Zum Inhalt springen

Setup für 3 Peaks 2020


Golo
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Hat lange Zeit nicht danach ausgesehen, aber es besteht nun doch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass man Ende Juli nach Nizza fahren kann.

 

Daher lohnt sich wieder einmal das Thema Material-Optimierung aufzukochen. Möglicherweise würde ich dem bald 14 Jahre alten Van Nicholas das neu erstandene Rose (vor allem aus Gewichtsgründen vorziehen), aber diesbezüglich ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Jetzt geht es primär einmal um die Frage : Bikepacking-Ausrüstung oder konventionell mit Packtaschen.

 

Zwei Tagestouren, basierend auf der Kombination Auto bis Bruck an der Mur und dann mit der Sparschiene nach Villach, sollen diesbezüglich Erkenntnisse bringen.

 

Das Rad wurde wie folgt bepackt :

 

1) Schmale Ortlieb Handlebar-Pack (drinnen war nur der Schlafsack, mit weiteren Utensilien wäre es für den Rennlenker zu breit geworden), darauf geschnallt das Accessory-Pack (Stirnleuchte und alle Utensilien zur Körperpflege von Sonnencreme bis Zahnbürste).

 

2) Unterrohrtasche von Podsacs (Werkzeug,m Schläuche, Warnweste und noch ein paar Kleinteile, achtend darauf, dass sie ja nicht seitlich ausgebeult wird), anfangs hinten am Sitzrohr befestigt

 

3) kleine Cockpit-Tasche auch von Podsacs, drinnen Powerbank, Riegeln und die Kabeln

 

4) großes Seatpack von Ortlieb, drinnen Biwaksack, Leichtluftmatratze und div. Gewand. Oben an den Gummiriemen Plastik-Schlapfen.

 

Fotos dazu kommen vom Handy.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nun gut, Start in Villach, Straßen noch leicht feucht, rauf zum Faakersee. Gleich bei der ersten Steigung fällt schon einmal auf, dass im Wiegetritt die kleine Lenkertasche (so sie sich auch nur einen mm nach rechts oder links bewegt) stört. Bei der größerem Rahmentasche streife ich beim normalen Pedalieren ganz leicht an. Irgendwo südlich der Drau muss dann die Arschrakete nachgepackt werden, da sie hinten wie eine Bratwurst runterhängt (am montierten Rad gar nicht so einfach...). In der Oberlenkerposition stören weiters die riesigen Klettverschlüsse, welche den Platz am Lenker ziemlich einschränken. Für 3 Peaks käme dann noch das Navi samt Halterung links vom Vorbau dazu, da fehlt mir noch der Plan, wie das unterzubringen ist. Ansonsten vom Fahrverhalten weitgehend ok - bis auf den Umstand, dass man einen Nurjejew-artigen Ballettschritt vollziehen muss um überhaupt über die große Ortlieb (die bei weitem nicht vollbepackt ist) aufsteigen zu können.

 

Supermarkteinkauf in Griffen (Semmel, Fertigsalat, Getränkt und Kaffeedose) ist kaum bis zur nächsten Bank zu transportieren - ok, dass kann durch einen mitgeführten Mini-Rucksack gelöst werden. Langsam wird es wärmer, ich ziehe die Knielinge aus und siehe da - das leichte Streifen der Rahmentasche für ganz langsam, aber sicher zu einer Hautreizung. Da kann sie nicht bleiben, also nach vorne damit. Eine ziemliche Fummelei, deren Klettverschluß unter die schon befestigte Oberrohrtasche durchzuziehen, aber so geht es besser. Nächstes Problemchen : die vordere Trinkflasche ist nur mehr sehr schwer erreichbar, also Trinkflaschen (in einer transportiere ich immer das Pulver) getauscht. Eine lästige Umgewöhnung beim Trinken, aber damit kann ich leben. Nach 250 km mit 2000 Hm bin ich wieder in Bruck beim Auto (im Hinblick auf den Wetterbericht habe ich die Nacht im Auto einer outdoor-Übernachtung vorgezogen).

