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Bericht vom Nordkettendownhill.PRO 2013


beb73
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Ein Wochenende in Innsbruck um die Kinder zu den Schwiegereltern auf Sommerfrische zu bringen - und was erspähe ich am Plakat am Straßenrand: 20.7. - Nordkettendownhill.PRO 2013. Retorische Frage an den Sohnemann: "Willst du da hin gehen zuschauen?"

 

Die Antwort klar, wir machen uns am Vormittag auf den Weg und nehmen die Nordkettenbahn hinauf zur Seegrube. Gerade rechtzeitig, um die letzten Trainingsläufe zu sehen, kommen wir knapp unterhalb der Bergstation zum Starthaus.

 

Die letzten Meldungen von gehäuften Bergunfällen im Hinterkopf verdränge ich - wir gehen neben der Strecke in den Hang damit wir auch gut sehen. Schon nach wenigen Metern frage ich mich ob der Steilheit, ob das denn auch die richtige Entscheidung war, von oben schaut das immer anders aus.

 

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Schließlich erreichen wir so halbwegs sicheren Halt in einem Geröllkegel und schon kündigt die Trillerpfeife eines der Marshalls den nächsten Fahrer an. Wow, denk ich mir, ich kann hier kaum stehen und die fahren da runter...

 

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Wir steigen den Hang hinab und ich bin froh, dass wir beide heil den Ausstieg aus dem Starthang erreicht haben.

Selbst die Forststraße stellt sich hier oben so auf, dass du manchmal beim Runtergehen auf dem groben Schotter rutschts. Ok, die Turnpatschen sind hald nix für hochalpines Gelände.

 

Noch eine Stunde bis zum Start - wir machen uns auf den Weg, um einen guten Platz zum Zusehen zu finden. Flotte Mädels in knappen Shorts - die Marshalls entlang der Strecke - pusten immer wieder in ihre Pfeifen, um der nächsten zu signalisieren, dass jetzt wieder ein Fahrer kommt, der sich versucht, jeden Stein, jede Geländekannte und jeden Sprung auf den 1000 Höhenmetern hinab ins Tal einzuprägen.

 

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Nichts mehr riskierend nehme ich den sicheren Weg über die Forststraße. Nach einer halben Stunde tauchen beim Sohn erste Zweifel auf, ob wir denn auch das Rennen sehen wollen oder ich ihn bloß mit einem Vorwand zum Wandern überreden wollte. Naja, ich kenne das nur Uphill mit dem MTB - zu Fuß ists dann doch ein wenig lange...

 

Wir kommen vorbei am 3er Stützenalbtraum, einer steil direkt nach Innsbruck abfallenden Northshore. Schließlich erreichen wir nach einer weiteren halben Stunde kurz vor Rennbeginn einen guten Platz im Lawinenkegel. Dort geht es mit einer Rampe über einen mehrere Meter hohen natürlichen Table, mit leichter Kurve und bergauf, damits nicht gar so einfach ist.

 

Das Rennen beginnt mit den Junioren, die noch nicht von ganz oben starten - müssen, ist man geneigt zu sagen, ob der sich in unzähligen Serpentinen direkt unter der Seilbahn hinab schlängelnden Strecke.

Die dort postierte Marshallin erklärt uns nach den ersten Stürzen sachkundig: "Wenn oana nach 5 Sekunden nit wieder aufsteht, ischts ernscht".

 

Nicht jeder hat hier das notwendige Tempo, um schön rüber zu kommen.

 

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Manda, esch ischt Zeit - jetzt kommen die Pros und Locals von ganz oben, die sich um 50.000 Eurocent, wie es der Platzsprecher ausdrückt, matchen. Ich frage mich, ob dieser Betrag in einem ausgewogenen Verhältnis zur irren Strecke steht. Die Marshallin erzählt von Schlüsselbeinbrüchen und ausgekegelten Schultern, die man am Besten an Ort und Stelle wieder einrenkt, manche könnten das sogar selbst. Sie ist - wie könnte es in Tirol auch anders sein - Ski-, Snowboardlehrerin und Medizienstudentin.

Mit "De san eh olle krank" beantwortet sie dann auch die von mir im Geiste gestellte Frage.

 

Trillerpfeiffen erklingt - da kommt wieder einer über den Sprung in der Anfahrt zum Table.

 

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Und wenn man das nötige Tempo hat, schaut das so aus:

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Wenn mich nicht alles trügt, wars eben jener hier, dessen Plausch mit einem Freund ich im Ziel zufällig mit angehört habe:

Freund: "Wie isch gaunga?"

Rider:" Ob´n im Mischwald isch die Bremsn nimmer gaunga."

Freund: "Und, bischt ausgstiegn?"

Rider: "Na"

Freund:"Wos? Wos hosch gmocht?"

Rider:"Na miam Fuaß bremscht, in da Kurvn"

Anmerkung: Mischwald ist weiter oben als dort, wo die Fotos entstanden:f:

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Sohn und ich machen uns dann weiter auf den Weg nach unten, denn da gibts noch ein Roadgap, das will ich sehen. Wir steigen also entlang der Strecke hinab und kommen zum Roadgap: Ich dachte, der Berg Isel ist auf der anderen Seite vom Tal....

 

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Ein Gesicht sagt mehr als tausend Worte:

 

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Es knarzt durch die Funkgeräte der Marshalls: "Bergrettung zu Posten 18" Wir schauen uns stumm und bang in die Augen und hoffen, dass es nicht zu schlimm ist. Kurz danach knattert der Rettungshubschrauber über unsere Köpfe hinweg.

Ich weiß leider nicht, was genau passiert ist, hoffe aber das Beste.

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Das Rennen geht langsam dem Ende zu, ein Local liegt vorne, mit einer Zeit knapp über 10 Minuten. Die Fahrzeit der Seilbahn beträgt etwa 8 Minuten, die geht nicht im Zick Zack durch den Hang und hat auch noch ein paar Höhenmeter mehr zu überwinden.

 

Wir rutschen am Hosenboden entlang der Strecke ins Tal, anders gehts wegen der Steilheit und dem staubigen Boden nicht mehr. Ich meine noch zum Sohn, wir hätten mit unseren Turnschuhen wohl nicht die geeignete Ausrüstung, als hinter mir ein Damenfuß in Flipp-Flopps aufsetzt...

 

Die Streckenbeschilderung entbehrt übrigens manchmal nicht einer gewissen Ironie:

 

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Er ist letztendilch auf Platz 3 gelandet, seine Fahrt gibts HIER zu sehen.

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Gegen 15:00 Uhr erreichen wir das Zielgelände - was wir in guten 4 Stunden geschafft haben schafft haben, macht Beni Purner in 10:03.34 und holt sich damit die 50.000 Eurocent und zeigt den Pros damit sein Hinterrad.

 

Tom Öhler, seines Zeichens Trialweltmeister, zeigt dann noch, dass Fahrräder auch noch einen anderen Zweck haben können, als sich damit 1000 Höhenmeter über Stock und Stein in die Tiefe zu stürzen, was ebenso erstaunlich ist wie der Wagemut der Rider.

 

Ergenisse und andere Details zum Event gibts HIER

 

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Ach ja, und meine Bike Wish List ist jetzt um ein Downhill-taugliches Gerät und ein Trialbike länger geworden:D

Bearbeitet von beb73
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  • 3 Wochen später...

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