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Bremsscheibe-Laufrichtung?????


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Gast Gerry the cat

Ich glaube, das wird dir wohl keiner beantworten können.

 

Bedenke jedoch, das es einen Unterschied macht, ob die "Speichen" der Bremse auf Zug oder Druck belastet wird. Und das kann den Unterschied zwischen Funktion und Ausfall bedeuten.

 

Wenn es keinen triftigen Grund gibt, würde ich die Finger davon lassen.

 

Gerald

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@Gfingerl

 

Dass eine Speiche auf Druck belastet wird, weise ich in den Bereich der Fabel. Würde auf eine Speiche Druck ausgeübt (wie sollte das im eingebauten Zustand möglich sein?), täte jedes Laufrad kollabieren. Speichen, egal wo/wie sie im Laufrad positioniert sind, können ausschliesslich auf Zug belastet werden.

 

Falsch, d.h. entgegen der Laufrichtung montierte Bremsscheiben würden sehr schnell überhitzen, da die Bohrungen in der Bremsscheibe nicht mehr in der Lage wären, die entstandene Hitze abzuführen.

 

MfG Potschnflicker

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Noch ein kleiner Nachtrag, als Erklärung.

 

Analog zum Laufrad hat die Bremsscheibe "Speichen", die zur Laufrichtung in einem bestimmten Winkel stehen. Würde ich die Laufrichtung ändern, bzw. die Scheibe verkehrt herum montieren, würden die Speichen genauso auf Zug belastet, wie wenn sie richtig herum montiert wären. Da bei Bremsscheiben ausschliesslich tangentiale Kräfte wirken, wäre der Unterschied in der Laufrichtung eher vernachlässigbar.

 

Wie gesagt, das Problem ist ein thermisches, die Kühlöffnungen könnten den Ventilatoreffekt nicht mehr ausreichend produzieren.

 

MfG Potschnflicker

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Gast Gerry the cat

In diesem Fall sorry, falls ich hier Blödsinn verzapft habe. :(

 

Eine ähnliche Diskussion gab es schon mal woanders, und da war dies einer der angesprochenen Punkte. Mir schien es einleuchtend.

 

Ich hätte doch Mechanik studieren sollen, dann wäre es mir viel klarer. :cool:

 

Gerald

 

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@Potschnflicker

 

vorsichtige vermutungen eines "nicht-technikers": ;)

es gibt genug bremsscheiben, bei denen das lochmuster der bohrungen regelmäßig ist. somit bei verkehrter montage keine zusätzl.thermischen probleme auftauchen können!?!

 

die speichen der bremsscheibe sind IN fahrtrichtung

gebogen. das macht bezüglich verwindung der bremsscheibe denk ich schon sinn. die bremsfläche der scheibe stützt sich zur bremsscheibenaufnahme bei der nabe stabiler ab -oder?

 

würde die bremsscheibe bei verkehrter montage

während des bremsmanövers ev. zum flattern anfangen?

 

 

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@Speci

 

Du hättest bezüglich der Speichen vollkommen recht, würde die Scheibe eine Axialkraft erfahren,d.h., dass die Bremsscheibe auch eine gewisse seitliche Krafteinwirkung aushalten müsste. Das ist aber nicht der Fall, die Anordnung der Speichen hat neben (geringen, hier eher vernachlässigbaren) Elastizitätsgründen auch optische Gründe.

 

Löcher in der Bremsfläche der Scheibe dienen dazu, die Oberfläche derselben zu vergrössern (thermische Entlastung). Sind sie so gewählt, dass sie auf beiden Seiten die gleiche Anordnung haben, wäre die Belastungsrichtung egal.

 

Trotzdem:

Jede Scheibe hat werksseitig eine Laufrichtung vorgegeben, es gibt keinen rationellen Grund, das zu ändern. Daher würde ich solche Experimente unterlassen.

