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Schauplatz Gericht - LKW gegen Radfahrerin


Kuglblitz
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Auf http://tvthek.orf.at/programs/1190-Schauplatz-Gericht ist zzt. ein Beitrag online, der den Gerichtsstreit zwischen einer Radfahrerin, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder gekommen ist und der Haftpflichtversicherung des LKW-Fahrers dokumentiert:

 

Die 39-jährige Birgit B. stand mit ihrem Fahrrad an einer Kreuzung in Innsbruck, als ein Lastwagen sie wahrscheinlich übersah und niederfuhr. Frau B. erlitt lebensgefährliche Verletzungen und leidet bis heute massiv an den Folgen des Unfalls. Sie ist völlig auf fremde Hilfe angewiesen. Die 39-jährige hat den Lastwagenfahrer, dessen Firma und deren Haftpflichtversicherung auf 70.000 Euro Schmerzensgeld geklagt. Ein Gutachter kam zu dem Schluss, sie müsse sich seitlich am Lkw vorbeigeschlängelt haben, ein zweiter Sachverständiger meint, sie sei „im toten Winkel“ gestanden, der Fahrer könne sie nicht gesehen haben. Wird sie jemals von der Versicherung Geld bekommen?

 

Also mal angenommen, sie würde wirklich "im toten Winkel“ gestanden sein, dann müsste man LWK's doch sofort aus Städten verbannen. Oder wird da auf gut Glück gefahren?

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Oder wird da auf gut Glück gefahren?
ist anzunehmen. eine freundin von mir wurde auf der wagramer von einem LKW "übersehen", der fuhr auch weiter, da er "von dem crash" nichts bemerkt hat... laut seiner aussage war sie in seinem toten winkel.

 

nur fuhr sie nicht mit dem rad, sondern mit einem opel tigra twin top... :rolleyes:

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Ohne den Fall im Detail zu kennen, muss man festhalten, dass LKW insbes. Mit Anhänger eine immense Gefahr darstellen. Diese wird aber immer wieder von Einspurigen verkannt. Ich erleb das immer wieder, dass Radler oder Moppler rechts von LKWs vorrollen und dann irgendwo daneben stehen bleiben. Dazu kommt die Unart in Ö, den Blinker erst dann einzuschalten, wenn man los fährt. Biegt dann der LKW- Zug ab, wirds sehr rasch brenzlig.

 

Ich hatte einmal die Gelegenheit im Rahmen eines Seminars fuer Verkehrsrecht (fuer mich) riesige LKWs auf einem abgesp. Gelände zu steuern. Da sieht man dann, was man nicht sieht trotz 4facher Spiegel etc....

 

Bei den LKWs mit Schnauze (so a la USA) siehst nicht einmal, wenn ein Radler direkt vorm Auto steht...

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je nach lkw ist das sicher ein problem. bei einem richtig langem zug mit (bis zu) 18 metern ist es eigentlich meistens unmöglich alle seiten, alle verkehrsbewegungen und die gesamte umgebung im blick zu haben. das geht einfach nicht. noch dazu, wo man - oft in der stadt - auch noch nach dem weg schauen muss, oder dergleichen. bei modernen fahrzeugen ist der vom auto bekannte tote winkel eigentlich immer ziemlich gut mit zusatzspiegel abgedeckt, bei älteren oft garnicht.

 

wenn jetzt tatsächlich der lkwfahrer an der kreuzung steht, und ein radfahrer knapp an der seite vorbeifährt, und dann genau neben dem lkw zum stehen kommt, sieht der fahrer den radfahrer meistens nicht. deshalb würd ich das nie machen wenn auch nur die geringste chance besteht, dass der lkw abbiegt (siehe nodoc, das mitn blinker hat man in Ö nicht so...weder auto noch lkwfahrer).

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Hallo Leute

 

Auch wenn ich mich jetzt wahrscheinlich sehr unbeliebt mache. Wer sich an einer Ampel neben einen LKW oder Bus stellt, sich an diesen Fahrzeugen vorbei "drückt" handelt grob fahrlässig. Ich war 20 Jahre LKW Fahrer und bin auch Biker mit Leib und Seele. Aber mit der ERWARTUNG "der muss mich sehen" im Straßenverkehr bist eben als Radfahrer zweiter. Der Tote Winkel eines LKW ist Enorm, da verschwinden PKW's und Radfahrer erst recht. Ich kann nur jedem raten sich mal selber bei einer Fahrschule oder einem Bekannten in einen LKW zu setzten. Danach wird die Sichtweise etwas anders sein. Was ist schon dabei an einer Ampel hinter dem LKW zu warten? Der Platz in den Städten ist nun mal leider sehr begrenzt. Es geht mir nicht darum den LKW's einen "Persilschein" auszustellen aber dort Arbeiten auch "nur" Menschen die sehr viel zu beachten haben, da kann ein Radfahrer der sich am LKW vorbei an die Haltelinie drückt schon untergehen. Es tut mir wirklich sehr Leid für die Frau und wünsche ihr alles Gute für die Zukunft.

