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Wien/Siegen, eine Reiseplanung


Empfohlene Beiträge

Hallo

 

Ich hatte mir vorgestellt heuer im Sommer auch eine Reise mit dem Rad zu unternehmen, zumindest in die eine Richtung. Ausgangspunkt ist Wien und das Ziel ist Siegen in Deutschland. Das sind in etwa 840km.

Je nach Planer bekomme ich unterschiedliche Routen angeboten, einmal über Tschechien oder über Passau (beide in etwa gleiche Distanz). Ich dachte mir wenn schon etwa gleich lang, dann durch Gebiete wo ich mich bei einer Panne auch leichter verständigen kann.

 

Die Frage ist wie viele Tage (5, 6 oder gar 7 Tage) bzw. wie sollte ich die Abschnitte am besten verteilen? Alle etwa gleich lang oder variieren mit ein oder zwei sehr langen Abschnitten? Sollten die Abschnitte Anfangs länger sein und dann eher abnehmen? Die Distanz an sich schreckt mich nicht und auch 200 oder 250km an einem Tag (wenn es nicht allzu hügelig ist) sollten schon mal drinnen sein - aber wann sollte so ein langer Tag geplant werden?

Da ich das alleine durchziehen möchte, werde ich mich nicht mit Unterkunftsplanung und Reservierungen herumplagen, sondern einen kleinen rucksack packen und los fahren, ich denke ein Zimmer für eine Person und eine Übernachtung sollte man doch bekommen können.

Wichtiger ist mir in der Planung die Erfahrung von Leuten die schon Touren gemacht haben wo der Schwerpunkt der Sreckenplanung liegt was Distanzen angeht, da habe ich überhaupt keine Idee wie ich das angehen soll?

 

Lieben Gruß

Thomas

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Hi

 

Ich würde ev. Mehr Zeit einplanen, selber komm ich über 100km am Tag kaum hinaus, auch wenns gemütlich flach dahingeht. Vor allem wenn du unterwegs auch mal was sehen willst und nicht nur so schnell wie möglich on A nach B kommen willst. Fährst du mit Rennrad?

Wenn du in Pensionen nächtigst brauchst du natürlich nicht iel Gepäck, aber ein minimum an Zeug fällt doch an, bisschen Werkzeug, bisschen Gewand, Regenjacke usw... Ich bekomme Rückenschmerzen wenn ich so lange einen Rucksack trage, und über ein paar tage nacheinander könnt ich das nicht machen, bin aber auch mit Bandscheibenproblemen geplagt, wenn du weisst dass das für dich kein Problem dartellt ists natürlich was anderes.

Zur Route kann ich dir leider icht viel sagen.

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Hallo

 

Danke für den Input. Das mit einem Rucksack werde ich wirklich noch ausprobieren (müssen), um zu schauen wieviel ich da unterbringe und was. Jetzt wo Du es schreibst macht das wirklich Sinn. Da ich mir dazu ohnehin einen neuen besorgen muss, was wäre denn da g'scheit? Eher was kleineres denn ich bin nicht so der Rucksackfan am Rad. Gibt es gute Alternativen? (abgesehen von einem Begleitfahrzeug :D)

 

Die Reise wird mit dem RR gemacht und dabei liegt die Zielsetzung nicht dabei sich die Gegend anzusehen, sondern tatsächlich die Strecke in einer kurzen Zeit zu bewältigen. Wenn man so will eine Tour mit täglichem Trainingscharaker. In einer "normalen" Arbeitswoche komme ich mit ein wenig Ehrgeiz auf gut 500km (700 wenn ich das Auto ganz stehen lasse), daher habe ich mir ausgemalt dass die 840 in etwa der Zeit vl. machbar sind, vor allem wenn ich dazu eh immer fast den ganzen Tag am Rad sitze statt im Büro.

Ein Faktor wird dabei aber sicher das Gepäck sein. Mal kurz zusammengefasst: Rei in der Tube, Zahnpasta und -bürste, 1 Ersatzgarnitur, 1 Mantel, 2x Schlauch, Regenjacke, Überschuhe (notfalls auch immer angezogen), Ladegerät, MultiTool, Handy, Geld/Karte, Ausweis. mehr wollte ich da nicht mitnehmen. oder hab ich was vergessen?

 

Lieben Gruß

Thomas

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Mantel hab ich bisher nur auf mehrwöchigen Radreisen in entlegene Gebiete mitgenommen - für D und CZ (dort ist übrigens die Radinfrastruktur insoferne besser als in A oder D, weil es auch in kleinsten Orten Radgeschäfte gibt) mMn unnötig. Das was du mitnehmen willst (kein Wechselgewand für abends ?) passt auch in einen kleinen wasserdichten Packsack, den du unter dem Sattel befestigen könntest. Zum Thema Gepäcktransport am Rad sind schon halbe Bücher geschrieben worden - recht brauchbare infos gibts auf der bikefreaks.de-Seite.

 

Wenn Geld eine Rolle spielt würde ich mir ein Smartphone mitnehmen und unterwegs kurzfristig ein Zimmer bei bookings.com (oder ähnlichen Portalen buchen) - da spart man oft gerade als Einzelreisender viel Geld. Zumindest in CZ findest du WLAN ziemlich flächendeckend. Wien willst du navigieren ? Nur GPS ist für Streckentouren zuwenig, Landkarten wirst du mitnehmen müssen.

 

gute Fahrt wünscht Gerold

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hallo milestone,

gute entscheidung, sowas mal zu machen :klatsch: ich hab selber ein bissi erfahrung mit rennrad(bzw. ssp)-langstreckentouren durch zwei erfolgreiche städtetrips die letzten jahre: zuerst wien-kopenhagen, und dann letztes jahr gemeinsam mit feristelli wien-brüssel (vgl http://bikeboard.at/Board/showthread.php?158564-wien!-mitfahrer-innen-gesucht-f%FCr-wien-br%FCssel-im-mai). aus meiner sicht sind distanzen von 150-200km/tag mit dem rennrad bei erträglichem wetter überhaupt kein problem, das sollte trotz navigation eigentlich drinnen sein, wenns primär ums fahren geht. gepäckstechnisch bin ich einmal ausschließlich mit rucksack gefahren (deuter transalpine 26 oder sowas), und einmal mit einer sattelstützentasche plus rucksack (https://www.revelatedesigns.com/index.cfm?fuseaction=store.catalog&CategoryID=4&ProductID=1). weniger (am besten eigentlich kein!) gewicht am rücken zu haben ist schon äußerst angenehm und erspart einem verspannungen (ich hab dabei allerdings super erfahrungen mit kinesiotapes gemacht!). ansonsten kannst du dich routentechnisch auch ein bissi an der wien-brüssel tour anlehnen, so weit weg ist siegen dann auch nicht mehr von der strecke (entwerder bis würzburg und dann nach norden, oder sogar bis köln (rhein-radweg ist einsame spitze!!!) und dann nach osten). die mögliche distanz steigt schon ordentlich, wenn man nicht ständig stehenbleiben muss, um nach dem weg zu suchen, also orientiere dich optimalerweise an flüssen. www.radweit.de bietet auch geniale karten, nach denen man schon ganz gut fahren kann, auch wenns im detail manchmal fitzelig sein kann. aufpassen musst du auch, dass du bei so langen strecken als alleinreisender ausreichend motiviert bleibst, also vergiss nicht auf den mp3-player ;)

