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Ultegra R8020


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Servus Freunde,

 

nach über 10 000 km denke ich, sollte ich einmal meine Bremsen servicieren. Das möchte ich selbst machen und bitte um eure Ratschläge. Ich möchte sowohl Bremsbeläge wechsel als auch die Bremsen entlüften. Meinem Empfinden nach beides überfällig. Welches Material (außer einem Entlüftungskit und Bremsbelägen) brauche ich bzw. was könnt ihr mir empfehlen? Benötige ich spezielles Werkzeug, dass sich in einer 0815 Garage nicht unbedingt finden lässt?

 

Danke und lg

 

jagco

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Brauchbaren Montageständer, das Entlüftungskit mit dem Trichter und die gelben Bleed-Blocks, 250ml Bremsflüssigkeit (Minearlöl, am besten Shimano Original).

Das funktioniert soweit alles gut. Aus der Erfahrung: ein paar saubere Putzfetzn, eine rolle Werkstattpapier oder Küchenrolle und eine Dose Bremsenreiniger.

 

Ich hab beim Entlüften nach Anweisung, also "von unten nach oben" wo mit der Spritze vom Bremssattel aus nach oben gedrückt wird, ganz gute Erfahrungen gemacht, allerdings muss man halt wirklich aufpassen, dass man keine Luftblasen ins System kriegt.

 

Man kann auch andersherum, von oben, entlüften. Manche sagen, dass das besser funktioniert. Ich weiß es nicht. Da gibts dutzendweise Tutorials auf Youtube; das kann man, glaub ich, machen, wie man will.

 

Ansonsten sind Shimano Bremsen ganz unkompliziert zum Entlüften.

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  • 4 Wochen später...

Spät aber doch: unlängst ist das Material eingetroffen und ich habe mich sodann an die Wartung gemacht. Danke!

 

Dabei habe ich von unten nach oben solange Öl durchgepumpt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Allerdings hat sich der bremshebel komplett durchziehen lassen...bleeding block war natürlich drinnen. Nach einigem tüfteln und Winkel ändern war dann ordentlich Druck am hebel und ich habe das Rad wieder zusammengebaut.

 

Heute bei meiner test Runde wollte ich die Bremsbeläge einbremsen... Der Bremsweg war zunächst in Ordnung, dnr Druckpunkt und bremshebelweg habe ich gemäß shimano Anleitung eingestellt. Natürlich quitschte das Ding wie sau, wenn ich voll zugepackt habe. Das Bremsverhalten war aber sehr schwammig und nach einigen Metern war praktisch kein Druck mehr da... Totalausfall!

 

 

Habe dann mit der Pumpe die Luft ausgesagt und das neue Öl vom behälter aus zurinnen lassen, bis keine blasen mehr da waren.

 

Zu einer Probe kam es noch nicht, testweise drehen und bremsen funktionierte bisher brauchbar, allerdings auch mit recht langem Bremsweg, der hebel lässt sich aber nicht bis zum Anschlag durchziehen.

 

Wie kann die Luft ins System gekommen sein? Wie kann ich die bremse schärfer, also mit kürzerem Bremsweg und früherem Druckpunkt, einstellen?

 

Danke vorab für eure Hilfe!

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Wie kann ich die bremse schärfer, also mit kürzerem Bremsweg und früherem Druckpunkt, einstellen?

 

Auch wenns blöd klingt, aber die Antwort ist: Richtig und vor allem srogfältig entlüften.

 

Habe dann mit der Pumpe die Luft ausgesagt und das neue Öl vom behälter aus zurinnen lassen, bis keine blasen mehr da waren.

 

Was für eine Pumpe und wieso lässt du das Öl beim Ausgleichsbehälter einfach rausrinnen, oder habe ich was falsch verstanden? Nimm ein passendes Entlüftungskit, dieses besteht für die Ultegra aus einer Spritze (inkl. Schläuchen) und einem Aufsatztricher für den Ausgleichsbehälter und das Adapterstück für den Ausgleichsbehälter.

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Pumpe ist der falsche Begriff, verwende natürlich das enutlüftungskit mit Spritze und Schlauch sowie "Trichter".

 

Den behälter habe ich angefüllt und mit der Spritze von unten angezogen, bis keine Luft mehr angezogen wurde, dabei habe ich natürlich Öl in den behälter nachgefüllt, um keine Luft anzusaugen.

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Heute war, nachdem keine Luft mehr angezogen wurde, der Druck(Punkt) beim zupacken, solange der bleeding Block drinnen war, sehr gut.

 

Mit eingesetzten laufrädern wars bescheiden, Bremsweg recht lang für meinen Begriff aber nicht voll durchziehbar.

