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Schwartln


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Liebe Boardies!

 

Die Welt des austriakischen und bayrischen Dialekts ist eine weite und breite und auch

Nichtsucher werden in diesem vokabulären Schwammerldschungel frei- oder unfreiwillig

fündig.

 

Den billigsten Kalauern ist (Hosen-) Tür und Tor geöffnet.

 

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in einem Schanigarten (wo sonst?) und

beobachte einen auf einer Telefonleitung sitzenden schwarz-weiß bemalten Vogel,

der eitel sein Gefieder plustert und mir will und will nicht einfallen, wie das Geflügel

sich nennet: Elter? Elster? Elsner? Wer weiß das schon? Ich will`s gar nicht so

genau wissen.

 

Die Weißhaarigen (oder Haarlosen) unter Euch, meine lieben Boardies, werden

sich, so sie nicht der Demenz anheimgefallen sind, über die man sich ja, wie eh

schon bekannt, nicht lustig machen sollte, erinnern, dass es einst einen deutschen

Filmstar gab, nein, er war damals noch nicht farbig sondern schwarz-weiß, der

O. WE. Fischer hieß und mir nicht so ganz zusagt, da er schon dahingeschieden

und sich meine Thanatophilie in Grenzen hält.

 

Weniger bekannt mag Euch O. WE. Schwarte sein, ein 17jähriger Metzgerlehrling,

der schon im vorvorigen Jahrhundert durch seine Flinkheit hervorstach, mit der er

die später nach ihm benannte Schwarte (Schweinehaut) vom Fleisch löste.

 

Er gewann bei der Weltausstellung in Paris 1889 (Ich darf mich rühmen, eine

illuminierte Ansichtskarte meiner Oma sel. von dortselbst mein Eigen zu nennen),

eine Goldmedaille, da O. WE. Schwarte der Schnellste in dieser Disziplin war

und man auch heute noch dieses Procedere "oschwarteln" nennt.

 

Leider Gottes wandte sich Göttin Fortuna mit ihrem schon etwas zerdepschten

Füllhorn von ihm ab, weil er im Suff seine lang?jährige Lebensgefährtin

mit einem Schweinderl verwechselt hatte, kurz, er hatte sie abgemurkst.

 

O. WE. Schwarte wirkte, als man ihn der Tat bezichtigte, ein wenig zerstreut,

zerstreuter allerdings waren die Leichenteile, die fachmännisch zerlegt,

sozusagen ogschwartelt, hinter Strunk und Strauch von fröhlich spielenden

Kindern gefunden wurden.

 

O.WE. Schwarte wurde in Berlin-Spandau geköpft.

 

Er war ein Getriebener.

 

Wir linguistisch interessierten wissen nun, woher der Ausdruck

"Schwartln" stammt und widmen uns nun anderen Themata!

 

Jedoch: Honi soit qui mal y pense!

 

Es grüßt Euch,

 

der Hans :zwinker:

 

:wink:

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