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Meine Österreich-Rundfahrt


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Hallo Leute,

 

nachdem ich im Biktreff-Forum meine letzte größere Reise bereits in groben Zügen vorgestellt habe, hier nun der ausführlichere Bericht.

 

So wie bereits letztes Jahr wollte ich mit dem Rennrad eine Rundreise durch Österreich machen, diesmal jedoch für zwei Wochen und durch alle neun Bundesländer. Das ganze sollte keine Hetzerei sein, sondern eine schöne und - da ich großteils alleine unterwegs war - auch kontemplative Reise durch die Landschaften in Österreich: durch die Wald- und Weinlandschaften, durch die Alpen, durch Hügelland und durchs östliche Flachland. Als besonderes Zuckerl hatte ich auch einen Abstecher nach Südtirol angedacht, liegen hier doch mit die schönsten Rennradstrecken im Alpenraum.

 

Die Strecke, deren Verlauf sich erst oft am Vortag oder gar unterwegs entschied, kann folgendermaßen gezeichnet werden: Wien - Weinviertel - Waldviertel - Mühlviertel - Salzkammergut. Mit dem Zug nach Landeck in Tirol und nach einem Abstecher nach Vorarlberg weiter Richtung Südtirol. Dort einige Alpenpässe und danach über Osttirol und übers Lesachtal nach Klagenfurt. Weiter über die Südsteiermark ins südliche Burgenland und mit dem Zug wieder zurück nach Wien.

 

Insgesamt waren’s dann knappe 1500 km mit guten 17000 Hm, jeden Tag (8 volle Tage, 3 halbe Tage und 2 Ruhetage) also durchschnittlich 136 km mit 1545 Hm. Damit dies nicht zu sehr in die Beine geht, hab ich beim Gepäck gespart, wo's nur geht. Neben der Radgarnitur (wobei ich die Ärmlinge, die Beinlinge, die Windjacke und die langen Handschuhe glücklicherweise nicht einsetzen musste) kamen nur eine Garnitur Wäsche, leichte Schuhe, Waschzeug und notwendiges Kleinzeug (Fotoapparat, Verbandszeug etc.) mit, alles schön am Sattel verpackt mit dem In-Sy System, welches ich auch letztes Jahr schon mit viel Erfolg eingesetzt hatte und das ein absolut uneingeschränkte Fahrweise ermöglicht, vom Wiegetritt am Berg bis hin zu schnellen kurvigen Abfahrten.

 

1. Tag (Di. 18.7.). Um 14:00 Uhr ging’s los, Ziel war die Grenze zwischen Wald- und Weinviertel. Die Strecke im Noren von Wien kannte ich ja bereits gut von den gemeinsamen Ausfahrten, sie alleine und mit dem Bewusstsein des Beginns einer längeren Reise zu starten war dann aber doch etwas besonderes. Nach 5 km, noch auf der Donauinsel, dann der erste Dämpfer: eine Reifenpanne. Also alles wieder abmontiert, Schlauch gewechselt und mit dem bangen Gefühl weiter, dass nun nicht mehr passieren sollte. Tat's auch nicht, und das die ganzen 1500 km lang. :)

 

Hier die Strecke:

 

Wien - Bisamberg - Stetten - Weinsteig - Karnabrunn - Niederhollabrunn - Streitdorf - Großmugl - Göllersdorf - Großstelzendorf - Breitenwaida - Oberfellabrunn - Ziersdorf - Hohenwarth - Straß - Langenlois

 

Fahrzeit 5:36

 

Das Wetter war herrlich mit durchschnittlich 31°, besonders schön waren die leuchtenden und duftenden Sonnenblumenfelder. 111 km mit 920 Hm waren’s auf dieser 1. Etappe, die in ihrem sanften ländlichen Reiz ein herrlicher Einstieg in die raueren Seiten dieser Tour war.

 

Anbei ein paar Bilder, in nächsten Beitrag geht's dann weiter.