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Ok verstehe, also bei mir gings immer gut, indem ich zuerst die Flüssigkeit mehrmals hin und her gepumpt habe (sehr langsam mit sehr wenig Kraft). Der letzte Schritt bei diesem Vorgang war aber nicht vom Behälter nach unten saugen, sondern mit der Spritze von unten nach oben pumpen. Dann den Nippel am Bremssattel schließen, den gefüllten Trichter aber noch oben lassen. Nun mehrmals den Hebel drücken und dabei auch mal in eine andere Position drehen. Wenn das immer nch nicht gereicht hat, gibt es noch folgenden Schritt: Immer noch den halb gefüllten Trichter aufgesteckt lassen, Hebel drücken bis der Druck komplett aufgebaut ist und gedrückt halten. Dann kurz den Nippel am Bremsattel (im idealfall mit aufgestecktem schlauch und Beutel) öffenen und sofort wieder schließen (ähnlich wie beim Auto) Diesen Schritt dann mehrmals wiederholen und auch hier den Bremshebel mal in eine andere Position drehen.
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Mir kommt gerade folgende Idee/gedanke:

 

Ich habe während des entlüftungsvorgangs das distanzstück drinnen gelassen, dadurch müssen die kolben ja nicht ausfahren und ich erspare mit Bremsweg bzw. Flüssigkeit. Muss ich das Distanzstück raus, neue Beläge rein, diese zusammendrücken und dann das system vollfüllen? Der Bremsweg im Vergleich von mit distanzstück und mit eingesetzten Belägen und Scheibe ergäbe sich aus der zusätzlich erforderlichen Menge durch das ausfahren der kolben... Oder?

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Mir kommt gerade folgende Idee/gedanke:

 

Ich habe während des entlüftungsvorgangs das distanzstück drinnen gelassen, dadurch müssen die kolben ja nicht ausfahren und ich erspare mit Bremsweg bzw. Flüssigkeit. Muss ich das Distanzstück raus, neue Beläge rein, diese zusammendrücken und dann das system vollfüllen? Der Bremsweg im Vergleich von mit distanzstück und mit eingesetzten Belägen und Scheibe ergäbe sich aus der zusätzlich erforderlichen Menge durch das ausfahren der kolben... Oder?

 

Nein, dann überfüllst du möglicherweise das system. Erklärung fürs entlüften siehe im Post oben.

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Wo hast du diese Anleitung her? Selbst mit den Physikkenntnissen der Unterstufe ist einem doch klar das Luft aufsteigt. Somit ist der erste Schritt das Mineralöl mittels Spritze vom Bremssattel in den Trichter zu drücken. Nippel schliessen und Spritze abziehen. Danach beginnt der akrobatische Teil, die letzten Luftblasen die sich in der Nähe des Ausgleichbehälter im Bremshebel versteckt halten bekommst du nur durch pumpen und gleichzeitigem schwenken des Lenkers in alle Richtung raus. Das dauert sicher 10min und ist mühsam aber so bekommst du einen brachialen Druckpunkt hin. Als letzten Schritt den Trichter schliessen und abschrauben.
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Ich habe ja auch zuerst von unten nach oben gedrückt, bis keine Bläschen mehr aufstiegen, habe dann den Winkel geändert indem ich mein Rad "aufgebockt" habe (Details erspare ich euch). Der Druck war dann da und auch nach dem zusammensetzen war alles soweit ok. Bei der Testfahrt dann zunächst schwammiges bremsen, dann Ausfall der bremse.

 

Danach nochmal Öl von unten nachgedrückt, keine Bläschen ersichtlich... Dann versucht, Luft abzuziehen, weil kein widerstand am Bremshebel vernehmbar war und plötzlich war Luft im Schlauch. Der behälter war aber stets gefüllt. Also Luft wurde keine angesaugt, sie muss im System drin gewesen sein, was mir nicht einleuchtet.

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Nur Aufbocken reicht für einen guten Druckpunkt sicher nicht aus. Um die letzten Luftblasen aus dem Bremshebel zu bekommen musst du den Lenker am Montageständer abwechselnd nach oben und unten drücken. Weiters solltest du nach dem abziehen der Spritze den Nippel nicht nochmal öffnen, dort ist eine grosse Fehlerquelle. Entweder es funktioniert mit dem 1. mal von unten nach oben drücken oder nicht, mit mehrmals öffnen und nachdrücken bzw -ziehen wirds nur schlimmer.

 

Ich hab letztens beide Bremsen eines Rennrades mit der einfachen Methode, ohne Belagausbau, komplett befüllt. Der Typ in dem Video verkompliziert mMn zu sehr.

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Sättel und hebel möchten auch entlüftet werden, wenn du hier die richtige abfolge, wie oben beschrieben auch durch mehrmaliges drehen der bremshebel einhältst (beim mtb tut man sich damit natürlich a bisl leichter), dann bleibt kein liftblaserl mehr im System.