 

MfG Potschnflicker

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ich fahre eine hope c2. dafür ist eine montage, die im sinne der maguras genau entgegengesetzt ist, empfohlen. genau so hab ich sie auch montiert. kein problem. mir ist von sticha.ch erklärt worden, daß eine solche montage weniger vibrationen und damit geräusche bringt.

an die mechanischen ergüsse kann ich mit bestem willen nicht glauben. therotisch interessant, aber praktisch unrealistisch. schon überhaupt die idee mit der luft - das müßtest´der luft auch erzählen, damit das klappt. ;)

kann mich dafür natürlich nicht verbürgen, aber wie gesagt, bei mir geht´s ohne probleme....würde mich allerdings auch an die montageempfehlungen der hersteller halten, kosmetik in diesem bereich ist echt umsonst....

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@Wenerbeinhart

 

Bob Sticha ist ein Fachmann von exzellentem Ruf, was er sagt, hat immer Hand und Fuss.

 

Dir sollte auch klar sein, dass ohne Theorie, ob in der Mechanik, der Strömungslehre, usw. kein Fortschritt im Fahrradbau möglich ist. Dahinwurschteln, schaun, ob es hält, diese Zeiten sind doch hoffentlich vorbei.

 

Die Idee mit der Luft, der man es erzählen müsste:

 

Jeder, der die vier Grundrechnungsarten beherrscht, kann sich ausrechnen, dass z.B. Trommelbremsen eine wesentlich grössere Bremsfläche als Scheibenbremsen haben. Warum haben sie sich in sportlich bewegten Bikes nicht durchgesetzt?

Richtig geraten:

Wegen der Kühlung! Ob man es der Luft erzählt, oder nicht, ist ziemlich schnurz, hier handelt es sich um Naturgesetze! Tatsache, für jedermann ersichtlich ist, dass der überwiegende Teil der Bremsscheibe im Luftstrom liegt, daher eine Kühlung erfährt. Da das unter gewissen Bedeingungen nicht ausreicht, haben sich die Konstrukteure überlegt, wie man die Oberfläche vergrössern kann, ohne die Scheibe zu vergrössern. Weiters werden durch diese Löcher die Nassbremseigenschaften erheblich verbessert, da durch Löcher der Wasserfilm früher abgebaut werden kann. Aber dem Wasser müsste man das natürlich auch erzählen.....

 

 

MfG Potschnflicker

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Wollte niemanden zu nahe treten. Bin selbst Kunststofftechniker, somit auch Maschinenbauer, der Ausbildung nach. Soviel zum Thema rechnen können und auf Technik vertrauen.

 

Deine Erklärung zur Kühlung ist selbstverständlich richtig, das mit den Löchern zweifelt auch keiner an - Wasser raus und Oberfläche größer - kein Zweifel, hat auch niemand drüber diskutiert. Es geht hier doch darum, ob es einen Unterschied macht die "Spiralen" nach vorne, oder nach hinten zu richten. Den Löchern und der größeren Oberfläche ist dies egal.

 

Ich habe, nach Gespräch mit Sticha und Montagehandbuch Hope meine entgegengesetzt zu der Empfehlung für Maguras montiert. Das ist alles was ich rüberbringen wollte.

Einzig offene Frage zu diesem Threat ist, ist die unterschiedliche Belastung an den Kerbstellen zwischen Spiralen und Scheibenaußenring funktionstechnisch interessant. Einmal kann man eine Zug-das andere mal eine Druckbelastung reininterpretieren.

 

Jetzt laß doch mal deine Meinung zu dieser Frage hören. Zu beachten ist dann aber die Fertigung: Walzen des Bleches (Richtung gebend), Ausfräsen der Spiralen, Bohren der Löcher (Erwärmung - Spannungen - welchen Einfluß auf vorangegangene Richtungsgebung??? usw.) und schließlich Schleifen.

Ist nun Zug besser als Druck?? Und wie verhalten sich die Kerbstellen? Besser Zug, oder besser Druck?

 

Ich bin überzeugt es wird ein wenig gerechnet und ganz viel getestet bei den Herstellern und dann verkauft.

 

Manche sagen zu "testen" auch probieren, muß ja nicht gleich "dahinwurschteln" heißen....

