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Vorsicht Versicherung!


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hi leute. ein befreundeter biker bat mich die geschichte seiner probs mit einer versicherung auch anderen bikern mitzuteilen. vielleicht kann man was draus lernen. also bitte:

 

DER FALL

Am Ende eines herrlichen Maitages mit einer unvergesslich schönen Bikertour stelle ich mein nahezu neuwertiges Mountainbike - ein Prachtstück, müde und verschwitzt, aber überglücklich in unseren hauseigenen Fahrradkeller ab, verabschiede mich mit einem leisen Danke bei diesem und versperre den Raum – weil sicher ist sicher!

Der Wetterbericht verspricht weiterhin Hochdruckeinfluss und für die nächsten Tage ideales Tourenwetter.

Bei diesen Bedingungen hält es kein richtiger Biker länger in seinen vier Wänden aus, weshalb ich mich am Abend des darauffolgenden Tages zwecks Vorbereitung meines Bikes für die nächste Tour, in den stets verschlossenen Fahrradkeller begebe.

Mir scheint ich träume, es ist nicht mehr hier, mein heißgeliebtes VOTEC M6 Mountainbike im Gesamtwert von 2.550 € (ca. 35.000 ATS) ist weg, weg, einfach nicht mehr da, wo ich es gestern noch so sorgfältig abgestellt habe – ein Alptraum ist zur Realität geworden!

Mein Puls und die Körpertemperatur steigt, meine Hände werden feucht, beginnen ohne das ich es wahrnehme zu zittern. Das kann und darf doch nicht wahr sein, man hat mir mein Bike gestohlen und das in Mitten einer so viel versprechenden Saison. Ich bin, wie man so schön zu sagen pflegt, ganz einfach fix und foxi!

Nur keine Panik, kommt es plötzlich aus den Tiefen meiner Grauzellen hervor, wozu hast du seit immerhin 18 Jahren eine Haushaltsversicherung, welche pünktlichst per Bankeinzug vierteljährlich schön brav die Prämien einräumt und kassiert! ?

 

PHASE 1

Nach umgehender polizeilicher Anzeige melde ich den Schadensfall wie es sich gehört auch sofort schriftlich und persönlich bei meiner Versicherung.

Der nette Herr Doktor (Chef der Schadensabteilung) bestätigt mir nach sorgfältiger Durchsicht meiner Unterlagen und Anhörung meines Falles, dass Leistung zweifelsfrei vorläge, jedoch müsse man die polizeiliche Bestätigung erst abwarten, aber sonst sei alles paletti und man werde sich bei mir melden – bitte nur etwas Geduld!

Der gute Mann weiß natürlich nicht, wie es in meinem Inneren zugeht.

Ungeduldig wie ein Hobbybiker eben so ist, frage ich nach einer Woche telephonisch bei der Versicherung nach und siehe da, es ist plötzlich ein anderer Herr mit meinem Fall betraut.

Der Herr Magister (Schadensreferent) benötigt nur noch die polizeiliche Bestätigung, reine Routinesache, sagt man mir, welche ich in einer Blitzaktion bei meinen Freunden und Helfern organisiere und persönlich vorbeibringe.

„Alles klar, ich könnte Ihnen zwar sogleich 20.000 ATS freigeben, muss jedoch zwecks Auszahlung des gesamten Schadens noch eine kleine juristische Frage klären“ – meinte der junge Herr Magister, auch ein kleiner Mountainbiker, wie er mir in einem netten und nahezu persönlichen Gespräch beichtet. Plötzlich fühle ich mich in vertrauten Händen und wage erstmals an eine für mich positive Erledigung zu denken, endlich der Anker, ein schönes Gefühl!

Flugs....... bereits zwei Tage später flattert ein sehr kurz gehaltenes, eingeschriebenes Schriftstück meiner so treuen Versicherung bei mir ein, in welcher mir der Herr Magister und Sportskollege nun mitteilt, dass keine Zahlung geleistet werden könne, da mein Bike nicht zusätzlich versperrt gewesen wäre!

Das zweite Mal innerhalb von 14 Tagen wird mir plötzlich sehr warm und mein Mund ist völlig trocken, dass kann doch nicht sein, die beiden hochkarätigen Herren können doch nicht einfach gleichzeitig so plötzlich ihre Meinung ändern – ganz bestimmt ein Irrtum! ?

