiden fiel mir nicht allzu schwer, fand ich doch keines der dreien,

sondern musste zu meinem Leidwesen konstatieren, dass der Luftdruck in meinen Reifen

zu wünschen übrig ließ, alsbald fand sich wider Erwarten meine Pumpe, um dem Luftmangel

abzuhelfen, allein schon bei sechs Bar zerplatzte der sich kurz vor dem Ventil altersbedingt

poröse Schlauch, no problem, habe ich doch immer ein rostiges Stanley-Messer griffbereit,

kürzte obgenannten Schlauch und suchte einen Schraubenzieher, der mir zur Befestigung

verhülfe, um für die problemlose Luftzufuhr zu sorgen, ein Triumph der Technik und des

Verstandes über die schnöde Materialermüdung, wenige Minuten später waren meine

Reifen prall gefüllt, bereit, über allfällige wintersbedingte Unzulänglichkeiten der von

schlaglöcherübersäten floridsdorfer Straßen mir nichts dir nichts hinwegzugleiten, so

dachte ich, nicht rechnend mit den Unbillen der Witterung, der ständig wechselnden

meteorologischen Gegebenheiten, schob also mein blitzblankes Rad in den Garten,

wo mich ein Platzregen tropischen Ausmaßes empfing, der, von Donnergrollen begleitet

binnen kurzem alle meine Pläne, Fitness betreffend, zunichte machte, eingedenk der

Tatsache, dass mit des Geschickes Mächten doch kein ew`ger Bund zu flechten, bewog

mich, mein Rad zurück in den Schuppen zu schieben, demütig ein Bier zu öffnen und

mir den Giro di Italia im Sportkanal anzuglotzen.

 

Es grüßt Euch herzlich,

 

Hans

 

:wink:

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gell?

und des in an einzigen satz!

 

heast hans, wenn ma die tasten übern rechten eck von da leertasten, die mit die drei punkterl übereinand druckt wird da pc ned hin, wirklich!

 

Wenn ich diese von Dir besagte Taste gefunden hätte, hätte ich die Story nicht "Dotless" nennen müssen!

 

Con amore, Hans :)

 

PS: Meintest Du "Gell" oder "Geil"?

Bearbeitet von Buchdrucker47
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