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Donaugschichterln


Buchdrucker47
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Liebe Boardies!

 

Nun sitz` ich wieder mal da am breiten Strome.

 

Der Kugelschreiber ist voll, das Blatt Papier ist leer.

 

Ein weißes Schiff tuckert vorbei.

 

Lauter Gruf... äh, Leute meiner Altersgruppe an Bord.

 

Der liebe Donau-Fritzi rollt auch vorbei auf seinem

 

Steh-E-Bike und grüßt sehr freundlich. Ich mag ihn.

 

Ich glaub`, er mag mich auch, schließlich nehme ich in

 

seinem Etablissement jährlich Gerstensaft im Werte eines

 

gebrauchten Neurades zu mir! (Oxymoron)!

 

Nun wird mir nach dem zweiten Ottakringer die Schicksalhaftigkeit

 

dieses Stromes mehr und mehr bewusst: Wieviele Verbrecher mögen

 

sich, da, wo ich jetzt meine muskulösen Beinchen strecke, zu Tode

 

getreidelt haben!?

 

Wieviele Schiffer, stromabwärts eilend, mögen schon in ihren Kelheimern

 

im Strudengau zerschellt sein!?

 

Nicht will ich Werbung für Google-Books machen, aber es ist für mich arme

 

Kirchenmaus (bezeichnet man mich in islamischen Ländern vielleicht als

 

arme Moscheeratte?) der einzige Weg, Bücher zu lesen, deren ich sonst

 

nicht habhaft werden könnte.

 

Als ich die Suchbegriffe "Reise" und "Wien" eingegeben hatte, plätscherte

 

mir binnen Kürze ein Buch aus dem Jahre 1830 auf den Bildschirm.

 

Ein Deutscher wollte nach Wien (jaja, das wollten schon viele), kaufte beim

 

Käptn ein Ticket und war grenzenlos enttäuscht.

 

Um`s ohnehin frugale Essen musste er sich selbst kümmern und gegen die

 

Unbillen der Witterung gab es ein notdürftig zusammengeschustertes Häuschen.

 

(Vielleicht stammt daher der Begriff "Häusl" in Zusammenhang mit Notdurft)!

 

Nächtens war es zu dunkel (seltsam, wieso?), um die Fahrt fortzusetzen und

 

die Spelunken am Ufer waren miniaturisierte Raubritterburgen.

 

Diese Schinakeln wurden nach beendeter Reise in Wien ausnahmslos

 

weiterverkauft oder zerlegt und als Bauholz verscherbelt. Die Käpt`ns

 

fuhren im Konvoi mit der Kutsche nach Hause.

 

So, und nun folgen einige Zeilen für unsere Kristallkugelgucker,

 

Club-of-Rome-Warner sowie an alle, die mit sachverständig erhobenem

 

Zeigefinger gartenzwergehaft herumstehen.

 

Der Autor des an und pfirsich spannend geschriebenen Reiseberichts

 

versteigt sich zur Behauptung, dass es auch in 1000 (in Worten: Tausend)

 

Jahren nicht gelingen würde, die Donau zu regulieren, da dies derartige

 

Kosten verursachen würde, die in keiner Relation zum Gewinn stünden.

 

Fast vergaß ich`s zu erwähnen: Er schrieb auch, dass Dampfschiffe, die`s ja

 

damals schon gab, NIE imstande sein würden, gegen die Strömung der

 

Donau anzukämpfen. (Dies ebenfalls innert der nächsten 1000 Jahre).

 

Ich weiß nicht mehr genau, wer`s gesagt hat, aber es stimmt irgendwie

 

schon: "Prognosen sind schwer zu erstellen, besonders wenn sie die

 

Zukunft betreffen".

 

Hoffend mit diesem Geschichterl Euren sowieso schon erweiterten

 

Horizont noch weiter erweitert haben zu können,

 

grüßt Euch der

 

Hans :zwinker:

 

:wink:

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"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“ – so lautet ein beliebtes Bonmot, das Mark Twain, Karl Valentin, Niels Bohr oder auch Winston Churchill zugeschrieben wird. (sagte mir Google)

 

Super Geschichte. Ich bin froh während des Lesens derselben keinen Fahrradhelm getragen zu haben. Hätte eine eventuelle Erweiterung doch womöglich diesen (den Helm) in seinem Umfange gesprengt ...

Anzumerken wäre - was aber ohnehin niemand interessieren wird, dass ich lesenderweise ohnehin nie einen wie immer gearteten Helm trage.

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Murdoc, Du treuer Leser, hab` Dank für die positive Kritik!

 

Ebenso danke ich allen anderen "Gesinnungsgenossen",

 

die das Gschichterl zwar lasen,

 

aber sich nicht negativ äußerten!

 

Ich möchte auch bitten, mich wegen der Wortwahl

 

"Gesinnungsgenossen" zu entschuldigen, es klingt

 

zu apparatschikhaft, mir fiel aber nix besseres ein.

 

Liebgruß,

 

Hans :zwinker:

 

:wink:

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Servus Hans,

 

wie immer sind deine Niederschriften sehr erheiternd und regen auch zum nachdenken an, respekt.

 

Vorhersagen sind immer ein gewisses Risiko, Der Weltuntergang der Mayas, in den 60ern das es keine Autos unter 10 Litern geben wird, Das gewisse Bundeskanzler die Studiengebühren abschaffen usw usw.

 

Ein Sichere Aussage bzw Vorhersage trau ich mich aber schon treffen, und zwar das ich weiterhin deine Texte lesen werde, auch wenn ich keinen Kommentar dazu abgeben werde.

 

Grüße Johannes

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Lieber Veno, schön dass Du meine Gschichterln erheiternd findest (das sollen sie ja auch sein)!

 

Voraussagen: Erst vor zwei oder drei Wochen habe ich ein Buch käuflich erworben und sollte mich

eigentlich schämen, weil ich den Titel nicht mehr weiß, obwohl ich es selbst in meiner Buchhandlung

bestellt hatte. Sinngemäß lautete er ungefähr: "Fehlgeschlagene Prophezeiungen", lustig zu lesen,

weil Wissenschaftler um die vorvorige Jahrhunderte behaupteten, dass ein Flugzeug, das schwerer

ist als Luft, niemals imstande sein würde, zu fliegen.

 

Aber auch noch 1950 haben selbsternannte "Experten" volltönig von sich gegeben, dass Fernsehen

keine Zukunft habe, ebenso wie in den USA damals nicht vermutet, sondern "gewusst" wurde, dass

Computer nur für Großkonzerne eine Zukunft haben, aber niemals für den Otto Normalverbraucher!

 

Nun interessiert mich nur noch Dein letzter Satz: Warum willst Du keinen Kommentar abgeben?

 

Bitte, schreibe mir das als PN, es interessiert mich wirklich!

 

Liebe Grüße,

 

Hans :)

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Servus Hans,

 

Das mit dem Kommentar ist nicht böse gemeint. Oft fält mir nichts passendes ein was ich schreiben könnte, deswegen lese und geniese ich. Wenn mir was passendes einfällt, dann meld ich mich schon, keine sorge. Denk mir das es hin und wieder besser ist einfahc nichts zu sagen als Föhn zu spielen und nur heiße Luft zu produzieren..

 

Liebe Grüße

Johannes

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