Schutzausrüstung für Anfänger DH, Training

Hallo!

 

Ich habe vor Kurzem ein Focus Super Bud 4.0 [2012] erstanden. Nach ein paar Mountainbikestrecken bin ich auf den Genuss vom "Bergabfahren gekommen".

Da ich in nächster Zeit einige Anfänger Downhill Strecken ausprobieren möchte, wollte ich einmal wissen welche Ausrüstung sinnvoll für mich wäre. Also welche Art von Helm, Handschuhe usw. Momentan besitze ich nur einen normalen Fahrradhelm.

 

Ich bin momentan 14 Jahre alt und etwa 173 groß. Leider wohne ich nur in Simmering in Wien, deswegen gibts es nicht besonders viele Berge oder gar Hügel in der Umgebung. Allerdings komme ich in etwa 50 Minuten [Auto oder Zugfahrt] in die Nähe solcher. Im Winter gehe ich gerne Skifahren - mit Bergen habe ich also schon etwas Erfahrung

 

 

Welches Training würdet ihr mir vorschlagen, um den Berg besser rauf und wieder runter zu kommen?

 

Ist mein Fahrrad für Downhillstrecken wie zB Semmering geeignet?

 

 

Ich bedanke mich schon einmal fürs Helfen!

 

Ich weiß nicht ob das das die richtige Kategorie ist, wusste aber sonst nicht wohin damit.

 

Grüße Luca

Bearbeitet 21. August 2013 von LucaP

Schutzausrüstung ist sehr wichtig gerade am Anfang.

Wenn du wirklich am Semmering Downhillen willst, wirst du mit deinem Bike schnell an die Grenzen stoßen - zum reinschnuppern geht's aber.

Du kannst dort auch Bikes ausborgen. Die "richtigen" Downhillbikes haben doch in etwa doppelt so viel Federweg, robustere Komponenten und eine ganz andere Geometrie.

In Wien Umgebung gibt's ausreichend Trainingsmöglichkeiten, zum Beispiel am Anninger, Parapluiberg, in Purkersdorf, Richtung Weidlingbach, im 14. Bezirk,...

Am Wienerberg kann man auch Dirtjumps üben.

 

Ich finde, im Bikepark sollte schon das ganze Programm an Schutzausrüstung sein.

Also Fullfacehelm, Rückenpanzer, Knie- und Ellbogenschoner, und gute Handschuhe.

 

Im Wienerwald kann man je nach Streckenwahl auf das meiste davon verzichten, im Zweifelsfall ist es aber immer besser, genug Schutzausrüstung anzuhaben.

 

Als Training - am Besten mit Leuten fahren, die schon wissen was sie tun, da lernt man am meisten.

Erstmal vielen dank für die schnelle Antwort und die guten Info's!

 

Deine Trainiervorschläge werde ich auf jeden Fall noch in den nächsten Wochen probieren.

 

Kann man meinem Bike die Federgabel gegen eine mit mehr Federweg tauschen? Oder geht es eher um die ganze Bauweise des Rades?

 

Wenn ich zum Semmering fahre werde ich mir dort eine Schutzausrüstung ausborgen, momentan reicht das Geld leider nicht für einen vollständigen Schutz.

 

 

Mein Onkel fährt glücklicherweise oft Mountainbike, bei ihm werd' ich mir was abgucken..

Entweder ausborgen, oder gebraucht gibt's auch oft einiges günstig.

Dein jetziges Bike lass so wie es ist, ist ein gutes Bike für den Wienerwald, aber auch eine Aufrüstung mit einer fetten Gabel macht daraus keine Parkwaffe.

Ist soetwas als Protektor geeignet? http://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/sport-sportgeraete/ixs-hammer-jacket-prtektorenweste-63162085?adId=63162085

 

oder doch diese hier: http://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/sport-sportgeraete/dainese-protektoren-jacke-65417543?adId=65417543

 

Es werden spezielle Pedale mit Spikes angeboten. Werden die ebenfalls benötigt?

 

Gibt es sonst noch Übungen die ich absolvieren kann um den Oberschenkelmuskel zu stärken oder um an mehr Ausdauer zu gelangen?

