Bontrager Urban Earl kleines Review

Hallo

Seit etwas über einem halben Jahr bin ich mit meiner singlespeedigen Stadtgurke dabei die Wiener Straßen unsicher zu machen. Einsatzgebiet ist dabei der Weg zur Uni/Arbeit/ ab und an ein Randsteindrop oder ein paar Stufen runter, aber eigentlich nix wildes.

Bei der Reifenwahl wollt ich ja eigentlich einen auf Balloonbike machen und einen fetten Big Apple aufziehen, weil mir dann gedämmert ist dass der wohl gar nicht in meinen Hinterbau passt:( hab ich mich nach einer Alternative umgesehen und damals auch hier im BB nach dem Urban Earl gefragt, allerdings keine Antowrt bekommen. Hab ihn günstig für ca. 13€ pro Reifen bekommen, also hab ich mir gedacht ich versuchs mal und bis jetzt hab ichs eigentlich nicht bereut.

Was sagt der Hersteller? Der Urban Earl wird als Urban Assault Reifen verkauft, soll also fürs aggressive cityriding Treppen runterspringen und alles andere was man im Straßenverkehr natürlich nicht machen darf optimal sein. Er soll verschleißarm bei gutem Grip sein und durch die stabile Karkasse robust und gut gedämpft. Eh Klar!:devil:

Jetzt hatte ich genug Zeit um den Reifen zu testen, und da hab ich mir gedacht ich teile meine Eindrücke mit, ev. ist er ja für jemand anderen auch interessant. Ein Freund hat den Reifen ebenfalls eine Weile lang am Rad gehabt, war bis auf hohen Verschleiß (der bei mir nicht so aufgetreten ist?)glaub ich ganz zufrieden.

Ich fahr jetzt seit mehr als 3 Jahren durch die Stadt, in Verwendung hatte ich dazu bisher den Schwalbe Smart Sam in 2,1 und den Schwalbe Kojak in 2,0, der Earl mit seinen stolzen 750g in 2,125 ist also sicher der schwerste Brummer den ich bis jetzt länger aufgezogen hatte, aber das is mir eher wurscht, durch den Singlespeeder gewinn ich sowieso keinen Ampelsprint, und wenns mal rollt is das Gewicht ja nicht mehr so schlimm.

Was den Grip angeht, gefällt mir der Earl sehr gut, im trockenen auf Asphalt is das ja sowieso kein Problem, aber wenns nass wird neigten bei starkem Bremsen vorne der Sam, und der Kojak sowieso zu unangehmen Rutschen, damit hab ich soweit eigentlich keine Probleme, letztens hab ich mich ab und an auf Schotterpisten gewagt, und auch da wars absolut ok.

Was mir gefällt sind die Dämpfungseigenschaften, der Reifen ist jetzt nich wahnsinnig breit oder extrem voluminös, trotzdem empfinde ich Fahrten über Kopfsteinpflaster oder kleine Schlaglöcher, niedrige Randsteine usw. als wesentlich angenehmer als mit meinen bisherigen Reifen. Im Vergleich zum Kojak fährt sich der Earl wirklich angenehm, da vermisse ich den geplanten Big Apple eigentlich nicht. Für alle die einen Ballonreifen fahren wollen, der aber zu breit für ihre Felge oder ihren Rahme ist könnte er daher interessant sein.

Was den Verschleiß angeht so war der Hinterreifen bei meinem Kollegen sehr schnell durch, schätze mal nach einem halben Jahr. Der hat schon ordentlich zerstört ausgeschaut und an vielen stellen blitzte schon die rote untere Lage durch den schwarzen Gummi. Nachdem bei mir nach einem halben Jahr der Reifen fast wie neu aussieht nehm ich mal an dass der gute ein böser Hinterradschleifbremser ist, anders kann ich mir das eigentlich nicht erklären. Nach 1000 - max 1500km trau ich mich da aber noch kein Urteil abzugeben.

Grip Komfort Verschleiß Gewicht, was kann man sonst noch zu einem Reifen sagen? Ich hab schon zwei:"wow coole Reifen" bekommen, also scheinbar ist er auch eine optische Bereicherung fürs Rad:D

Also noch mal in Kurzform

+ Grip (für einen Asphaltreifen- ist natürlich kein Swampthing oder so)

+ Komfort

+ Preis

- Gewicht

+/- Verschleiß (beim Kollegen sehr hoch, bei mir eigentlich noch nicht zu merken)

So, hoffe es interessiert jemanden, wenn nicht auch wurscht. Ich würd ihn nochmal kaufen. Ev. hat auch wer eine ganz andere Meinung