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Monsanto


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Ich hab' grad auf ORF2 die Dokumentation über den US-amerikanischen Bio-Konzern Monsato gesehen und bin ziemlich baff.

 

Kurz zur Info:

Monsanto erforscht, produziert und verkauft gentechnisch verändertes Saatgut. Derzeit stammen 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen von Monsanto.

Die amerikanische Biotechnologie-Firma Monsanto , heftig umstritten durch ihre weltweiten Patente auf Pflanzen und genmodifizierte (GM) Produkte, versucht einen neuen, riesigen Claim abzustecken: das Genmaterial von Schweinen. Vor allem auch von solchen Rassen, die heute in Europa rückgezüchtet und deren Gencode in den Monsanto-Labors dekodiert werden. Sollte Monsanto darauf die Patente erhalten, müssen die Züchter damit rechnen, dass der Konzern kassiert. Natürlich sind sie alarmiert. Denn Monsantos Einfluss auf die Patentämter - auch auf jenes der EU - ist groß. Kritische Doku über den Monsanto-Streit, der heute bereits weltweit Wellen schlägt, vor allem, was den GM-Mais anlangt. Viele Farmer in den USA sind heute bereits vom Konzern abhängig. Ganz abgesehen davon, dass die Side-Effects dieser Produkte ebenfalls in Diskussion stehen.

 

Alleine dass es auf Genmaterial, also auf Leben, Patente gibt, ist mE schon sehr bedenklich, dass ein Konzern aber die Macht besitzt, ganze Staaten (in Argentinien 100% der Maisproduktion) zu kontrollieren, ist schlichter Wahnsinn.

 

Vor allem auch deswegen, weil die ganze Gentechnologie im industriellen Maßstab hinsichtlich seiner Langzeitwirkungen ja kaum erforscht ist.

Für alle, die glauben, Österreich sei gentechnikfrei: Genmais, der an Schlachtvieh verfüttert wird, muss im Endprodukt nicht gekennzeichnet werden.

 

Was mich aber besondert erschüttert, ist dieser absolute Monopolanspruch ohne echte Kontrolle:

Monsanto bemüht sich verstärkt um den Ausbau seiner Marktposition bei der Produktion von Lebensmitteln und Saatgut, die von Kritikern als weltweites Monopol bezeichnet wird. Kritisiert wird etwa die vertragliche Bindung der Landwirte an das Unternehmen, die es ihnen verbietet, die eigene Ernte als Saatgut wieder zu verwenden und eine weitreichende Kontrolle der Landwirte erlaubt, um Patentverletzungen vorzubeugen. Ebenso ist es den Landwirten im Konfliktfall nicht gestattet, sich gegenüber Dritten zu äußern. In der Kritik steht darüber hinaus eine Vermischung von Monsantos Aktivitäten und der Politik: So sollen führende Mitglieder der britischen Labour Party massiv in die Gen-Industrie investiert und Mitarbeiter amerikanischer Bundesbehörden zu Monsanto und zurück in die Politik gewechselt haben.

 

Monsanto tritt verstärkt als Aufkäufer von Saatgutherstellern in Erscheinung. Ziel ist offensichtlich, auch in diesem Bereich eine marktbeherrschende Stellung zu erreichen.

 

Monsanto erforscht, produziert und verkauft gentechnisch verändertes Saatgut. Derzeit stammen 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen von Monsanto. Es wird kritisiert, dass auch die Wasser- und Aquakultur-Geschäfte des Unternehmens das Ziel verfolgten, die für das Überleben lebenswichtigen Ressourcen zu monopolisieren und in einen Markt zu verwandeln.

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Habs auch gesehen, war wirklich interessant welche enormen

Auswirkungen das Verfüttern von Genmais bei den Schweinen hatte

70%er Geburtenrückgang :f: :k:

Und die Bauern können nichts tun weil sie sonnst der Konzern in den Ruin treibt. :k: :k: :k:

 

Langsam glaube ich es gibt keine heile Welt mehr, ausser der Wald hinter unserm Haus mit Gampserl und Hirsch,...und einem Dachs der durch den Garten flitzt.

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habs zwar nicht geshen aber hab vor 3-4 jahren schon eine doku über MONSANTO gesehen!

