Achsstandards

Wie jeder weiß, existieren verschiedene Achsstandards. Angefangen von den klassischen Schnellspannern bis zu Steckachsen verschiedenster Dimensionen.

1. Hat jemand eine Übersicht, was es alles gibt und was die jeweiligen Vorteile sind?

2. Ist es korrekt, dass eine QR-Nabe selbst die Last von der Gabel aufnimmt, während bei Steckachsen die Achsen die Lastaufnahme übernehmen?

3. Warum macht man solche Standards, wenn dann viele Naben ohnehin einfach umrüstbar sind? Hat man die gleiche Steifigkeit, wenn man eine QR-Nabe auf 15mm umbaut?

Am MTB gibt es momentan hautpsächlich (als ob das noch nicht genug wäre):

vorne

• 9mm Aufnahme mit 100m Einbaubreite und wahlweise
  
  • 9mm Achse bzw. Endkappen mit 9mm dicken Stummel in der Nabe und ein 5mm dicker Schnellspanner (Standard) oder
    
  • 9mm Loch in der Nabe und 9mm dicker Schnellspanner oder "Schraubspanner" ("Steckachsschnellspanner" à la DT Swiss Thru Bolt )
    

  Bei beiden Varianten hängt die Steifigkeit hauptsächlich vom Durchmesser der Klemmfläche an der Nabe und der Klemmkraft des Schnellspanners ab. Bei der Klemmkraft sind die normalen Schnellspanner im Vergleich zu den 9mm dicken Exemplaren iA nicht im Nachteil.

  Eine hohe Steifigkeit erreicht man also einerseits durch gute normale Schnellspanner und andererseits durch vergrößerte seitliche Auflageflächen an Nabe und Gabel, wie es zB Specialized vormacht.

  [*]15mm Steckachse mit 100mm und selten auch mit 110mm Einbaubreite

  [*]20mm Steckachse mit 110mm Einbaubreite

  [*]sehr selten: 24mm Steckachse (Maverick Gabel, die Steckachse ist Teil der Nabe) und 25mm Steckachse von Specialized und 10mm Schnellspanner mit 135mm Einbaubreite, also eigentlich normale Hinterradnaben, die vorne verwendet werden (für Fat Bikes)

hinten

• 10mm mit 135mm Einbaureite. Hier gibt wie vorne
  
  • die Variante mit 5mm Schnellspanner und
    
  • die 10mm dicken Steckachsschnell- und -schraubspanner.
    
  • BoltOn/FunBolts
    Hier sind in der Nabe Gewinde und es wird von links und rechts mit je einer Schraube die Nabe geklemmt. Die FunBolts von Chris King haben sogar ein 12mm Feingewinde, wobei sich die Schraube natürlich auf 10mm verjüngt, damit sie in die normalen 10mm Ausfallenden passt, was eine sehr hohe Klemmkraft erlaubt.
    

  [*]10mm Steckachse mit 135mm und 150mm Einbaubreite

  [*]12mm Steckachse einerseits ebenfalls mit

  • 135mm und 150mm Einbaubreite
    
  • und die Syntace X12 Varianten davon mit je 7mm mehr Einbaubreite also 142mm und 157mm Breite.
    

Neben der höheren Steifigkeit von Steckachsen und damit meine ich hauptsächlich vorne 20mm und hinten 12mm Steckachsen, die 15mm Steckachsen vorne wären von dem her tendentiell eher überflüssig, ist der Vorteil von Steckachsen meiner Meinung nach, dass

1. die Achse immer automatisch an der gleichen und korrekten Position geklemmt wird und
   
2. das ohne, dass die Gabel dabei irgendwie unter Spannung gesetzt würde.
   

Ersteres hilft genau wie die hohe Steifigkeit gegen schleifende Scheibenbremsen und zweiteres kann für genau parallele Gabelstand- und -tauchrohre sorgen und damit der Gabel ermöglichen sensibel zu arbeiten.

zum 3. Punkt.

So viele Naben sind gar nicht umrüstbar. Hinten läßt es sich zumindest zwischen den beiden verschiedenen Einbaubreiten gar nicht umrüsten (also 135/142 auf 150/157 und umgekehrt), die konusgelagerten Shimanonaben lassen sich sowieso grundsätzlich nicht umrüsten, bei DT lassen sich die "normalen" Modelle nicht auf 20mm umrüsten und bei Chris King muss man ebenfalls zwischen 9mm und 15mm oder 15mm und 20mm wählen. Und gerade von einer der wenigen Naben, mit der so ziemlich alles möglich ist, der Hope Pro II, liest man zwar selten, aber doch von Problemen in Verbindung mit verschiedenen Steckachssystemen (hauptsächlich schwer zu beseitigendes Spiel und Steckachsen die sich in der Nabe selbst verkeilen).

@ smutbert muss langweilig sein

Hanebrink DH upside-down, mit 30 mm Steckachse hast vergessen

Schönes Rad. Die Bremsscheiben sind irgendwie merkwürdig klein, aber sonst könnt's fast ein aktuelles sein

@ smutbert muss langweilig sein [...]

Der Schein trügt.