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Alpe-Adria Radweg mit Verlängerung


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Servus,

vom 01.05.-05.05. bin ich den Alpe-Adria Radweg von Villach bis Aquileia und weiter bis Istrien geradelt. Hier ein Bericht.

Am 01. hat mich meine Frau mim Auto nach Salzburg gebracht, dann gings mit der ÖBB weiter bis Villach. Leider war Regenwetter und so hab ich mir noch im Bahnhof die wasserdichten (fast) Sachen angezogen und bin erst am Drauufer entlang aus Villach hinaus geradelt. Danach über den Gailtalradweg hinauf nach Arnoldstein und zur Grenze, an der der Alpa-Adria beginnt.

 

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Das Radl ist, wie man sieht, ein langsam zum Tourenrad mutierendes E-MTB, Trek Powerfly+9.

 

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Die erste Etappe führt mich von Villach bis Carnia, Länge 95km, Höhenmeter weiss ich nicht, hab ich nicht mitgeloggt. Von Villach in ca. 500müM bis Camporosso steigt´s bis auf 800müM um danach bis Carnia auf wieder 500müM hinunter zu führen.

 

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Die ganze Strecke über regnete es und es war saukalt (2°), die Schneefallgrenze lag bei ca. 1200m.

 

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Kurz hinter Camporosso ist die höchste Stelle (830müM) und der Radlerzähler erreicht.

 

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Der Radweg führt an dem Fluss Fella über eine ehemalige Bahnstrecke und ist größtenteils bestens ausgebaut und auch mit jedem anderen Radl leicht zu befahren, fahrtechnisch gibts auch keine Probleme.

Einzig einige Tunnel sind noch nicht fertig ausgebaut und müssen umfahren werden, es ist aber alles gut ausgeschildert. Auf der Strasse war wenig bis kein Verkehr, das lag aber eher am Sonn- und Feiertag vermute ich.

 

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Es gibt direkt an der Strecke zwei Einkehrmöglichkeiten, beides ehemalige Bahnhöfe. Der Erste war wegen Krankheit geschlossen und der Zweite war das Start-und Zielgelände des vom örtlichen Wanderverein an diesem Tag abgehaltenen Familien-Rad- und Wandertag,:f: und ich hatte mich schon so auf einen Cappu oder Espresso gefreut.:mad:

Also weiter im Regen, es waren dann noch 40km bis zum Ziel.

Vorbei an Wasserfällen, über alte Stahlbrücken und durch einige Bahntunnel hatte ich kurz nach 16h mein Ziel, das Hotel Ristorante Carnia 7km vor Venzone erreicht. Einchecken und Radl in einer abgesperrten Garage abgestellt, rauf aufs Zimmer, Duschen, dann feststellen, dass die Reißverschlüsse der Packtasche und meine Schuhe trotz Überschuhen dem Regen nicht standgehalten haben schei......alles nass.

 

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Nach einem hervorragenden Abendessen und einer ruhigen Nacht gings am folgenden Tag weiter über den Zusammenfluss von Fella und Tagliamento weiter bis nach Aquileia, Strecke 120km, HM 500müM bis 50müM.

 

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Durch die Tagliamento-Auen wurde ich sicherheitshalber von der italienischen Luftwaffe begleitet:D

 

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Der starke Nordföhn blies die Regenwolken auseinander und schob mich gut an, den Motor hab ich fast nicht gebraucht.

 

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Der Rio Gelato, jetzt weiss ich auch, warum der so heisst, die türkise Farbe ist unbeschreiblich und kommt auf dem Foto leider nicht so gut raus.

 

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In Felletano gibts Jerusalem im Modell auf einer Fläche von ca. 3000m

 

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Konzentration erforderte dann die Durchfahrt durch Udine, da gibts keine Hinweisschilder (oder ich hab sie übersehen) und ich bin eine Stunde in der Innenstadt rumgeirrt bis mir zwei freundliche Polizisten wieder auf den rechten Weg halfen.;)

 

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Die nächsten knapp 30km führen flach durch die Ebene über Feldwege und Nebenstrassen nach Palmanova.

 

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Palmanova war eine Festungsstadt, deren Befestigungsmauer noch fast vollständig erhalten ist.

 

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Der Stadtplatz hat einen Durchmesser von ca. 200m, riesig.

 

Weiter über Cervignano del Friuli zum heutigen Etappenziel Aquileia.

 

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Längste Etappe der Reise und mir tut der Hintern weh:zwinker:.

