insaneLX Geschrieben 12. Juli 2014 Teilen Geschrieben 12. Juli 2014 (bearbeitet) Hallo, ich melde mich mal aktiv in dem Forum,, da ich ein lustiges 3-Abende Projekt hatte das (aus meiner Sicht) mitteilungswürdig und auch fuer nicht-rahmenbauer spannend sein koennte. Die ganze Aktion war kurz vor Ostern. Ich hatte für mein Sohn ein gebrauchtes 20" Rad mit 3 Gang Nexus gekauft. Erstaunt habe ich festgestellt, dass es um 3kg schwerer ist als mein Rennrad, obwohl das eine Kindersitzhalterung drangeschraubt hat. 13kg für ein Kinderrad! Also habe ich am Donnerstag Nachmittag beschlossen, dass ich das Radl leichter mache - mit einem Kohlefaserrahmen. Da es am Sonntag morgens fertig sein musste, musste die Konstruktion nach der verfügbaren Bauzeit gewählt werden. Ich habe mich für eine Konstruktion entschieden, die nur ein Rahmenrohr zwischen Steurrohr und Sattelrohr hat und für einen einfachen Hinterbau, der durch 2 flächige Bauteile gelöst werden kann. Wie schon oefter habe ich einfach ein Foto aus dem Netz genommen und über ein Zeichenprogramm die Maße abgenommen Kaffee austrinken und in die Werkstatt. Als nächstes habe ich zwei Alurohre mit Trennwachs eingewachst (für Unter/Oberrohr, Sattelrohr, Steurrohr) und mit 3 Lagen 400g getränktem Kohle-Gewebe umwickelt, Danach habe ich es komprimiert um die Oberfläche glatter zu kriegen. Ab in den Ofen damit es schnell haertet. Aus Sperrholz wurden die Rohlinge für linken und rechten Hinterbau per Stichsäge ausgesägt und die Ausfallenden aus Alu dazu. Ausfallenden und Hinterbauteile wurden mit Kohle umwickelt, und komprimiert. Das war der Donnerstag Abend. Freitag Abend: Rahmenlehre einrichten (wie auf dem Bild zu sehen ist habe ich die große Tandem-Lehre verwendet), Rohre auswickeln, entformen. Rohre auf Gehrung schneiden und mit Epoxy-Kohle Gemisch kleben. Während das ganze härtet: Rad zerlegen, Zusammenbau vorbereiten. Danach war das Harz soweit fest, dass die finale Schicht - die Verbindung zwischen den Teilen gemacht werden konnte. Nochmal komprimieren und der Freitag Abend ist vorbeit. Samstag Abend: Auspacken, schleifen, schleifen, schleifen. Lackieren - ab in den Ofen. 3 Bier lang warten. Leider zu heiß - der Lack hatte Blasen gemacht - Es blieb dann keine Zeit zum Korrigieren des Lackes. Ein paar Stunden später war das Rad zusammengebaut - alles hat gepasst,bis auf den Verstellbereich der Kettenlaenge, der durch die Drehmomentstuetze der Nexus Nabe limitiert wurde wodurch ich die Kette nicht spannen konnte. Am naechsten Tag schaffte eine Feile Abhilfe. 9kg - noch immer viel, aber immerhin ist jetzt der Rahmen leichter als linker und rechter Kurbelarm. Vielleicht schaff ichs in den naechsten Monaten Gabel und Lenker auch noch zu tauschen. Ich hoffe jetzt mal, dass ich euch nicht gelangweilt habe. Bearbeitet 12. Juli 2014 von insaneLX Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
riffer Geschrieben 12. Juli 2014 Teilen Geschrieben 12. Juli 2014 War eh kurzweilig. Den Hinterbau hätte ich etwas zierlicher gemacht - allerdings nur theoretisch, handwerklich kann ich das nicht. Cool getuned!!! Viel Erfolg beim weiteren Erleichtern... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Duckshark Geschrieben 13. Juli 2014 Teilen Geschrieben 13. Juli 2014 Hey, coole Sache. Ich habe mich neulich noch mit einem Familienvater darüber unterhalten, dass die Kinderfahrräder alle sauschwer sind. Es ging um ein Rad wohl eine Nummer größer als dieses, das Problem ist aber das gleiche. Ich konnte ihm leider keine Tipps für was leichtes geben. Vielleichts solltest du eine Serienproduktion erwägen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
insaneLX Geschrieben 13. Juli 2014 Autor Teilen Geschrieben 13. Juli 2014 Der Hinterbau ist so wuchtig, weil ich mir die 4 Rahmenrohre sparen wollte. Die Konstruktion ging ausserdem mit einem flächigen Bauteil. Aber zugegeben, ein wenig kleiner wäre es schon gegangen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Duckshark Geschrieben 13. Juli 2014 Teilen Geschrieben 13. Juli 2014 Rein gewichtsmäßig werden wohl auch die Laufräder eine mittlere Katastrophe sein. Da würde es sich vermutlich auch richtig lohnen was dran zu tun - wird aber sicher schwierig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
riffer Geschrieben 13. Juli 2014 Teilen Geschrieben 13. Juli 2014 Frag den bike charly... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
yellow Geschrieben 13. Juli 2014 Teilen Geschrieben 13. Juli 2014 (bearbeitet) Fragerl: mit dem Trennwachs heißt das wohl, dass Du die Alurohre wieder rausziehst? Aber beim Sperrholz bleibt das Zeug drinnen? Wäre es vielleicht nicht leichter (?) wenn Du da beispielsweise komplett alles aus Styropor "vorklebst" und da dann die Matten/Fäden drüber? Also leichter durchzuführen und leichter per Gewicht sowieso? Was hast Du für einen "Ofen", dass da ein Rahmen reinpasst? Bearbeitet 13. Juli 2014 von yellow Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
insaneLX Geschrieben 13. Juli 2014 Autor Teilen Geschrieben 13. Juli 2014 Alurohre kommen raus. Wenn das zeug bei 80-100 grad haertet ist das alurohr etwas expandiert waeherend der haertung. Kuehlt es wieder ab, so schrumpft es und man kriegts raus. Holz blieb drinnen weil ich ehrlich gesagt keine Zeit hatte eine form zu bauen. Ausserdem waere bei der abmessung unter 0.3 mm wandstaerke ausreichend. Der hinterbau wuerde eindellen, wenn man drauf hustet. Das holz wirkt also wie der kern einer sandwichnauweise. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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