Bearbeitet 21. August 2013 von LucaP

Hi

Du hast ein schönes Touren-fully mit guten Komponenten.

Versuch nicht gleich alles nieder zu reissen.

Fahr die Berge rauf (= Training), daneben kannst auch Kniebeugen machen, oder wennst Kohle hast ins Gym Beinpresse und die anderen Beinmaschinen machen.

Für die Ausdauer (GA1) kannst flache Strecken mit ca 130 Puls über längere Zeit (1,5-2 h) fahren. Aber in Deinem Alter kommt die Kondi eh von selber...also hab Spaß und mach das, was die taugt.

An die trails würd ich mich herantasten. Schutzausrüstung ist sicher von Anfang an gut, weil die Lernkurve steiler wird, weil Du dir bei kleineren Stürzen nicht gleich weh tust.

Aber Protektorjacke halt ich für übertrieben. Du must alles auf den Berg schleppen...

Ich empfehle: tourentaugliche Knie und Ellbogenschützer, einen guten Helm (Fullface ist anfangs mMn übertrieben) und ev. einen Rückenprotektor, den Du auch im Winter beim Schifahren anziehen kannst.

Am Semmering würd ich dieses bike nicht verheizen...bei meinem Freund (Talas 32 150) hat nach ein paar Abfahrten die Gabel zum safteln angefangen, und die Schaltung war neu zum Anschrauben , außerdem springt Dir ohne Kettenführung dauernd die Kette runter.

Die Tourenbikes sind einfach nicht für so was gemacht.

Und wennst alle jumps und drops umfahren willst, dann würd ich keine Tageskarte zahlen.

Schnupper einfach einmal rein und borg Dir ein DH auß (inkl. Jacke und fullface etc.)

Zu Pedalen ist zu sagen...je nach Vorliebe mit clips, oder flats (immer mit Pins)

Ich bin ein Freund von Kombipedalen, da kommen aber nur die Wellgo D10 in Frage (gibts noch bei megabikes via amazon)

Auch wenn die Beinmuskulatur sehr wichtig ist (nach Physiotherapie weiß ich auch, daß die Stützfunktion beim Radfahren aber wenig geschult wird, also auch da soll und kann man Übungen machen), solltest duversuchen, deinen Körper gesamt inklusive Rumpf und Armen/Schultern zu stärken - das hilft bergauf genauso, wie es im technischen und steilen Gelände bergab Kontrolle und Sicherheitsreserven bringt. Denk auch daran.

Vielen Dank für eure Hilfe!

 

Eure Trainingstipps werde ich sobald wie möglich angehen.

Gibt es auch ein Training, um das Ausrenken der Schulter zu verhindern? In der Verwandschaft passiert das öfters beim Mountainbiken sowie Skifahren..

 

Momentan sind auf dem Bike Pedale, auf der Oberseite mit und auf der Unterseite ohne Clips. Die mit den Pins werde ich mir sobald als möglich besorgen.

 

 

Ich habe im Internet gelesen, am Semmering gäbe es eine Familien "Downhill" Abfahrt. Ich denke mit der werde ich anfängen.

 

Es gibt dort am Montag Rabatte, wirkt sich das massiv auf die Besucherzahlen aus bzw. hat man für den geringen Aufpreis an anderen Tagen, wenn weniger Radler auf der Strecke sind, mehr Spaß am Fahren?

 

 

Gibt es bei Helmen Modelle, wo sich ein Halbhelm (der mit dem Schutz am Hinterkopf) zu einem Fullface Helm "umbauen" kann. Also einen Kieferschutz vorne drauf montieren kann?

Bearbeitet 22. August 2013 von LucaP

Vergiss die Hybridhelme, die sind Mist.

 

@ Montag Semmering: die meisten müssen am Montag arbeiten, daher ist eher wenig los. Familystrecke wird dir bestimmt schnell fad werden...

 

Schulter ausrenken verhindern ist so eine Sache... natürlich ist eine trainierte Muskulatur relativ elementar zur Vermeidung von Verletzungen. Nicht stürzen hilft auch

Dann werd' ich mal an einem Montag hinschauen.

