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Manitou Minute 2.0: SPV viel zu hart!


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Ich habe eine Minute 2.0 im MTB. Das SPV ist ja prinzipiell eine gute Idee, führt aber zu einer viel zu harten Dämpfung auf der Druckstufe, selbst bei weichster Einstellung. Stöße, die am Vorderrad schon fast die Trinkflasche aus dem Halter befördern (besser: "beförderten"), spüre ich am Hinterrad mit Fox Float RL kaum.

Manitou hat das anscheinend auch erkannt, die 2. Generation ("SPV Evolve") mit "besserem Ansprechen auf kleine Stöße" ist ja schon da.

 

Folgender Umbau brachte mir eine gewaltige Verbesserung:

Entfernt habe ich die drei Teile auf dem Bild. Das Ventil links beschränkt die Wirkung des blauen Einstellrades am rechten unteren Gabelholm auf die Zugstufe. Ohne Ventil verstellt man dann Zug- und Druckstufe gemeinsam. Das rechte Teil ist eines von drei Ventilfederplättchen der Zugstufendämpfung. Zwei statt drei machen die Zugstufe insgesamt weicher. Da man sie ja nicht mehr unabhängig verstellen kann, harmoniert sie so sehr gut mit SPV/Druckstufe.

 

Blaues Rad voll offen heißt:

Das Öl kann beim Federn beinahe ungehindert an Zugstufe und SPV vorbei. Die Gabel wird enorm sensibel, neigt aber zu Schwingungen.

 

Blaues Rad voll zu heißt:

Öl muss durch Zugstufenventil und SPV. Ansprechverhalten wie im Originalzustand, maximaler (wie durch SPV-Druck und -Volumen vorgegeben) Plattform-Effekt. Die Zugstufe ist etwas weicher als original. So geht auch brutaler Wiegetritt ohne Wippen, man wird aber wieder kräftig geschüttelt.

 

Dazwischen gibt es natürlich stufenlos alle Mischungen der beiden Extreme.

 

Gabel drei Viertel zu (dazu eine ziemlich harte SPV-Einstellung) und hinterer Dämpfer auf der Zugstufe vier Fünftel zu geben mir eine perfekte Abstimmung. Unebenheiten werden vorne und hinten praktisch identisch geschluckt. Tret-Wippen und Nachschwingen kommen so gut wie nicht vor.

 

Ich hab´ jetzt damit schon viele tausend Höhenmeter absolviert, bis jetzt sehe ich keine Schwachpunkte.

 

LG, Phil

minute teile.jpg

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  • 6 Monate später...

Ich hatte kürzlich ein SPV Evolve (die komplette Kolben-Stangen-Einheit) in der Hand.

 

Manitou hat in den weißen Ventil-Kolben ein Loch mit etwa 1,5 mm Durchmesser gebohrt, anstatt ihn komplett wegzulassen.

Die Grundidee, nämlich der Bypass zur überdämpften Druckstufe ist die selbe. Ein Unterschied entsteht nur dann, wenn das blaue Einstellrad weit geöffnet ist, es bleibt im Gegensatz zu meinem Umbau noch ein Rest von Plattform-Effekt erhalten. Diese Situation ist aber eher theoretisch, mit so geringer Dämpfung wird die Gabel wohl unfahrbar.

 

Dazu ist der Kolbenring des Dämpferkolbens jetzt nicht mehr aus Gummi, sondern aus Teflon, was das Losbrechmoment verringert. Möglicherweise gibt das auch eine geringe, gewünschte Undichtigkeit, was die Gesamtdämpfung reduzieren würde. Dafür spricht die Tatsache, dass die Zugstufe nach wie vor drei Federplättchen hat.

 

Wer also mit SPV 2004 unglücklich ist, könnte an Stelle einer Neuanschaffung auch den Umbau in Erwägung ziehen. HT-Trading verkauft die oben erwähnte SPV-Evolve-Einheit um einen guten Hunderter exclusive Einbau.

 

Einen direkten Vergleich zwischen Evolve und meiner Modifikation habe ich nicht anstellen können.

Meine Minute hat ihre Ruppigkeiten jedenfalls völlig abgelegt, spricht jetzt ähnlich gut an wie eine RS Psylo oder eine Z1, also Stahlfeder-Gabeln ohne Plattform-System.