 

die sind arg drauf, in den USA bekommen die Bauern Gen-Saatgut und müssen gleihzeitig auf das dafür spezielle Düngemittel und spritzmittel von monsanto kaufen dürfen aber die jahresmenge die sie erhalten nicht mehr im nächsten jahr einsetzten sondern müssen neues saatgut und Dünge und spritzmittel kaufen.

weiters ist es in USA in manchen bereichen so das alle Mais Firmen die den Mais oder auch Soja den bauern abkaufen bereits Monsanto gehören :D

 

also bist du als Bauer im prinzip eine arbeiter von monsanto aber arbeitest auf eigene gefahr (konkurs...)

 

die sind echt arg drauf!

 

lg dan :devil:

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Ich hab' mich gestern noch ein bisschen durchs Internet gewühlt und bin wirklich etwas beunruhigt.

 

Was da zurzeit weltweit(!) passiert ist ein Spielt mit dem Feuer. Unsere Nahrung in gewissen Bereichen in einem enorm hohen Prozentsatz von praktisch einem(!) Konzern abhängig zu machen, der rein auf Gewinn und ohne echte Kontrolle arbeitet, ist Wahnsinn. :s:

 

Und wenn die Stimmen Recht haben, die einen direkten Zusammenhang zwischen Genpflanzen und dem großflächigen Bienensterben in den USA behaupten, dann Prost Mahlzeit.

 

Man stelle sich das vor: Die Landwirtschaft wird weltweit(!) auf Montanto-Produkte umgestellt, die, die sich wehrern, werden in Grund und Boden verklagt ("Patent auf Gensequenzen"), dann bringt das ganze kurzfristig hohe Gewinne, irgendwann gibt's aber gravierende Nebenwirkungen (wie bereits beobachtet). Echte Ursachenforschung, ob's Zusammenhänge mit der Agrotechnologie gibt, wird verhindert bzw. sehr lange verzögert.

 

Ja und dann bricht der ökologische Kreislauf ein. Was das für die Menschheit bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen.

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Eine letzendlich peinliche Diskussion. Warum gibt es Monsanto&Co? Weil sie alle anderen verprügelt haben und irgendwen irgendwas aufgezwungen haben? Kaum.

Monsanto, Fischfabriken auf hoher See die alles Leben vernichten, usw., usw., sind die Konsequenz unseres Konsumentenverhaltens der letzten 50 Jahre. "Viel Fressen und das so billig wie möglich." Wäre die Nachfrage des Markes eine andere, würden die Unternehmen andere Produkte anbieten.

Das seh ich etwas differenzierter. Klar hat man als Konsument einen Einfluss, was man kauft und was nicht, bei allen Lebensmitteln - also auch denen in der Gastronomie - die genaue Harkunft etc. zu überprüfen ist schlicht unmöglich, schon gar nicht bei Tieren bzw. deren Futterquellen.

 

Hier ist die öffentliche Hand gefragt, indem sie faire Regeln schafft und Monopolstellungen verhindert. Genau das ist aber etwa in den USA nicht passiert:

In der Kritik steht darüber hinaus eine Vermischung von Monsantos Aktivitäten und der Politik: So sollen führende Mitglieder der britischen Labour Party massiv in die Gen-Industrie investiert und Mitarbeiter amerikanischer Bundesbehörden zu Monsanto und zurück in die Politik gewechselt haben. (Quelle)

 

Jede Verantwortung auf des letzte Glied der Produktions- bzw. Konsumationskette abzuschieben ist also nicht nur unfair, sondern schlicht unmöglich.

Was natürlich nicht bedeutet, dass bewusstes Konsumverhalten nicht trotzdem wichtig ist.

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Eine letzendlich peinliche Diskussion. Warum gibt es Monsanto&Co? Weil sie alle anderen verprügelt haben und irgendwen irgendwas aufgezwungen haben? Kaum.

Monsanto, Fischfabriken auf hoher See die alles Leben vernichten, usw., usw., sind die Konsequenz unseres Konsumentenverhaltens der letzten 50 Jahre. "Viel Fressen und das so billig wie möglich." Wäre die Nachfrage des Markes eine andere, würden die Unternehmen andere Produkte anbieten.

