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Der Preis für Dumpingpreise...


Kuglblitz
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Hallo,

 

ich hab' auf Ö1 grad eine Dokumentation über Arbeitsbedingungen in China gehört (Moderne Sklaven - Chinas Sklavenarbeit für billige Jeans), die mich ziemlich erschüttert hat.

 

Zitat aus der Ö1-Webseite :

 

Für eine Jean bezahlt ein westlicher Handelskonzern etwas über vier Dollar. Die Bedingungen, unter denen gearbeitet wird, sind menschenunwürdig: Eine chinesische Sweatshop-Näherin schläft in Produktionsspitzenzeiten vier Stunden pro Nacht und arbeitet insgesamt 17 Stunden. Sie lebt am Fabrikgelände und darf dieses nur mit Sondergenehmigung verlassen. Schläge und Demütigungen sind an der Tagesordnung.

 

[...]

 

Untergebracht auf einem Hofgebäude auf dem Fabriksgelände, ist Jasmin sieben Tage die Woche im Einsatz, Freizeit ist kaum möglich. Ihre Kolleginnen sind oft zu erschöpft, um in ihre Schlafkojen zu gehen und sinken über Jeansbergen zusammen. Mit Wäschekluppen zwicken sie ihre Augenlieder zusammen um während der Arbeit nicht einzuschlafen. Sie haben chronische Verdauungsprobleme und stehen unter Dauerüberwachung. Die Fabrik hält Jasmins Lohn die ersten Monate zurück, um sie an sich zu binden. Zu Weihnachten reicht das ersparte Geld nicht einmal für einen Familienbesuch.

 

Und bei uns werden mehr und mehr Arbeitsplätze abgebaut und in solche Billiglohnländer verschoben. :k:

 

Als Konsument ist es eh kaum möglich, sich dieser Entwicklung zu verschließen. Sportartikel kommen ja eh fast ausschließlich aus China bzw. Fernost.

 

Ich werd' bei meinen Einkäufen jedenfalls besser drauf schaun', wo die Sache produziert wurde. Auch wenn's eh nix nützt. :(

 

lg

Kuglblitz

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Ich werd' bei meinen Einkäufen jedenfalls besser drauf schaun', wo die Sache produziert wurde. Auch wenn's eh nix nützt. :(

lg

Kuglblitz

 

Lobenswert, :toll: ist halt schwer zurückzuverfolgen.

 

Dürft ma uns alle hier auch keine Carbonradln kaufen. Die Burschen bei der Nachbearbeitung der Rahmen, beneid i wirklich ned. Weder Gehalts und schon gar nicht Gesundheitsmäßig :f:

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hauptsache die marge für die konzerne stimmt... :(

Die wiederum brauchen diese Margen zum Vorzeigen für Investoren, denn ohne Geld gehen sie unter oder werden geschluckt.

 

Mitunter echt teuflisch unser aktuelles Wirtschaftssystem, aber nunja - that's life I guess.

 

Ich versuche auch immer, wenn geht, auf die Labels und den Herkunftsort zu achten. Bei den meisten Produkten gibt's eh nur noch Made in Billiglohnland, bei Textilien gibt's (noch) ein paar Ausnahmen.

 

Wenn bei H&M die Fetzen in Thailand etc. hergestellt werden, so kann man zumindest sagen okay, die Sachen sind billig für die Konsumenten. Was mich echt ank*tzt sind Luxus-Markenkonzerne, die ebendort herstellen lassen, aber dann extrem abcashen. Da fragt man sich, ob die Konsumenten echt dämlich sind! :k:

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Wenn bei H&M die Fetzen in Thailand etc. hergestellt werden, so kann man zumindest sagen okay, die Sachen sind billig für die Konsumenten. Was mich echt ank*tzt sind Luxus-Markenkonzerne, die ebendort herstellen lassen, aber dann extrem abcashen. Da fragt man sich, ob die Konsumenten echt dämlich sind! :k:

 

das ist es nämlich ob die Jean von H&M oder von Boss kommt ist im Prinzip scheiß egal den Produzieren lassen mitlerweile zu 90 % alle in Asien unter den selben bedingungen.

Genauso bei Nike, usw. der Laufschuh vom Hofer kostet in der Produktion nicht wesentlich mehr als ein Nike, nur hat Nike vielleicht ein bischen mehr in die Entwicklung reingesteckt!

 

Aber ja damit wir teilweise billig einkaufen werden Leute an anderen Ecken der Welt ausgebeutet.

 

Und das ist kein Textilproblem alleine

 

siehe Darwins Nightmare, We feed the world usw. diese Reihe ist beliebig erweiterbar.

 

lg Dan :devil:

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Das Schlimme ist auch noch, dass viele der teuren Marken Jeans auch noch in der selben Fabrik und aus den selben Stoffen wie die "Billigjeans" produziert werden. Ich habe da eine Freundin, die ist im Import/Exportgeschäft von Textilwaren tätig und öfter in Fernost um die Produktion zu überwachen, was die so erzählt.........:s: :eek:
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Ich bin in der Textilindustrie tätig und kann euch folgendes Beispiel sagen:

Wir produzieren Garn ("Fäden") aus zellulosischen Fasern.

1 kg dieser Fasern kostet unserer Firma ca. € 1,4. da liegt das Material in großen, ca. 310 kg schweren Ballen im Lager, wird dann in mehreren Produktionsschritten zu Garn versponnen, auf Paletten verpackt und an die Kunden (Webereien und Strickereien) verschickt - zu einem Preis von ca. € 2,9/kg, wobei wir auch noch vernünftig mitverdienen sprich Gewinn schreiben.