PHASE 2

In dieser Situation halte ich es nun nicht für sinnvoll ein Telephonat, oder gar ein persönliches Gespräch mit meinen Partnern zu führen, da mein emotionaler Zustand derzeit eine zielführende und konstruktive Kommunikation aus verständlichen Gründen nicht zulassen würde.

Unter Mithilfe eines bekannten Juristen setzte ich nun ein Schreiben auf, in welchen ich der Versicherung meine bittere Enttäuschung zum Ausdruck bringe und um Aufklärung der für mich völlig unverständlichen Entscheidung ersuche.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob der Herr Magister sportlich eine Kanone ist, aber eines steht für mich fest, ein Ausnahmekönner für die Verfassung von einsätzigen Antwortschreiben mit verhöhnendem Hinweis auf die „Allgemeinen Bedingungen“ ist dieser in jedem Falle!

Nichts, alles umsonst, wozu ist eine Versicherung eigentlich da?

Meine Stimmung ist nun total am Tiefpunkt, noch tiefer kann es gar nicht mehr gehen dachte ich mir........

 

DER HIT

Einer unerwarteten Eingebung in den finsteren Stunden folgend kam mir nun die Erinnerung an den tüchtigen, erfolgreichen und redegewandten Versicherungsvertreter von einst, bei welchen ich seinerzeit nach allerlei Versprechungen die Haushaltsversicherung abschloss – für den Fall der Fälle!

Ich rufe nun in der Hoffnung auf eine zumindest für beide Teile zufriedenstellende Lösung bei der Versicherung an und wurde mit dem Herrn Direktor verbunden.

Na allerhand, dachte ich mir, der gute Mann von einst hatte es mittlerweile zum Versicherungsdirektor gebracht, nun kann ja nichts mehr schief gehen.

Hoffnung keimt wieder einmal!

Ein halbstündiges persönliches höfliches Gespräch über allerlei und so ganz nebenbei über meinen Schadensfall beendet der Herr Direktor mit dem Versprechen, er würde sich in meinem Falle persönlich bemühen und ersucht um ein wenig Geduld, er werde sich rühren, oder ich sollte mich in zwei Wochen wieder melden. Zwei lange Wochen!

Wer sich von uns beiden telephonisch rührt bin natürlich ich, aber leider umsonst, da der Herr Magister, mein Sportskollege auf Urlaub weilt und ohne dem nichts geht sagt man mir.

Eine Aufzählung von meinen weiteren telephonischen Kontakten mit dem stets freundlichen, jedoch immer erfolglosen Herrn Direktor erspare ich den verehrten Lesern besser.

Plötzlich scheint auch der Herr Direktor mit seinem Latein am Ende zu sein und empfiehlt mir die Inanspruchnahme eines ihm bekannten und geschätzten Versicherungskaufmannes.

Ein absoluter Könner seines Faches der mich mit nahezu 1000-prozentiger Erfolgsaussicht aus dem Dilemma herausführen könne und ich in spätestens

14 Tagen mit der Summe von 20.000 ATS abzüglich 10 % Honorar rechnen könne und das alles selbstverständlich ohne Risiko für mich, teilt mir der Herr Direktor mit.

Weit gefehlt, auch der so gepriesene Fachmann bringt nichts zustande, weil einfach der Herr Magister so sehr uneinsichtig sei, wird mir erklärt.

Nach 70 Tagen Kampf ist auch meine Geduld am Ende und wird mir vom immer noch freundlichen Herrn Direktor anlässlich meines letzten Telephonates trocken und nahezu überheblich mitgeteilt, er hätte ja ohnehin alles mögliche für mich getan und angeboten – ein echter Anker mit absolutem Halt kann man da nur sagen!

Ich hätte mir ehrlich gestanden nach so langer Zeit und mit sehr positivem Versicherungsverlauf zumindest eine Kulanzlösung erwarten dürfen, oder ?

MEINE EMPFEHLUNG

Ergänzend zu den vorgenannten Schilderungen möchte ich noch erwähnen, dass zur gleichen Zeit aus dem selben versperrten Fahrradkeller auch das nicht gerade billige Mountainbike meines Nachbarn gestohlen wurde.

Der gute Mann hatte Glück, weil sein Bike zusätzlich mit einem Schloss versperrt war und weil dieser bei einer anderen, wie ich glaube, besseren Versicherung im Vertragsverhältnis steht, erhielt er innerhalb kürzester Zeit vollsten Schadenersatz!

