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Ist Journalismus bewusste Meinungsmache, oder doch Spiegel der Gesellschaft?


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...wieder mal stellt sich die Frage: Was war zuerst die Henne oder das Ei?

 

beeinflusst und lenkt, bzw. (drastischer ausgedrückt) "erzeugt" die Medienlandschaft eine gesellschaftliche Meinung, oder berichtet sie objektiv und sachlich über Themen die die Gesellschaft vorgibt....?

 

ich behaupte, es trifft ersteres zu. Tagtäglich, in kleinen dosen, mit erschreckend grossem erfolg.

 

 

als kleines aber feines beispiel, hier ein kleines fundstück...es geht in dem artikel ausschliesslich um den konflikt zwischen jägern und paragleitern, und man mag die argumente der jäger glauben oder nicht....

 

was aber dem journalisten vorzuwerfen ist: im ersten absatz, an prominentester stelle, wird von der, schlimmen sportart "Mountainbiking" gesprochen...:f: (ohne dann auf die sache einzugehen -> es wird zwar argumentiert warum das paragleiten so "schlimm" für die gämsen sei, aber gleichzeitig stillschweigend über den ersten absatz verallgemeinert, dass es beim MTB mindestens genauso ist :confused:)

 

es handelt sich um eine kleinigkeit, und trotzdem steht sie stellvertretend für die letztklassige und sehr beliebte art, schleichende hetze zu betreiben.....

 

ob es jetzt gegen raucher, ausländer oder radfahrer geht ist ohne belang, es ist immer der selbe schei......(wobei von einem ORF würde ich mir ein klein bisschen höheres niveau als in der kronenzeitung erwarten!)

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Letztes Jahr habens einen Freund von mir erschlagen,was glaubst, was da oft fuer ein Blödsinn in der Zeitung stand. Und je laenger es keine Ergebnisse gab, umso drogensüchtiger, versandelter und asozialer wurde er...

 

Sowas habens immer schon gemacht. Anti Raucher Artikelauf basis von fragwürdigen Daten, politische Kampagnen hat die Krone schon länger ungeniert gemacht, da und dort was weglassen,oder eben so kleine Erwaehnungen, die sich dann uebers staendige Wiederholen bei den Leuten einbrennen.

Und zum Teil schreibt man irgendwas, damits lesenswerter wird.

Wennst dir jeden Tag die Österreich reinziehst, dann is die Welt schon lang untergegangen :)

 

cu

martin

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Medien beeinflussen IMMER das eigene Meinungsbild, liegt in der Natur der Sache...niemand kann alles selbst in Erfahrung bringen.

 

Den von Dir geposteten Artikel find ich aber nichtmal ansatzweise verhetzend...wie feristelli schon sagte, vielleicht nimmts der eine oder andere zum Anlass über sich selbst mal nachzudenken...dass da draussen gar nicht mal so wenige rücksichtlose Menschen unterwegs sind, brauchen wir glaub ich nicht extra diskutieren, nicht wahr?

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journalismus ist nicht gleich journalsimus.

 

je nach religion, region und staatsform fächern sich die spielarten vom aufdeckerjournalismus, der dafür sorgt, dass kein skandal, keine menschenrechtsverletzung und auch keine kriegsverbrechen unbemerkt bleiben, bis hin zur bezahlten oder gesteuerten massenmanipulation - oftmals sind medien und presse auch nur ein werkzeug übler lügenprobaganda.

 

pressefreiheit ist enorm wichtig, obwohl in der jüngsten zeit, die letzten 10 jahre würde ich schätzen - immer mehr das internet einfluss nimmt. china und auch andere kommunistische staaten oder diktaturen schaffen es kaum mehr, die eigenen bürger im glauben zu lassen, überall sonst wäre es schlechter...die versuche das zu zensurieren wirken zwar zum teil, es leckt aber dort und da und somit kann man auf der welt wohl kaum mehr etwas geheim halten, wass einen grösseren menschenkreis betrifft.

 

das internet bringt aber auch schlechte zeiten mit sich. paste und copy "journalisten" gibts schon wie sand am mehr, die ordentliche recherche ist teuer und aufwendig, das sparen sich somit viele "medien" - ein grund warum schlechte leute noch schlechtere geschichten schreiben...