Für ein Hemd benötigt man ca. 0,3 kg Garn, was € 0,97 Stoffkosten entspricht. Das Gewebe oder die Strickware wird eingefärbt oder gebleicht oder bedruckt und dann konfektioniert (zuschneiden, nähen).

Alles zusammen ergibt einen Preis von ca. € 8,5 bei Herstellung in Österreich für ein Hemd in Topquality.

 

lg

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Hallo,

 

ich achte schon seit langem darauf, wo die Waren hergestellt werden, die ich kaufe - bei Lebensmitteln jedenfalls ganz genau.

 

Ich würde mir gern mehr Kleidung aus Österreich bzw. Europa kaufen, leider kann ich mir aber meisten doch nur billige Fernostware leisten.

 

Leider gibt es sehr wenige Konsumenten, die bewusst einkaufen - und auch ich habe manchmal zu wenig Geld, zuviel Zeitdruck, ein zu sehr quengelndes Kind.... :rolleyes:

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Ein Freund von mir schmeisst regelmäßig hochpreisige Pullis und Hosen dem Verkäufer über den Ladentisch zurück wenn er am Etikett "Made in Chine, Indonesien, Taiwan..." liest!

 

O-ton: "Den scheiß kaf i nit!" :D

 

Meist schaut das Personal sehr verdutzt und versteht seine Argumentation nicht! Kommentar: "Das ist halt so!" :rolleyes:

 

Der zieht das aber konsequent durch!

 

Ich find´s super! :klatsch:

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An den üblen Zuständen sind aber nicht nur die "Konzerne" schuld, sondern mindestens gleichviel die Konsumenten. Geiz ist halt supergeil. Da darf ein Schnitzel nur noch 3 EUR/kg kosten beim Supa-Mega Diskonta, und beim Hemd oder Pullover über 30 EUR heißt´s dann nur noch "unverschämt teuer".

Bester Beweis ist der große Erfolg der üblichen Billig-Ketten. Wenn´s um das eigene Geld geht, sind die Leute die ärgsten Geizhälse, aber in der öffentlichen Diskussion hängen sie dann den Gutmenschen heraus, der ach so besorgt ist. Das regt mich am meisten auf.

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An den üblen Zuständen sind aber nicht nur die "Konzerne" schuld, sondern mindestens gleichviel die Konsumenten. Geiz ist halt supergeil. Da darf ein Schnitzel nur noch 3 EUR/kg kosten beim Supa-Mega Diskonta, und beim Hemd oder Pullover über 30 EUR heißt´s dann nur noch "unverschämt teuer".

Bester Beweis ist der große Erfolg der üblichen Billig-Ketten. Wenn´s um das eigene Geld geht, sind die Leute die ärgsten Geizhälse, aber in der öffentlichen Diskussion hängen sie dann den Gutmenschen heraus, der ach so besorgt ist. Das regt mich am meisten auf.

 

du willst doch nicht behaupten, dass die teureren produkte sozialer erzeugt werden?

die riesige spanne zwischen produktionskosten in billiglohnländern und dem verkaufspreis bei so vielen (marken-)produkten geht an konzern u. handel.

bei den billigprodukten ist doch einfach nur diese spanne geringer. aber das wurde eh schon mal angesprochen.

außerdem sind nicht alle, die versuchen günstig einzukaufen, "geizhälse". die meisten können sich was anderes halt nicht leisten, ich gehe auch lieber zum hofer und kauf günstigere lebensmittel aus österreich als beim billa teuer milchprodukte aus tschechien, obst sowieso von irgendwo, etc. transparent ist die produkthandelskette eh (fast) nirgends.

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ich gehe auch lieber zum hofer und kauf günstigere lebensmittel aus österreich als beim billa teuer milchprodukte aus tschechien, obst sowieso von irgendwo, etc. transparent ist die produkthandelskette eh (fast) nirgends.

 

stimmt, zu 90 % kriegt man einen Salat aus Holland oder Spanien beim Billa und beim Hofer einen aus Ö, Spar und Billa bieten ja schon fast nichts mehr anderes als Holland- und Spanien-Produkte an (Stichwort Murcia).

Weiters wennst dir Birnen kauft, letzthin beim Lidl, kauf ich halt die aus Italien und nicht die aus Argentinien (oder gar keine).

Kleine aber feine Unteschiede!

 

lg Dan :devil:

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ein freund von mir betreibt ein gutgehendes Skate Geschäft und der hat mir mal erzählt dass es bei der Bekleidung a schon so etwas gibt wie des "Fair - Trade" im Nahrungsmittelbereich!

 

Ja! Genau sowas, nach genauern Kriterien und streng kontrolliert fehlt flächendeckend im Textilienbereich. Wird aber hoffentlich wohl bald kommen.

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Hallo,

 

also wenn es mir möglich ist, kauf ich Obst und Gemüse direkt beim Erzeuger - auf echten Bauernmärkten am Land (die "Märkte" in Wien bestehen ja sowieso nur aus Händlern....) oder ab Hof.

 

Ein Schnitzl von einem Bioschwein, dass ungestresst lebte und geschlachtet wurde, schmeckt schon besser... Ebenso Freilandeier die ich direkt vom Bauern beziehen kann, besonders beim Frühstücksei merke ich das.

 

Bei anderen Produkten ist es schon schwieriger, weil die Marke null Auskunft über die Herkunft liefert. Der Hersteller muss ja gar nicht selbst produzieren, er kann auch zugekaufte Waren verscherbeln....

 

Bei Elektronik usw... habe ich sowieso keine Wahl, da kann man sowieso nur das nehmen, was die Ansprüche erfüllt...

 

Einkaufen ist durch die große Auswahl eigentlich noch schwieriger geworden - vor allem, weil auch in vielen Geschäften immer wieder mir bekannte Marken durch mir unbekannte ersetzt werden....

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