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Schöne neue Arbeitswelt ...


Andretti
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http://www.orf.at/050123-82999/index.html

 

"Überstunden Dorn im Auge

 

Die Industrie macht nun in Sachen Lohnkosten Druck: Der Chef der Industriellenvereinigung (IV) fordert massive Lohnkürzungen. Die Löhne müssten sinken, sonst müssten zahlreiche Betriebe zusperren. An einer Flexibilisierung führe deshalb kein Weg vorbei, so Sorger im "Trend". Beim Gesetzgeber durchboxen will man das auch ohne Sozialpartner. Vor allem die Überstunden sind der Industrie ein Dorn im Auge. Durch neue Arbeitszeitmodelle könnte hier gespart werden. Kritiker befürchten nun eine drastische Lohnkürzung durch den Wegfall der Überstunden."

 

Schlimm, schlimm!

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Wir wollen die Grenze für die tägliche Normalarbeitszeit auf zehn Stunden anheben, die Höchstgrenze auf maximal zwölf Stunden; die maximale Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden und eine Durchrechnung der Überstunden auf mindestens 52 Wochen

So what ?

In der Praxis wird doch sowieso schon 60 Stunden gearbeitet, ohne sich um die gesetzlichen Vorgaben zu kümmern. Und ausbezahlte Überstunden gibt's bei neuen Arbeitsverträgen auch kaum noch - also ist's egal ob die Normalarbeitszeit 8 oder 10 Stunden pro Tag sind :p

 

Das was die da fordern ist ja nur eine Anpassung der gesetzlichen Richtlinien an die Ist-Situation der Praxis.

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Original geschrieben von Christoph

So what ?

In der Praxis wird doch sowieso schon 60 Stunden gearbeitet, ohne sich um die gesetzlichen Vorgaben zu kümmern. Und ausbezahlte Überstunden gibt's bei neuen Arbeitsverträgen auch kaum noch - also ist's egal ob die Normalarbeitszeit 8 oder 10 Stunden pro Tag sind :p

 

Das was die da fordern ist ja nur eine Anpassung der gesetzlichen Richtlinien an die Ist-Situation der Praxis.

Gute Idee. Die derzeit herrschenden Unsitten werden rechtlich Zementiert und so der Rahmen weiter nach aussen verschoben.

 

Ich glaube du bist noch sehr jung und hast noch nicht so viel gearbeitet. Aber irgendwann kommt man drauf: Es gibt ein Leben nach Betriebsschluss.

 

Tatsachen: Das Reallohnniveau der Arbeitsnehmer in den unteren 50 % des statistischen Einkommensmittels sinkt ständig. Dies bei einer gleichtzeitigen erhöhung der Gewinne (vgl. Gewinnmaximierung, shareholder value) vor allem der multinationalen Konzerne. Bei steigenden Betriebsgewinnen und langsam wieder anspringender Konjunktur, gibt es so viele Arbeitslose wie nie zuvor (vor allem wenn man die dazu zählt die in s.g. Umschulung stehen). Am schlechtesten sieht der Arbeitsmarkt für Jugendliche, Frauen nach der Karenz und die Gruppe der über 40-jährigen aus.

 

Dies liegt aber vor allem nicht nur an den steigenden Allgemeinkosten sondern, auch auf Grund der schlechteren Lebenssituation, am stagnierenden Markt. Wer nyx verdient kann nyx ausgeben. Wo weniger gekauft wird, sinken im Kampf die Preise (bin neugierig wie lange Spar und Billa die Preisschlacht noch durchstehen). Wo die Preise sinken und die Märkte stagnieren, beim gleichzeitigen Betreiben der s. g. Gewinnmaximierung, na was passiert da?

 

Ich möchte dir nur vermitteln: Ich habe eine vernünftige Ausbildung (HTL, QII-Schein, QM-Schein, REFA-Schein, div. EDV Zertifikate, etc.) und war 11 Monate arbeitslos. Insgesamt habe ich über 150 Blindbewerbungen und an die 200 gezielten Bewerbungen verschickt. Jetzt arbeite ich in einem Copyshop um 60% meines früheren Einkommens. Mein grösstes Manko? Ich bin 40!

