Breme - Probleme/Fragen

Hi zusammen,

 

seit ich letztens die Eisernenhandgasse runtergebrettert bin, spinnt die hintere Bremse (Avid Elixir 5).

 

 

1. Die Bremsklötze gehen kaum auseinander (die Bremse schleift aber komischerweise nicht, geht sich irgendwie graaaade noch aus, wenn ich mich mit der Justierung bissl spiele)
   
2. Der Bremshebel am Lenker lässt sich auch nur minimalst drücken, wohl da ja die Bremse nicht im eigentlichen Ausgangszustand ist.
   
3. Wenn ich die hintere Bremse anziehe und das Bike bissl vor und zurück ruckel, knarrt's ziemlich. Klingt als kommt es vom Rahmen, der wird's wohl aber kaum sein.
   

 

Hab schon fest herum gegoogled und nun entweder die Vermutung, dass die Bremse überfüllt ist, allerdings hätte sie das Problem dann ja von Anfang an haben müssen oder? 2. Alternative wäre, dass Luft oder Wasser in die Bremsleitung gekommen ist. Dann müsste ich sie wohl 1x mit so was in der Richtung hier enlüften oder? Hab auch gelesen, dass man mal probieren kann, die Entlüftungsschraube kurz aufzumachen und ganz ganz wenig DOT abzulassen - sinnvoll das zuerst mal zu probieren?

 

Meint ihr, dass die 3 Probleme alle zusammenhängen oder soll ich mir noch irgendwas ansehen bzw. ist die Entlüftung überhaupt sinnvoll? Abgesehen davon, die Bremse muss es grundsätzlich schon aushalten, wenn ich steile Straßen damit befahre oder?

 

Hintergrunddaten: Bike (Canyon Grand Canyon AL 6.9) gekauft im Februar, damit jetzt ca. 1100-1200km gefahren.

 

Besten Dank für euren Rat

 

Edit: s im Titel vergessen, soll natürlich Bremse und nicht Breme heißen

ich würde es mal mit ein wenig Dot ablassen probieren wen das nicht hilft dann mal entlüften bei den Avids ist ganz gerne mal zu viel Dot im System das macht sich dann bei hohen Temp. bemerkbar

die Bremse muss es grundsätzlich schon aushalten, wenn ich steile Straßen damit befahre oder?

 

Wenn du richtig bremst, dann schon (Langes Schleifen vermeiden und bei der Abfahrt soll die vordere Bremse die hauptsächliche Arbeit übernehmen). Wenn du bei der Abfahrt aber vorwiegend hinten bremst dann wird sie es nicht aushalten.

ich würde es mal mit ein wenig Dot ablassen probieren wen das nicht hilft dann mal entlüften bei den Avids ist ganz gerne mal zu viel Dot im System das macht sich dann bei hohen Temp. bemerkbar

 

Danke, an die Temperatur hab ich nicht gedacht! Dann werd ich das mal probieren. Entlüftungsschraube gibt's ja am Bremssattel und am Griff oder? Egal welche ich aufschraub? Soll das Laufrad währenddessen ausgebaut sein oder is das wurscht?

 

Wenn du richtig bremst, dann schon (Langes Schleifen vermeiden und bei der Abfahrt soll die vordere Bremse die hauptsächliche Arbeit übernehmen). Wenn du bei der Abfahrt aber vorwiegend hinten bremst dann wird sie es nicht aushalten.

 

Ah wusste nicht, dass man vorwiegend vorne bremsen soll. Hab eigentlich beide Bremsen 50:50 benützt. Hab bisher auch noch nie was gemerkt, aber bei der Abfahrt waren 3-4 Full-Stops nötig wegen Fußgängern

also ich würde das Laufrad ausbauen dann den Bremshebel geradestellen die entlüftungs schraube etwas aufmachen und die brems backen auseinander drücken

 

wart aber noch auf ein paar andere Meinungen bin mehr mit shimano bremsen vertraut

Bearbeitet 10. Juni 2014 von herbert12

ganz kurz:

* Luft oder Wasser --> beides Quatsch, das erste äußert sich anders, das andere ebenfalls.

