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Schanigartenfrühling


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Liebe Boardies,

 

soeben mit meinem Rad frisch im Schanigarten eingelangt, explodieren die Knospen an den

Bäumen sowie die die Synapsen in meinem Grauzellgetrübe namens Hirn.

 

Da glotzt die Sonne (entschuldige liebe Sonne), nicht Du glotzt, ich glotze, weil nach sechs

Monaten Winter plötzlich wieder ein Sitzen im Freien unter Zecken inSekten möglich.

 

(Auch Halbgebildete wissen es schon, dass die Sonne nicht lieb ist, wie zB ein kleines

Schaf, - dieses Gestirn wird sich schon in etwa drei Milliarden Jahren aufplustern, um uns

zu verschlingen. Der Pazifick, der Atlantick, das Mittelmeer und der Neusiedlersee werden

verdunstet sein und den Würstelstand visavis von der Oper gibts dann auch nicht mehr,

weils überhaupt nix mehr gibt, ned amoi a Haße mid an Siaßn, geschweige denn a Guakal).

 

Dann erinnere ich mich an Postings wie: "Trau niemals einem Experten"!

 

Ein bisschen stolz war ich schon, dass man diesen "Leserbrief" halbseitig im Standard

veröffentlichte.

 

Nun fällt mir ein italienischer Verwandter ein, dessen dringendstes Anliegen es stets war,

mir die "Formel des langen Lebens" nahezubringen.

 

Er war mein ältester Cousin, wohnhaft in einem Tal ohne Wahl, es gab nur rinks und lechts, im

Winter nicht mal dies, er tat das, was alle meine Vorfahren väterlicherseits taten. (Hähä)!

 

Meine Vorfahren mütterlicherseits gingen alle in Paris auf den Kreidestrich, sie waren

Schneiderinnen.

 

Gefiel einem die Frau nicht mehr, die der Bruder des Großvaters war, so ließ man sich

nicht so einfach scheiden (tut weh)!, sondern man hatschte zwei Wochen durch den

Tiefschnee, trällerte ein Lied, ohne sich blond nach hinterzusehern, ins nächste Tal,

egal wie ötzi (öd sie) auch waren.

 

Zurück zum Cousin!

 

Die Winter waren lang und dunkel, im Tal kein Schneepflug weit und breit, da gibt es

dann Momente, in denen einem die Erlösung der Menschheit geoffenBart Simpson wird!

 

Zurück zur Formel! Jeder Mensch kann 120 Jahre alt werden, wenn er nicht vorher stirbt!

 

Das war natürlich ein kleines Späßlein von mir. Der Giovanni meinte es aber ernst.

 

Da ich schon in der Schule der Mathematik abhold war, gelang es ihm trotz intensivster

Bemühungen nicht, mich mit mit dieser obskuren Formel zu überzeugen.

 

Er ließ dieses sein Traktat drucken und forderte mich freundlich, aber bestimmt auf,

selbiges auf Deutsch zu übersetzen, um es alsdann zu drucken, was ich ebenso

freundlich, aber bestimmt, ablehnte.

 

Mir erschien, ganz simpel gesagt, diese obskure Formel, die er inmitten der Dolomitten

(das Doppel "t" nur wegen des astreinen Reims) ausgebrütet hatte, wie eine Manifestation

der durch Kälte und Einsamkeit ausgebrüteten Missgeburt seines Gehirns.

 

Man kann übrigens, auch wenn 12 Bambini plus Gattin um einen herumwuseln, sehr

einsam sein.

 

Er freute sich immer, abgesehen von der Verwandtschaft, sich selbst als Messias

gebärdend, einen noch zu Bekehrenden vorzufinden.

 

Überraschenderweise verschied er ganz plötzlich im Alter von 72 Jahren!

(Er hielt sich an die Formel, doch die Formel hielt sich nicht an ihn)!

(Das Herz).

 

Schon nächsten Tags war ein buntes Konterfei auf Seite eins in allen Gazetten

der Provinz Trentino zu bewundern.

 

Er war für mich ein drolliger dolomitischer Cowboy, ein Scheißminix, ging seit

40 Jahren auch winters barfuß und mit nacktem Oberkörper und sein immer

weißer und länger werdendes Haar reichte ihm dann bis zur Hüfte.

 

Er schlug die Orgel, aber nicht seine Frau, wie es umgekehrterweise auf manchen

Grabsteinen zu lesen ist. Diese Fähigkeit hatte er sich, wie noch drei seiner

insgesamt sechs Brüder selbst beigebracht.

 

Und davon lebte er auch (weil er trotz 12 Kindern es nicht wichtig fand,

sich irgendwie mittels Arbeit durchzubringen.

 

Seine Frau, geduldig wie ein griechischer Maulesel, hielt sich brav,

hatte schon mittelalterlich keine Zähne mehr (12 Kinder-Kalziummangel),

Krampfadern, die dicker als die Füße waren, man denke an den

Feigenwürger o.ä. und arbeitete dreimal täglich als Aushilfe in einem

kleinen Gemüse-und Obstladen, da sie ja, weil nur 12 Kinder, sowieso

Zeit hatte.

 

Liebe Boardies, diese Story beruht zu 100% auf Wahrheit, ich werde

jetzt die Pics, bzw das Video suchen, das beweist, dass ich nicht

geflunkert.

 

Liebe Grüße, :zwinker:

 

Hans :wink:

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