 

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Erste Hilfe gegen den Schmerz:)

 

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Durch Monfalcone an Duino vorbei, wo Rainer Maria Rilke einen Teil seiner Duineser Elegien zu Papier brachte, gehts am nächsten Tag weiter nach Triest und Slowenien.

 

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Die Strada Costiera bietet wunderbare Ausblicke aber auch viel Verkehr.

 

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Schloss Miramare

 

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Die Durchfahrt durch Triest fängt toll an und ist bis zum Hafen und Canale Grande auch gut zu fahren, danach wirds schlimm und gefährlich, keine Radwege und sehr viel Verkehr. Ich empfehle dringend, die Fährverbindung vom Hafen Triest nach Muggia zu nehmen. Kostet pro Person € 4,70, das Radl € 1,30.

Die Fähre legt alle Stunde ab ausser zwischen 12h und 14h (ratet mal, woher ich das weiss:eek:).

 

In Muggia beginnt die Parenzana, eine zum Radl- und Wanderweg ausgebaute ehemalige Bahnstrecke, die von Triest nach Porec führt. Ab hier brauche ich keine Karten oder Navi mehr, die Strecke bin ich schon ein paar Mal gefahren, sie gefällt mir immer wieder. Das heutige Etappenziel Portoroz war nicht mehr weit und das war auch gut so, denn ich bemerkte schon den ganzen Tag, dass meine versenkbare Sattelstütze langsam den Geist aufgibt.

 

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Das Tal von Sared zwischen Izola und Portoroz.

Der slowenische Teil der Parenzana ist bestens ausgebaut und geteert, auch mit normalen Radl leicht zu fahren. Die beiden Tunnel sind ausgeleuchtet. In Koper kann es starken Verkehr geben, vor allem zur Hauptreisezeit, weil der Radweg unter anderem die Autobahnausfahrt nach Istrien kreuzt und später parallel zur Küstenstrasse nach Izola führt.

 

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Ausblick von der Pensionsterasse über die Bucht von Piran.

 

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Endlich vernüftiges Essen:D

 

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Die Bucht von Piran/Portoroz von der anderen Seite am nächsten Tag.

Die Suche nach einem Radlladen war Dank der Pensionswirtin erfolgreich und so konnte ich die Fahrt mit eine festen Sattelstütze fortsetzen. (Der Radlladen ist am Ortseingang von Piran, gegenüber des Busparkplatzes).

 

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Die Salzfelder von Portoroz

Nach dem slowenisch-kroatischen Grenzübergang Dragonja ist´s vorbei mit dem Teer und auf teils grobem Schotter geht´s die Berge hinauf, zwischen Valica und dem Hotel Restaurant Casa La Parenzana muss auf die Strasse ausgewichen werden, da die Bahnstrecke dort nicht ausgebaut ist. Vorsicht auch in den Tunnel, diese sind nicht ausgeleuchtet, ich hatte eine Stirnlampe dabei. Für diesen Teil der Strecke ist ein Mountainbike sehr zu empfehlen.

 

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Im Frühjahr ist noch alles schön grün und es duftet nach allem Möglichen.

Die heutige Etappe endete schon nach 43km in Groznjan:du:.

 

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Unten das Mirna-Tal mit Motovun im Hintergrund auf dem Hügel.

 

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Jadranska Mora (Adria auf Kroatisch:)) und Novigrad

 

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Abends, wenn die Tagestouristen weg sind...

 

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Am Morgen waren die nächtlichen Gewitter durchgezogen und es ging weiter auf der Parenzana über Motovun

 

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zu meinem Etappenziel, wo mich meine Frau mit dem Finisherbier erwartete, die zwischenzeitlich mit dem Auto nachgekommen war, um mit mir dann noch zwei Wochen Urlaub in Istrien zu verbringen.

Letzte Etappe 89km, 4,5 Stunden.

 

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Fazit:

Traum fast erfüllt.

Die Anreise sollte bis Arnoldstein führen, den Drau- und Gailtalradweg spare ich mir.

Das Valle Canale muss ich nochmal bei schönem Wetter geniessen.

Ausrüstung fast perfekt, andere Schuhe und wasserfeste Handschuhe hab ich schon.

Die Strecke zwischen Grado und Piran wird das nächste Mal mit dem Schiff zurückgelegt.

 

Bei Fragen, fragen.