* Flüssigkeit "ablassen" --> ganz klares NEIN (vorerst)

 

was Du machen kannst, wäre die Disc rauszunehmen, die Beläge rauszunehmen und dann mit was "weichem" (der dicke Entlüftungsblock, der hoffentlich dabei war) ((oder Reifenheber, oder ...)) die Bremskolben voll zurückzudrücken.

(besser /einfacher / leichter wäre es, alte Pads einzubauen und nen Schraubenzieher zu verwenden. Neue machst damit kaputt, also alte immer aufheben)

Versuch das ein paar Mal, dazwischen die Kolben ein paar Mal "ausfahren" lassen (eine Seite blockieren, vorsichtig Bremhebel ziehen und den Kolben auf der anderen Seite ein wenig rauskommen lassen - nicht zu weit. Schau nach unter "mobilisieren")

Wenn das nicht geht, dann KÖNNTE zu viel Flüssigkeit drinnen sein, DANN könnte "ablassen" grundsätzlich was bringen (nicht für Dein jetziges Problem, sondern einfach so)

ANSONSTEN - wenn Du jetzt was ablässt - dann hast Du ZU WENIG Flüssigkeit im System und es könnte/wird passieren, dass die irgendwann nicht ausreicht wenn die Pads ordentlich abgefahren sind und DANN GEHT DEINE BREMSE NICHT, weil sich die Dinger nicht bis an die Disc anlegen können

Deutlichkeit und Grund der Warnung bemerkt?

 

Nachdem jetzt die Kolben zurückgedrückt sind, musst eh ein paar mal pumpen (nachstellen), dass die Kolben/Pads in Funktionsstellung gehen und das sollte reichen

na so wie ich das verstanden habe zieht Dot wasser an somit könnte schon zu viel drin sein??

Naja den Vorschlag mit dem Mobilisieren kann ich ja so oder so mal probieren, vielleicht hat yellow ja Recht. Entlüftungsblock wär mir allerdings keiner aufgefallen und alte Pads hab ich keine - wie also auseinander drücken? Und was meinst du mit pumpen (nachstellen)? Hab noch nie ne Bremse justiert

Wenn Du die Kolben zurückgedrück hast, dann ist der Spalt so viel breiter, dass beim Ziehen am Hebel die Beläge noch nicht an der Disc anliegen,

Daher ein paar mal pumpen, jedes Mal stellen sich die Dinger ein wenig näher - automatische Belagsnachstellung - bis es dann passt

 

Reifenheber (oder halt was aus Holz/Plastik) hatte ich genannt, manche nehmen auch Metallwerkzeug, dann aber vorsichtig, nicht an einer Kante oder dem Mittelzapfen vom Kolben ansetzen.

 

 

 

ad Herbert:

das ist zwar technisch richtig, aber einfach nur Bullshit - falsch angewendetes technisches Hörensagen mit dem die Leute genarrt werden.

Denn erstens wo sollte Wasser/Feuchtigkeit herkommen? (in der Menge) In einem nach außen völlig geschlossenen System

und wieso wäre das anders als bei Ölbremsen (wo es ja anscheinend nicht passiert und/aber wo sich Feuchtigkeit viel negativer auswirkt)

Stell Dir mal folgenden Versuchsaufbau vor: Behälter mit Dot und der wird offen (ohne Deckel) stehen gelassen, das DOT kann sich also sein "Wasser (aus der Luft) ziehen"

Geht der Behälter dann irgendwann - nach ein paar Jahren/Jahrzehnten - über?

Ist totaler Blödsinn, im Hinterkopf kannst behalten, dass der Wechsel der Flüssigkeit (Dot oder Öl) nach einiger Zeit sinnvoll ist, aber "übergehen" wird Deine Bremse nie

So, leider erst heute Abend zum Schrauben gekommen. Hab zuerst wie von yellow empfohlen das Laufrad ausgebaut und mal versucht die Bremsklötze zurückzudrücken, was aber kaum gscheit ging, die haben sich praktisch nicht zurückdrücken lassen. Auch der Brems-Hebel ließ sich nach wie vor praktisch gar nicht drücken, wenn das Laufrad drin war.