Mein Tipp: Egal wie, Ihr Bike ist immer mit mindestens einem großen

Fahrradschloss gesichert und der Fahrradkeller stets verschlossen!

Oder, Sie halten es künftig wie ich und verwahren ihr Bike im

Schlafzimmer, weil wie ich schon sagte – sicher ist sicher!

 

 

DIE AKTEURE

Die Versicherung: DER ANKER

Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft

Landesdirektion für Kärnten und Osttirol

Bahnhofstraße 38

A-9020 Klagenfurt

Der Herr Doktor: Herr Dr. WERNER

Chef der Schadensabteilung obig genannter Versicherung

Der Herr Magister: Herr Mag. KELLERER

Schadensreferent obig genannter Versicherung

Der Herr Direktor: Herr Dir. PAPST

Ehemaliger erfolgreichster Versicherungskeiler und

heutiger Direktor obig genannter Versicherung

Versicherungskaufmann: Herr Reinhard JESENITSCHNIG

Akad. Versicherungskaufmann,

Versicherungs- u. Schadensberatung

Bahnhofstraße, bzw. Ginzkeygasse 29

A-9020 Klagenfurt

Der Geschädigte: Ein ganz gewöhnlicher kleiner Hobbybiker

aus dem schönen sonnigen Süden von Österreich

mit beschränkten finanziellen Mitteln, jedoch

mit sehr viel Mut und Entschlossenheit, sein

erlebtes Negativerlebnis mit einer offenbar

übermächtigen Versicherung einer sehr breiten

Öffentlichkeit über diverse Medien und dem Internet zugänglich zu machen.

 

i.a.

tommy

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Tut mir leid für Deinen Freund.

 

Aber wie Martin richtig gesagt hat: im Zweifelsfall war das Rad IMMER abgeschlossen.

 

Sollte der Dieb erwischt werden une behaupten, adss das Rad nicht abgesperrt war, dann steht eben Aussage gegen Aussage, und im Zweifelsfall war man an dem Tag geistig nicht auf der Höhe weil die Katze Husten gehabt hat :p

 

Bei uns ist im Fahrradraum sogar ein Aufkleber (oder war zumindest immer dort) wo draufsteht, dass Räder abgesperrt werden müssen.

 

Es kommt übrigens noch krasser: auch bei Aufbewahrung im Auto muß das Fahrrad abgesperrt sein!

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Original geschrieben von Christoph

Tut mir leid für Deinen Freund.

 

Aber wie Martin richtig gesagt hat: im Zweifelsfall war das Rad IMMER abgeschlossen.

 

Sollte der Dieb erwischt werden une behaupten, adss das Rad nicht abgesperrt war, dann steht eben Aussage gegen Aussage, und im Zweifelsfall war man an dem Tag geistig nicht auf der Höhe weil die Katze Husten gehabt hat :p

 

 

Im Zweifelsfall wird man dir glauben und nicht dem Dieb!

Allerdings so ein Fahrradschloß im Keller fix liegen, ist ja kein Problem und kein Zeitaufwand es zu benutzen.

 

Der arme Kerl, kann den Schmerz nachvollziehen!

Irgendwann, so hoffe ich, haben die Rahmen einen kleinen unabbringbaren Chip mit dem man den Rahmen orten kann.

 

liebe Grüße

Silversurfer

(aus der Hochburg des Fahrraddiebstahls - GRAZ)

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Also ersteinmal würde ich mit der Veröffentlichung der Namen aufpassen ;)

 

Mir ist vor einigen Jahren was ähnliches passiert.

Mein MTB (damals zum Glück ein billiges; ca. 1000€) wurde aus meinem verschlossenem Keller gestohlen.

Dummerweise hatte ich dieses nicht im abgesperrten Keller nocheinmal mit einem Fahrradschloss abgesperrt.

 

Meine damalige Versicherung (übrigens auch Anker!) weigerte sich zu zahlen.

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Bei der Veröffentlichung der Namen sehe ich kein Problem, diese Geschichte sagt doch nur aus, dass die besagte Versicherung besonders exakt nach Vorschrift gehandelt hat.