 

Gruß aus Tirol

Uwe

 

Ich bin mit der Forensoftware noch nicht vertraut, enschuldigt bitte die Darstellung der Bilder

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Servus,

Ja gern. Gebucht hab ich alles über booking.com. Vorgaben meinerseits waren: Gute Erreichbarkeit, nicht zu weit vom Radweg weg, Zimmer mit Dusche/Bad, Kosten für Übernachtung mit Frühstück bis max. € 50.-. Ausgewählt nach Etappenlänge (100km+-), das Hotel Carnia steht auch im Bikeline-Buch Alpe-Adria Radweg.

Hotel Carnia:

Empfehlenswert ist, nach dem Ende des ausgebauten Radwegs in Resiutta auf der Strasse Richtung Venzone ca. 7km bis zum Hotel zu fahren, das Hotel liegt unübersehbar linkerhand. Sehr schöne, saubere Zimmer, abgesperrte Garage für Radl und Mopeds (waren eh viele da). Das Restaurant bietet hervorragende gehobene italienische Küche (kein Pasta/Pizza Restaurant), sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet. Kosten €48 ÜF + Abendessen.

Pension Alla Basilica in Aquileia:

Der Radweg führt links der Strasse nach Aquileia, nach einem verfallenden Industriegebäude rechts auf den Touristenparkplatz, linkerhand ist das Gebäude dann nicht zu übersehen. Die Wirtsleute sind ab ca. 17h anwesend.

einfache, saubere Zimmer, sehr gute Pizza ab € 6, einfaches italienisches Frühstück. Kosten € 40ÜF

Hotel Maestral Residence in Portoroz:

Nach dem Tunnel Sared der Parenzana kommt man in Portoroz raus. Rechts halten Richtung Piran, dann rechts hinauf die Belokrista Cesta, ca. 1,5km bis zum Hotel, Hausnummer 3. Achtung bis 15% Steigung!

Einfache, saubere aber kleine Zimmer, haben aber auch größere Appartements, gute slowenisch/kroatische Küche, auch Fisch. Kleines Frühstücksbuffet. Kosten € 40ÜF, üppiges Abendessen € 20.

Ich hatte den Eindruck, dass die Preise allgemein höher sind als in Italien oder dann in Kroatien (Espresso €2, Cappu € 3,50, Bier 3,50)

Falls es die Etappenlänge erlaubt, weiterfahren ca. 20km bis zum Hotel La Casa Parenzana, sehr schöne Zimmer, sehr gute Küche.

Appartement Villa San Vito in Groznjan:

Vor dem Tunnel Groznjan nach Groznjan rein, direkt gegenüber des Kircheneingangs. Appartement, d.h. für Verpflegung ist selbst zu sorgen.

Links ums Eck hats ein kleines Gschäftl mit allerdings überschaubarem Angebot. In Groznjan gibts einige Restaurant und Pizzerien mittlerer Qualität aber dem Tourismus angepassten Preisen:zwinker:.

Trotzdem empfehlenswert, sauberes, geräumiges Appartement, sensationelle Ausblicke von der Stadtmauer ins Mirnatal/Motovun und Richtung Meer/Novigrad. Kosten € 45Ü

 

Falls es die Etappenlänge erlaubt, weiterfahren auf der Parenzana bis Livade (ca.20km bergab bis eben) und dann wieder rauf nach Motovun (Achtung 250HM), dort im Hotel Kastel übernachten. Kosten € 65ÜF.

Von Motovun bis Vizinada sinds dann nochmal 20km leicht bergauf, ich beende die Parenzana in Vizinada und fahre von dort weiter bis kurz vor Pula auf der Strasse.

Ich habe die Parenzana nur das erste Mal bis Porec gefahren, der Teil von Vizinada bis Porec gefiel mir nicht besonders und ist auch schlecht bis gar nicht ausgebaut und beschildert und auch nur für MTB befahrbar, daher kann ich keine weiteren Empfehlungen fürs Übernachten geben.

 

Falls es noch interessiert:

Karten und Bücher:

Die Parenzana von Janko Ferk und Sandra Agnoli, styria regional

bikeline Radtourenbuch Alpe-Adria Radweg, Verlag Esterbauer

bikeline Radtourenbuch Parenzana, Verlag Esterbauer

Italienkarte Nummer 5 Friaul-Julisch Venetien, Kümmerly+Frey

Smartphone Navi: Bikecomputer Pro, Navigator, OSM Maps

 

Gruß

Uwe

Bearbeitet von uwekab
Ergänzung, Rechtschreibung
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