 

Dann kam meine Freundin heim und wollt wissen was ich da mach, ich hab's ihr zeigen wollen und in meiner Unkonzentriertheit beide Bremshebel betätigt, um ihr den Unterschied zu zeigen ... ohne zu bedenken, dass ich 1 Minute zuvor das vordere Laufrad auch ausgebaut hatte. Also waren die Klötze vorn jetzt auch bissl zu eng. Die hab ich dann auseinander gedrückt, was auch viel viel leichter ging.

 

Also hab ich dann darauf geschlossen, dass vielleicht doch hinten zuviel Flüssigkeit im System ist, da sich die Klötze dort praktisch kaum bewegt haben und es vorne vergleichsweise einfach ging. Da ich auch mittlerweile auf ettliche Posts gestoßen bin, wo letztendlich das geholfen hat, hab ich mich zum Ablassen von bissl Flüssigkeit durchgerungen. Also Entlüftungsschraube am Griff minimal gelockert und auf einmal ließen sich die Bremsklötze in ähnlicher Manier zurückdrücken, wie vorn. Schraube wieder zu und schon geht die Bremse wieder perfekt!! Also vielen Dank für eure Tips!

 

Was ich allerdings immer noch hab, ist das Problem, dass der Rahmen irgendwie knarrt wenn ich hinten die Bremse anzieh und am Rahmen ruckel. Irgendeine Idee, was das sein kann?

Beim ersten Versuch die Beläge auseinanderzudrücken (mit geschlossener Entlüftungsschraube) hat das -laut deiner Aussage- nicht funktioniert. Das heißt es war zu viel "Volumen" im Bremssystem, sodass die Ausgleichsmembran voll gefüllt war und ein Zurückdrücken der Kolben unmöglich machte. Die Frage ist jetzt woher kommt dieses plötzlich auftretende zusätzliche Volumen im System??? Eine überfüllte Bremse kann natürlich der Grund für ein derartiges Problem sein. Aber dann hätte das Problem doch -wie du es ebenfalls erkannt hast- von Anfang an auftreten müssen.

Hab schon fest herum gegoogled und nun entweder die Vermutung, dass die Bremse überfüllt ist, allerdings hätte sie das Problem dann ja von Anfang an haben müssen oder?

 

Jetzt blockiert deine Bremse unmittelbar nach einer harten Belastung/großen Erhitzung. Sollte/kann man zur Aufklärung des Phänomens nicht hier einen Zusammenhang erstellen? Ich stell mir halt die Frage was der Grund für die plötzliche (!) Volumenzunahme sein kann.

 

Im Fall eines von Anfang an überfüllten System stelle ich mir die Frage wie dieses immer schon vorhandene Zusatzvolumen plötzlich (!) wirksam werden kann, wenn es doch vorher 1000 km super funtioniert hat? Wie ist das technisch möglich?

 

Für mich ist das Problem durch Ablassen von Bremsflüssigkeit rein vom Verständnis her nicht gelöst...

 

Denkbar wäre natürlich, dass die Bremse bei Raumtemperatur fast überfüllt worden ist und jetzt bei der Sommerhitze durch Temperaturausdehnung der Flüssigkeit das Restvolumen der Ausgleichsmembran aufgebraucht wurde, was eine Rückstellung der Kolben verhindert.

Ja, technisch hab ich auch meine Zweifel gehabt. Ich kann es mir auch nur aufgrund der Sommerhitze erklären ... einen anderen Ansatz hab ich auch nicht.

 

In den anderen Threads die ich so im Internet gefunden hab, war es den Leuten technisch auch nicht erklärbar. Die Quintessenz war dann entweder, dass die Leute ein bisschen Flüssigkeit abgelassen haben und Ruhe hatten oder auf Avid gepfiffen haben und sich ne SLX oder XT Bremse geholt haben