falls du im zuge der planung noch detailfragen hast (oder dir auch mal die viscacha in farbe und bunt ansehen willst oder sowas) - immer her damit :)

 

ps: kleine packliste ist auch im brüssel-thread vorhanden: http://bikeboard.at/Board/showthread.php?158564-wien!-mitfahrer-innen-gesucht-f%FCr-wien-br%FCssel-im-mai&p=2339216&viewfull=1#post2339216

Bearbeitet von krusher
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Hallo

 

Das sind super Beiträge, Danke.

 

@golo

Dein/Euer Wien-Berlin Trip hat mich (auch) inspiriert sowas mal anzugehen. Mantel steht deshalb auf der Liste da ich letzte Woche (aufgrund eines Manteldefekts) mit 4 kaputten Schläuchen von einer Ausfahrt heimgekommen bin. Das war schon nervig und auf einer langen Tour hält das vermutlich ein wenig auf. Solche Schäden treten ja üblicherweise (zumindest bei mir) nicht 10m vor dem nächsten Radshop auf sondern irgendwo in der Pampa.

 

Ich bin schon ein paar mal mit dem Motorrad auch auf Landstrassen durch Tschechien bis in die Lausitz (Sachsen) gefahren und was mir dabei in Erinnerung ist, ist dass die Strassen in CZ manchmal nicht sehr breit sind und doch ordentlich Schwerverkehr unetrwegs ist. Wie hast Du das in Erinnerung insbesondere mit dem Rad? Ich denke dass dort trotz allem vernünftiger überholt wird wie bei uns.

Wenn ich da noch an die Landstrassen in Österreich denke, wirds wohl wurscht sein. Die Route über Tschechien wäre mir von der Topologie vermutlich sogar sympatischer. Müsste ich mir überlegen ob und wieviel Geld ich wechseln soll. Kannst Du ungefähr schätzen was so ein Standard-Satz pro Tag wäre, Essen und Übernachtung pro Person? Mehr als 2x Nächtigung sollte ich durch die Tschechei ja nicht brauchen.

 

Was Navigation/Karten angeht hast Du sicher recht, wobei ich auf dem Smartphone ein gutes Navi drauf habe. Werd mal zu Freytag & Berndt schauen was die so im Kleinformat anbieten.

Wechselgewand? ja was man alles nicht bedenkt. Wäre sicher sexy mit dem verschwitzten Radlergwand beim Abendessen. Wobei... mal sehen was ich sich da im Kleiderschrank findet. Ach herje Schuhe?, ich mag ja keine FlipFlops aber es warat wegen dem Gewicht.

 

@krusher

Cool, das ist mal eine Liste, meine war nichtmal halb so lang :)

Einige Sachen (zB Beinlinge, Ärmlinge) habe ich gar nicht, andere wie eine Duschhaube müsst ich jetzt nicht unbedingt einpacken. :D Und für jene Sachen die mitkommen weiß ich schon wo das eingepackt wird. So eine Satteltasche werde ich mir zulegen, das ist so ziemlich genau das was ich mir vorstelle. Dazu eine kleine Tasche fürs Oberrohr und es kann gut sein dass ich dort mit etwas Überredungskunst alles reinbekomme. Super Tipp und mir es ist um einiges lieber ohne was am Rücken geschnallt zu haben zu fahren.

 

Motivation? Vermutlich wird die Reise Ende Juli/Anfang August stattfinden (noch ein wenig Zeit für die Vorbereitungen vor allem die physische:D) Da werden wieder einige Geburtstage gefeiert und da will man doch rechtzeitig ankommen? Also ich wirklich denn das sind richtig liebe Menschen und ich bin gerne dort und dabei mein Wort zu halten rechtzeitig da zu sein ist mir Ansporn genug.

 

Jetzt besorge ich mal was mir da alles noch fehlt (Bekleidungsteile, Taschen, Karten etc) und versuche mal eine Route festzulegen. Nicht nur dabei wird es noch genug Fragen geben, das ist sicher.

 

Lieben Gruß

Thomas

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die duschhaube ist ein super regenschutz über dem helm - nicht nur bei längeren ausfahrten sehr nützlich ;)

 

zum thema manteldefekt kann ich die http://www.parktool.com/product/emergency-tire-boot-tb-2 empfehlen. zumindest bis zur nächsten werkstatt sollt man damit kommen, und mitnehmen kann man die auch locker. ansonsten kann man den mantel auch mit gras füllen, um zumindest noch langsam damit zu rollen, ohne die felge komplett zu ruinieren...

 

die landstraßen in .cz hab ich als sehr radelbar in erinnerung, solange ihre nummer mehr als einstellig ist. am besten gehen noch die dreistelligen straßen, da ist dann wirklich fast niemand mehr unterwegs. ich hab bei meinen übernachtungen in tschechien immer auch mit kreditkarte zahlen können, aber das war zugegebenermaßen immer in irgendwelchen nicht ganz kleinen furznestern. ansonsten hebst halt einen fünfziger ab, und wenns zuwenig ist, hebst halt nochmals was ab. das eine mal ist auch verschmerzbar ;)

 

navi auf dem smartphone is super, wennst unterwegs irgendwie zum laden kommst. mein supertolles eierphone hält mit sicherheit keinen tag navigieren durch, ohne zwischendurch an den tropf zu müssen, und selbst wenn ichs nur bei "kritischen" stellen einschalt, wirds schon blöd. offline papierkarten sind verlässlicher.