Bei deinem versuch, das öl aus dem behälter richtung sattel zu saugen hast höchstwahrscheinlich wieder luft mit angesaugt. 100% (luft) dicht sitzt der behälter ja nicht auf

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  • 1 Monat später...

Hallo Freunde, wie schon vermutet dürfte das Problem daran gelegen haben, dass die hebel nicht ausreichend gedreht wurden (Gestaltet sich bei Cockpit Einheiten ja ziemlich mühsam). Druck ist jedenfalls genug drauf.

 

Allerdings befürchte ich, die Beläge glasig gefahren zu haben bzw. Mit Öl beschädigt.

 

Hier Fotos, die dreckigen Beläge sind hinten, da ist bremsleistung da, vorne die goldenen Beläge sind eher mangelhaft... Was sagt ihr dazu? IMG_20200704_104453.jpgIMG_20200704_104428.jpgIMG_20200704_104504.jpg

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da das entlüften eigentlich der beginn des übels war und ich nach langem hin und her das system endlich dicht bekommen habe, möchte ich eigentlich nicht wieder damit beginnen. zumal ja der druckpunkt da ist und das gefühl an und für sich recht gut.

 

v. a. die vordere bremse quitscht aber schon bei geringstem anbremsen...was würde ein erneutes entlüften bringen?

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v. a. die vordere bremse quitscht aber schon bei geringstem anbremsen

 

Das klingt dann stark nach öligen/schmutzigen Belägen. Wenn der Bremssattel dicht ist, sollte das Problem mit neuen Belägen gelöst sein. Falls du keine neuen Beläge hast, kannst du auch mal versuchen, dass du die alten Beläge "sauber bremst", also auf einer längeren Abfahrt mehrmals intensiv bremsen, vor allem auch mal bisschen schleifen lassen. So mach ich das öfter bei meinem Stadtradl im Winter wenn die Beläge nach einer Fahrt im Nassen mit salzigem Straßendreck kontaminiert sind.

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Ich habe nun die glatten Beläge hinten verbaut und die schmutzigen vorne:

 

Vorne ist nach wie vor bei anziehen des hebels Druck drauf, aber die Beläge greifen nicht. hinten verhält es sich wie davor vorne, also quietschen, aber Bremsleistung ist da...

 

Irgendwas dürfte vorne also vorne nicht hinhauen, weil die Leitung doch ein Problem hat? Die goldenen Beläge werde ich mal anschleifen

 

 

 

 

L

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da das entlüften eigentlich der beginn des übels war und ich nach langem hin und her das system endlich dicht bekommen habe, möchte ich eigentlich nicht wieder damit beginnen. zumal ja der druckpunkt da ist und das gefühl an und für sich recht gut.

 

v. a. die vordere bremse quitscht aber schon bei geringstem anbremsen...was würde ein erneutes entlüften bringen?

 

Been there, done that.

Hatte auch Probleme damit den richtigen Druckpunkt zu finden. Als das endlich geklappt hat, waren meine Beläge verunreinigt -> Bremswirkung gleich Null und furchtbares Quietschen. Leicht frustrierend das ganze.

 

Beläge sahen dann genauso aus wie deine am Bild. Was bei mir geholfen hat:

 

1. Bremssattel, Kolben, Scheiben penibelst reinigen - auch Kettenstreben nicht vergessen, sonst spritzt man sich das Mineralöl bei der nächsten Regenfahrt erst recht wieder auf die Beläge (Been there, done that). Zum Reinigen entweder Bremsreiniger oder Alkohol zB reines Isopropanol verwenden (gibts für kleines Geld in der Apotheke).

2. Bremsbeläge mit Bremsreiniger/Isopropanol reinigen

3. Anschließend mit feinem Schleifpapier abschleifen (Körnung > 200)

4. Beläge nochmal reinigen

5. Beläge wieder einbauen

 

Dabei die ganze Zeit darauf achten, dass nicht irrtümlich wieder Öl an Scheibe und Beläge kommt.

Bearbeitet von Claire_Anlage
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Nachdem ich anfangs die Scheibe (nur die Scheibe) mit Reinigungsmittel gesäubert hatte, und das quietschen damit beseitigen konnte, dieses aber wiederkehrte, vermute ich, damit die Beläge beschädigt zu haben. Ich habe das System dann mit Bremsenreiniger gesäubert und werde nun versuchen, die Beläge mit Schleifpapier zu „erneuern“.

 

ich werde Meldung erstatten bzgl. Erfolg oder Misserfolg.

 

ist ein Problem der Scheibe selbst auszuschließen?

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Die Scheibe läuft nicht ganz rund, ich habe den bremssattel aber auch mit den neuen, dicken Belägen so justieren können, dass sie nicht schleift.

 

Da beim bremsen ja nicht der ganze Belag von Anfang greift, könnte das mit ein Grund sein für das Bremsverhalten... Allerdings war das bis zum ersten Belag und ölwechsel kein Problem

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