 

Das mit dem nicht Stürzen hab ich mir fast gedacht

 

 

Wie sieht es mit Kettenführungen aus - kann man welche zusätzlich am Bike montieren?

Können tut man viel.

Bei einem tourenorientierten Bike kann man zur Bändigung der Kette das größte Kettenblatt durch einen Bashguard ersetzen und eine kleine untere Kettenführung gegen das Kettenschlagen ala Blackspire Stinger oder Bionicon C-Guide montieren.

Kostet in etwa 50€ und ist ziemlich effektiv.

Okay, deinen Vorschlag werde ich mir mal ansehen.

 

Wieviel Geld sollte man in ein gebrauchtes Downhill Bike investieren? Damit ich schon ein ungefähres Ziel für's Sparen habe..

1500 aufwärts wenns was ordentliches sein soll.

Soetwas in der Richtung hatte ich gehofft. Meine Vermutung lag bei etwas mehr 2000€.

 

Ich hoffe ich kann mich, wenn es soweit ist wieder an euch wenden ;-)

Welches Training würdet ihr mir vorschlagen, um den Berg besser rauf und wieder runter zu kommen?

Einfach fahren gehen und Spaß haben dabei!

 

Vielleicht gelegentlich mal Laufen oder/und Schwimmen oder/und gehen, oder mal ein paar Liegestütze machen -- aber vor allem einfach Spaß haben und keine Wissenschaft draus machen!

 

Vielleicht nimmt dich ja auch mal einer der Wiener mitm Auto mit zum Semmering.

 

Zu dem was dein Rad aushält: Landungen im Flachen sind eine große Belastung für's Rad, wenn du das vermeidest und auch sonst versuchst, halbwegs sanft zu fahren (saubere Linien suchen usw), wird dein Rad bei deinem - vermutlich - nicht sonderlich hohen Gewicht schon einige Zeit halten.

 

Viel Spaß!

Ist es besser die Dämpfer härter einzustellen?

 

Bei dem hinteren Dämpfer gibt es die Möglichkeit Luft hineinzupumpen. Gehört da für Sprünge mehr Luftdruck rein? (mit einer Dämpferpumpe)

 

Ich wiege momentan 63Kg.

 

Am Anfang werde ich sowieso erstmal vorsichtig fahren und mich immer weiter herantasten.

 

 

Dankeschön auch für deine Hilfe! Mir fällt schon seit dem Anfang in diesem Forum auf, dass sehr viele nette Leute da sind ;-)

Kann schon sein, dass du etwas mehr Druck reingeben musst.

Beobachte einfach am Gummiring (oder alternativ angebrachtem Kabelbinder) die Federwegsausnutzung, bei der Gabel wie beim Dämpfer gleichermaßen.

 

Wenn es gelegentlich leicht durchschlägt ist es ok, es sollte aber nicht hart anschlagen, dann musst du den Druck erhöhen.

Bisher hat sich der Gummiring nur bis auf 1 cm auf dieses "Metalldreieck" ( das was die Last vom Hinterteil des Bikes auf den Dämpfer übertragt ).

 

Soweit kommt dieser aber nur wenn ich eine 5 stufige Stiege überwinde.

 

 

Auf der Federgabel sind die Spuren des Federvorgangs nur bis auf 3cm bis zum oberen Anschlag zu sehen.

 

 

Allerdings waren das noch keine wirklichen Belastungen. Ich hoffe ich bekomme bald die Möglichkeit das auszuprobieren.

Bist voll motiviert und willst theoretisch alles wissen...kenn ich von mir

Das:

 

Mastering mtb skills

 

hab ich mir unlängst gekauft und da steht alles drinnen was du allgemein übers biken wissen willst. Gibts auch billiger als e-book.

Gibt´s zwar nur auf Englisch, so kommts aber mMn sicher besser und lustiger rüber als bei irgendeiner Übersetzung.

Das Buch wird im board mehrfach empfohlen, soll also keine Werbung sein (hab keine amazon-Aktien).

Viel Spaß beim biken wahrscheinlich springst in 3 Jahren am Semmerl über mich drüber...

Das Buch ist eine absolute Empfehlung - und das für JEDEN, egal wie lange man schon am Bike sitzt!