Das muß man jedenfalls differenzierter sehen, denn ein Unternehmen ist in der Regel auf Profitmaximierung aus. Egal, was der Konsument nachfrägt. Das Unternehmen versucht, aus der gegebenen Situation (z.B. dem Marktpreis) das Maximum rauszuholen. Da bietet sich natürlich gleich an, bei den Kosten zu sparen. In der LM-Industrie senkt man eben Kosten einerseits ganz leicht über die Automatisation, andererseits auch, in dem man den Schwund (Lagerungsverluste) gering hält. Punkt 1 ist ohnehin schon großteils ausgereizt, Punkt 2 verbesserungsbedürftig - oftmals zumindest. Wenn die Tomate nun 2 Tage länger hält - unter gleichen Lagerbedinungen - kannst dir leicht ausrechnen, was das für den Handel bedeutet, USA-weit, weltweit. Kosten pro Tomate in der Erzeugung x Menge, die Weggeworfen werden muß = horrende Summe, weltweit! Die niemand bereit ist, einfach so wegzuschmeissen, noch dazu, wo es ja mittlerweile Technologien - eben die Gentechnik - gibt, um genau den Schwund dahingehend zu minimieren. Der Handel macht natürlich auf den Lieferanten, in dem Fall Monsanto, Druck, eine Tomate mit längerer Haltbarkeit zu produzieren. Das wie ist sekundär, das sieht der Kunde/Verbraucher in den seltensten Fällen - will er auch vermutlich gar nicht. Wenn für den Kunden bestimmende Qualitätsfaktoren wie Geschmack und Optik/Haptik (Mundgefühl z.B.) noch besser sind, super.

Und natürlich auch aus Sicht der Produzenten/Bauern hat das Vorteile - auf den ersten Blick natürlich nur Vorteile: jetzt gibt's a Pflanzerl, das auf meine Gifte - Pflanzenschutzmitteln genannt - net ruinös anspricht. Super oder? Kannst spritzen, was der Traktor über die amerikanischen Latifundien ziehen vermag und der Nutzpflanze tut's nix. Fazit: der Ertrag pro ha steigt massiv.

 

In der Nahrungmittelindustrie ist das Wie im Produktionsprozess aus sicht des Konsumenten halt mit zahlreichen Wertvorstellungen ethnischer/moralischer Natur behaftet. Alleine die Werbung zeichnet dieses Bild der heilen Welt hier ganz gerne und bewußt, wo noch die Oma der Sennerin die Milch für die Milchschokolade von den Kühen auf der Alm händisch verarbeitet.

Schlußendlich ist auch dieser Prozess nichts anderes, als ein Spiegelbild der heutigen Zeit. Maximierung der wahrgenommenen Qualität bei Kostenreduktion gegen 0, überspitzt formuliert, aber in diese Richtung hin gehend.

Jeder von euch möchte im Supermarktregel alle paar Wochen was neues stehen sehen - neue Produkte, neue Gschmäcker der Produkte, besseres Mundgefühl, billiger solls auch noch sein usw. Bedenkt man jedoch, dass der menschl. Stoffwechsel im Grunde gleich wie vor tausenden von Jahren funktioniert, wo das Speisenangebot um eine Vielfaches geringer war und nach wie vor nur bestimmte Nährstoffe zur Energiegewinnung heranziehen kann, so geht das nur unter massivsten Technologischen Einsatzes, damit man zu einer solchen Produktvielfalt gelangt.

Es haben sich im Laufe der letzten Hundert Jahren eben die Produktionstechnologien stark verändert: vor Hundert Jahren hat die Mutter das Korn mit einer Mühle vor deinen Augen geschrotet, heute presst der Extruder die Ringe und Sterne und weiß der Teufel was alles noch wie Formen aus dem Getreide-/Mineralstoff-/Wasser-Matsch.

Keiner von euch ist heutzutage Selbstversorger, aufgrund zig Umstände und Gründen hat der Mensch seine Nahrungsbeschaffung-/herstellung mehr oder minder outgesourced - um gleich in der wirtschaftlichen Sprache zu bleiben. Ein Nachteil des Outsourcings ist eben, dass man diesen Bereich dann nicht oder in einem geringeren Maße beeinflussen/kontrollieren kann. Aber keiner wiederum will (oder macht sich die Mühe oder kann schlicht aufgrund beruflicher/familiärer/sonstiger Umstände nicht), sich selbst zu versorgen. Vom Gemüse/Obst angefangen, bis hin zu Haus-/Nutztieren im Stall oder so.

Zwar sind Unternehmung z.T. immer häufiger bereit, auch den Herstellungsprozess für den Verbraucher offenzulegen (Stichwort Fleischkennzeichnung auf den Packerln im Supermarkt, von welchem Bauernhof usw.), doch bezweifle ich ernsthaft, dass eine Mehrzahl der Konsumenten sich den Werschöpfungsprozess von der Geburt des Schweins bis zur Extrawurst, wo es dann endet, wirklich mit eigenen Augen ansehen möchte. Es wird also großteils bewußt weggeschaut, wie so oft im Leben halt.