 

es gibt auch so radlersandalen mit cleats, das wäre vielleicht eine alternative. irgendwie gehen sich so leichte sneakers aber trotzdem aus, man kann ja etwa waschzeug oder werkzeug reinstopfen in der tasche.

aufgrund der wien-brüssel erfahrung würde ich auf warme kleidung im mai auf keinen fall mehr verzichten, im hochsommer ist das allerdings wirklich eher übertrieben. etwas nicht-radlgewandiges ist aber trotzdem am abend ganz leiwand, wenn man auf ein bier gehen will...

 

auch wenn man irgendwohin kommen will/muss, kann es sein, dass man durch die permanente anstrengung über mehrere tage und das alleinsein ein bissi wucki wird, man befindet sich halt ein bissi in einer ausnahmesituation. musik (und zucker!) kann dann schon ganz gut helfen, einen über solche phasen hinwegzutragen. auch bei schlechtwetter kanns ganz gut sein, wenn man was hat, dass einem die laune ein bissi aufheitert...

Bearbeitet von krusher
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CZ hat ein dichtes Netz von kleinen kaum befahrenen Nebenstrassen (der Belag laesst halt oft Wuensche offen) - aber da braucht es schon eine gute Landkarte (auch um den Gesamtueberblick zu bewahren und sich nicht zu sehr mit Umwegen aufzuhalten). Das die Autofahrer eine Nummer ruecksichtsvoller sind als hierzulande entspricht auch meiner Erfahrung. Zum Finanzbedarf als Alleinreisender : Uebernachtung zwischen 10 (zB in Heimen auf Sportplaetzen oder im Sommer leer stehenden Studentenheimen) bis 30 Euro in Pensionen in touristischen Ecken musst du rechnen. Wie schon geschrieben : booking spart oft Geld und fast immer Zeit fuer Quartiersuche. Preiswerte Mittagsmenues (nicht immer radsportorientiert...) werden flaechendeckend angeboten und kosten 3-5 Euro. Wie in der SK wirst du auch oft auf Pizzerien treffen die Nudelgerichte anbieten (Pizza und Nudeln jeweils um die 5 Euro). Trinkwasser bekommst du in jedem Haus. Da man beim Abheben kleinerer Betraege und auch beim Zahlen mit Euro ziemlich draufzahlt benutze ich oft die Kreditkarte.

 

Gute Fahrt!

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Hallo

 

Danke Golo, Danke Krusher

Eure Antworten helfen und sind Motivation zugleich. Hatte ich zu Beginn einfach im Kopf packen, aufsteigen und losfahren (natürlich nicht sooo oberflächlich) habe ich nun begonnen die Tour in Etappen einzuteilen und mir angesehen wo ich eigentlich genau lang muss/soll.

Karten werden besorgt, ich denke selbst mit dem ganzen elektronsichen Helfern ist die gute alte analoge Hilfe unbedingt einzupacken. Meine Erfahrung bei solchen Sachen, hast sie mit brauchst Du sie wahrscheinlich nicht aber wehe Du hast keine dabei.

Was den Stromverbrauch angeht habe ich mir nun einen Zusatzakku für 25 Euro bestellt und mit 11.200 mA (bei 290g) sollte das dann doch helfen genug Strom mitzuhaben. Laut Beschreibung erhöht man damit die laufzeit bei Navigation um mind. 25 Stunden. (Es sollten sich also zwei Tage ausgehen)

 

Bei der Streckenplanung hatte ich zunächst ein sehr ambitioniertes Programm über 5 Tage aber die Strecke hätte jeden Tag noch mehr Höhenmeter und der längste Tag wären 172km bei 2500hm gewesen. Das schien mir für den 4. Tag zu schwer also habe ich das geändert. Nun sind es 6 Tage und die scheinen durchaus machbar zu sein.

 

Tag 1 Wien bis Trebon (CZ)

Distanz 171km, 1.220hm (955 bergab)

Der Weg führt über Stockerau, Großweikersdorf, Maissau, Horn, Göpfritz an der Wild, Vitis, Schrems, Suchdol, Trebon

Bis Maissau (die Gegend kenne ich bereits) geht es eher flach und dann beginnt es hügelig zu werden und das zieht sich dann mehr oder weniger bis Trebon.

 

Tag 2 Trebon bis Plzen

Distanz 153km, 1.350hm (1.470 bergab)

Über Hubeka, Protivin, Pisek, Blatna, Spalene, Strahlavi nach Plzen.

Der Beginn ist hügelig aber keine steilen Passagen bis nach Hluboka, dann wird es flacher mit nur wenigen immer wieder auftretenden kurzen leichten Anstiegen bis Pisek. Dann wird es wieder hügeliger und hat bei etwa 3/4 der Strecke eine etwas steilere Ecke drinnen, die aber nicht besonders lange dauert. Danach ist es wieder mehr oder weniger flach bis Plzen.

 

Tag 3 Plzen bis Bayreuth

Distanz 151km, 1.760hm (1.730 bergab)

Das wird interessant, über Mesto Touskov, Stribro, in einer langen Schleife nach Tisova, Tachov, Barnau (D), Ebendorf, Kemnath bis Bayreuth

Der Tag beginnt flach bis leicht hügelig und wird bis Tachov etwas anspruchsvoller und hat dann über etwa 80% der gesamten Strecke ständige bergauf Abschnitte. Erst kurz vor Bayreuth wird es wieder flacher aber nur etwa 10% der Strecke sind hügelfrei. Da sich die hm über die ganze etappe verteilen sind die Einzelanstiege nicht so schlimm (mit eienr Ausnahme) und das wird durchaus ein spannender Tag.

 

Tag 4 war ursprünglich von Bayreuth nach Fulda gekennzeichnet aber das wäre mit 175km und 2.500hm zu schwer geworden, weil dann der Schlußtag auch noch mal 160km und 2.400hm gehabt hätte. So wurde es nun dieser

 

Tag 4 Bayreuth bis Schweinfurt

Distanz: 111km, 1.035hm (1.155 bergab)

Eine leichtere Etappe über Hollfeld, Königsfeld, Bamberg, Edelsbach, Knetzgau, Theres, Gochsheim bis Schweinfurt

Der Tag beginnt doch hügelig und hat bis zum Ende des 1. Drittels noch einige ganz nette Anstiege dabei um dann für gut 2/3 der Strecke recht flach zu führen.