 

Die für mich wichtigsten Regeln beim Bikepark fahren sind:

 

1. die ersten zwei Abfahrten sehr ruhig angehen

ganz locker fahren, sehr lockeres Tempo und kaum springen und diverse Sponpanadeln auslassen. So wärmt man auch den Körper auf, bleibt locker, gewöhnt sich dran usw. Man darf nicht vergessen, dass man davor eben NICHT bergauf geradelt ist und das ganze System erst einmal in den Bike Modus kommen muss.

 

2. Flow ungleich Speed!

Gerade für Anfänger oder gute Tourenbiker, die nicht soooo sehr auf's Runterzischen fokussiert sind wichtig! Wenn jede Kurve mit zu viel Speed angefahren wird, kommt kein Flow auf. Lieber durchgehend flüssig, eine gute Linie und ein geiles Gefühl, als immer wieder überrascht den Notanker zu werfen... Das sieht man leider viel zu oft. Flüssig durch, nicht stressen! Gerade Abschnitte zwicshen den Kurven mit Vollspeed zu fahren, um die Kurven/Sprünge/Anlieger usw. danach überhaupt nicht zu erwischen macht keinen Spaß! Besser dazwischen ausrasten und sich genau anschauen was kommt, und das Kriterium dann so fahren, dass es Spaß macht.

 

3. Zuschauen!

Sind wo andere Biker, die das besser können? Was tun die? Wie fahren die was? Wie schnell fahren sie was an? usw usf... Da lernt man am schnellsten!

 

Viel Spaß!!!

Das Buch werde ich mir am Montag kaufen.

 

Deine Tipps werde ich auch befolgen. Bei anderen Bikern werde ich mir auch was abschauen.

 

 

Vielen Dank nocheinmal für eure tollen Tipps und Ratschläge, die haben mir sehr geholfen!

Hihi ich habs mir auch bestellt... mal schauen ob da noch viel fundamental Neues drinnensteht...

1. die ersten zwei Abfahrten sehr ruhig angehen

Seh ich ganz genauso! Die ersten beiden Abfahrten sind erfahrungsgemäß die verletzungsgefährdetsten.

Hihi ich habs mir auch bestellt... mal schauen ob da noch viel fundamental Neues drinnensteht...

 

Naja, biker brauchen halt Qualen... und wenns dazu noch "Beleidigungen" ("you suck!") gibt...umso besser . Nur gebt´s die Anleitung net wörtlich an Eure Gattinnen weiter...

 

Die ersten beiden Abfahrten sind erfahrungsgemäß die verletzungsgefährdetsten.

...und die letzte...wenn ich merk, daß die Finger, Konzentration, etc. nachlassen...nur mehr die chicken line runter und rein ins Beisl...auf einen Saft

Bearbeitet 23. August 2013 von da bigkahuna

Naja, biker brauchen halt Qualen... und wenns dazu noch "Beleidigungen" ("you suck!") gibt...umso besser . Nur gebt´s die Anleitung net wörtlich an Eure Gattinnen weiter...

hahaha Meine Freundin mag das Buch! *g*

 

@MalcolmX

Für mich war da sehr vieles drin - bzw. ist immer noch richtig viel drin! Richtig Neues, naja, hmm... Kleine Tipps halt, die mich schlagartig schneller gemacht haben. Nicht zwingend Dinge, die man nicht gewusst hat, sondern die man sich durch das Buch bewusst mit auf den Trail nimmt. Das hilft schon... Meine Freundin ist mit dem Tipp, dass man sich vorstellen soll der Nabel sei eine Taschenlampe, und ich leuchte mir damit den Weg durch Anlieger usw plözlich schlagartig besser durchgefahren! Mir ging's alleine beim Beherzigen von "Heavy Feet" unglaublich viel besser, weil ich bewusst gerade in Situationen wo man ans Limit geht dran denke. Plötzlich ist das Limit futsch und man kann sogar noch was drauflegen. Wenn man nicht gerade auf einem extrem guten Level fährt, bringt das Buch mE immer was.

Bearbeitet 23. August 2013 von GrazerTourer