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Photovoltaik Anlage mit Stromspeicher


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Ich betreibe seit Jahren eine 7,5 kWp PV Anlage ... normale überschußeinspeisung

Nun überlege ich das ganze um einen Stromspeicher zu erweitern.

Die Idee ist gebrauchte Gel-Akkus zu verwenden (die quasi nix kosten und dadurch noch etwas länger leben dürfen).

Sagen wir bei 12V zwischen 50 und 100Ah

 

Funktionieren sollte das ganze dann so das ich tagsüber den erzeugten strom

1. selber verbrauche

2. den akku lade

3. überschuß ins netz speise

 

Nun zu meiner Frage:

welche komponenten brauche ich sonst noch dazu?

laderegler?

DC-DC wandler?

wie werden diese dimensioniert?

sonst noch irgendwas das ich dazu benötige?

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soweit ich das erklärt bekommen habe, ist die sache mit dem energiemanagement ziemlich komplex -

 

(energiemanagement zw. selbstverbrauch, akku-laden, netzeinspeisung -> selbstverbrauch, akku-entladen, strom aus dem netz...)

 

vielleicht wirst du hier fündig: link

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1) Problem Speicher:

Du benötigst Speicher, die eine hohe Zyklusfestigkeit und eine hohe Lebensdauer haben. Das können Blei-Säure-Batterien derzeit am besten.

 

Blei-Gel-Batterien sind dafür nur eingeschränkt tauglich, da sie mit der Zyklusfestigkeit ein Problem haben. Außerdem sind sie gegen Ent- und Überladung sehr empfindlich, weshalb man ein sehr gutes Speichermanagement braucht.

 

Und der Speicher bei einer 7,5 kWp-Anlage ist mit 100 Ah deutlich unterbemessen. Ich hab das grob überschlagen und lande bei etwa 400 - 500 Ah Speicher die du brauchen würdest.

 

Derzeit rechnet man etwa mit 1000€/kWp installierter Leistung, also müsstest du die Speicher schon extremst billig an der Hand haben, damit es interessant wäre.

 

2) Problem Elektronik:

Du bekommst Gleichstrom vom Dach, der über den Wechselrichter in netzfähigen Wechseltrom umgewandelt wird. Da sind Verluste von bis zu 10%, je nach Alter und Ausführung des Wechselrichters.

 

Für den Spreicher brauchst du aber Gleichstrom. Anspeisung in/aus dem Speicher muss geregelt erfolgen. Also musst du nach dem Wechselrichter über ein Speichermanagement wieder Gleichstrom erzeugen, was wiederum verlustbehaftet ist. Gesamtverlust bis zu 15% der Leistung, die vom Dach kommt.

 

Es gibt mittlerweile Wechselrichter, die ein Speichermanagement integriert haben, allerdings sind die noch sehr neu und auch sehr teuer UND exklusiv.

 

3) Problem Haustechnik/Nutzerverhalten

Bei der angedachten Lösung, nur einen kleinen Speicher zu verwenden, musst du sehr am Benutzerverhalten arbeiten. Waschen, Kochen,.... muss dann passieren, wenn die PV viel Energie liefert, aber nix gespeichert werden kann, weil der Speicher voll ist. Andererseits dann abends den Speicher zu leeren, weil man halt alles tut, was man so tut, und dann noch Strom zukaufen muss, damit der Geschirrspüler,.... eingeschaltet werden kann, ist wieder das Pferd von hinten augezäumt.

 

Ich würde mir mal einen Energieberater kommen lassen (in NÖ kostenlos) der das mit dir durchspricht. Da gibts gute, geschulte Leute, die auch an Dinge denken, die dem Hausverstand nicht ganz nachvollziehbar erscheinen mögen ;)

 

Von der wirtschaftlichen Seite betrachtet, bin ich so an das Problem herangegangen:

 

3-Personen-Haushalt, Jahresverbrauch etwa 5000 kWh, bzw. 1100€ Strom/Jahr

Speicherpreis f. 7,5 kWp-Anlage = 7.500€ (exkl. Steuerungselektronik + Elektriker-Arbeitszeit, Material,.....)