 

Tag 5 Schweinfurt bis Lauterbach (Hessen)

Distanz: 102km, 1.691hm (1.622 bergab)

Über Oberhulba, Oberleichtersbach, Bad Brückenau, Morten, Eichzell, Großenlüder bis Lauterbach (Hessen)

Über die meiste Strecke flach bis hügelig und in etwa Mitte der Strecke ab etwa Oberhulba über Bad Brückenau bis Morten ergeben sich die meisten anstiege die auch anspruchsvoller sind. Das letzte Viertel ist wieder flacher aber nicht bretteben.

 

Letzter und 6. Tag Von Lauterbach (Hessen) bis Siegen

Distanz: 123km, 2.207hm (2.218 bergab)

Über Homberg, Mahdorf, Cappel (Marburg), Weimar, Gladenbach, Eschenburg, Eiserfeld, Siegen

Der letzte Tag, an dem es mir vermutlich schon egal ist wie lange ich das Rad schieben muss :) beginnt hügelig über etwa 1/4 der Strecke um dann flach über nicht ganz ein weiteres 1/4 weiterzugehen. Ab der Hälfte wird es lustig, denn ab da kommen einige Anstiege über fast den rest der Strecke. In der Karte wird das letzte Stück als flacher angegeben (das stimmt auch zum Teil, je nachdem wo man fährt). Einige ganz kleine kurze knackige Anstiege sind da immer noch drinnen. Wird ein heroischer letzter Tag, das steht fest.

 

Die Tage selbst sind ja OK finde ich und wenn ich das zusammenzähle komme ich auf 811km und 9.248hm in 6 Tagen. Das wird spannend aber ich bin zuversichtlich das zu schaffen.

 

Ich habe mir zur Strecke auch schon Übernachtungsmöglichkeiten gesucht und die Distanzen sind bereits von Quatier zu Quatier. Ob ich da auch reservieren soll weiß ich noch nicht, das lasse ich mir noch durch den Kopf gehen und mache es davon abhängig wie ich mit dem Gepäck auf solchen Strecken zurechtkomme.

 

Nun werde ich versuchen die Höhenprofile zu trainieren um sowohl die Distanzen als auch die Abschnitte jeweils gut angehen zu können. dann werde ich wahrscheinlich ab ende Juni beginnen mit Gepäck zu trainieren um mich daran zu gewöhnen und das zusätzliche Gewicht auch noch in die Beine zu bekommen. Wer also ab Ende Juni einen vollbepackten Radfahrer fluchend und schimpfend von St. Andrä/Wördern Richtung Steinrigl, bei Rekawinkel oder bei Hadersfeld schieben ... ähm fahren sieht, einfach ignorieren

:f: :D :bump:

 

Lieben Gruß

Thomas

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  • 3 Wochen später...

Hallo

 

Zu gewünschten Packtaschen zu kommen ist heute offenbar gar nicht so einfach.

Nachdem ich eigentlich die Revelate Desigs Viscache bestellen wollte war sie in Online Shops nicht erhältlich und eine Bestellung direkt bei revelate nicht möglich. Die einzige Alternative war die Version Pika zu nehmen, denn die war von einem europäischen Händler lieferbar. Dazu habe ich noch die kleine Zusatztasche Spocket genommen, die für das Kleinzeug fast unverzichtbar ist.

Einziger Nachteil der Spocket ist dass man alles in wasserdichte Verpackungen geben muss, da der Aufsatz eher einem luftigen Netzsack gleicht und es keine geschlossene Tasche ist. Damit ist alles, anders als bei der Packtasche, der Witterung ausgesetzt. Damit sieht man natürlich was man drinnen hat und kann schneller dannach greifen - etwas das mit einem Klarsichtkunstoff (drunter) auch erreicht wäre, aber bitte.

 

Die Verarbeitung der Tasche ist auf den ersten Blick sehr gut, bei näherem hinsehen würde man sich aber eine stabilere Verarbeitung wünschen. Die Nähte sind, bis auf eine Ausnahme alle nur einfach und auch bei den neuralgischen Stellen, auf die (nach meiner Erfahrung mit den Standardsatteltaschen) die meiste Belastung (unten) wirkt wäre eine stabilere Verarbeitung wüschenswert. Gerade die wasserdichten Kunstoffe wären vl. verklebt und genäht besser verarbeitet. Wenn die eine Naht aufgeht, zB durch scheuern, dann wars das mit wasserdicht.

Das Gewicht 360g spricht eindeutig für diese Taschen aber ob das allein den Preis rechtfertigt kann ich noch nicht sagen. Ab heute werde ich damit (mit Wasserflaschen) bepackt meine Fahrten absolvieren und dann werde ich ja sehen wie gut und haltbar/belastbar die Taschen wirklich sind.

 

Neben den Flaschen kommt auch ein weiteres Equipement hinzu dass ich bereits erhalten habe: Den Akku-ZusatzPack für das Telefon. Etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel und dass mit 10500mAh den Akku des Handys getesteter Weise für satte 4 Tage (+ ein bisserl) immer wieder vollständig auflädt. Mit 290g ein wertvolles Stück Stromunabhängigkeit.

 

Ein bisserl Equipment steht noch auf der Einkauf- und Umtauschliste aber den Großteil habe ich eigentlich beinander. Was noch fehlt? Kondition und Kraft aber wie heißt es so schön, das macht man mit Verbissenheit und einer gewissen Justament-Einstellung wieder wett.

 

Lieben Gruß

Thomas

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  • 1 Monat später...

Hallo

 

Langsam wird es ernst. Morgen in 2 Wochen, also am 27.7. gehts um 7 Uhr los. Die Tour habe ich nun auf 4 Tage angesetzt und das sollte drinnen sein.

Da ich das nicht unbedingt dem Zufall überlassen will, habe ich heute mal geschaut wie weit ich an einem üblichen Freitag-Arbeitstag mit dem Rad fahren kann. Die Morgenrunde mit Roger (und ein paar km mit Leonidas) waren insgesamt fast 54km der Weg ins Büro gut 16km und eine ausgedehnte abendliche Runde in 4:50h 134,25km, macht zusammen gut 204km (gesamtzeit 7:25h). Ich bin gar nicht wirklich erschöpft, ich spüre eher dass ich als Morgenmuffel um 5 Uhr aufgestanden bin. Das war heuer die erste 200+ Runde und so gut wie heute habe ich mich nach solchen Distanzen noch nie gefühlt.