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Nicht nur möglich, sondern auch Grundlage jeglichen unternehmerischen Denkens. Ein Grundprinzip des Marketings ist, das herstellen, was der Markt wünscht. Warum wird gentechnischer Mais hergestellt? Weil Monsanto "böse" ist? Oder weil gentechnisch veränderter Mais höhere Ernteertäge pro ha liefert als biologischer und deswegen letzendlich im Regal deutlich billiger ist. Warum werden die Meere leer gefischt? Weil Fischereiunternehmen "böse" sind? Oder weil Konsumenten auch in Österreich eine Tiefkühlpizza mit Thunfisch um €1.30 wollen?

Wäre die Nachfrage an Genmais minimal, würde Monstanto schon lange etwas anderes produzieren.

Na ganz einfach, du brauchst den Regelkreis nur zurückdenken:

Konsument wünscht Lebensmitteln, die besser geschmecken, besser riechen, besseres Mundgefühl haben, ewig halten und natürlich nix kosten. Soweit so gut, der Verbraucher ist Kunde beim Händler/Supermarkt.

Dem Händler sind die meisten obiger Kriterien wurscht, der will: geringen Schwund, einfache Lagerhaltung (z.B. wenig/keine Kühlung), raschen Warenumschlag. Der Händler ist Kunde beim Hersteller/Weiterverarbeiter. Zusammenfassend hätten wir nun folgende Anforderungen: LMs, die besser geschmecken, besser riechen, besseres Mundgefühl haben, ewig halten und natürlich nix kosten (billig sind); geringen Schwund, einfache Lagerhaltung hamma grad eben dazu bekommen.

Weiter geht's in der Rückreise: für den Weiterverarbeiter/Produzenten muß das Produkt/der Rohstoff leicht weiterverarbeitbar sein. Je automatischer die Hütte vom Wareneingang zum -ausgang rennt, desto besser. Dann soll natürlich der Gesamte Produktionsprozess wiederum wenig Nebenkosten verursachen. Eine Prämisse, die sich eigentlich überall hin durchzieht. Der Produzent ist Kunde beim Rohstoffhersteller (im Idealfall), sonst beim Rohstofflieferanten (zusätzlicher Absatzmittler in der Gesamtkette, lasse ich mal weg).

Der Rohstofflieferant bekommt vom Produzenten eine über die Rübe, weil der Ware liefert, die dem Produzenten zu viele Kosten, zu viel Aufwand verursacht. Aufwand in verschiedenster Form. Der Rohstofflieferant/Bauer z.B. ist Kunde beim Saatguthersteller und möchte die Krot natürlich auch net fressen, also geht er zum Saatguthersteller: Ich brauche Pflanzen, die schneller wachsen, restistent gegen die halbe Welt sind und wo ich mehr Output pro Flächen-EH bekomme.

 

So, der Saatguthersteller, kein dummer Unternehmer, eine Armada von (Bio-)chemikern, Biotechnologen usw. im Hintergrund, zig Mrd. € an Barvermögen am Konto haut am Tisch: wie kann ich den Kunden (den Bauern in dem Fall) an mein Unternehmen noch besser binden, im gleichzeitig einen Mehrwert bieten? Die Berater/Angestellten, alles Uniabsolventen mit überdurchnittlichem Studienerfolg oder IQ jenseits von gut & böse, net bled allesamt, kommen schnell auf die wildesten Ideen - Gentechnik im LM-Bereich is born!

 

Jetzt geh' ma wieder zurück, fangen bei Saatguthersteller an: neues Produkt, wird gleich im Package mit dem Pflanzenschutzmittel dem Bauern verklickert. Eine Heerschar von Marketing-/Verkaufsexperten weiß wie das geht, aus dem CRM weiß man ja auch erwartete Erträge/Gewinne in den nächsten Perioden, da ist sogar leicht möglich, den bauern fürs erste ein Testfeld hinzupflanzen - ausprobieren ist immer noch das beste, um etwas neues zu übernehmen (Adoptionstheorie usw...). Zudem weiß man ja, dass der Bauer für das Produkt nur das jeweilige Pflanzenschutzmittel nehmen muß - sonst ist ja der Erfolg dahin. Schlüssel und Schlüsselochprinzip.