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2. Tag (Mi. 19.7.). Nach dem Frühstück in einer netten Pension in Langenlois die erste Herausforderung. Ich wollte nach Linz, und damit's etwas abwechslungsreicher ist, nicht nur an der Donau, sonders übers Wald- und Mühlviertel.

 

Langenlois - Gneixendorf - Stratzing - Senftenberg - Krems - Unterloiben - Dürnstein - Spitz - Mühldorf - Pöggstall - Martinsberg - Gutenbrunn - Bärnkopf - St. Georgen - Neudorf - Perg - Mauthausen

 

Fahrzeit 6:47

 

Das Problem waren neben der Strecke selbst (140 km, 1610 Hm) vor allem die Hitze (bis zu 37°, am Rad gemessen) und die Tücken der Radhose (einer Pearl Izumi), welche sich durch scheuern unangenehm bemerkbar machte. :devil: Die Pflaster auf den Popo waren da nur eine Notlösung.

 

Der erste Teil der Strecke ging durch die Wachau, eine herrliche Gegend, ich würde sie aber dennoch nur bedingt mit dem Rennrad wieder fahren. Die Hauptstraße ist für Räder generell gesperrt, bleiben also nur der oft viel zu schmal Radweg und die Ortsdurchfahrten. Wer wie ich mit einem guten Schnitt vorankommen möchte, hat' da oft schwer, vor allem, wenn Radtouristen den Weg blockieren. Mit dem Tourenrad stell' ich mir die Wachau aber wunderschön vor.

 

Bei Spitz gings dann die Berge hoch Richtung Weinsberger Wald, eine ausgesprochen ruhige, zauberhafte Landschaft im Grenzgebiet zwischen Wald- und Mühlviertel. Da ich von knapp über 1000m zurück zur Donau wollte, freute ich mich auf eine schöne Abfahrt... Umsonst, denn die 40 km bis Perg hatten trotz eines Gefälles von 800m nicht weniger als 430 Hm in sich, bei teilweise giftigen Steigungen.

In Mauthausen war die Etappe für diesen Tag aber dann zu Ende. Die brütend heiße Hauptstraße und die Einsicht, dass die Adresssuche in Linz, wo ich bei einem guten Freund übernachten sollte, auch nicht gerade lustig ist, ließ mich ein Cafe aufsuchen und mich dann gemütlich im klimatisierten Auto ins Nachtquartier chauffieren. Schließlich bin ich ja auf Urlaub. :p

 

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3. Tag (Do. 20.7.): Linz - Faistenau bei Salzburg (146 km, 1930 Hm, 7:30 h).

 

Linz - Neuhofen - Kremsmünster - Ried - Pettenbach - Gmunden - Altmünster - Neukirchen - Steinbach - Weißenbach - Unterach - St. Gilgen - Fuschl - Tiefbrunnau - Faistenau

 

Eine wunderschöne, wenngleich auch die heißeste Etappe (bis zu gemessenen 41° bei der Steigung nach St. Gilgen). http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/d015.gif

 

Frisch gestärkt vom Vortag (im Gegensatz zu ersten Tag (Heurigenkost) gabs tolle Kohlenhydrate in einer Menge Kartoffeln http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/e065.gif ) gings zuerst südlich von Linz ins Traunviertel Richtung Salzkammergut. In Neuhofen wurden zuerst mal die Pflaster am Popschi ausgewechselt (am Abend dann gleich die ganze Hose!), dann gings weiter zu den großen Seen (Traunsee, Attersee, Mondsee, Wolfgangsee). Einer liegt schöner als der andere :love: , und es hätte nicht viel gefehlt, einen Sprung reinzuhupfen. Der Fahrrhythmus, nicht zuletzt aber die Frage nach Rad und Gepäck ließen mich aber weiterfahren und vom baden zu träumen :rolleyes: (was auch sehr schön war und eh später nachgeholt wurde).

 

Fahrtechnisch ist die Strecke anspruchsvoll, da wieder ein ständiges bergauf und bergab. Besonders schön ist der Sattel vom Traun- zum Attersee nördlich vom Höllengebirge, da kommt schon etwas Gebirgsstimmung auf.