 

Gut geschlafen geht es am nächsten Morgen zuerst einmal ans Einpacken. Ziemlich fummelig den wieder verpackten Schlafsack in den (wegen der vielen Verschlüsse am Rad verbliebenen) Handlebar-Pack zu stopfen, weil der Unterlenker im Weg ist, gelingt dann aber doch. Arschrakete wurde abgenommen, einfach weil sie nicht am Rad viel besser zu befüllen ist, entsprechend fummelig ist die Montage des bepackten Dings. Nach gefühlten 30 Minuten Stopfen, Kletten und Schnallen gehts dann endlich Richtung Hochschwab, Seebergsattel, Lahnsattel und durch das Mürztal zurück, etwas über 150 km mit knapp 1300 HM.

 

Fazit : ich neige eher zur Packtaschen-Lösung (wie im Vorjahr und über Jahrzehnte geprobt). Die Ortlieb-Lenkertasche ist zwar schwer, aber sehr geräumig und wichtig : die dünnen Seile brauchen am Lenker kaum Platz. Hinten ist der Tubus Fly (auch der Airy) problemlos zu befestigen, weil Schraubgewinde am Rahmen. Die Gravel-Pack Taschen wiegen zwar 1160 g, sind aber viel besser zu handeln als das jetzt erprobte Setup. Werkzeugtasche kann auch an der gewohnten Position am Sattel verbleiben. Eine Chance bekommen noch die Gabeltaschen von planetx samt wasserdichten Packsäcken, da könnte Schlaf- und Biwaksack sowie die Luftmatratze befördert werden sowie die soeben erstandene kleine Lenkertasche von Apidura, die natürlich viel leichter wäre als die Ortlieb samt Halterung und noch erträglich dicke Klettverschlüsse hat - vielleicht komme ich mit deren Volumen aus.

 

Noch ist ja Zeit für weiteres Testen...

Bearbeitet von Golo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Schickes neues Rad :)

Interessant wie du damit zurechtkommst, ich habe teilweise ähnliche Erfahrungen. Jedoch anders gewichtet.

 

Zum Lebensmitteltransport hab ich auf so Reisen immer eine klassische Musette mit. Man kriegt viel rein und wenn man sie nicht braucht nimmt sie keinen Platz weg. Und man kann doch halbwegs vernünftig ein paar Sachen transportieren.

An der Rahmentasche streife ich auch mit den Oberschenkeln. Am Anfang stört es mich immer, dann fällt es irgendwann nicht auf. Eine leichte Reizung hatte ich auch letztes Jahr, aber nichts wirklcih störendes....

 

Ich bin letztes Jahr von den Gravelpacks (ich hätte sie am Lowrider vorne) wieder abgekommen, da sie mir zuviel Platz hatten. Das hatte mich nur verleitet noch mehr mitzunehmen. So war der Druck zur Equipmentoptimierung größer :)

 

Ich warte noch etwas mit den Vorbereitung. Die Route ist so grob festgelegt (Feintuning muss noch) und die Ausrüstung wird relativ gleich bleiben. Mir ist es wichtiger mal wieder ordentlich in Form zu kommen. Letztes WE hab ich mich durch einen 300er gequält und sonst bis auf 2 200er noch keine Langstrecke heuer. Das war letztes Jahr mit dem Brevetzwang für die PBP Quali besser :).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Ist von einer Fa. FARR - wird offenbar von einer australischen Fa. vertrieben (die aber zumindest dzt. nicht nach Ö. liefert) und hab es in CZ bestellt (sauteuer und 155 g leicht). Erwünschter und eingetroffener Vorteil : eine weitere (enge!) Griffposition (nur auf guter, gerader Straße), ersetzt natürlich nicht irgendwelche viel schwerere und breitere Aufleger-Konstruktionen. Wie auf den Fotos zu sehen, habe ich den Tacho jetzt ganz vorne und den Lichtschalter/Akku-Stecker) im Dreieck am Lenker. Der Lenker rechts und links vom Aufsatz ist jetzt frei und damit die Oberlenkerposition uneingeschränkt nutzbar. Letztes noch zu lösenden Problem : die Befestigung der Lenkertasche (die Apidura hängt zwar an den Klettbefestigungen nach unten, hat aber den Job getan und blieb auch wasserdicht. Vom Volumen her halt ziemlich klein, dafür leicht und die Klettverschlüsse brauchen nicht viel Platz) und vor allem die Befestigung des Garmin (der Platz am Vorbau ist durch das Handy besetzt). für die zu erwartenden Nachfahrten bzw. als Backup werde ich das Etrex wieder mitnehmen - wobei noch unklar ist, wo und wie ich ihn befestige (er hat die Schiene, welche mit Kabelbindern zu fixieren ist).