 

Ein anderer BBer hat seine Minute mit Loch im Ventilkolben getunt, hat aber aufgrund der Witterung noch nicht ausführlich getestet.

 

LG, Phil

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...warum sollten da schwachpunkte sein, mit variationen der shim`s

oder aufmachen oder verengen von kanälen hat man schon immer

federelementen manieren beigebracht. manchmal sind dabei selbst

uhrmacherwerkzeuge zu groß und da habe ich folgende frage an dich:

diese feinen kleinen feilen und raspeln zur wurzelbehandlung werden

mit dentin ja locker fertig, könnte man damit auch metalle, (alu),

bearbeiten? ... :p

wurzelbehandlung.gif

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@ hubschraufer:

 

Prinzipiell ja.

 

Ich habe die Dinger schon öfters in atypischer Verwendung gehabt. Es sind konische Ahlen in recht erbärmlicher Stahl-Qualität. Dentin ist halt kein allzu wilder Gegner, dafür müssen sie flexibel sein. Wenn man arg gekrümmte Wurzeln aufbereitet, nimmt man auch gerne Instrumente aus Nickel-Titan-Legierungen her.

 

Alu, Messing, Zinn, o.ä. gehen, wenn es härter wird, bearbeitet man schnell einmal das Werkzeug mit dem Werkstück.

 

Welcher spezieller Einsatz schwebt Dir vor?

 

LG, Phil

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Ein anderer BBer hat seine Minute mit Loch im Ventilkolben getunt, hat aber aufgrund der Witterung noch nicht ausführlich getestet.

 

LG, Phil [/b]

 

Wegen der Witterung tststs , Grippe hab ich gehabt. :D

 

Dieses Wochenende hab ich es ausgetestet. Mein Umbau ( absolut von Phil inspiriert )

Eines der 2 goßen Shims ( 2 große ein kleineres ist vorhanden ) weggelassen und in den Ventil-Kolben ein 2mm Loch gebohrt.

 

Vorteile: die Zugstufendämpfung war meiner Meinung nach immer zu stark, bin immer voll offen gefahren. Nun fahre ich sie ca. 1/4 geschlossen, Gabel federt schneller aus ( was ich immer wollte ) und ich habe aber immer noch die Möglichkeit die Einstellung zu verändern.

 

Das starke Losbrechmoment des SPV hat sich angenehm verbessert. ( bin schon mit sehr niedrigen SPV Druck gefahren )

 

Einziger Nachteil, so stocksteif wie ursprünglich ist die Gabel im Wiegetritt nicht mehr, es ist aber durchaus ein SPV Effekt vorhanden.

Alles in allem behaubte ich eine starke Verbesserung.

Danke an Phil hier nochmals für die promte und ausführliche Unterstützung.

 

greetings Gernot

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Original geschrieben von Phil S.

Die Plattln sind die Shims?

 

LG, Phil

 

ja, sind eigentlich tellerfedern. übereinander gelegt zu einem federstoß

wirken sie ähnlich wie eine blattfeder. durch zu- und wegnehmen bzw

ändern der rate stellen sie mehr oder weniger widerstand dem ölfluss

aus dem drosselkanal entgegen.

die geringe undichtigkeit an der teflondichtung, so wie du sie beschreibst, stellt eigentlich den drosselspalt dar den man früher gern

in einfach gestrickten gabeln einkonstruiert hat.

 

die kleinen bohrer möchte ich fürs aufmachen von strömkanälen verwenden, konnte sie schon einmal richtig benennen da ich in der

uni-zahnklinik mitgelernt habe - aber vergessen :rolleyes:

shims.jpg

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Reamer, Feile, Hedstroem-Feile, von unten nach oben. Letztere ist ein Stoppelzieher mit Saegezahn-Schliff. Die Anderen sind (meist) Dreikant-Profile, mehr (Feile) oder weniger (Reamer) verdrillt. Die hier haben die Standard-Konizität von 2%. Es gibt sie mit Spitzen-Durchmessern von 6 bis 140 Hunderstel mm.

 

Wenn Du was zu Probieren haben willst, schick´ mir eine PM mit Adresse und gewünschten Maßen.

 

Jetzt könnts alle den Mund wieder aufmachen, ich bin immer ganz lieb zu meinen Patienten!

 

LG, Phil

kanalinstrumente.jpg

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