 

Und wer mal was Giftiges probieren will, der kann nach 135 km mal von Fuschl Richtung Tiefbrunnau fahren. Da hat's geschätzte 16% Steigung, bei mir gings auf jeden Fall nur mehr im kleinsten Gang im Wiegetritt.

In Faistenau (dort wohnt mein Bruder) haben mich dann meine Eltern empfangen und gelabt.

 

Getrunken hab' ich übrigens Unmengen bei dieser Fahrt :du: (so 8 - 10l). Insgesamt war die Hitze aber erträglich, und immer noch besser als Regen und Kälte. :D

 

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4. Tag (Fr. 21.7.): Ruhetag. Fahrt mit der Bahn von Salzburg nach Landeck und Quartiersuche in Zams. Dort war's nett und günstig, nur 21 Euro pro Nacht.

 

5. Tag (Sa. 22.7.) Erste Alpenetappe: Sivretta-Hochalpenstraße und Arlbergpass (164 km, 2580 Hm, 8:40 h)

 

Zams - Landeck - Pians - Nederle - Ischgl - Galtür - Bieler Höhe - Schruns - Bings - Stuben - Arlbergpass - Flirsch - Pians - Landeck - Zams

 

Auf diesen Rundkurs habe ich mich besonders gefreut, konnte ich nun doch endlich mal ohne Gepäck fahren. http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/e035.gif

 

Die Strecke rauf zur Bieler Höhe ist herrlich, nicht steil und in einem vor allem weiter oben wunderbaren Panorama. Der Tritt war rund und flüssig, was mir aber bald auffiel war, dass ich meinen Puls nicht mehr so hoch schrauben konnte. War früher bei 170 Schluss mit der Ausdauerleistung, so hatte ich jetzt schon bei 160 Probleme. Das war wohl der Tribut für die letzten drei anstrengenden Tage.

 

Was mich jedoch sehr freute war die Erkenntnis, dass ich beliebig lange im Wiegetritt fahren konnte. War dieser früher mehr eine kurze und recht kraftintensive Umstellung, so empfand ich fast als Erholung, eine Tatsache, die mich die ganze Tour über begleiten sollte und die mir bei den Alpenpässen enorm half.

 

Die beiden Steigungen hatten je ca. 1200 Hm, vor allem aber auch wunderbare Abfahrten. Herrlich wars!, Richtung Bludenz so richtig im Kurvenrausch, bei der Abfahrt vom Arlberg so Richtig auf Speed.

Die Straße dort lässt hohe Geschwindigkeiten zu, und so probierte ich ein bisschen mit aerodynamischen Positionen am Lenker. das Ergebnis war eine neue Erfahrung am Renner: > 90 km/h. :devil:

 

Wieder in der Pension gabs erst mal einer Riesenportion Spaghetti, immer hin wurden laut Polar 5000 kcal verbraucht; und am nächsten Tag wartete schon das Timmeljoch und ev. der Jaufenpass. Mal sehen... :rolleyes:

 

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6. Tag (So. 23.7.) Tirol - Südtitol übers Timmelsjoch: (120km, 2160 Hm, 6:31 h)

 

Zams - Oetz - Sölden - Timmelsjoch - St. Leonhard

 

Uff! das war wohl die härteste Etappe. Weniger die Strecke selbst, denn Pässe hab' ich zuvor und danach überwunden, aber an dem Tag - vor allem bei den letzten Kilometern am Timmelsjoch - war der Ofen schon ziemlich ausgebrannt. :f: Interessant ist auch der Durchschnittspuls von nur 121, also praktisch Grundlage. Als Vergleich: Beim heutigen Glocknerkönig hatt ich Durchschnittpuls 155.

Die beiden Pässe vom Vortag hatten wohl doch ihre Nachwehen...