 

Ausprobiert habe ich das Setup 2 mit (fast) dem gesamten 3peaks-Gepäck. Erste Etappe 240 km mit 2000 HM nach Graz (in etwa das was ich täglich bei 3 peaks fahren werde), zweite Etappe 200 km mit hundert HM weniger. Ich wollte mehr fahren, allerdings hat es - entgegen der Prognosen - im Lavanttal und westlich davon ernsthaft geregnet und ich hatte mit den neuen GP 5000 eine Reifenpanne und nur 2 Schläuche mit. Auf den DT Swiss-Felgen sitzen die äußerst stramm, ich hatte schon Angst um meine Reifenheber. Da es unmöglich war, den Reifen ohne Einsatz derselben wieder zu montieren (und dabei die Schlauch-Verletzungsgefahr nicht unbeträchtlich ist), wollte ich für den Fall einer weiteren Panne unbedingt einen Schlauch - der Schlauchomat in Feldkirchen war natürlich leer. So bin ich noch bis Villach gefahren und habe gestern dann in einem Rad-Hotel endlich einen neuen Schlauch kaufen können. Noch eine kleine Runde um den Wörthersee und am Nachmittag mit dem Zug zurück.

 

Fazit : dieses (gewohnte) Setup mit den Packtaschen finde ich trotz Mehrgewicht angenehmer als den Saddle-Bag. Erwartungsgemäß hat sich die freie Fläche oben auf dem Träger bzw. den Taschen wieder gut geeignet, um nasses Regengewand, kaputten Schlauch oder auch nur die Einkäufe an der Tankstelle zu befestigen. Bei der nächsten Tour kommt noch eine weitere Variante zur Erprobung....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du gehst es ja akademisch an, bin gespannt.

 

Ich möchte übernächstes WE gerne mal eine Mehrtagestour machen um in Form zu kommen (da es innerhalb Ös sein wird wohl wieder Bregenz - Wien). Sonst werde ich meine Energien in nächster Zeit eher in die Streckenplanung investieren. Es gilt Höhenmeter zu vermeiden :).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was auffällt, es gibt scheinbar weiterhin noch keine/kaum wirklich leichten Taschen für den Gepäckträger. Kennst du die hier? https://www.arkel-od.com/dry-lites/

 

Ich habe mir damals nach dem Vorbild selber welche genäht und war dann bei ca. 120g/Tasche. Hier bei der ersten Probefahrt, ich bin/war dann trotzdem mit konventionellem Bikepacking Setup unterwegs, versuche aber soweit es geht auf die Seatbag zu verzichten.

