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Meine Erlebnisse als österreichischer Pirat


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Liebe Boardies!

 

Preisgünstig war sie schon, diese Jolle, die ich von einem insolventen

Burgenländer erwarb.

 

Was die Somalier können, das kann ich locker auch, so dachte ich.

 

So halbierte ich einen schwarzen Büstenhalter und bastelte mir,

geschicktes Bürschchen, das ich nun mal bin, flugs eine Augenbinde.

 

Auch den Pepi, meinen Papagei, der seit 36 Jahren mein ständiger Begleiter

in allen Lebenslagen, setzte ich auf meine Schulter, weil es sich,

man kennt das ja aus Seeräuberfilmen, so gehört.

 

 

Alsdann zerschnitt ich die schwarze Unterhose, die ich noch aus

meinen Sado-Maso-Zeiten leicht mottenzerfressen in meinem

Kleiderschrank fand und malte auf den flaggenähnlichen Rest mit

weißer Farbe.einen Totenkopf, der aber, weil ich kein Dürer oder

Rembrandt, eher dem Kopf eines skelettierten Maulwurfs ähnelte.

 

Ich hisste dieses Furcht und Schrecken erregende Banner an der

Spitze des wurmstichigen Mastes und lag im Hafen von Neusiedl

am See auf der Lauer.

 

Schon wenige Stunden später verließ eine Luxusyacht die vermeintlich

schützenden Gefilde. Fünf ! Meter lang, für mich ein leichtes Opfer auf

dem Präsentierteller! Zwei Stunden später hatte ich diesen Pensionistentraum eingeholt,

zückte meine Steinschleuder und schoss einen Stein vor den Bug meiner

Begierde.

 

Da der Kapitän vernünftigerweise einsah, dass Gegenwehr zwecklos,

übergab er mir blutenden Herzens zwei Dosen Inzersdorfer Konserven

und zwar eine mit Bohnen mit Speck und eine mit Schweinsgulasch.

 

Wie jubelte da mein Herz! All dies ohne Geiselnahme!

 

Ein wenig traurig war ich aber schon, als im Hafen von Neusiedl am See

zwei Gendarmen meiner harrten. (Der Yachteigner hatte ein Funkgerät an

Bord, damit hatte ich nicht gerechnet).

 

Ich wurde peinlich verhört, war voll geständig und bereute zutiefst.

Ich fand es nur leicht echauffierend, dass die Beamten während

des Verhörs vor meinen Augen meine Kaperbeute verzehrten und

dabei laut vernehmlich rülpsten.

 

Vor dem Gericht in Eisenstadt fand ich keinen gnädigen Richter.

Ich wurde wegen Freibeuterei und Mundraubes verurteilt und bin

nun vorbestraft, finde dadurch keinen Job mehr und friste seitdem

mein Leben durch Ladendiebstahl.

 

Euch, liebe Boardies, möchte ich hiemit warnen!

 

Solltet Ihr die Absicht haben, einen Schrank, eine Kommode, oder

auch nur ein simples Nachtkasterl zu erwerben, kauft es nicht!

 

Es befinden sich nämlich keine Laden mehr darin.

Die habe schon alle ich gestohlen!

 

Noch etwas möchte ich Euch ans Herz legen:

Ergreift bitte nie den Beruf eines Piraten!

Dann schon eher den eines Finanzministers (KHG).

(Kommt aber auf`s selbe raus).

 

Es gilt, wie üblich, die Unschuldsvermutung.

 

Cordiali saluti,

 

Hans :zwinker:

 

:wink:

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