Ich kann also für 7 Jahre Strom kaufen, nur dafür, was der Speicher kostet.

Alles zusamen betrachtet lande ich vermutlich bei 12 - 13 Jahren, bis ich die Investition für den Speicher auf Null hab

Nur: in der Zeit muss ich den Speicher sicher zumindest 1x austauschen, weil er einfach hin ist.

Nimmst du dann auch noch mit hinein, dass du einen Wechselrichter kaufen musst, und einen nimmst, der ein Speichermanagement hat, dann laufen, aus meiner Sicht, 30% des Anschaffungspreises auch noch zu lasten der Wirtschaftlichkeit des Speichers.

Dazu kommt: dein ÖMAG-Tarif läuft max.13 Jahre, also ist der Speicher noch nicht amortisiert, wenn du dir einen neuen Tarif ausverhandeln (oder nehmen, was du kriegst) musst. Kann also gut sein, dass sich der Speicher NIE rechnet.

Die 20-Cent-ÖMAG-Tarife sind ausgelaufen, derzeit sinds, glaub ich, bei 8 Cent/kWh Überschusseinspeisung. Da kommt nie was raus dabei.

Bearbeitet von Siegfried
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danke für die ausführliche antwort:

zu 1) gel akku würde ich für 25 euronen/stück bekommen. ein akku hätte 27Ah.

bei den 100Ah bin ich einfach davon ausgegangen was wir am abend so am laufen haben ... waschen, geschirrspüler, usw. läuft sowieso tagsüber eh klar, amch ich jetzt auch schon so.

aber klar, je mehr speicher desto besser.

 

zu 2) ich dachte eigentlich daran den akku schon im gleichstromkreis VOR dem wechselrichter zu installieren. damit würde ich mir einmal umwandeln sparen.

in meiner kleinen welt würde ich eigentlich "nur" einen laderegler und einen DC-DC wandler in die leitung zwischen PV-module und wechselrichter hängen.

 

am liebsten wäre mir wenn ich nur die steuerungselektronik fix und fertig bekommen würde.

den speicher und den wechselrichter hätte ich ja quasi schon.

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Das Laden des Akkus über einen Laderegler würde schon gehen, aber du musst den Strom auch aus dem Speicher wieder ins Netz kriegen, und da liegt der Hund. DAS kann weder der Laderegler noch der Wechselrichter managen. Ist leider nicht ganz so einfach.

Soweit mir das die Fa. Fronius erklärt hat, ist es ohne speziellen Wechselrichter NICHT möglich, aus dem Gleichstromkreis vor dem Wechselrichter anzuspeisen.

Das hat wohl folgenden Grund:

 

Der Wechselrichter ist für die Größe der PV-Anlage ausgelegt und für eine möglichst konstante Lastkurve. Je konstanter die Leistung ist, die aus dem DC-Kreis kommt, desto effizienter arbeitet der Wechselrichter. Wird die DC-Leistung geringer oder schwankt stark, hat der Wechselrichter massive Probleme, das auszugleichen, und das geht zu Lasten des Wechselrichters selbst.

 

....wie gesagt: bin ein Laie und kenn mich damit nur soweit aus, wie es mir Fachleute erklärt haben.

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Das Laden des Akkus über einen Laderegler würde schon gehen, aber du musst den Strom auch aus dem Speicher wieder ins Netz kriegen, und da liegt der Hund. DAS kann weder der Laderegler noch der Wechselrichter managen. Ist leider nicht ganz so einfach.

Soweit mir das die Fa. Fronius erklärt hat, ist es ohne speziellen Wechselrichter NICHT möglich, aus dem Gleichstromkreis vor dem Wechselrichter anzuspeisen.

Das hat wohl folgenden Grund:

 

Der Wechselrichter ist für die Größe der PV-Anlage ausgelegt und für eine möglichst konstante Lastkurve. Je konstanter die Leistung ist, die aus dem DC-Kreis kommt, desto effizienter arbeitet der Wechselrichter. Wird die DC-Leistung geringer oder schwankt stark, hat der Wechselrichter massive Probleme, das auszugleichen, und das geht zu Lasten des Wechselrichters selbst.