Nun, der Bauer hellauf begeistert, alle Pflanzerln haben den Pflanzenschutzregen überlebt, selbst die größen Schädlnge und Umweltkapriolen konnten der Saat nix anhaben.

Vollen Stolzes geht der Bauer zum Einkäufer des Produzenten: ich habe heuer mehr Ertrag, kann euch die Körner billiger vertschechern. Toll, der Einkäufer freut sich, er kann billiger einkaufen. Der Produzent hat neben der Einkaufsersparnis noch eine Ersparnis im Produktionsprozess, da er vielleicht eine Schritt auslassen kann, weil das neue Körndl braucht aufgrund seiner veränderten Struktur diese Bearbeitung nicht mehr. Perfekt, kann gleich eine ganzen Prozesschritt einsparen, spart Personal, Strom, Lager, Platz und zig anderes auch noch.

Da geht dann gleich die Meldung an den Handel raus, wir konnten unsere Prozesse straffen und den Einkauf verbessern. Der Einkäufer vom Supermarkt bekommt gleich glasige Augen, denkt sich, bestens. Streift noch die Provision vom Management ein, weil er besser eingekauft hat. Kauf ma halt bei dem Lieferanten mehr von dem Zeug, is billiger als beim anderen Lieferanten, die Kunden sind ohnehin mit der Marke vertraut, das schafft Vertrauen.

So, nun sind ma wieder am Ende der Kette, oder am eigentlichen Ausgangspunkt von oben - dem Verbraucher. Der kann sowieso ad hoc im Geschäft gar nicht prüfen, was nun welche Inhaltsstoffe oder so drinnen sind. Er merkt nur, dass das Zeug besser schmeckt, dass allgemein die olfaktorischen Eigenschaften verbessert wurden. Somit ist auch alles bestens, vielleicht wurde der Preisvorteil, der in der ganzen Wertschöpfungskette realisiert wurde, auch dem Verbraucher weitergegeben und net ausschließlich in die eigene Tasche der vorgelagerten Wertschöpfungsstufen gewirtschaftet. Nun, somit ist das Endprodukt billiger und qualitativ für den Konsumenten besser - Wirtschaftsherz, was willst du mehr?!

 

Kurze Anmerkung: natürlich habe ich das ganze sehr modellhaft dargestellt, soll nur der allgemeinen Veranschaulichung dienen.

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diese Gesellschaft ist halt auch schon zu degeneriert, wie die anderen Hochkulturen im Laufe der Menschheitsgeschichte es auch waren. Wohl langsam mal wieder Zeit für einen ordentlichen Umbruch (beginnt ja schon, wartet mal 500-1000 Jahre und lest dann unter "westliche Kultur" nach)

 

trauig halt nur, dass der Prototyp dieser Dekadenz, besonders durch lächerliche Gerichtsurteile u.ä. bekannt, da mitmacht.

 

Wo ist denn z.B: die Relevanz irgendwas "natürliches" zu patentieren und dann exklusive Rechte darauf ausüben zu können?

Oder, noch dümmer, z.B: Grundstücke am Mond oder Mars zu "besitzen" und es ist gar nicht raus, ob jemand der dort tatsächlich körperlich hinkommt, dann nicht vom "Besitzer" geklagt werden kann.

:f:

degeneriert, sonst nix

 

 

PS: ich glaub dem überwiegenden Teil der Konsumenten ists/wärs egal, wo es herkommt. Wennst Dir den Luxus der Auswahl auf Grund nicht ausreichender Finanzkraft nicht leisten kannst, was denn sonst?

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Da wurde ja inzwischen ordenlich gepostet, gut so. :cool:

 

In einigen Punkten muss ich aber widersprechen, denn manchen ist mir doch zu vereinfachend.

 

Zuerst: Den Konsumenten gibt es nicht. Es gibt Leute, die vor allem auf den Preis schaun, ja schaun müssen. Dann gibts Leute, denen Geschmack und Qualität wichtig sind und die dafür auch gutes Geld ausgeben. Dann gibts Konsumenten, die ihre Nahrung primär nach ökologischen Gesichtspunkten auswählen etc.

Schaut's euch um, das BB ist ein ja gutes Beispiel für die Kunsumphilosophievielfalt.

 

Dann ist mit auch der Kreislauf "Konsument wünscht - wir produzieren" zu linear gedacht. Wir alle wissen, dass Bedürfnisse durch professinelles Marketing auch geweckt werden können.