 

manchmal steckt auch keine üble probaganda dahinter, sondern schlicht unwissenheit und desinteresse an der wahrheit - nur allzu gern wird schon fast eins zu eins übernommen, was einem der story lieferer auftischt...das keine zweite oder dritte meinung eingeholt wird, macht es dann eben zu sehr einseitgen geschichten.

 

viele leser in unseren breiten wollen aber auch nicht mehr - hauptsache man kann sich über etwas anderes aufregen - als über das eigene leben..sobald das gegeben ist, liest man geschichten gern, weidet sich am leid der andern, schwingt sich hoch zum moralapostel und redet es ich leicht - am stammtisch - weils einem selber nicht betrifft.

das erkennnen medien und tischen ebensolche geschichten immer und immer wieder auf.

 

es gibt zwei phrasen die bezeichnend sind: das gebe ich dir schwarz auf weiß, was heissen soll, dass ist die wahrheit - oder ich lüge wie gedruckt, was wieder heisst, dass printmedien lügen wo es geht...

beides ist wahr - und ergo sind medien in einer demokratischen staatsform fast immer ein spiegel der gesellschaft, weil sie das schreiben, was die leute lesen wollen.

 

der grosse aufdeckerjournalismus in den usa hat schon lange nichts mehr wirklich grossen zustande gebracht, im watergate skandal aber/ bezüglich der konflikte rund um den vietnam krieg oder hier beim akh skandal, schweinefleischskandal, lucona affäre usw. hätte es ohne medien schon ganz anders ausgehen - aber diese art von pressearbeit geht zurück.

 

unterm strich kann man für die österreicher und deren journalisten sagen: overnewsed - but underinformed;o)

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journalismus ist nicht gleich journalismus. das muss ich - so wie reini auch - jedenfalls voranstellen.

 

es gibt ganz definitiv qualitätsjournalismus (FAZ, Süddeutsche, Züricher...) und boulevardjournalismus (Sun, Bild, Kröne...) und einen graubereich dazwischen. allen gemeinsam ist: sie müssen wirtschaftlich überleben. und da beginnt eigentlich die crux. man ist klarerweise dem geldgeber gegenüber in der pflicht. geldgeber sind im wesentlichen: zeitungskäufer, inserenten, förderinstitutionen. der anteil der jeweiligen einnahmensquelle ist von medium zu medium sehr unterschiedlich, man erkennt aber unschwer, dass rein werbefinanzierte medien gegenüber dem leser eigentlich keine verpflichtung haben, ergo schreiben können was sie wollen bzw ihre inserenten gerne wollen, dh letztlich in der regel völlig unobjektiv sind.

 

ein anderes entscheidendes thema sind politische inserate, welche zu einer undurchsichtigen verflechtung zwischen politik und medium führen. das wurde in den letzten wochen ja aus anlass der murdoch-affäre in einigen qualitätszeitungen diskutiert. hier werden medien zu propagandamaschinen und meinungsmachern, dh auch hier: es mangelt an objektivität.

 

die schmale spitze des qualitätsjournalismus, der sich nur einer möglichst grossen objektivität verpflichtet fühlt, tut sich indes schwer. idealerweise wären derartige medien überhaupt frei von inseraten, zumindest aber meinungsmässig völlig unabhängig davon. das publikum ist auf grund der intelektuellen anforderung aber entsprechend klein, da durchaus menschliche sensationslust und schadenfreude nicht bedient werden. teufelskreismässig ergibt sich dadurch auch ein entsprechend hoher kaufpreis - lieber gibt man sein geld ja für alles andere aus als für eine wirklich gute, aber fade zeitung...;)

 

hinzu kommen noch schlecht ausgebildete bzw. schlicht ungebildete journalisten, unter finanziellem druck durchgeführte oberflächliche recherchen mit schnellschussartikeln, um das blatt zu füllen, reisserische dumme headlines um die auflage sicher zu stellen....usw

 

die breite journaille in diesem land hat also mit objektivität nix am hut, da gehts um meinungsmache, um befriedigung von zielgruppenbedürfnissen und letztlich um moneten.

 

nur wenige herausgeber können mit fug und recht behaupten, sie kommen mit ihrer hervorbringung der kontroll- und informationsfunktion nach, die medien in einer demokratie eigentlich haben sollten.

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