 

....wie gesagt: bin ein Laie und kenn mich damit nur soweit aus, wie es mir Fachleute erklärt haben.

 

hmmm, offenbar hat sich da der kleine raini die welt a bissi zu einfach vorgestellt :D

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Könnt schon sein, dass das in der Vorstellung etwas simpler ist, als es dann in der Praxis wirklich ist :D

 

der gedanke erschien mir einfach recht romantisch durch die billigen akkus die dann noch einer sinnvollen funktion zugeführt werden ..... und dann dachte ich das es im wohnmobil ja quasi ähnlich funktionieren müsste .... aber eben nur ähnlich

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der gedanke erschien mir einfach recht romantisch durch die billigen akkus die dann noch einer sinnvollen funktion zugeführt werden ..... und dann dachte ich das es im wohnmobil ja quasi ähnlich funktionieren müsste .... aber eben nur ähnlich

 

Im Wohnmobil hast du eben das Problem aus Gleich- und Wechselstrom nicht. Das ist deutlich einfacher, da das Modul 12V Gleichstrom liefert, den du im gesamten Boardnetz untransformiert verwenden kannst. Ein Lade-Regler reicht da völlig aus.

 

Im Haus ists dann doch deutlich umfangreicher.

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  • 2 Wochen später...
Oder wie funktioniert dieses System im Detail?
realistisch (pessimistisch?) betrachtet: gar nicht.

;)

Wird doch in der Praxis üblicherweise nicht genug gewartet und wenns dann mal "benötigt" würde, dann läufts nicht, oder nur sehr kurz (bis failure)

Platzverschwendung

 

 

Falls einer einer günstige (bzw. funktionierende) Lösung für die Spannungs-/Frequenzregelung hat/findet, bitte melden.

Denn wir haben im Betrieb eine 25 KW Wasserturbine, mit der ists komplett Essig, wenn der netzstrom mal ausgefallen ist. Ohne "Rückmeldung" vom Netz geht gar nichts. Und das entsprechend auszurüsten geht angeblich nicht (finanziell sinnvoll).

Obs da also der Heimanwender mit ner Solaranlage leichter hat?

 

Und so einfach wie in Jurassic Park - nach 1000 Jahren nen überwachsenen Schalter umlegen und das Werkl läuft :rolleyes: jaja - gehts leider nicht ... Science Fiction)

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Da unsere Stromnetze leider (noch) keine Smart-Grids sind, wird es, je mehr Aggregate man im Haus hat, immer schwieriger, das zu managen.

Eine netzunabhängige Insellösung mit Speichern ist aus heutiger Sicht so ziemlich die Luxus-Variante. Und wenn ich nun PV am Dach, Generator im Keller usw... hab, dann kann man sich wohl bald vom Stromversorger gänzlich abschließen lassen. Die Ausfallssicherheit ist aber dann eben dahin.

 

Das Batteriemanagement ist hier der entscheidende Faktor. Und nachdem mMn die Anschaffung solcher Systeme derzeit wirtschaftlich betrachtet noch nicht sinnvoll ist, bleibt ja den Stromversorgern auch noch etwas Zeit, ihr Netz "smarter" zu machen (hoffe ich :D )

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Frage:

* Kosten System?

* "Ersparnis"? (durchs laden / durch Energie sonstwo/wie verwenden)

* Amortisationszeit? (falls es eine gibt)

... ist das denn nicht (immer noch?) "nur" Sondermüll am Dachl wenns hart durchgerechnet wird?

Denn "ungefärbte" Berichte scheints irgendwie nicht zu geben, mehr oder weniger nur "übersuper" (System-Verkäufer) oder "Geldvernichtung" (klassicher Stromversorger)

:confused:

 

ist aber immerhin sicher eine Möglichkeit, bislang ungenutze Dachflächen "zu nutzen"

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Frage:

1) * Kosten System?