 

Ursprünglich wollte ich ja bis nach Sterzing fahren, also den Jaufenpass auch noch dazunehmen. Der schweren Beine wegen und nicht zuletzt wegen dem einsetzenden regen bei St. Leonhard blieb ich denn gleich in dem schönen Ort. Ich hab' dort übrigens wunderbar gegessen http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/e060.gif : Lachs mit Ruccolasalat, Nudelsuppe und ein wunderbares Pfeffersteak mit Reis. Und wirklich gings am nächten Tag dann gleich viel besser. :p

 

Aber zurück zum Timmeljoch, dem Dach meiner Rundfahrt. Die Strecke ist natürlich unglaublich beeindruckend, so richtig hochgebirgig. Und die Abfahrt von 1800 Hm war alleine die Reise wert. :love:

 

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7. Tag (Mo. 24.7.) Südtitol: (110km, 1880Hm, 6:35 h)

 

St. Leonhard - Meran - Bozen - Völs - St. Ulrich - Wolkenstein

 

Eigentlich sollte es ja eine ruhige und wennmöglich flache Etappe werden. Als ich dann jedoch sah, dass Wolkenstein auf gut 1550 m liegt, war mir schnell klar, dass auch dies nicht gerade eine Erholungstour werden würde. :eek:

 

Zuerst gings aber mal flott durch das Passeiertal bergab die Etsch entlang Richtung Meran und Bozen. Das Panaroma hier ist herrlich weitläufig und strahlt durch die zahlreichen Obstbäume schon fast etwas mediterranen Charme aus. :)

 

Was hier in Italien auch bemerkenswert ist, sind die ausgebauten Radwege neben Schnellstraßen: breit, bester Belag und keine Fußgänger. Eine echte Alternative zu den mit LKW-Verkehr vollgestopften Schnellstraßen; auch für Rennräder.

 

Ab Bozen gings dann aber wieder bergauf, und zwar heftig. Ich fuhr über die Stzrecke über Völs und Kastelruth mit stellenweise 12% Steigung, und das nicht selten. 37° machten diese Etappe wieder zur kleinen Hitzeschlacht :du: , im großen und ganzen wars aber eine tolle und auch konditionell wieder flotte Fahrt.

 

Wolkenstein, der Ausgangspunkt für die kommende Dolomiten-Rundfahrt am nächsten Tag, ist übrigens ein netter aber absolut vom Tourismus diktierter Ort. Ein Hotel steht neben dem anderen, alte Gebäude findet man praktisch kaum. Mit der Pension hatte ich übrigens ausgesprochenes Glück. Nur 23 Euro pro Nacht, Bad im Zimmer und ein Traumblick auf die Dolomiten (siehe Bild).

 

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8. Tag (Di. 25.7.) Rund um die Sellagruppe: (65 km, 1940 Hm, 4:00 h)

 

Wolkenstein - Grödner Joch - Corvara - Campolongopass - Arabba - Pordoijoch - Sellajoch - Wolkenstein

 

Ein Traumtag! Der absolute Höhepunkt der Reise! :love:

 

Herrliches Wetter, wunderschöne Alpenpässe, ein fantastisches Panorama und arschgeile Abfahrten! :bounce:

 

Im Grunde genommen wird, von Wolkenstein ausgehend, der mächtige Gebirgsstock der Sella umrundet. Für Rennräder wie geschaffen und, wie ich hörte, manchmal auch für diese gesperrt! Die Strecke ist ausgesprochen abwechslungsreich und besitzt als steilstes Stück 11% am Sellajoch, die letzten der vier zu bezwingenden Pässe.

 

Diese ohne Gepäck hochzufahren ist reinster Radlergenuss, uns bei der Abfahrt vom Pordoijoch die noch recht frischen Straßenbemalungen vom diesjährigen Giro einzufangen, lässt besonderes Rennfeeling aufkommen. :p

 

Wieder zurück in der Pension gabs erst mal ein wunderbares Hefeweizen (Franziskaner :du: :love: ), am Abend dann ein leckeres Essen: Pasta und Entenbrust.