 

IMG_20160528_134849.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vorteil ggü den Ortliebs ist auch, dass die wohl absolut nicht klappern - zumindest ist das bei meinen selbst genähten so. Ich habe übrigens auch wohl schon seit einem Jahrzehnt Ortlieb Backroller, die verwende ich aber nur in der Stadt bzw. zum Einkaufen. Hinsichtlich Platznutzung im Rahmendreieck gäbe es ja auch noch Optimierungspotential. So sieht meine Lösung aktuell aus:

 

20200530_163102_2.jpg

 

Auf die Art und Weise habe ich weiterhin eine große Flasche im direkten Zugriff.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mit den Klappern der Ortliebs ist tatsächlich ein Problemchen - ich gewöhne mich aber immer wieder schnell daran. Mit den Rahmentaschen kann ich mich nicht anfreunden, da streife ich (auch bei sorgfältiger Bepackung) immer wieder mal beim Pedalieren (siehe auch mein erstes Post). Ich habe die Taschen einmal bestellt (gesamt mit Steuer und Versand über 100 Euro) - also in den gleichen Preisregionen wie Ortlieb. Über die Erfahrungen werde ich hier berichten.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Carbonträger bringen gewichtsmäßig nur sehr geringen Vorteil (so 100-150 g) ggü den Airy und Flight - diese paar Gramm sind mir dann doch zu teuer erkauft... und mit der Idee, das Gewicht der Taschen nicht austariert (= ca. gleiches Gewicht auf beiden Seiten des Trägers) zu haben kann ich mich auch nicht wirklich anfreunden, wobei das sicher nur Gewöhnungssache ist.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Ort der Handlung war - wieder einmal - das wetterbegünstigte Kärnten mit Abstecher über den Wurzenpaß nach Slowenien (der bleibt einer der besch... Anstiege die ich kenne), Übernachtung in Pontebba und über das Naßfeld und den Kreuzberg wieder zurück - bis auf 10 km gestern Nachmittag bin ich trocken geblieben.

 

Aber jetzt zu den Taschen : die an der Gabel habe ich mit Schrauben und Kabelbindern (leider passen die Löcher in den Aufnahmen nicht zu den Abständen der Schraubgewinde an der Gabel) befestigt, haben problemlos gehalten und waren im Fahrbetrieb unauffällig. Natürlich beschränkte Kapazität - ich habe sie mit Biwaksack, Luftmatratze, Handtuch und noch ein paar anderen Kleinteilen befüllt, den eh nicht sehr großen Schlafsack musste ich in hinten verstauen. Die Arkel-Taschen sind wirklich deutlich leichter als Ortliebs, aber mit einem gefühlten Dutzend Klettverschlüssen sehr fummelig zu montieren, sodass man sie nicht einfach mit einem Handgriff (wie die Ortliebs) abnehmen kann. Fassungsvermögen etwas geringer, absolut wasserdicht (wie auch die beigepackten Täschchen vorne) - ich habe das Rad nach der Fahrt bei der Tankstelle abgespritzt (auch um die Dichtheit zu prüfen). Jedenfalls danke für den Tip mit Arkel, die sind wirklich empfehlenswert und gar nicht mal so teuer.

 

Unter dem Strich werde ich aber ziemlich sicher doch mit dem "leichten" Ortliebs fahren - die haben ein etwas größeres Packvolumen, sodass ich den Inhalt der vorderen Taschen dort noch unterbringe, somit ist der Gewichtsnachteil egalisiert. Was die Lenkertasche betrifft, bin ich noch am Überlegen - die Apidura ist zwar wasserdicht, aber etwas klein, vielleicht kann ich eine andere (schon vorhandene) von planetx mit Kabelbindern oder (bikepackinggemäß) noch zu besorgenden Gummiriemen befriedigend befestigen. Dann hätte ich statt überall irgendein Täschchen 3 übersichtliche Behältnisse von denen ich zwei auch mit einem Handgriff abnehmen und befestigen kann. Sollte sich der Platz hinten doch nicht ausgehen, könnte ich noch auf das Ortlieb Handelbar-Pack mit Accesory-Pack ausweichen, dann wäre zumindest die Lenkertaschen-Frage gelöst.

 

Für kürzere Touren mit weniger Gepäck (am ReiseRR mit Gepäckträger) sind die Arkel-Taschen absolut empfehlenswert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...