Vor einigen Jahren gabs weder Handy noch Internet. Heute sind viele Leute regelrecht süchtig danach.

Oder der Wechsel Schallplatte zur CD. Da wurde bewusst Fehlinformatiuon betreiben (Klang, Haltbarkeit), und plötzlich gabs auch kaum mehr LP's zu kaufen. D.h., die CD wurde dem Konsumenten aufgezwungen.

 

Ja, und dann noch die angesprochene Geschmacksfrage. Also dass biotechnisch industriell hergestellte Massenware besser schmecken soll als jene in kleinbäuerlichen Betrieben hergestellte wäre mir neu. Gerade die Vielfalt macht ja den Unterschied!

Und schmecken, riechen etc. muss ja gelernt werden, das weiß jeder, der z.B. mal ein Weinseminar gesucht hat. Und dazu ist die Vielfalt absolut notwendig.

 

Wenn Großkonzerne wie Monsanto zu viel Macht besitzen, mache ich mir echte Sorgen. Und das nicht nur der oben angesprochenen Nebenwirkungen wegen.

Das ist kein fairer Wettbewerb, das ist ein Monopol! Und ein extrem gefährliches dazu, denn da gehts nicht ewa um Betriebssysteme, sondern um Nahrung. :s: :s: :s:

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Abgesehen von der Problematik der Patente und der damit verbundenen Monopolstellung hat Loco schon recht mit der Konsumentenmacht. Der Produzent ist angewiesen auf Abnehmer, ohne die kann er einpacken. Natürlich kann man die Nachfrage bewusst stimulieren, mit Werbung und Marketing - Im Fall des GM-Mais ist das aber ganz eindeutig eine Kostensache.

 

Klar, der durchschnittliche Österreicher kann leicht sagen 'pfui, Gentechnik, kaufen wir lieber teurere natürliche Produkte' (was aber auch nicht immer der Fall ist, siehe Boom der Diskontlebensmittelhändler, da kommt das Zeug auch von irgendwo her...); wie auch immer, in ärmeren Ländern, Mexiko oder wo-auch-immer wollen hungrige Mäuler gestopft werden, und das bei einem deutlich geringeren Einkommen als bei uns. Da wird nicht lange gefragt und gefaxt...

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Keinesfalls. LP hat den besseren Klang, ist aber ein völlig unhandliches Medium. Keine Möglichkeit, sie im Auto abzuspielen oder sonstwie mobil zu sein. In der Entscheidungsfindung haben die Kosnumenten nun mal die Möglichkeit, Musik überallhin mitzunehmen, höher bewertet als das geringfügig bessere Klangerlebnis bei LP. Es ist nicht hinter allem eine Weltverschwörung....

Seh ich nicht ganz so, da es sehr schnell einfach keine LP's mehr zu kaufen gab und bei den wenigen übriggebliebenen die Pressqualität schnell schlechter wurde. Wer Tonträger kaufen wollte, musste also CD's kaufen.

Und fürs Auto gabs ja die guten alten Musikkasetten, die sich hier sehr lange gehalten haben.

 

Ähnliches spielt sich derzeit ja auch mit der DVB-T-Box ab. Ich kenne kaum jemanden, der die von sich aus gerne gehabt hätte.

 

Aber das sind Peanuts gegenüber den Veränderungen im Agrarbereich.

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Ja, und dann noch die angesprochene Geschmacksfrage. Also dass biotechnisch industriell hergestellte Massenware besser schmecken soll als jene in kleinbäuerlichen Betrieben hergestellte wäre mir neu. Gerade die Vielfalt macht ja den Unterschied!

Und schmecken, riechen etc. muss ja gelernt werden, das weiß jeder, der z.B. mal ein Weinseminar gesucht hat. Und dazu ist die Vielfalt absolut notwendig.

 

Wenn Großkonzerne wie Monsanto zu viel Macht besitzen, mache ich mir echte Sorgen. Und das nicht nur der oben angesprochenen Nebenwirkungen wegen.

Das ist kein fairer Wettbewerb, das ist ein Monopol! Und ein extrem gefährliches dazu, denn da gehts nicht ewa um Betriebssysteme, sondern um Nahrung. :s: :s: :s:

Schau, du bist lt. deinem Profil ein 65iger Jg, also schon nicht mehr der jüngste.:D Hast vermutlich einen Großteil deines Lebens nicht Fertignahrungsmittel verschied. Arten konsumiert, sondern Speisen, die zu überwiegenden Maße im eigenen Hause hergestellt/verarbeitet wurden, vor allem in deiner Kindheit.