 

So sollte jeder Tag am Renner aussehen! :D

 

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9. Tag (Mi. 26.7.) Südtirol - Klagenfurt: (308 km, 2280 Hm, 13:16 h)

 

Wolkenstein - Klausen - Brixen - Mühlbach - Bruneck - Toblach - Sillian - Maria Luggau - Kötschach - Hermagor - Villach - Velden - Klagenfurt

 

Eigentlich ein unglaublicher Tag! Über 13 h fast durchgehend am Renner, mehr als 300 km! Und dann noch über 2000 Hm! http://www.cosgan.de/images/smilie/sportlich/a015.gif

 

Dass ich das geschafft habe, wundert mich selbst, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich ja schon 7 Alpenpässe in den Beinen hatte.

 

Die Etpappe begann eigentlich sehr angenehm. Die Abfahrt von Wolkenstein nach Klasen war zügig (Schnitt 45), und auch bis Brixen gings recht problemlos weiter. Dass es danach Richtung Österreich bergauf gehen sollte, wusste ich, nicht aber, was mich im Lesachtal erwartete. http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/d015.gif

 

Zuerst mal eine Baustellumfahrung, die mehr fürs Mountainbike als fürs Rennrad geeignet war. Was danach kam, war jedoch eine wirklich böse Überraschung. Denn nachdem ich endlich den kartischen Sattel erreicht hatte und dachte, es würde bis Klagenfurt nun nur mehr bergab gehen, kam zuerst 75 km bis Hermagor, die alles andere als lustig waren.

Ein ständiges bergauf und bergab (484 Hm), schlechte Straßenverkältnisse und so viele Kurven, dass es unmöglich war, den Renner bergab mal richtig laufen zu lassen. Das zehrte! :mad:

 

100 km waren danach ja noch zu fahren, und ein Platzregen und starker Gegenwind ließen nicht Gutes erahnen! :eek:

 

Nun, irgendwie hat's dann geklappt, und das gar nicht mal so langsam: Schnitt 27,3, praktisch alles im Grundlagenbereich.

 

Was mich nach 10:30 h und 230 km vor dem Ast gerettet hat, waren alte Bekannte: Red Bull und Cola. :du:

 

Die restliche Strecke war dann gar nicht mal mehr so schwer, immerhin gings jetzt ja wirklich fast nur mehr bergab, und der Wind kam inzwischen glücklicherweise von hinten.

Das Bild zeigt mich übrigens nach fast 300 km kurz vor Velden. Da war Kuglblitz ein kleiner Held. :D

 

(Das folgende Höhenprofil (bis kurz nach Arnoldstein) ist leider unvollständig, denn leider war der Speicher unterwegs voll gewoden.)

 

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10. Tag (Do. 27.7., Fr. 28.7.) Ruhetag, Besuch meiner lieben Freundin Jetti in Klagenfurt, Baden und Knotzen im Wörtersee http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s030.gif

 

11. Tag (Fr. 28.7.) Klagenfurt - Südsteiermark: (54 km, 380 Hm, 2:08 h)

 

Soboth - Eibiswald - Arnfels - Leutschach - Südsteirische Weinstraße

 

So, endlich mal ein bisschen Luxus :D Der Radtag begann spät, um 18:45, weils im Strandbad einfach so gemütlich war. Und so ließ ich mich dekadent mit dem Auto auf die Soboth hinauf chauffieren. :p

 

Irgendwie hatte ich ja auch ein schlechtes Gewissen, die würzige und lange Steigung mit teilweise 16% nicht selbst bewältigt zu haben, aber nach den Strapazen der letzten Tage...

 

Von der Soboth gings dann im Sauseschritt (>90km/h) nach unten Richtung Leutschach und dann weiter in die von mir so geliebte Südsteirische Weinstraße.