Das beruhigt mich und ich kann mich nun die restlichen zwei Wochen weiter vorbereiten. Ich bin schon gespannt, das wird sich ein Abenteuer 4 Tage en suite 200+ km zu fahren und dazu auch ganz ordentlich hm.

 

Lieben Gruß

Thomas

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bin grad selber über eine ähnliche Strecke von Wien über laa, pisek, bei plzen vorbei nach marienbad rauf und dann nach Westen über Bayreuth und Bamberg nach Würzburg Gefahren. werd voraussichtlich Anfang nächster Woche wieder daheim sein, und dann Spiel ich mich herum, die Tracks von runtastic zu exportieren und auch ein bissi was dazuzuschreiben... vorab nur soviel: absolut geniale Tour, radfahren in Tschechien ist jede Sekunde Wert, und selbst mit ssp waren so ca 180km bei 2500hm kein ernsthaftes Thema...

 

edith: hier der link zur route, bei näherem interesse einfach nachfragen :) ansonsten: gute reise und genieß es!!!!

Bearbeitet von krusher
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Hallo

 

Super Thread und super Bilder hast Du da gepostet. Da habe ich jetzt echt Bock am Samstag (endlich) loszufahren.

 

Ich bin die letzten Wochen sehr viel gefahren (etwa 600km/Woche) und diese Woche gehe ich es ruhiger an um mich gut zu erholen. Maximal noch am Donnerstag und am Freitag zwei Tage (Abende) zum einrollen jeweils 90 bis 100km.

Seit 3 Wochen bin ich immer öfter mit Gepäck gefahren und mittlerweile fahre ich damit fast den gleichen Schnitt wie vorher ohne dem Packerl. Es ist eigentlich alles fertig und startbereit. Heiß soll es werden und ich schätze ich werde mir noch eine Trinkflasche zusätzlich ins Trikot stecken. Ich freu mich einfach drauf und werde jede Sekunde genießen, da bin ich ganz sicher. Mal sehen wie ich unterwegs online sein kann, dann schreibe ich während der Reise - ansonst gibts eine Beschreibung und hoffentlich ein paar Bilder zum herzeigen, sobald ich in Siegen angekommen bin.

 

 

Lieben Gruß

Thomas

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Heiß soll es werden und ich schätze ich werde mir noch eine Trinkflasche zusätzlich ins Trikot stecken.

 

Halte ich persönlich in der Gegend wo du durchfährst nicht für notwendig - Wasser bekommst du überall (Tankstelle, Dorfbrunnen, Gasthäuser, Privathäuser - da wird dir auch oft eisgekühltes Mineralwasser angeboten, die Leute am Land sind - wie bei uns - sehr freundlich). Lieber 1 x mehr kurz stehenbleiben und nachfüllen als die heiße Brühe aus einer schon einer Stunde mitgeführten Flasche trinken - so halte ich es.

 

Wenn du dich an deine geplaten Etappen fix halten willst würde ich am Morgen des jeweiligen Tages zB über booking ein Quartier für Abends bestellen - gerade in größeren Orten wie Pilsen oder Bayreuth (sind da nicht gerade Festspiele ? dann wäre das kein guter Etappenort) kann das Geld sparen.

 

Gute Fahrt und gutes Wetter !

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wasser bekommst du wirklich relativ regelmäßig, und mit 2 großen flaschen kommst du sicherlich bis zur nächsten tankstelle bzw. kannst einfach jemanden am weg fragen (oder zumindest ein armes gesicht aufsetzen und mit der wasserflasche winken, das verstehen die allermeisten ;)). ich hab übrigens an den heißeren tagen > 10l wasser (bzw. halt wasser mit pulver) getrunken :eek:

 

golo hat (wie immer bei den reisetipps :p) recht, zumindest letzte woche waren in bayreuth gerade festspiele, da würde ich nicht unbedingt schlafen (verfügbarkeit bzw. preise sind ein thema). ich wollts mir eigentlich auch näher ansehen, (war noch nie dort vorher), habs dann aber relativ schnell gelassen wegen der menschenmassen und bin einfach durchgefahren. abgesehen davon: schlafen in kleineren ortschaften hat (für mich zumindest) überhaupt etwas mehr reiz, es ist meistens etwas billiger, du kannst easy dein rad irgendwo unterbringen, die leute sind richtig (und nicht professionell) herzlich und freundlich, ...

 

wenn du wirklich so viel trainiert hast, dann brauchst du dir gar keine sorgen machen, so eine tour klingt für die meisten wilder als sie dann ist. sobald du ernsthaft drüber nachdenkst, sowas zu machen, hast du meistens auch die kondi dafür :) in dem sinne also viel spaß und ich freu mich schon auf bilder und erfahrungsberichte!

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Danke Golo, Deine Hinweise werde ich gerne beherzigen. Ich gehe fest davon aus dass ich unterwegs immer wieder Wasser auffüllen muss, vor allem weil ich leicht schwitze und den Verlust an Flüßigkeit (und Salz) muss ich im Auge behalten.

 

Quartiere hätte ich eigentlich schon rausgesucht und in den Orten gibt es meist genug Hotels oder Pensionen - zumindest behauptet dass das Navi und das Inetrnet.

Da das meine erste Radtour dieser Dimension ist wollte ich mich nicht durch fixe Buchungen unter Druck setzen die Tagesziele jeweils erreichen zu müssen. Sollte ich zB wegen Defekten Zeit verlieren oder wider erwarten schneller vorankommen wollte ich mir die Optionen offen halten kürzere oder längere Etappen zu fahren. Gerade Bayreuth kann ich vermutlich meiden und etwas weiter fahren.

Da ich alleine unterwegs bin hoffe ich leichter ein Bett zu bekommen als wenn eine Gruppe von 5 Leuten Zimmer suchen. Irgendein Platzerl wird sich schon finden. Die Etappen sind ja nicht so dass ich da erst um 22Uhr ankomme sondern meist so zwischen 17:30 Uhr und 18:30 Uhr, da kann man dann noch schauen wo man unterkommen kann.

 

Ich bin echt gespannt wie das wird und mit ziemlicher Sicherheit wird das nicht die letzte Radreise werden.