 

lg Stefan:wink:

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so viele lkw sind in der stadt ja nicht unterwegs - da kann man schon rücksicht auf seine eigene gesundheit nehmen und den lkws mit besonderer vorsicht begegnen. für die frau ist das natürlich sehr schlimm gelaufen vor allem wen sie überhaupt keine entschädigung bekommt. warum versicherungen in so eklatanten fällen nicht mit ein wenig mehr kulanz reagieren verstehe ich allerdings auch nicht.
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Bei einem LKW / Bus sollte man sowieso tunlichst nicht vorschlängeln - meistens ist das eh nicht gefahrlos möglich.

Wenn man sich die schmale Straße in dem Bericht ansieht, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die Frau - wenn sie nicht gerade den Gehsteig benutzt hat - an dem LKW vorbeigekommen wäre. Schon krass wie man sich unschuldig vor Gericht jahrelang herumstreiten muss. :f:

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Hm, wenn ich das richtig verstehe, dann ist bei LKWs also der Vertrauensgrundsatz ungültig.

Nicht der LKW-Fahrer muss sich vergewissern, dass er niemanden gefährdet bzw. der Radfahrer kann darauf vertrauen, dass der LKW-Fahrer umsichtig fährt, sondern der LKW rechnet damit, dass sich niemand in seiner Nähe aufhält.

Und dass offensichtlich immer noch LKWs mit dem sog. "toten Winkel" (das Wort tot bekommt hier eine makabere Bedeutung) unterwegs sind, ist eigentlich ein Wahnsinn, oder?

 

Im genannten Fall wurde übrigens nach einer Zeugenaussage für die Radfahrerin entschieden, die ja immer aussagte, dass der LKW sie von hinten kommend überfahren hätte.

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Nicht der LKW-Fahrer muss sich vergewissern, dass er niemanden gefährdet bzw. der Radfahrer kann darauf vertrauen, dass der LKW-Fahrer umsichtig fährt, sondern der LKW rechnet damit, dass sich niemand in seiner Nähe aufhält.
So sieht's nach der Argumentation einiger hier aus. :eek: Sicher ist ein Lkw/Bus wie mancher Pkw/Van kein Wunder an Übersichtlichkeit. Aber damit zu argumentieren und die Verantwortung an die anderen abschieben ...

 

Umgekehrt wäre es auch verdammt blöd, sich von hinten in den Gefahrenbereich zu bewegen. Wenn das Radfahrer machen, kann ich nur den Kopf schütteln.

 

Im genannten Fall wurde übrigens nach einer Zeugenaussage für die Radfahrerin entschieden, die ja immer aussagte, dass der LKW sie von hinten kommend überfahren hätte.
Kopfschütteln kann ich auch bei der Zeugenaussage, der Lkw ist zwei Mal über die Radfahrerin gefahren. Besonders helle im Oberstübchen war der Fahrer nicht; Schock hin oder her!

 

Auch der Gutachter ist bemerkenswert. Wenn Zeugenaussage und Aussage der Radfahrerin deckungsgleich sind, sollte anhand der Position von Lkw (einschließlich Schleifspuren an dessen Oberfläche) und der Gestürzten klar sein, wer sich wann wo befunden hat. Dass ein Radfahrer im toten Winkel möglich ist, ist allgemein bekannt. Dafür braucht man keinen Gutachter. :rolleyes:

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Und dass offensichtlich immer noch LKWs mit dem sog. "toten Winkel" (das Wort tot bekommt hier eine makabere Bedeutung) unterwegs sind, ist eigentlich ein Wahnsinn, oder?

 

auch ein auto hat sowas. beim auto kann aber mittels schulterblick der bereich der im toten winkel liegt eingesehen werden. beim lkw nicht.

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Ein Dilemma.

Was macht man dann?

 

wie meinst du das? im fließenden verkehr hat man normalerweise im überblick wenn sich fahrzeuge nähern, die tauchen ja nicht einfach auf. wenn man an einer ampel steht und sich von irgendwoher ein radfahrer durchschlängelt, dann hat man unter umständen keine chance diesen zu sehen (natürlich nicht auf den oben genannten fall bezogen, da wissen wir ja nicht wie es sich zugetragen hat).

 

da müssen sich halt - wie so oft im strassenverkehr - beide seiten an gewisse regeln und umgangsformen halten. ich kenn beide seiten, sowohl im lkw, als auch am rad, glaub da geht man mit sowas anders um.

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