Beim Weingut Hack-Gebell hab' ich dann Quartier bezogen, mein Radl ins Zimmer gestellt und friedlich geschlummert... http://www.cosgan.de/images/smilie/muede/g015.gif

 

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12. Tag (Sa. 29.7.) Südsteiermark - Südburgenland: (153 km, 980 Hm, 7:16 h)

 

Weigut - Ehrenhausen - Eichfeld - Mureck (Grenze) - Apace - Gornja Radgona (Grenze) - Bad Radkersburg - Goritz (Grenze) - Gerlinci - Kramarovci (Grenze) - Aigen - Fehring - Brunn - Jennersdorf - Mogersdorf - Heiligenkreuz - Großmürbisch - Gaas

 

Eine ausgesprochen gemütliche Fahrt mit zwei Abstechern nach Slowenien.

Zuerst gings einmal durch die herrliche Weinstraße an die Mur bei Ehrenhausen, dann bei Mureck über die Grenze und weiter Richtung Bad Radkersburg. Das war schon ein seltsames Gefühl, nach Südtirol wieder im Ausland zu sein, diesmal aber in einer gänzlich anderen, da ziemlich flachen Landschaft.

 

Besonders schön war aber der zweite Abstecher jenseits der Grenze, eine sehr sanfte, hügelige und entspannte Strecke.

 

Die restliche Strecke wurde dann wieder etwas hügeliger, mit den Bergen zuvor aber natürlich nicht vergleichbar.

 

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tolle leistung,toller bericht und super fotos :toll:

ein paar "kleine" teile deiner rundfahrt kenn ich von diversen rennen,

timmelsjoch,jaufen,lesachtal......

ja die habens in sich...

 

aufjedenfall tolle sache was du da gmacht hast,

und a megga glück mit dem geilen wetter,dass du da tagelang hattest :flower:

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Oh, vielen Dank für die Glückwünsche! :) Ja, die Reise war wirklich toll, und irgendwie ist dieser Bericht ja auch für mich ein kleines Online-Büchlein zum Nachschlagen (und zum angeben :D ).

 

13. und letzter Tag (So. 30.7.) Südburgenland: (36 km, 210 Hm, 1:33 h)

 

Gaas - Edlitz - Kohfidisch - Mischndorf - Rotenturm - Oberwart

 

Eigentlich war's ja fast schon mehr ein Epilog als eine Etappe. Ich wollte am Nachmittag in Wien sein und nahm daher den Zug von Oberwart aus. Die Strecke bis zur Bahn fuhr ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Weinend deswegen, weil nun eine Reise, die mir Österreich in all seinen landschaftlichen Facetten gezeigt hatte, zu Ende ging, lachend, weil nun auch die Strapazen aufhörten. Meine Hände taten schon ziemlich weh, der Körper verlanget aber auch insgesamt nach Erholung.

 

Nach diesen zwei Wochen verstehe ich erst, welch unglaubliche Arbeit Radprofis bei Rundfahrten leisten. Denn mehrere Tage schwere Strecken auf Tempo zu fahren, muss mörderisch sein. Ich hab' schnell gemerkt, dass die nur kurze Regeneration in der Nacht für mich zu kurz ist, um für jeden Tag die Spritzigkeit, sprich einen möglichen hohen Puls, zu behalten. Klar, ich war großteils alleine, also ohne Windschatten unterwegs, in den Bergen war dies aber nicht wirklich wichtig.

So fiehl mein Durchschnittspuls von 130 zu Beginn der Rundfahrt gegen Ende auf um die 110. Lediglich die Sella-Rundfahrt war hier mit einem Durchschnittspuls von 131 eine Ausnahme, aber die war auch nur 4 h lang.

Und parallel dazu lag der jeweilige höchte Puls pro Etappe gegen Ende um 10 bis 15 Schläge nieriger als zu Beginn.