 

Kollegialer Gruß!

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@Wernerbeinhart

 

Deine Überzeugung muss ich leider teilen, darum das "hoffentlich" in meinem Posting.

 

Zu den Anordnungen der Löcher:

Die Hersteller von z.B. Motorradbremsen haben diese Technologie vor Jahren eingeführt. Meist (nicht immer) wuden die Löcher spiralförmig angeordnet. In Laufrichtung bewegt, erzeugt dieser Verbund an Öffnungen eine turbulente Luftströmung. Diese turbulenten Strömungen erhöhen den Luftdurchsatz bei gewissen Geschwindigkeiten erheblich. Im Gegensatz dazu könnte eine Laminarströmung diesen zusätzlichen Kühleffekt nicht bewirken. Würde man die Laufrichtung der Scheibe ändern, käme der erwünschte Effekt nicht, oder nur teilweise Zustande. Ausserdem besteht die Möglichkeit(ich habe es nicht nachgerechnet, ein alter Schulfreund, Fachmann auf diesem Gebiet hat es mir dargelegt), dass bei verkehrter Laufrichtung die Scheiben ungleichmässig gekühlt wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es auch Scheiben mit spiralförmige Nuten gibt (bei Kfz sind die Scheiben natürlich um einiges stärker), die denselben Effekt bewirken. Gleichzeitig können diese Vorrichtungen den Wasserfilm bei Nässe sehr gut abtransportieren.

 

Zu den Speichen:

Haben die Bremsscheiben ausschliesslich(!) tangentiale Kräfte auszuhalten, spielt die Anordnung der Speichen eine eher untergeordnete Rolle.

Leider kommt es in der Praxis sehr oft vor, dass auch andere, meist axiale Kräfte auf das System einwirken. Das liegt an relativ grossen Toleranzen, mitunter auch zu weichen Bremssätteln. Hier die Laufrichtung zu ändern, kann mitunter Verbesserungen mit sich führen. Die Ursache des Problems ist damit aber nicht behoben. Genau das ist der Grund, warum ich (noch) keine Discs an meinem Bike benutze.

 

Deine Bemerkung über Herstellung, Verarbeitung, Kerbwirkungen etc. hat bei mir einen Denkprozess ausgelöst. Ich werde mir möglichst alle Produkte anschauen (mein Sohn benutzt die Formula B4, da hätte ich einiges anders gemacht) und vergleichen.

 

MfG Potschnflicker

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that´s right! Spiralförmige Anordnung der Löcher - ist völlig klar, hab´ich bisher aber noch nicht in meinen Betrachtungen berücksichtigt......hat aber auf jeden Fall was. Werde meine Hope mal beäugen. Bilde mir ein sie sind bei Hope C2 nicht spiralförmig angeordnet...........hoff ich zumindest stark!!!:eek: Bin ansonsten ganz auf deiner Seite, was die technoloischen Schlußfolgerungen betrifft.

 

Unterschreibe aber voll und ganz Deine Zurückhaltung beim Wechsel auf Scheibe. Wie sehr viele Dinge andere Teile am Bike auch ist es sehr trendig und für einen technikinteressierten hypnotisch anziehend, welche zu besitzen, funktionell und praktikabel ist die ganze Sache allerdings noch lange nicht.

Wage zu behaupten, daß dies in Kombination mit Leichtbau überhaupt zu 100% möglich ist. Aber, wie gesagt, das betrifft viele Bereiche eines Mountainbikes......das intelligenteste ist ein 0815 Hardtail zu fahren und sich auf seine Kondi zu konzentrieren. Nur machts halt soviel Spaß einen Haufen Geld für so Zeugs auzugeben und damit rumzuspielen.....

Nur, als Techniker ist es oft sehr hart die oft idiotischen Konstruktionen zu sehen und deren Konsequenzen zu erleiden. Getopt wird dies mit der Fachkenntnis der Mechaniker, für die "Feinmechanik" ein Fremdwort ist.

 

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