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Mistral Titanal


chrisbe
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ich zitiere hier mal den "potschnflicker". soviel zu deiner frage wieviel das es auf ebay wert ist. nyx.

 

 

 

Das war seinerzeit einer der größten Einfahrer, was neue Materialien im Rahmenbau betrifft.

 

Da bei den meisten Rahmen die Rohre aufgeplatzt sind, wurde die Produktion mit diesem Material sehr schnell wieder eingestellt. Da wird heut noch gestritten, wer schuld war: Die Rohrhersteller, oder die Rahmenhersteller (waren eh nur a paar Firmen).

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Zur allgemeinen Info

 

Heute ist Titanal aus dem Fahrradbereich vollkommen verschwunden obwohl es objektiv gesehen eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt. Entscheidender Punkt ist der enorm hohe Fertigungsaufwand, der jedoch Dank Scott eine Renessaice erlebt. Titanal ist eine von der österreichischen Firma AMAG/Voest-Alpine entwickelte Titan-Aluminium-Legierung. Hagan, eine Tochter der AMAG erfand ein spezielles (und dabei zeit- und kostenintensives) Schweißverfahren (sogenanntes Hochfrequenzschweißen) um aus Titanal-Blechen Rohrsätze zu produzieren.

 

Titanal ist eine hochfeste Aluminiumlegierung und die daraus gefertigten Rohre sind nicht durch Verbindungsschweißung verarbeitbar. Erst durch die Verarbeitungstechnik von Hagan und mit der Fügetechnik des Schrumpfklebens durch den deutschen Hersteller Hercules konnten Rahmen gebaut werden. Leider sind beide Fertigungsverfahren denkbar ungeeignet für eine Massenherstellung von Fahrradrahmen.

 

Beim Schrumpfkleben wird erst eine Muffe in einem speziellen Verfahren erwärmt. Ein Steckstutzen wird mit Stickstoff heruntergekühlt und auf beide Verbindungen wird ein spezieller Klebstoff aufgebracht. Im nächsten Schritt werden beide Bauteile zusammengefügt und mit einer Hydraulikpresse unter hohem Druck fest verbunden. Im Normaltemperaturbereich dehnt sich der Steckstutzen aus und die Muffe schrumpft. Hiermit erhält man eine Verbindung ohne Festigkeitsabfall, Kerbwirkung oder sonstige Schwächung.

 

Noch heute wird eifrig darüber diskutiert wer eigentlich verantwortlich für das Desaster ist für das Titanal steht. Ein wesentlicher Faktor ist die ausgesprochen schwierige Verarbeitung der hochfesten Titanalbleche. Im Zuge gesteigerter Nachfrage hat Hagan die Rohrsatzproduktion auch an andere Unternehmen vergeben, jedoch nicht das notwendige Wissen um die Verabeitung. Mutmaßlich ist der allergrößte Teil der Rohrsatzproduktion (außer der ersten Charge) fehlerhaft und bruchgefährdet. Auch die Fügetechnik wurde nur bei den ersten Rahmen wirklich zuverlässig vorgenommen.

 

Es werden zwar immer noch Titanal-Rahmen angeboten, aber ich würde dringend davon abraten Rahmen zu kaufen, die nicht sicher aus der ersten Charge stammen. Hercules Rahmen aus rot lackierten Titanal-Rohren und polierten Muffen stammen aus der ersten Charge (Gen 1). Ein kleiner Teil der blauen Titanal-Rahmen ist Gen 1, der größte Teil jedoch stammt aus der zweiten Charge bruchgefährdeter Rohre. Bei unlackierten Rohren aus der Produktion von Hagan wäre ich grundsätzlich skeptisch, da Herkunft und Verarbeitungsgüte nicht geklärt werden können.

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Immer wieder beeindruckend, wie an sich großartige heimische Entwicklungen durch schlimme Fehler zunichte gemacht werden. Titanal ist ja nach wie vor in vielen Bereichen in Verwendung. Wenn damals nicht so geschlampt worden wäre, hätte da wohl richtig was draus werden können :mad:
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