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Experten (Nie mehr Kopfzerbrechen)!


Buchdrucker47
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Liebe Boardies,

 

Gott sei Dank gibt es für alles Experten, ein Umstand, der einen großen Teil

der Last, den das Leben uns aufbürdet, leicht wie ein Federwölkchen macht!

 

Vor 50 Jahren wars - in der Zeitschrift "Bravo", die, obwohl kein Bergsteiger-

Fachblatt, schon Ratschläge gegen Pickeln gab.

 

Dr. Sommer, der uns als Experte das süße kleine Geheimnis verriet, dass

man von Zungenküssen nicht schwanger werden könne, sagte aber nicht,

dass das nur Mädchen beträfe.

 

Und so sumpften zehntausende Jungs durch die Nacht und trugen schwer

an der Last, wie sag` ich`s meiner Mutter, dass ich ein Kind erwarte.

 

Es wirbelte auch in den hübschen Mädchenköpfen die Frage, ob man von

den in jeder Apotheke erhältlichen "Hoffmannstropfen" trächtig werden

könne?

 

Ein in Ehren ergrauter Apotheker nickte wissend milde sein Haupt und

gab die einzig richtige Antwort: "Das kommt drauf an, wie alt der

Herr Hoffmann ist".

 

Wird man älter (was je nach Lebensumständen nicht immer

empfehlenswert ist), so erhält man Ratschläge von Fachmännern,

(Experten) die mit einem großen Fundus an Erfahrung aufwarten

können.

 

Auch wie man sich die Zähne richtig putzt, wird uns via TV von ernst

blickenden weißbemäntelten Herren erklärt, deren Doktorat

gecopied und gezahnpastet ist.

 

Natürlich muss ich jetzt einen Experten zitieren.

 

Er heißt Prof. Wolfram Mittermeier und ist Mitglied der Deutschen

Gesellschaft für Orthopädie und orthopädischer Chirurgie.

 

Zitat: " Insbesondere ältere Menschen sind durch ein vermindertes

Reaktionsvermögen und Wahrnehmungsvermögen als Fahrer wie

auch als Fußgänger stark unfallgefährdet".

 

Er meint Radfahrer.

 

Prof.Dr. Mittermeier wird hoffentlich sehr alt werden, um unter den

von ihm heraufbeschworenen Beschwerden zu leiden!

 

"Bisherige Crashtests haben gezeigt, dass es in erster Linie zu

Kopfverletzungen kommt.

 

Daher fordern EXPERTEN nun Helmpflicht".

 

Ganz kleinlaut möchte ich einfügen, dass dieser

Experte keinen Unterschied macht (das ist natürlich nur ein

Missverständnis), dass Fußgänger nicht betroffen sind!

 

Ja was denn nun? Es handelte sich in den wenigen Zeilen

(von denen man stark vermuten kann, wer sie verfasste),

um eine Person, die hier als extrem fahradfeindlich bekannt ist.

 

Bin ich über 50, muss ich Helm tragen, mit 49 noch nicht!?

 

Egal, liebe Boardies,

traut niemals einem Experten!

 

Es grüßt Euch der

 

Hans :zwinker:

 

:wink:

 

(Quelle: Krone, 2. Oktober)

Bearbeitet von Buchdrucker47
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Es war einst in grauer Vorzeit -- man möchte meinen die gräuliche Gräue rührte noch von jenem geologischen Ereignis her, dem die Säugetiere ihren komentenhaften Aufstieg, die Saurier jedoch ihren donnernden Fall zu verdanken hatten -- in jener Urzeit, die nie und nimmer chronologisch zu bemessen ist, da sie noch vor jeder Uhrzeit lag, bevölkerte ein Völkchen unseren Erdball, das sich selbst als Perten bezeichnete. Die Zeiten waren rauh, die Winter streng, und in der wärmeren Jahreshälfte glühte die Sonne mit unerbittlichem Zorne vom Fimament, das sich viel tiefer über die unwirtliche Erde zu wölben schien, als es das heute tut. In jeder misslichen Lage jedoch wussten die Perten sich zu helfen, kannten weisen Ratschlag und manch listenreiche Milderung ihrer ur- und unzeitlichen Lebensumstände. Es kam jedoch die Zeit, da den klugen und gewitzten Perten keine recht lobenswerte Nachkommenschaft mehr zu gelingen schien. Man klagte hier und dort über Talent- und Zügellosigkeit der neuen Generation, ja, man beobachtete bisweilen gar, dass ein gestohlener Ratschlag gegen recht unnützes, aber in Mode gekommenes Zeug getauscht wurde. Die Achtung der jüngeren unter den Perten für die Ältere schwand, man befolgte ihre wohlgemeinten Anordnungen nur noch widerwillig und missachtete bisweilen sogar Urteil und Schiedspruch der Ältesten.

Ein Erdenleben währte zur Zeit der Perten nicht länger als heutzutage und daher verwundert nicht die Kürze der Zeit, in der auch der letzte der alten Perten sein mildes aber müdes Auge schloss und einen letzten hoffnungsvoll nachsichtigen Aushauch tat. Man konnte in dieser seiner letzten Lebensäußerung (wie beiläufig sich der Sinn eines Wortes doch bisweilen in sein Gegenteil wendet!) einen gewissen resignierten Unwillen erkennen, die junge Generation sich selbst zu überlassen. Diese jedoch, eine Brut von Tauschgeschäftlern, die ihren eitlen Stolz aus dem Bewusstein nährten, ihren neunmalklugen Gemeinsinn von den weisen Perten (deren Weisheit sie allerdings in den Staub zu treten pflegten) ererbt zu haben, diese listigen, arwöhnischen und kaum nach anderem als ihren eigenen Vorteil trachtenden Taugenichtse gefielen sich in den allerschwärzesten und niederträchtigsten Erzählungen über ihre Vorfahren. Erwähnte man einen Perten, den man selbst noch zu kennen am liebsten abgestritten hätte, hörte man alsbald den Ausruf: ›Wollt' ich doch, daß der schwarzgefiederte Satan den Verruchten zehntausend Klafter tief in den Abgrund der Hölle schlüge!‹

Genug, man möchte die Erinnerung an diese jedem natürlichen Empfinden unangenehme Afterspezies am liebsten verdrängen, wäre da nicht die Tatsache, dass sie es sind, die Nachfahren des weisen Pertenvölkchens, die man heute die Ex-Perten nennt.

Bearbeitet von feristelli
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