 

Mittlerweile ist es vor allem bei der jüngeren Generation, Kindern/Jugendlichen so, dass sie aufgrund der Konditionierung mit zugesetzten Aromastoffen in der Nahrung den eigentlichen Geschmack der ursprünglichen Zutat nicht mehr kennen. Beispiel: Erdbeerjoghurt aus dem Supermarkt schmeckt nach Erdbeeren, aber Joghurt mit Erdbeeren schmeckt NICHT nach Erdbeeren.(wurde wissenschaftlich erhoben). So jemanden von dem künstlichen Geschmack, den du angesprochen hast, wegzubringen, ist sehr schwer, tut sich kaum jemand an, will ja auch nicht wirklich jemand.

 

Bzgl. Marktmacht: sicher hat der Konsument eine gewissen Macht, diese ist sehr verschieden je nach Nahrungsmittelngruppen. Nur, da die Gentechnik sehr oft Rohstoffe betrifft, kannst net gleich den halben Supermarkt ausräumen, weil gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten sind. Es sind ja eigentlich immer nur Bestandteile, seltenst wirst das ganze Maiskorn auf den Teller bekommen.

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Mittlerweile ist es vor allem bei der jüngeren Generation, Kindern/Jugendlichen so, dass sie aufgrund der Konditionierung mit zugesetzten Aromastoffen in der Nahrung den eigentlichen Geschmack der ursprünglichen Zutat nicht mehr kennen. Beispiel: Erdbeerjoghurt aus dem Supermarkt schmeckt nach Erdbeeren, aber Joghurt mit Erdbeeren schmeckt NICHT nach Erdbeeren.(wurde wissenschaftlich erhoben). So jemanden von dem künstlichen Geschmack, den du angesprochen hast, wegzubringen, ist sehr schwer, tut sich kaum jemand an, will ja auch nicht wirklich jemand.

Ich denke, der Unterschied zwischen 40- und 20-jährigen ist hier gar nicht so groß. Ich kenne Leute aller Altersgruppen, die sich praktisch nur von Fertignahrung ernähren und solche, die gerne mit frischen Zutaten kochen. Ich mach beides, je nach Lust und dem nötigen Zeitfenster.

 

Aber schau' ma mal konkret: Vor mir steht ein Glas "Landliebe Joghurt mit erlesenen Erdbehren", Inhaltsstoffe: Joghurt, 13,5% Erdbeerzubereitung (Erdbeeren, Erdbeersaft aus Konzentrat, Zucker, Rote Beetesaftkonzentrat, natürliches Aroma), Zucker.

 

Also eine Michung als natürlichen und naturtähnlichen Zutaten, neben Erdbeeren auch noch Rote Beete. Dass das natürlich anders schmeckt als Joghurt mit Erdbeeren ist klar, Apfelsaft schmeckt ja auch anders als Wasser mit Äpfeln...

 

Bzgl. Marktmacht: sicher hat der Konsument eine gewissen Macht, diese ist sehr verschieden je nach Nahrungsmittelngruppen. Nur, da die Gentechnik sehr oft Rohstoffe betrifft, kannst net gleich den halben Supermarkt ausräumen, weil gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten sind. Es sind ja eigentlich immer nur Bestandteile, seltenst wirst das ganze Maiskorn auf den Teller bekommen.

Hab' ich auch nicht vor. Das Problem liegt ja gerade in der schleichenden Unterwanderung mit einer Agrartechnologie, die in ihren Langzeitwirkungen absolut unerforscht ist; ja, wo der Konzern kritische Studien sogar nachweislich behindert.

Ich möcht', was unser Essen betrifft, in Zukunft nicht einem Konzern ausgeliefert sein, der u.a. ja auch Agent Orange erfunden hat...

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Hab' ich auch nicht vor. Das Problem liegt ja gerade in der schleichenden Unterwanderung mit einer Agrartechnologie, die in ihren Langzeitwirkungen absolut unerforscht ist; ja, wo der Konzern kritische Studien sogar nachweislich behindert.