 

Lieben Gruß

Thomas

 

Edit sagt: Danke Krusher, eure Erfahrungen machen Mut und Vorfreude drauf. Da gehört zu so einer Reise für mein Verständis mit dazu. Ich fühle mich richtig gut vorbereitet und bereit für die Fahrt. Ich wollte eben genug physische Möglichkeit haben auch bei Gegenwind ordentlich voranzukommen und auch davor habe ich eigentlich keine Angst. Mehr Gegenwind als in den letzten Wochen (vor allem Kaltenleutgeben, Wöglerin und Irenental immer hartnäckig beim bergauf strampeln) wirds kaum geben :)

Bearbeitet von milestone
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Bis auf Bayreuth (so dort Festspiele) wirst du kaum ein Problem haben Quartier zu bekommen. In CZ gibt es so ziemlich in jedem Restaurant unterwegs WLAN - wir haben jetzt vergangenes Wochenende unser Quartier im Prachatice von Cesky Crumlov 3 Stunden vor Ankunft über booking gebucht und es war (verglichen mit der Preisliste vor Ort) dann geringfügig billiger. Das Hotel war aber so versteckt beim Stadion gelegen, dass wir es auf der üblichen Hotelsuch-Ortsrunde nicht leicht gefunden hätten. Am Ende des Radtages ist es halt oft öd, 3 oder 4 x abgewiesen zu werden...

 

Aber das ist Geschmacksache, du wirst schnell deinen dir genehmen "Stil" für Radreisen entwickeln. Bei solchen Temperaturen wie dzt. brauche ich übrigens ca. 0,75 l Getränk auf 30 km, der langsam zu Ende gehende Rest in der Flasche passt sich natürlich der Umgebungstemperatur an.... In Gasthäusern (oder auch beim Mc Donalds, aber da wirst du auf deiner Route nicht viele treffen) kriegst du auf Nachfrage zusätzlich auch Eiswürfel in die Flasche - das ist zumindest für die ersten paar km recht angenehm.

 

Die Wetterprognose scheint günstig und es wird für dich eine interessante Reise werden - nochmals gute Fahrt ! (Schreib doch nachher wie es dir so ergangen ist)

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Der erste Tag ist geschlagen und das Etappenziel wurde erreicht.

Die Hitze hat den letzten Tribut abverlangt. Die Strecke hatte einige Abweichungen und so wurden es 257,7km (statt 233,3) bei 2.213hm (statt 1.755) in 9:43h Fahrzeit. Eine hitzeschlacht ohne gleichen und die letzten 12 km waren gem der splittabelle flott und gleichmäßig aber gefühlt habe ich mich wie ein grillhendl und ich war heilfroh gleich im ersten Hotel in Zimmer zu bekommen.

Nachdem Abendessen und dem belohnungsbier geht es nun ins bett und morgen startet der Tag um 5:30 am Rad. Ich möchte aufgrund der Hitze mehr pausieren und die Etappe wird kürzer, 290km sind bei der Hitze einfach nicht drinnen.

 

to be continued..

Bearbeitet von milestone
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Hallo

 

Die Tour ist geschafft und es war wirklich wunderschön und abenteuerlich.

 

Zunächst die reinen Daten

Tag 1: Wien - Pisek (CZ) 257,7km, 2.213hm in 9:43h

Tag 2: Pisek (CZ) - Windischenbach/Neustadt (D) 207,1km, 3.417hm in 9:30h

Tag 3: Neustadt - Bad Neustadt a.d. Saale 207km, 2.377hm in 8:24h

Tag 4: Bad Neustadt - Gießen 169,8km, 2.834hm in 8:17h

Tag 5: Gießen - Siegen 88,6km 1.448hm in 3:55h

In Summe 929,9km bei 12.220hm

 

Der erste Tag war der schwerste. Nicht aufgrund der Distanz, sondern weil ich die letzte 50, 60km zu wenig getrunken hatte bzw. jeweils zuviel auf einmal. Dazu kam dass ich in Summe zuwenige Pausen gemacht habe und die dann etwas zu lang ausgefallen sind. Die Hitze hat ihr übriges dazu beigetragen den Kreislauf ganz schön an seine Grenzen zu bringen. Das habe ich ab dem 2. Tag besser gemacht und alle 30 bis 40km einen kurzen Stop eingelegt, das trinken habe ich bewusst in kleinen Schlucken erledigt und siehe da ab da gab es keinerlei Anzeichen irgendwelcher Müdigkeiten oder Erschöpfungen. Jeden Tag habe ich mir gut eingeteilt und bin noch mit genug Power jeden Tag angekommen. Tagesende hatte ich jeweils zwischen 17:30 und 18:30 Uhr also Zeit genug für Hotelsuche und Nachbereitung, Duschen, Essen und auch mal einen kurzen Ausflug durch die Altstadt.

Es war eine Reise mit dem Rad und am 4. Tag musste ich den hinteren Mantel tauschen (lassen) und die Kette wurde (nochmal ordentlich) gereinigt. Aber der Reihe nach.

Trotz der Anstrenung des ersten Tages war ich gut erholt in den 2. Tag gestartet und die Tschechei wollte noch 2.636hm von mir bevor ich die Deutsche Grenze bei Bärnbach erreicht habe. Die gesamte Strecke war für mich eine Herausforderung weil ich mit meinen 88kg (+4,5kg Gepäck) nicht gerade ein Bergspezialist bin aber gerade Tag 2 und Tag 4 kamen mir von der Topologie gar nicht entgegen. Besonders Tag 2 war ein stetes Bergauf, Bergab wie auf einer Hochschaubahn. Landschaftlich ein Traum und richtig schöne Gebiete, die ich genossen habe und das hat etwas darüber getröstet dass ich nicht kaum ins "fahren" kam sondern immer versucht habe überhaupt im Tritt zu bleiben.

Fast am Ende des Tages gab es dann auch noch eine Überraschung, das Ende des (befestigten Weges). Nach 191km stand ich mitten im Wald und retour und einen Umweg zu fahren hätte 20km bedeutet. Also bin ich etwa 8km auf einem Naturlehrpfad gefahren (nachdem ich das Rad einen steilen Abhang runter tragen musste), immer vorsichtig damit weder Felgen noch Mantel kaputt gehen. Die Kette hat viel Dreck abbekommen und gerade der hintere Mantel litt besonders unter dieser Tortour.

Es gab später noch einige Stellen (Bayreuth und Fulda) wo mich die Strecke über unbefestigte Radwege führen wollte und so erklärte sich auch einiges an Umwegen und Sackgassen. Im Großen und Ganzen bin ich dennoch gut durch gekommen aber 80km Mehrwege sind schon zusammen gekommen.