 

ich hatte übrigens einmal einen ähnlich gearteten FAll. Bei mir im Lokal wurde eingebrochen und der Einbrecher hatte das Glück, einen von 3 Tagen im Jahr zu erwischen, an denen ich Geld in der Firma lasse, passiert normalerweise nie, heutzutage soundso nicht mehr.

 

Der Einbrecher musste insgesamt 5 Sperren überwinden um in den Raum zu kommen, in dem das Geld war. Dann hat er den versperrten Schreibtisch aufgebrochen und die darin befindliche versperrte Kassa zerstört und ist auf diese Weise zu fast öS 50.000,- gekommen.

 

In einer Klausel stand, dass 2 mal versperrtes Geld bis zu öS 70.000,- versichert sei.

 

Die Versicherung argumentierte das Nichtbezahlen der Summe damit, dass Geld in Möbeln nur bis öS 2000,- versichert sei.

 

Dies stand in irgendeiner Subklausel.

 

Es ist nicht leicht, sein Hab und Gut so zu sichern, wie's die Versicherungsverträge vorschreiben.

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Hat nicht im Sommer (vielleicht auch schon im Sommer 01) hier jemand die Geschichte von den Bikern gepostet denen die Bikes an einem Rennwochenende im Hotel aus der Garage gestohlen wurden?

Da hat ja die Versicherung genauso argumentiert, dass die Räder auch dort drin abgesperrt sein hätten müssen, obwohl nur der Hotelier einen Schlüssel hatte und in dem Raum auch nur die Bikes gestanden sind.

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also ich glaube das problem liegt in der zwar versperrten jedoch für die wohnungseigentümer zugängliche und in diesem fall daher öffentlichen räumlichkeit. da hat der typ eingehakt. und daher innerhalb der versicherung eine fette prämie kassiert (vermute ich mal).

dass der kunde dabei auf der strecke geblieben ist war dem wurscht.

 

was lernen wir daraus? radl also immer versperren. meine bikes sind auch innerhalb des abteiles versperrt, zusätzlich habe ich diese auch noch inklusive schloss fotografiert, als beweis quasi!

 

die sollen nur kommen die lauser........;) ;)

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Also meine letzte Versicherung (läuft aus) hat bestimmte Schlösser verlangt (Vds Schlösser)

 

Siehe auch

http://www.velophil.de/specials/schloss.html#vdsliste

 

Wenn Du dein Rad mit am Hofer Schloss festmachst wirst wohl auch durch die Finger schauen... a Bügelschloss sollts wahrscheinlich immer sein.

 

-Thomas

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Also Meist verlangen die Versicherungen, dass'd dei Radl mit Rahmen und einen Rad an einem "ortsfesten" Gegenstand festmachst, d.h. Radlständer odgl. und dann kann der Dieb dein Rad nur klauen wenn er entweder den Radständer, Laterne odgl zerlegt oder das Schloss. Das defekte Schloss wird er kaum mitnehmen und sollte dann für die Polizei sichtbar sein :rolleyes:

 

Ausserdem brauchst eine Rechnung eines VdS geprüften Schlosses...

 

Soviel zum Kleingedruckten ;)

 

-Thomas

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Original geschrieben von LoneRider

Also Meist verlangen die Versicherungen, dass'd dei Radl mit Rahmen und einen Rad an einem "ortsfesten" Gegenstand festmachst...........

...............Ausserdem brauchst eine Rechnung eines VdS geprüften Schlosses...

 

-Thomas

 

meinst net die übertreiben ein bisserl? wer hat diese vorrichtungen schon im keller? also bei mir ist da kein radlständer, keine laterne, keine parkbank, kein..............:rolleyes: :mad: :mad: :mad:

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@ Tommy d.p., Lonerider usw

 

Absperren der Bikes ist recht schön. Im November hab ich schon mal einen Beitrag über einen KTM-Diebstahl in Innsbruck im

Bikeboard gehabt. Das Rad war mit zwei Absperrvorrichtungen

versehen und trotzdem hat es sich vertschüsst. Der Hofer

verkauft leider nicht nur Bikeschlösser sonder auch manchmal

Drahtscheren oder Diamant-Trennscheiben. Damit ist es nur

Sekundenarbeit und Euer Liebling sagt ade.

Habe das Bike seit vorigen Donnerstag aber wieder zu

Hause. Von einem internationalen Auktionshaus ersteigert.

Details kann ich verständlicherweise nur über PN`s preisgeben.

 

Ciao

Giovanni

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