Ich möcht', was unser Essen betrifft, in Zukunft nicht einem Konzern ausgeliefert sein, der u.a. ja auch Agent Orange erfunden hat...

seit der mensch begonnen hat, nahrungsmittel gezielt anzubauen, ist er auf experimente angewiesen, deren langzeitwirkung sich erst nach langer zeit herausstellt. das ist ja nicht erst seit dem einsatz der gentechnik so und ist auch nicht auf nahrungsmittel beschränkt, sondern betrifft unser gesamtes tägliches leben. denk nur an die ganzen strahlen, die durch die luft sausen und ständig mehr werden ;)

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das ist ja nicht erst seit dem einsatz der gentechnik so und ist auch nicht auf nahrungsmittel beschränkt, sondern betrifft unser gesamtes tägliches leben. denk nur an die ganzen strahlen, die durch die luft sausen und ständig mehr werden ;)

Ja, an das "GSM-Experiment", dem wir uns seit der flächendeckenden Handy-Empfangsmöglichkeit aussetzen, hab' ich in diesem Zusammenhang auch gedacht.

 

Dennoch gibt's einen wesentlichen Unterschied: Handy- und Festnetz können prinzipell nebeneinander leben, wenn's Marktanteilsverschiebungen gibt, dann wegen der Preispolitik oder aus ähnlichen Gründen, nicht aber aus fundamental technischen Aspekten.

 

Der flächendeckende Anbau etwa an Genmais macht den Bio-Anbau von Mais in derselben Region aber unmöglich, da die Pollen sich ja vermischen. In Kanada oder der USA gabs da Musterprozesse, in denen Bauern verklagt wurden, weil die ohne Lizenz Genmais angebaut hatten:

 

Monsanto beschuldigte 1998 den Landwirt Percy Schmeiser, unberechtigt und unter Verletzung eines Monsanto-Patents eine genetisch modifizierte Variante der Rapssorte Canola, die gegen das Herbizid Roundup resistent ist, angebaut zu haben. Offenbar war ein Teil von Schmeisers Getreide durch Samen kontaminiert worden, die von vorbeifahrenden Lastwagen gefallen oder von nahen Feldern anderer Bauern herübergeweht worden waren. (Quelle)

 

Der Anwaltsmacht eines großen Konzers ausgesetzt besitzen kleine Unternehmen da kaum Chancen.

 

Das "Experiment" geht mir also nicht nur zu schnell, es wird sogar noch zusätzlich beschleunigt, so schnell, dass ein Weg zurück wahrscheinlich kaum mehr möglich ist. Und das macht mir schon Sorgen, denn was ist, wenn wirklich was grobes passiert und etwa Bestäubungsinsekten unfruchtbar werden, wie bereits vermutet?? :f:

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Zum Thema Monsanto gibt es eine vorzügliche TV-Dokumentation von Manfred Ladwig, produziert 2006 vom SWR (Südwestdeutscher Rundfunk), sehr genau und Detailreich, Titel: Die Gen-Verschwörung. Wurde gerade in PHÖNIX (heute 18.30 - 19.15 h) wiederholt.

Erschreckend die Netzwerkkarte über die personellen Verflechtungen von Monsanto und FDA, erstellt von oppositionellen Kongressabgeordneten in Washington - man kann sagen Monsanto gehört der Laden. Es wird auch berichtet wie die erste Entscheidung zur Patentierung von Pflanzen/Lebewesen zustande kam, indem von der Bush-Regierung ein Monsanto-Man zum obersten Bundesrichter gemacht wurde der ebendies dann absegnete. Rumsfeld war übrigens vor seinem Bush-Posten auch bei Monsanto. Was über den Einfluss der Monsanto-Lobby in Brüssel im Detail doumentiert wird lässt das schlimmste befürchten.

Wer wirklich am Thema interessiert ist: Sendemitschnitt besorgen!

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Zum Thema Monsanto gibt es eine vorzügliche TV-Dokumentation von Manfred Ladwig, produziert 2006 vom SWR (Südwestdeutscher Rundfunk), sehr genau und Detailreich, Titel: Die Gen-Verschwörung. Wurde gerade in PHÖNIX (heute 18.30 - 19.15 h) wiederholt.

Oh, das hätte mich interessiert. Besonders der Satz:

Rumsfeld war übrigens vor seinem Bush-Posten auch bei Monsanto. Was über den Einfluss der Monsanto-Lobby in Brüssel im Detail doumentiert wird lässt das schlimmste befürchten.

Klingt wirklich nicht gerade beruhigend... :eek:

 

Immerhin gibt's bei uns auch aktiven Wiederstand, wie aus der Sendungsbeschreibung herauszulesen war.

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