 

2) * "Ersparnis"? (durchs laden / durch Energie sonstwo/wie verwenden)

 

3) * Amortisationszeit? (falls es eine gibt)

 

4) ... ist das denn nicht (immer noch?) "nur" Sondermüll am Dachl wenns hart durchgerechnet wird?

 

5) Denn "ungefärbte" Berichte scheints irgendwie nicht zu geben, mehr oder weniger nur "übersuper" (System-Verkäufer) oder "Geldvernichtung" (klassicher Stromversorger)

:confused:

 

ist aber immerhin sicher eine Möglichkeit, bislang ungenutze Dachflächen "zu nutzen"

 

Aus meiner eigenen Betrachtung heraus:

 

ad1) Neue Systeme sind immer teuer, da es sich meist um Bastellösungen, Prototypen oder Kleinserien handelt. Das treibt den Preis. Auf wirtschaftlich sinnvolle Anschaffungspreise kommt man erst, wenn der Markt danach verlangt, und die Produktionsvolumen den Preis sinken lassen

 

ad2) Ersparnis ist für mich gleichzusetzen mit Amortisation. Wieviel muss ich investieren, um mir hier was einzusparen, damit sich dort die Investition zur Erreichung derselben rechnet

 

ad3) > 10 Jahre sinds derzeit. Normale PV-Anlagen werden mit den ÖMAG-Verträgen auf 13 Jahre Amortisationszeit berechnet. Realistisch betrachtet gehe ich von 15 - 18 Jahren aus, da hier der Eigenverbrauch (Überschusseinspeiseverträge) wesentlich ist.

 

ad4) Das ist Quatsch. Ein PV-Modul besteht letztenendes zum Großteil aus Wertstoffen, die recyclierbar sind. Weggeschmissen wird da das wenigste. Den ökologischen Rucksack eines PV-Moduls darfst du allerdings nicht rechnen. Wenn du den Gewinnungszyklus von Silizium oder Aluminium (Rahmen) mit rein rechnest, kommst da nie auf einen "grünen" Zweig - im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Öko sind PV-Zellen nicht, wenn du´s gesamtheitlich betrachtest.

 

Wenn man den ökologischen Rucksack eines PV-Moduls leistungsbereinigt mit Atom- oder Kohle-Strom vergleicht, würde es mich nichtmal wundern, wenn die PV-Zelle hier schlecht(er) abschneiden würde.

 

Wovon man sicher ausgehen kann, ist:

PV ist eine zukunftsträchtige Technologie, die derzeit von politischen- und wirtschaftlichen Interessen so stark beeinflusst ist, dass ein unverzerrte Wettbewerbsbetrachtung garnicht möglich ist. PV ist der derzeit aus meiner Sicht reiner Politik-Strom ;) und ein Spielball zwischen Bevölkerung, Energie und Stromversorger.

 

Wenn die Entwicklung am PV-Sektor, speziell hinsichtlich der Stromspreicher und des Smart-Grids (Stromnetz) so weiter geht, wie bisher (wozu die politische Lage WESENTLICH beiträgt - ist also nicht alles schlecht) und man nach und nach von den starken Punktförderungen weggkommt, glaube ich, dass PV auch so wettbewerbsfähig sein wird, und wir gut daran tun werden, unsere ungenutzten Dächer so zu nutzen.

 

Den kleinen Beigeschmacken des Nutzerverhaltens möchte ich aber nicht unerwähnt lassen. Wenn du dir heute PV aufs Dach knallst, und am Nutzerverhalten nichts änderst, wirst du sogar einen Rebound-Effekt, sprich Mehrverbrauch durch unangepasstes Nutzerverhalten, haben.

Wenn du sowas angehst, solltest du auch auf deine Verbrauchsgewohnheiten achten, und deine Haustechnik dahingehend optimieren oder abstimmen, dass du auch einen positiven Effekt erzielst.

 

Ich hab PV nach wie vor als interessante Technologie im Auge. Wann ich aber wirklich damit anstarte, ist noch nicht absehbar. Da wart ich technologisch und politisch noch auf Weiterentwicklungen.

 

Derzeit hab ich kein Interesse daran, mir mein Geld aufs Dach zu kleben :)

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  • 1 Monat später...

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