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Was mir gestern wieder passiert ist...


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Liebe Boardies!

 

Natürlich ist mir gestern nichts passiert, aber ich muss zugeben, dass ich, nachdem ich

diesen Text fertig schrieb, mich selbst anklickte, um zu erfahren, was mir gestern

passiert ist.

 

Leicht ist erkennbar, dass nicht nur Ihr, sondern auch ich neugierig bin!

 

Immer passiert irgendwo irgendetwas (shit happens), aber ist es auch

erzählenswert?

 

Ist das mein erster Blogversuch? Mal sehen:

 

Eine Ex-Arbeitskollegin, seit mehr als drei Jahrzehnten Busenfreundin, kündigte

schönwetterbedingt ihren Besuch an, um wieder einmal bicyclisch die Sau

rauszulassen.

 

Sie kam eine Viertelstunde vor der vereinbarten Zeit (13 Uhr), und ich merkte

erst gar nicht, dass sie schon vorhanden, fährt dieses kleine entzückende

Persönchen doch einen "Smart". Dieses Fahrzeug kann man hinter dem

Liguster, der die feindliche Welt von meinem Grundstück abgrenzt,

schon leicht übersehen!

 

Vor allem dann, wenn man einen wasserprallen Schlauch in Händen hält,

der die Pflanzen bewässert, die erst vor Kurzem in die fruchtbare

(furchtbare?) Krume versenkt wurden.

 

Nachdem wir gemeinsam die Reifen unserer Räder prall (!) aufgepumpt

hatten, flogen wir geradezu, bedingt durch den kräftigen Südostwind am

Donauradweg unserem Ziel entgegen.

 

Die Fähre von Tuttendörfl zum Uferhaus ist ein probates Schiff, das

auch schon einige Jahrhunderte unter dem Kiel hat.

(Langlebige Türken werden sich noch erinnern können, wie dieses

Wrack ihnen 1683 die Überfuhr erleichterte).

 

In vorbesagtem Uferhaus ist dann Budweiser erhältlich, vorausgesetzt,

man beherrscht die fast schon jahrmarktaffine Gabe, sich die

Füße in den Bauch zu stehen. (Ein Umstand, der bei manchen

Menschen sehr drollig wirkt, aber nicht wirklich etwas bringt).

 

Also, auf zum Donaufritzi!

 

"Der Gegenwind is a Hund", so dachte ich, sagen tat`s aber meine

Reisebegleiterin, 15 Jahre jünger, ein wirklich ganz liebes Mädel,

das aber zur Löwin wird, wenn man es wagen sollte, ihr die

Chesterfield zu rauben!

 

Beim "Fritzi" meinte sie dann, dass jetzt (um 16 Uhr) ein Frühstück

angesagt seie und bestellte sich trotz aller EU-Restriktionen eine

Käsekrainer.

 

Die machte, so wie ich, einen sehr fetten Eindruck und ich

bestellte das, was auch Homer Simpson bestellt hätte, ein

Bier (und eins in Reserve, wenn auch leider kein Duff)!

 

Flott ging`s dann mit 12 kmh zurück über die Floridsdorfer

Brücke (der Gegenwind!) durch den Verkehrsdschungel der

Brünner Straße und schon wenig später schon wieder ein

Erlebnis!

 

Ein Rennradbestückter etwa 30jähriger Profi überholte uns

mit geschätzten 40 kmh um sich dann fünf Sekunden vor

der roten Ampel mit quietschenden Slicks einzubremsen.

(Dabei hatte er gar nicht die Beine rasiert, so viel Zeit blieb

mir noch, um diesen kleinen faux pas festzustellen).

 

Fast wären wir schon zuhause gewesen, gäbe es da nicht

den Weg entlang des Gaswerks Leopoldau.

 

Regieanweisung: Vater und Mutter torkeln links und rechts

des Pfades, vor ihnen torkelt auf einem Tretroller das

ca 8-10jährige Produkt ihrer haltlosen Lenden.

 

Man sagt, die Augen sind der Spiegel der Seele.

 

Dieses Kind hatte keine Seele.

 

Obwohl ich mein Rad schon zum Stillstand gebracht hatte,

fuhr mir diese Ausgeburt einer von Sturm durchtosten

Herbstliebesnacht mit abgewandtem Kopf seitlich an den

linken Fuß und stürzte.

 

Der Papa sagte nichts, warum und was auch, die Mutti

entschuldigte sich für die Unfrucht ihrer Lenden,

(gerade dass sie nicht sagte: "normalerweise

mocht er des ned"), dann setzten sie ihren Weg ins

nächstgelegene Prekariat fort.

 

Außer ein paar Tschetschenen brach dann auch noch die

Dämmerung ein, ich stand wieder mit prallem Schlauch

im Garten und so dreht sich halt das Rad der Geschichte

und nimmt auf uns kleine Sterbliche keine Rücksicht.

 

Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt,

 

Hans :zwinker:

 

:wink:

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Wo seid ihr da gefahren? de Pfendlergasse rauf(den kleinen Weg) oder drüben beim Wienstrom/Strabag entlang? sonst hätt ich euch vielleicht sehen können von der Spitze der groen Kugeln...

 

Ich kenne leider weder die Pfendlergasse, noch die Wienstrom/Strabag. Auch die gro(ß)en Kugeln sind mir unbekannt!

 

Die Strecke war Leopoldau-Stammersdorf-Strebersdorf-Seeschlacht-Donauradweg-Tuttendörfl-Fähre-Uferhaus.

Die Rückfahrt erklärt sich von selbst: Donauradweg Uferhaus-Klosterneuburg-Floridsdorfer Brücke-Leopoldau.

 

LG, Hans

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