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"positive emotionale Bindung"


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Trophäenjagd: Rekord-"Burlei" ist zurück

Das Geweih des falschen "Weltrekordhirschen" ist zurück -

 

Malversationen mit Zuchttieren, die trophäenbegierigen Jägern vor die Flinte geführt werden, sind weiter gang und gäbe

Wien/München/Sofia – „Jeder weiß, dass solche Hirschen in freier Natur nicht wachsen können, aber keiner will es glauben“, gibt sich Othmar Cores vom Landeskriminalamt Oberösterreich realistisch. Was seine Privatmeinung ist, schließlich hat Österreichs Polizei mit den dubiosen Vorgängen rund um „Burlei“ offiziell nichts mehr zu tun. „Der Hirsch ist nur in Oberösterreich aufgewachsen, der Geschädigte ist aber Deutscher, und der Tatort liegt in Bulgarien“, fasst Coser zusammen.

 

Was ist passiert? Am 1. September 2005 hatte ein bayrischer Freiherr in den bulgarischen Karparten einen erstaunlichen „Jagderfolg“. Der Mann hatte 65.000 Euro gezahlt, um einen ungewöhnlich prächtigen Hirschen schießen zu können. Das Geweih des Tieres war als 42-Ender so groß und beeindruckend, dass es nach der Skala des internationalen Jagdverbandes CIC zum „Weltrekordhirsch“ erklärt worden ist.

 

45.000 Euro Schaden

 

Allerdings, wie das österreichische Jagdmagazin St. Hubertus ausführlich recherchiert hat, hatte die Sache einen entscheidenden Fehler. Das vermeintlich wilde bulgarische Prachtexemplar war als „Burlei“ acht Jahre lang im Gatter eines oberösterreichischen Hobby-Züchters aufgewachsen und wenige Tage vor dem tödlichen Schuss betäubt nach Bulgarien gebracht worden. Gekauft um offiziell 20.000 Euro – der deutsche Adelige ist also mindestens um 45.000 Euro betrogen worden.

 

Gesehen hat er von dem Geld bisher nichts mehr, die deutsche Polizei ist aber nach den Vorarbeiten der oberösterreichischen Kollegen weiter am ermitteln. Über die wahren Hintergründe kursieren die unterschiedlichsten Theorien: vom „simplen“ Betrug bis hin zur Geldwäsche organisierter bulgarischer Krimineller mittels derartigem Verkauf von Jagdtrophäen an reiche Ausländer.

 

Der ursprüngliche Plan des Freiherrn, das Geweih an den Meistbietenden zu verkaufen, hat sich zerschlagen. Statt dessen spendete er es, weil er daran „keine positive emotionale Bindung“ mehr habe, heuer dem Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur. Für Institutsleiter Klaus Hackländer soll die Spende auch als Beispiel für Trophäensucht dienen.

 

Gutes Geschäft

 

Die Vorstellung, derart viel Geld für einen Abschuss nur eines Geweihs zu zahlen, stößt vielen heimischen Jägern sauer auf. „Schützen“ werden Teilnehmer an solchen Jagdreisen auch abwertend genannt. Ein gutes Geschäft ist es dennoch. Dem Jagdverband CIC soll gedroht worden sein, dass „so ein Hirsch mehr wert ist als ein Menschenkopf“, schildert ein Insider. Bei der CIC-Generalversammlung in Belgrad Anfang Mai kamen die Probleme rund um die Trophäenjagd auf die Tagesordnung. Sicher ist, dass es alleine in Oberösterreich über 500 Wildgatter gibt, wie in St. Hubertus vorgerechnet wird. Und dass die teils handzahmen Zuchttiere „in alle Herren Länder exportiert werden. Zur Zucht, zur Lebensmittelproduktion aber auch zum Abschuss“, meint Polizist Cores. (Michael Möseneder/DER STANDARD-Printausgabe, 16.05.2007)

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ganz nüchtern betrachtet refinanziert sich ein revier von jenen "schützen" die ihrem trophäendrang nachgehen. geschossen werden darf ohnedies nur ein stück das geschossen werden muss. der unterschied ist das der jäger geld kostet um dies zu tun und der "Touristenschütze" Geld bringt das in zB Futter investiert wird.
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Is mir eh vollkommen blunzn.

 

Es ist nur so, dass wir vor kurzem eine sehr nachdrückliche Diskussion mit BB - Jägern hatten, die unbedingt die Seite vertreten haben: Tiere MÜSSEN geschossen werden. Es gibt nicht die Möglichkeit die Vicherl vorher zu betäuben und wo separat zu halten und dann "human" zu erledigen.

 

Ich wollte hier nur darstellen, dass es sehr wohl das geile Machtgeprotze der Schußtypen ist, die das "Abschießen" beursachen.

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mit an Bogen kommt aber net a jeder Trottl bis auf Schussweite heran - ist imho also viel "fairer".

 

Außerdem macht a moderner Bogen / Pfeil so einen Schaden, dass es auch egal ist (entsprechende Stelle vorausgesetzt, genauso wie beim Gewehr).

Triffst das Viech in den Hintern und nicht in Herz/Hals, oder wohin auch immer geschossen wird, rennts mit beiden noch tagelang deppat herum.

 

Und außadem: WENN/FALLS so ein Fall rauskommt, dann is der Schütze sowas von dran :s:

Alleine schon den Gedanken hier herzutippen ist genauso dämlich, wie die Preise die von schießgeilen Leuten bezahlt werden, damit sie sich dann ein Stückl ausgstopftes Tier zu den anderen gschossenen ausgstopften Stückl Tieren an die Gebeinwand hängen zu dürfen.

 

PS: schießen - geil --> auf Scheibe. Wemmas kann

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noch viel bedenklicher ist mMn die Bogenschiesserei die zwar in Ö verboten ist aber dennoch verbreitet ist...

 

wo?

ich halt das für ein gerücht. denn jeder jäger ist geil auf den besitz seiner jagdkarte, die aber im falle des bekanntwerdens dass er mit einem bogen gejagt hat, sofort eingezogen werden würde.

tut es einer der nicht im besitz einer jagdkarte ist, so fällt das unter wilderei. die strafen dafür sind auch nicht ohne.

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