 

Der dritte Tag war entspannend, keine besonderes schweren Anstiege und zwischendurch auch schöne lange Etappen zum ausruhen. Einen ganz genauen Plan über die Zwischenstationen hatte ich nicht mehr, da der 2. Tag aufgrund des Querfeldein-Ausreissers 20 bis 30km früher beendet wurde als geplant. Aufholen wollte ich das im Grunde nicht weil es den Charakter einer Reise beibehalten sollte. Das eigentliche Ziel für Tag 3 war Fulda aber das wären dann eben auch knapp 50km mehr gewesen für den 3. Tag. Ich habe nach meinem Wohlfühlfaktor entschieden und eine Pause in Bad Neustadt eingelegt.

 

Am nächsten vierten Tag sollte ich auch gleich Recht behalten den Stop eingelegt zu haben, denn gleich ab den ersten Metern ging es ständig nur bergauf und bis um 10:00 Uhr hatte ich bereits die ersten 1.000hm hinter mir. Die hätte ich am Vortag ungern noch getreten. Bis zu mittag wären es etwa 1.700hm und bei einem sehr steilen Bergabstück merkte ich bei gut 70 km/h dass der Hinterreifen unruhig wird. Der war ziemlich fertig und ich entschied ein Radsportgeschäft zu suchen bevor mir Reifen und Felge um die Ohren fliegen. An dieser Stelle herzlichen Dank für die prompte, sehr freundliche Hilfe von Röhn Sport, die mir auch gleich die Kette wieder ordentlich in gereinigt haben und nicht mal was dafür haben wollten (sondern eigentlich nur den Mantel verrechnet haben). Dieser Ausflug hat auch etwas Zeit und einen Umweg gekostet aber der Sicherheit wegen schien mir das unumgänglich. Der eigentliche Wermutstropfen ab Tag 4 war aber der aufkommende Gegenwind der sich sehr stark bemerkbar gemacht hat und auch bei den vielen, vielen Bergauffahrten sehr ungut war. Das war auch der Grund an dem Tag nicht bis zum bitteren Ende durchzufahren, sondern in Gießen einen letzten (ungeplanten) Stop einzulegen. Die restlichen km und vor allem hm bei dem Wind waren nicht wirklich motivierend bzw. wollte ich mich nicht kaputt fahren. So bin ich entspannt um 17 Uhr in Gießen vom Rad gestiegen und hab im Braugasthof ein Zimmer genommen.

 

Die letzten gut 88km waren dann sehr entspanntes fahren und die Höhenmeter war auch recht angenehm zu treten. Über die Tour habe mich mit Hügelfahren angefreundet und heute zu mittag war ich dann am Ziel und entspannt und glücklich über die Leistung und das Erlebte. Ein Adler hat mich über 100m meiner Fahrt regelrecht begleitet, die Leute waren alle nett und freundlich, die Landschaft war herausragend schön, die Almen und die Berge waren ein einzigartiges Erlebnis und das war sicher nicht meine letzte Reise mit einem Rad.

 

Ich habe nur ein paar Bilder gemacht (vor allem auch weil die extra eingepackte Kamera einen Akkudefekt hat) aber sobald ich welche am Rechner habe reiche ich sie nach.

 

Schön wars.

 

Lieben Gruß

Thomas

Bearbeitet von milestone
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Servus

 

Danke Malcolm Danke Golo

 

 

Nun kommen, wie versprochen ein paar Bilder der Reise (und dazu noch ein paar Eindrücke und Gedanken). Leider konnte ich die Bilder aus der defekten Kamera noch nicht laden, daher fehlt leider fast der ganze erste Tag (inkl. Grenze nach CZ)

 

Apropos Grenze nach CZ. Ich bin (von anderen Fahrten mit dem Motorrad) davon ausgegangen, dass in Grenznähe Wechselstuben sein werden aber ich konnte auf die Schnelle keine finden. So dachte ich dass vl. etwas später auf der Strecke es noch Möglichkeiten geben wird. Spätestens in der dritten Ortschaft hatte ich den Verdacht, dass ich keine grenznahe Wechselstube mehr finden werde, vermutlich auch deshalb weil auf den Straßen dort keine Vignettenpflicht besteht und die Wechselstuben vor allem diese Pickerln verkaufen.

 

Nach einigem fragen, fand sich dann ein kleiner Laden mit Asiaten, die mir Euro in Kronen getauscht haben. Ob der Wechselkurs nun gut oder schlecht war, war mir letztendlich egal, denn was mach ich später in einem Laden oder an einer Tankstelle wenn ich keine Getränke kaufen konnte?

 

Die ursprüngliche Route würde 6 Tage dauern und der erste Stop wäre Trebon geworden.

 

Trebon2.jpgTrebon Spiegelung.jpgTrebon1.jpg

 

Da ich dort um kurz nach 13 Uhr war sah ich mich darin bestätigt die Tagesetappen etwas weiter gesteckt zu haben. Es war ein wirklich hübscher Ort aber ich wollte keine Sightseeing-Tour machen sondern eine Radreise, bei dem man einiges sieht, Eindrücke gewinnt und eine Reise in moderatem Tempo macht. Land und Leute wirklich kennen zu lernen wäre in 4 Stunden auch nicht möglich und es macht mir mehr Spaß einen kurzen Augenblick zu verweilen, den Eindruck vl. in einem Bild festzuhalten aber vor allem das ganze Spektrum so einer Reise durch eigene körperliche Tätigkeit (Radfahren), der Natur näher zu sein und etwas aus dem authentischen sichtbaren eigens Erlebten zu erfahren.

Abschalten indem ich mich auf mich selbst konzentriere und das in weitestgehendem Einklang mit der Umwelt. Eine Reise mit sich für sich.

Dann ist alles keine Strapaze und schon gar kein Stress. Stehen bleiben wenn man mag und es für richtig hält - keine vorgefassten Pläne und strikten Routen. Ausweichmöglichkeiten wenn man es braucht oder für richtig hält. Die Freiheit einer Reise genießen und das habe ich jede Sekunde lang getan ohne sich in Widersprüche zu verstricken oder mit Umwegen zu hadern - sie gehören zu so einer Reise dazu und ich habe sie alle mit einer wohligen Erkenntnis angenommen - nichts geht wirklich gerade und es dauert so lange es eben dauert.

 

Das war schon in Pisek klar, dass diese Radreise einen eigenen Rythmus bekommen wird, eine intuitive ganz persönliche Einstellung zu Tempo und Distanz, zu einem gewissen Teil von der Natur vorgegeben, denn der eine Hügel kann schnell gefahren sein, es folgen noch weitere und sich auf das einzulassen ist befriedigend - das ist für mich Urlaub.