 

Noch ein Wort zur Sicherheit. Es ist bezeichnend, dass von insgesamt drei gefährlichen Situationen zwei am Radweg und keine einzige mit Autos oder Motorrädern passierten. In der Wachau fuhr mich ein entgegenkommender Radler fast nieder, in Südtirol kam mir ein Radler bei einer Bahnunterführung zu schnell auf der falschen Seite entgegen. Die dritte Gefahrensituation lag in einer sich bei einer flotten Abfahrt verabschiedenden Kontaktlinse und einer darauf etwas falsch eingeschätzen Kurve. Was folgte, war eine radikale Bremsung, bei der das Hinterrad schon ordentlich schlitterte, aber sonst keine Probleme.

 

Ich muss überhaupt sagen, dass mich Simplon Pride fantastisch getragen hat. :love: Manchmal, etwa nach speedigen Abfahrten hab' ich es richtig getätschelt, wie ein Pferdchen. :) Man wächst wirklich zusammen auf so einer Reise.

 

So, das ist er, mein kleiner Reisebericht :D . Ich bin gespannt, wo's mich als nächstes hinzieht. :rolleyes:

 

lg

Robert

 

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super bericht robert!

macht gusto, vor allem diese stelle:

 

Lachs mit Ruccolasalat, Nudelsuppe und ein wunderbares Pfeffersteak mit Reis

 

:D

 

Ja, das Essen war wirklich wunderbar, mir kam vor, das Steak würde gleich direkt in meine müden Muskel wandern. http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/e065.gif Dazu noch ein Hefeweizen und danach noch ein herrlicher Cabernet. http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/a020.gif

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Schöner Bericht und super Leistung! Gratuliere :klatsch:

 

Die Fotos von Tag 8 haben mich besonders begeistert. Überleg gerade ob ich nächstes Jahr im Frühjahr eine Woche in diese Gegend fahren sollte. Kannst du einen Ort in der Region empfehlen, der sich für eine Art Trainingslager eignet?

Tolle Leistung und toller Bericht, Robert!

Gratuliere! :toll:

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Schöner Bericht und super Leistung! Gratuliere :klatsch:

 

Die Fotos von Tag 8 haben mich besonders begeistert. Überleg gerade ob ich nächstes Jahr im Frühjahr eine Woche in diese Gegend fahren sollte. Kannst du einen Ort in der Region empfehlen, der sich für eine Art Trainingslager eignet?

Die Dolomiten sind sicher ein wunderbarar Ort für ein Trainingslager, die Frage ist, ob's im Frühjahr schon geht, denn immerhin liegen die Pässe teilweise über 2200 m.

 

Ich selbst kenne jetzt nur Wolkenstein, super stell' ich mir aber auch Arabba, Andraz oder Cortina als Ausgangspunkt vor. Da warten immerhin über 10 Pässe, die bezwungen werden wollen. :D

 

Quelle: Geser: Die schönse Alpentouren mit dem Rennrad (J.Berg-Verlag)

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du bist echt ein wahnsinn! megageile tour! bin schwer beeindruckt!

 

was mich interessieren würde: wie sind denn die straßenverhältnisse auf der ital. Seite von Timmelsjoch?

 

Trainingslager in wolkenstein? da musst ja immer zum Nachhause fahren bergauffahren. Trainingsläger müssen meiner Meinung nach im Tal liegen! Wennst natürlich mitm MB unterwegs bist, ist Wolkenstein schon nett schlech!

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du bist echt ein wahnsinn! megageile tour! bin schwer beeindruckt!

 

was mich interessieren würde: wie sind denn die straßenverhältnisse auf der ital. Seite von Timmelsjoch?

 

Trainingslager in wolkenstein? da musst ja immer zum Nachhause fahren bergauffahren. Trainingsläger müssen meiner Meinung nach im Tal liegen! Wennst natürlich mitm MB unterwegs bist, ist Wolkenstein schon nett schlech!

Oh, danke für die Blumen! http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/k055.gif

 

Soweit ich mich erinnern kann, ist mir beim Timmelsjoch nicht negatives aufgefallen (außer manch ziemlich lästig langsamen Autos), man kann's also richtig rollen lassen. Frag' aber auch mal im Ötzi-Fred. Da gibts sicher einige, die das Timmelsjoch schon öfter als ich gefahren sind.

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