Buchdrucker47 Geschrieben 28. März 2012 Teilen Geschrieben 28. März 2012 Liebe Boardies! Die Welt des austriakischen und bayrischen Dialekts ist eine weite und breite und auch Nichtsucher werden in diesem vokabulären Schwammerldschungel frei- oder unfreiwillig fündig. Den billigsten Kalauern ist (Hosen-) Tür und Tor geöffnet. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in einem Schanigarten (wo sonst?) und beobachte einen auf einer Telefonleitung sitzenden schwarz-weiß bemalten Vogel, der eitel sein Gefieder plustert und mir will und will nicht einfallen, wie das Geflügel sich nennet: Elter? Elster? Elsner? Wer weiß das schon? Ich will`s gar nicht so genau wissen. Die Weißhaarigen (oder Haarlosen) unter Euch, meine lieben Boardies, werden sich, so sie nicht der Demenz anheimgefallen sind, über die man sich ja, wie eh schon bekannt, nicht lustig machen sollte, erinnern, dass es einst einen deutschen Filmstar gab, nein, er war damals noch nicht farbig sondern schwarz-weiß, der O. WE. Fischer hieß und mir nicht so ganz zusagt, da er schon dahingeschieden und sich meine Thanatophilie in Grenzen hält. Weniger bekannt mag Euch O. WE. Schwarte sein, ein 17jähriger Metzgerlehrling, der schon im vorvorigen Jahrhundert durch seine Flinkheit hervorstach, mit der er die später nach ihm benannte Schwarte (Schweinehaut) vom Fleisch löste. Er gewann bei der Weltausstellung in Paris 1889 (Ich darf mich rühmen, eine illuminierte Ansichtskarte meiner Oma sel. von dortselbst mein Eigen zu nennen), eine Goldmedaille, da O. WE. Schwarte der Schnellste in dieser Disziplin war und man auch heute noch dieses Procedere "oschwarteln" nennt. Leider Gottes wandte sich Göttin Fortuna mit ihrem schon etwas zerdepschten Füllhorn von ihm ab, weil er im Suff seine lang?jährige Lebensgefährtin mit einem Schweinderl verwechselt hatte, kurz, er hatte sie abgemurkst. O. WE. Schwarte wirkte, als man ihn der Tat bezichtigte, ein wenig zerstreut, zerstreuter allerdings waren die Leichenteile, die fachmännisch zerlegt, sozusagen ogschwartelt, hinter Strunk und Strauch von fröhlich spielenden Kindern gefunden wurden. O.WE. Schwarte wurde in Berlin-Spandau geköpft. Er war ein Getriebener. Wir linguistisch interessierten wissen nun, woher der Ausdruck "Schwartln" stammt und widmen uns nun anderen Themata! Jedoch: Honi soit qui mal y pense! Es grüßt Euch, der Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Venomenon Geschrieben 29. März 2012 Teilen Geschrieben 29. März 2012 Zwei Daumen hoch. Nett geschrieben und bringt in der Früh ein lächeln ins Gesicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
murdoc Geschrieben 29. März 2012 Teilen Geschrieben 29. März 2012 Gut geschieben und immer für ein (nachdenkliches?) Lächeln gut. Und niemals wäre ich ein Schelm und würde Schlechtes denken. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
feristelli Geschrieben 29. März 2012 Teilen Geschrieben 29. März 2012 Deine sprachgeschichtliche Herleitung steht natürlich im Einklang mit den neuesten Erkenntnissen der amerikanischen Linguistiker MacAber und E.T. Mologee Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.