 

Pisek am morgen.jpgPisek am morgen 2.jpg

 

Ich hielt an Plätzen und Gaststätten, an denen ich nur als Radfahrer halt mache, weil es das ureigenste Verständnis nach Pause und Rast ist und nicht weil der Gastgarten ein schickes Ambiente hat (wobei das auf die meisten zugetroffen hat)

So war es auch mal ein ganz schlichtes Lokal am Straßenrand bei dem ich spontan stehen geblieben bin und einen Nudelsalat bestellte und die Bedienung extrem freundlich und zuvorkommend war.

 

Chlum U Trebone.jpg

 

Am 2. Tag war mein ganz persönliches Ziel die Deutsche Grenze zu erreichen und Ziele gehören zu einer Reise auch irgendwo dazu. Vor allem weil ich sonst nochmal Geld wechseln hätte müssen (was ich vermeiden wollte) auch wenn die Tschechei ein wunderbares Land mit herzlichen Leuten ist und ein Reise durch Tschechien ist immer eine Empfehlung.

 

 

 

 

Den deutschen Wald sollte ich dann auch bald näher kennen lernen als mir lieb war. So sah dann der Pfad aus auf dem ich eine Zeit lang fuhr bis er an einer Waldkante plötzlich ein jähes Ende fand. Den Abhang runter mit einem bepackten Rennrad ist eine sehr spezielle Erfahrung, die dazu führte dass ich fortan darauf geachtet hatte wohin genau mich die Streckenführung schicken wollte.

 

Windischenbach_offrad1.jpgWindischenbach_MTB_Bruecke.jpg

 

Bei mancher Abzweigung war noch nicht klar dass am Ende des Dorfes, nach gut gemeinten Höhenmetern wieder eine Schottestrasse, ein Forstweg oder ein ganz schlechter Radweg mit Schlaglöchern und Fahrrinnen auf mich warten würde.

Trotz dieser Umstände gelang es mir, vermutlich nur durch blosses Glück die meiste Strecke auf wenig befahrenen Landstrassen zurücklegen zu können bzw. auf Nebenstraßen die mich durch kleine abgelegene Dörfer und Almen führten. Ich kam mir dann immer vor wie ein Wanderer der durch die Gegend schlendert und sich die gute Laune durch die Sonne, das gute Wetter und die schöne Landschaft von ganz alleine einstellt.

Jeder Umweg hatte seinen ganz eigenen Reiz.

 

Röhn_Wachtküppel2.jpg

 

Die kleinen Orte sind dann auch meist idyllischer und die Leute einfach um eine ganze Ecke entspannter.

 

BadNeustadt_Hotel Schwan u Post.jpg

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BadNeustadt_Hotel vor dem Zimmer.jpgBadNeustadt_Neutor.jpg

 

Das wohnen war in den Hotels immer ein Erlebnis und ich schätze einen gewissen Komfort, selbst oder gerade wenn man so present unterwegs ist. So feudal wie im Hotel Schwan & Post war es nicht immer aber es war jedes Hotel sehr schön und das gehört für mich zur Entspannung mit dazu. Nebenbei bemerkt möchte ich nur anführen, dass das schlichteste Hotel (der Braugasthof - schlicht nur im Vegleich zu den anderen, sonst hat das schon einen sehr guten Standard) die mit großen Abstand teuerste Übernachtung der ganzen Reise war.

 

Letztendlich hat jede Reise einen Punkt an dem man ankommen wollte, in meinem Fall das Siegerland und hier ergab sich der erste Blick auf das Ziel Siegen mit dem Stadtteil Eiserfeld.

 

Siegen_Ortsschild.jpg

 

Ich bin froh und auch ein wenig stolz auf die Reise, die erbrachte Leistung und dass es mir dabei so gut erging. Ich hatte keinerlei muskuläre Probleme und hätte (abgesehen vom Kreislauf des 1. Tages) jeden Tag noch einiges fahren können.

Nicht nur der Adler, der mir seine majestätische Aufmerksamkeit für einige Sekunden geschenkt hatte gab es (man wird mir das als Pferdefreund nachsehen) eine ganz besondere Freude indem eine Herde Pferde auf der Koppel mitgetrabt sind und Kühe die neugierig und ungläubig nachblickten was denn da vorbeirollt. Das sind die Dinge die man als Bilder und Filme im Kopf mitnimmt.

 

Am Montag war der einzige Tag an dem ich für 2 Stunden die Regenhose anhatte, es wäre aber auch ohne gut gegangen. Die Regenjacke hatte ich öfter und länger an, einerseits um die morgendliche Kühle (in den Bergen) etwas erträglicher zu machen und andererseits um ein wenig gegen weitere Sonne (UV-Licht) zu schützen, denn am ersten tag habe ich ganz schön viel Sonne erwischt mit meinem ärmellosen Oberteil.

Das Wetter am 4. und 5. Tag war vor allem durch viel Wind geprägt und wenn man mich fragt wäre er mir als Rückenwind lieber gewesen. Er hatte aber sein Gutes denn die Wolken, so schwarz sie auch waren, trugen ihre Fracht weiter und ließen mich bis auf ganz wenige Spritzer ungeschoren davon kommen. Es waren so wenige Tropfen dass ich mir nicht die Mühe machen musste das Ladegerät in die Kunstoffsackerln zu verpacken. Einmal bin ich der Wolke auch davongefahren und gut dass es da eine Zeit bergab ging. Nur am Morgen war die Straße jeweils noch nass bzw. feucht aber auch das spielte keine Rolle, die Füße blieben trocken.

 

Lieben Gruß

Thomas

Bearbeitet von milestone
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Hey - das ist ja fast poestisch was du da schreibst...

 

Für das nächste Mal in CZ (oder im Nicht-Euro-Ausland) : ich hebe immer beim Bankomaten ab. Kostet zwar so ca. 3 Euro pro Abhebung (und zwar egal ob man 100 oder 5000 Kronen behebt), aber dafür bekommt man einen etwas günstigeren Kurs als bei den Wechselstuben (die unmittelbar an der Grenze haben immer den schlechtesten).

 

Kann ich nachvollziehen, dass du dir nach diesen Tagesetappen einen gewissen Luxus gegönnt hast - Zimmer zu finden war aber wohl kein Problem, oder ?

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