 

Wenn dann der Arbeitsmarkt über die s. g. Senkung der Lohnkosten (versteckte Möglichkeit zur Gewinnmaximierung der Betriebe) noch schlechter wird, wieviel Prozent meiner früheren Einkommen werde ich dann noch erwirtschaften? Nicht das mir nicht klar wäre, dass alle etwas zurückstecken müssen (die 7 fetten Jahre sind vorbei) aber wie könntest du mit einem Einbruch deines Einkommens um 40 oder mehr Prozent bei gleichzeitiger verschlechterung der Arbeitsbedingungen leben und so einer Chuzpe zustimmen?

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Was das Theater von dem Herrn Sorger soll, weiß ich nicht.

 

In der besagten Industrie gibt es seit über 10 Jahren entweder eh nur mehr Zeitausgleich (Überstunden müssen genehmigt werden) oder "All-Inclusive" (Verträge, nicht Urlaub :D).

 

Keine Ahnung wer ihm da in den Ohren liegt (Bauwirtschaft?).

 

Dem ist auch entgegenzuhalten, daß der Entwicklung der Gewinne und der Löhne immer weiter auseinandergeht. Problem ist sicher, daß der Faktor Arbeit so hoch belastet ist, denn dort kann sichs der Staat am leichtesten holen.

 

Viele Bereiche haben sich über Betriebsvereinbarungen schon etliches geregelt. Vielleicht machen da und dort wo sehr unregelmäßig Arbeit anfällt (z.B. Saison) Jahresarbeitszeitmodelle einen Sinn.

 

Ich weiß nicht ob das allen egal ist, ob sie 8 oder 10 Stunden hackeln, viele haben ja Familie und möchten diese auch noch sehen......

 

Fest steht daß er selber sicher keine finanziellen Sorgen hat. Aber wenigstens ist es jetzt heraußen - wir sollens billiger geben und das steht zur Diskussion. Vor vielen Jahrzehnten war der Samstag noch Arbeitstag (nicht nur im Handel), vielleicht kommt das wieder.

 

Ach ja: wie sich der Preiskampf auswirkt (s. die weg-mit-dem-Speck-Kampagne....) kriegen wir ja schon hier mit.

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Bei uns in der Firma sind schätz ich mal 80% "Gleiter" also die Überstunden die sie machen werden 1:1 als verfügbare Gleitzeit gewährt....

 

Wobei das gerade für die Firma große Vorteile hat,...

 

Sie müssen die Überstunden nicht 1:1,5 ausbezahlen, was also schon mal richtig Kohle spart,...

 

Und wenn weniger Arbeit ist und der AN einverstanden ist konsumiert er die Gleitstunden,...

 

Wobei i generell denk das die Österreicher eh schon genug hackln,die Kürzerei usw. bringt also eher Unmut als sonst was....

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Original geschrieben von Bernd67

Ich weiß nicht ob das allen egal ist, ob sie 8 oder 10 Stunden hackeln, viele haben ja Familie und möchten diese auch noch sehen......

Nur weil die Normalarbeitszeit auf 10 Stunden pro Tag ausgedehnt wird, heißt das ja noch lange nicht, dass die verpflichtende Arbeitszeit ebenfalls auf 10 Stunden verlängert wird.

Das hat ja nur den Vorteil für den Arbeitgeber, dass er seine Arbeitnehmer auch mal bei Bedarf 10 Stunden arbeiten lassen darf, ohne Überstundenzuschlag zahlen zu müssen. Gemeinsam mit einem 52wöchigen Durchrechnungszeitraum brächte das eine deutliche Flexibilisierung der Arbeitszeiten in Branchen mit schwankender Auslastung.

Davon profitieren nicht nur große Konzerne, sondern gerade auch KMUs (und letztendlich auch die Arbeitnehmer, weil sie ihr Arbeitgeber nicht gleich kündigen muß wenn man schlechtere Wochen bevorstehen).

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Darüber kann ich persönlich nur mehr schmunzeln. Pfiffige US Unternehmen haben da schon Methoden in good old Austria implementiert, wo solche Vorschläge schon lange Realität sind.

 

Wennst sehr oft von 8-21 Uhr in der Firma bist und das 5x die Woche und einen All inclusive Vertrag hast, gibt's keine Diskussionen über Überstunden, weil alles und zwar wirklich alles abgegolten ist. Allerdings ist das Gehalt auch ziemlich fürstlich, daran konnte ich mich schnell gewöhnen. :D

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