Zum Inhalt springen

u are an ironman


sake
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Lange habe ich überlegt, was ich lange schreiben soll, wenn mans doch kurz in zwei worte fassen kann: g**l wars!

 

Ab der anmeldung, nur positiver zuspruch „das schaffst locker“ „war eh klar, dass du das ausprobierst“ „ du wirst viel spass haben“ „geniesse es“ usw.

 

In der vorbereitung neue leute kennengelernt, bestehende bekanntschaften vertieft. Alles tolle leute diese etwas verrückten trias. Tria ist kein sport sondern eine lebenseinstellung. Das habe ich gelernt und am eigenen leib verspürt.

 

Die tage vor dem grossen tag wurde ich ungefähr 5.127 mal gefragt „nervös?“ und ich „nein gar nicht, freue mich nur schon irrsinnig drauf“. Lauter unverständnisvolle blicke, wie man diesem event so gelassen gegenüberstehen kann.

 

Dann endlich, aufbruch nach klagenfurt. Registrieren im irondome. Lauter muskelgestärkte, braungebrannte athleten. Gute laune überall. Hie und da bekannte gesichter. Trotz anspannung auf manchen gesichtern dominiert doch das grinsen. Ja, das sind meine leute ;-)

 

Freitag und Samstag davor: im strandbad, beim essen – überall leute mit dem athleten armband – manche cool, manche voll aufgedreht – man spürt, es wird was grosses passieren.

 

Am Sonntag, endlich ist er da, der tag von dem alle gesprochen haben: die party beginnt!

 

Nach einem tanz im hexenkessel – 2400 sportler, mindestens genauso viele zuseher – sind alle auf der schwimmstrecke. Das publikum johlt, die aktiven bringen das wasser zum brodeln. Der hexenkessel zerbricht und alle stürmen raus in den wörthersee.

 

Nach ein paar kleinen catcherein konnte ich beim schwimmen meinen takt finden – nicht gefunden habe ich die optimale strecke. Auch egal, schwimmen macht spass ;-) leider wars auch zu schnell vorbei. Von mir aus, könnte man die schwimmstrecke verdoppeln …

 

Dann ab zum ersten wechsel. Ich wäre dort am liebsten allen freiwilligen um den hals gefallen. So gut gings mir. Nach ein bissl blödelei ab zum rad. Ich packe meine rennmaschine und im laufschritt werfe ich mir ihr devot vor die räder: beide kniee leichte schürfwunden. Egal. Ab zum radln. Die disziplin, vor der ich am meisten respekt hatte.

 

Die radstrecke ist zwar lange aber sie war so kurzweilig und toll, dass ich überrascht war, als ich fertig war. Dazwischen immer wieder kampf mit den emotionstränen: wow! Dir geht’s soooo gut, du fühlst dass du fliegen könntest, du schwebst dahin. Leute feuern dich an, die verpflegungssstandln sind gut organisiert, die leute lachen, haben freude an der arbeit. Die athleten (zumindest meine schwammerlabteilung) hält zusammen – sportelt miteinander und nicht gegeneinander. „dir ist das wasser ausgegangen?“ – „kein problem – trink bei mir mit“.

 

Die hügeln, die ich irgendwie als berge im hinterkopf hatte, gehen locker rauf. Beim runterradln wünschte ich mir 30 kg mehr. Das radl war teilweise fast nicht zu bändigen. Im freien fall bergab – warmer sommerwind auf der haut, das gefühl von abenteuer und eine ungeheure adrenalin und endophin ausschüttung. Ein wahnsinns cocktail

 

Nachdem ich meine zwei radrunden absolviert hatte und wieder durch den europapark zur wechselzone fuhr wusste ich: ich habs geschafft. Selbst wenn ich jetzt 42 km spazieren gehe. Wieder kampf mit den tränen. Glasige augen als ich vom rad runtersteige. Gleich von den anderen die frage „alles ok“ „jajaja, mir geht’s bestens, bin nur ganz high, ich packe es!!!!“

 

Ab von der ungewohnten bikermontur in meine geliebten laufschuhe. Besorgte fragen der umstehenden, ob die kniee verarztet werden sollen. Antwort: nein, ein ironman braucht da keine hilfe, sind ja nur schürfwunden.

 

Also ab im laufschritt auf die strecke. Jemand in meiner nähe meint „oh gott, 42 km laufen“. Ich drauf „ich werde jeden dieser 42.000 schritte geniessen“. Absolut ungläubig werde ich von den umstehenden angesehen. Ich checke meinen kopf, ob mir vielleicht zwei grüne antennen gewachsen sind, so werde ich angesehen.

 

Bis so km 24 gings super. Ich wollte zwischen den versorgungsstandln laufen, dann in ruhe trinken und dann wieder laufen. Bis dahin ging gut – und so sollte es dann auch bleiben. Kurzer systemcheck und blick nach innen. Meine innere stimme flüsterte mir: gehe in paar km, dann laufe wieder. Ok, kein problem, wird gemacht. Also spazierte ich ein paar km, dann ging ich zum endspurt über. Die letzten 10 km vergingen wie im flug. Auf den letzten 6 km war ich gar nur 31 minuten unterwegs. A bissl wuggi aber super wars, einfach noch mal gas zu geben. Meine ohren halten den oberen kopf am körper – sonst hätte ich ein rundum grinsen.

 

Auf der laufstrecke ununterbrochen menschen, die dich mit dem namen angefeuert haben. Manche meinten „die schwitzt ja ned amal“ oder „ma, die läuft locker“. Leider habe ich manche persönliche fans erst sehr spät oder gar nicht gesehen dass wir kurz reden konnten. Aber: DANKE fürs dabei sein und anfeuern! Achtung, die veranstaltung macht süchtig.

 

über den zielkanal und den schlussspurt kann ich nicht schreiben oder denken, ohne dass mir heute noch die tränen in die augen schiessen. Es war UNGLAUBLICH. Alle leute feuern dich an, du hast nur noch 200 meter zu laufen, der moderator schreit dir entgegen „ U ARE AN IRONMAN“ und du hast es geschafft. Du stellst dich unter den bogen, lässt dich fotografieren, merkst, spürst, fühlt die vibrationen, die spannung, die freude. Du bist voll weg. Du kannst die ganze welt umarmen. du kennst keinen hunger, keinen durst nur noch oh mein gott, du hast es geschafft, du bist ein ironman ….

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

shamrock net nur du, von mir gibts gar keins, dabei habe ich ja eh gewartet bis keine masen mehr ins ziel kommen :f:

das is ja noch schlimmer...

 

bei mir habens das foto nicht auf der ziellinie sondern 1m danach gemacht da wars keine heldenpose mehr mit ausgestreckten armen und blick in den himmel sondern arme unten und blick am boden :f:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am Ende deines Berichtes hatte ich Tränen in den Augen. Ich hatte mich auch schon sehr gefreut auf meinen 1. IM in Klagenfurt. Leider habe ich mir im Mai den Meniskus eingerissen - zuviel trainiert :(. Ich hatte noch gehofft und probiert mit dem lädierten Knie zustarten. Der Test bei der Mitteldistanz in Graz war negativ - mit guter Zeit gefinischt, aber danach 10 Tage im Krankenstand mit geschwollenem Knie :( .

 

Aber nächstes Jahr probier ichs wieder. Ich möchte das erleben was du beschreibst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...