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Unglaubliche Hetzschrift ...


Anton-Ritter
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Hi,

 

ein Mitglied unseres Clubs hat uns soeben in einer Rundmail über einen Artikel aus der Esslinger Zeitung informiert.

 

Hier wurde unter dem Deckmantel einer "humorvollen" Kolumne eine von Polemik triefende Hetzschrift verfasst, welche ihres Gleichen sucht.

 

Hier ist der ganze Artikel:

 

AUFGESPIESST

 

Ausgeschwärmt

 

26.09.2007

 

 

Von Doris Brändle

 

Am Wochenende sind sie wieder ausgeschwärmt mit ihren glänzenden Leibern, haarigen Beinchen und gepanzerten Schädeln. Noch einmal sind sie in voller Truppenstärke über die Autofahrer im Neckartal hergefallen, als habe der Duft der halbvergorenen Birnen auf den Streuobstwiesen sie hervorgelockt und ihnen die Sinne vernebelt: Die Zahl der Kampfradler in schwarzer oder neonfarbener Kunststoffpelle ist in den vergangenen Jahren besorgniserregend gestiegen. Möglicherweise als eine Folge des Klimawandels haben sie ihre harmlosen Verwandten, die Sonntagsradler, fast völlig aus dem wochenendlichen Straßenbild verdrängt. Wehmütig erinnert sich der Autofahrer an diese Spezies meist männlichen Geschlechts in kurzen Bundfalten-Hosen, Feinrippunterhemden und auf Damenfahrrädern unterwegs, die sich stets lieber auf dem Gehweg mit Fußgängern und Polizei anlegte als mit Autofahrern auf der Straße. Die Kampfradler hingegen meiden nicht nur konsequent Geh-, sondern auch Radwege. Auf der Straße versuchen sie, möglichst genau in der Mitte zu fahren, und vereiteln so kilometerweit jeden Überholversuch. Gelingt es einem gewitzten Autofahrer schließlich doch, einen von ihnen zu überholen, schlängelt sich der Kampf radler an der nächsten Ampel rechts an den wartenden Autos wieder nach vorn. Unübersichtliche Landstraßen befährt der Kampfradler bevorzugt im Schwarm, jeweils in Vierergruppen nebeneinander. Gelingt es dem Autofahrer, nur einen Teil der Gruppe zu überholen, quetschen sich die Überholten von rechts und links an ihren Lieblingsort: den toten Winkel. Gerne halten sie sich auch an Steigen auf, egal ob Lenninger, Neuffener oder Seeburger Steillage. Erst ächzen sie mit hochrotem Kopf hinauf, um sich wie die Lemminge ungebremst wieder hinabzustürzen. Die Mittellinie scheinen sie dabei nur als Dekostreifen zu betrachten. Das entgegenkommende Auto kann ja ausweichen: In der Schlucht rechts neben dem Fahrbahnrand ist Platz genug. Doch jetzt ist Herbst. Sein rauer Wind wird diese Geißel der Autofahrer von den Straßen fegen. Die Kampfradler verkriechen sich in ihren Häusern. Und dort werden sie sich in den Wintermonaten als ganz erstaunlich vernünftige Menschen entpuppen.

 

(hier gibt es ihn auch ebenso wie die Möglichkeit direkt einen Leserbrief zu schreiben... oder Ihr schreibt an: redaktion@ez-online.de - An die Chefredaktion, Herrn Dr. Bleistein)

 

und hier den Leserbrief unseres Clubmitgliedes (in der Hoffnung auf weitere von Euch...):

 

An die Chefredaktion, Herrn Dr. Bleistein

 

Sehr geehrter Herr Dr. Bleistein,

nachstehend erhalten Sie meinen Leserbrief zu der o.g. Kolumne.

Ich möchte Sie persönlich auf diese Kolumne und den Inhalt meines Leserbriefes aufmerksam machen und Sie bitten, meine Ausführungen, insbesondere bzgl. der Außenwirkung Ihrer Zeitung, zu werten.

Mit Herrn Flößer haben Sie ja einen versierten Kenner der Rennradszene, der sicher einen aufklärenden, sachlichen Beitrag zu der Thematik leisten kann. Vielleicht kann er ja eine Gegenkolumne schreiben.

Die Mitglieder des Radsportclub Plochingen unterstützen den Rennradsport seit vielen Jahren und wir bemühen uns stets, das Ansehen dieser Sportart zu fördern. Wir bitten Sie dies zu unterstützen und nicht zu torpedieren.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

B. E.

RSC Plochingen

http://www.rsc-plochingen.de

 

 

Leserbrief zur Kolumne der EZ v. 26.09.2007 von Doris Brändle „Ausgeschwärmt“

 

Die Verfasserin, die die sportlich ambitionierten Rennradfahrer als „Kampfradler“ bezeichnet, hat offenbar ein Problem mit ihren sportlichen Mitmenschen. Ob dies nun Neid, Missgunst, fehlende Toleranz oder einfach nur Ahnungslosigkeit ist, sei dahingestellt und ist grundsätzlich auch das persönliche Problem dieser Dame, sofern sie als Autofahrerin diese Mitmenschen nicht gefährdet. Unverantwortlich finde ich es allerdings, wenn Sie durch die Veröffentlichung in einer meinungsbildenden Zeitung eine in unserer Gesellschaft ohnehin steigende Tendenz zur Nulltoleranz auch noch unterstützt. Solch eine Kolumne über eine etablierte und gesundheits-fördernde Sportart zu schreiben ist unakzeptabel, dies dazu noch in einer Zeit, in der die Profis diesen Sport in ein schlechtes Licht rücken, was die schlechte, u.U. sogar gefährliche Wirkung dieser Kolumne noch verstärkt. Denn die unzähligen, sich vorschriftsmäßig und rücksichtsvoll verhaltenden Rennradler, die ihre Gesundheit fördern und ihrem Sport nachgehen wollen, werden durch Autofahrer, die offenbar die Ansicht von Frau Brändle teilen, häufig ungerechtfertigt gemaßregelt, erschreckt, behindert, gefährdet und sogar verletzt. Diesem Trend entgegen zu wirken und von beiden Seiten – den intoleranten Autofahrern und den durchaus vorkommenden rüpelhaften Rennradlern – gegenseitige Rücksichtnahme und ein freundliches, respektierliches Verhalten, wie in Italien üblich, zu fordern, das sehe ich als Aufgabe einer verantwortlichen Redakteurin, und nicht, unter dem Deckmantel einer Kolumne eine immens grosse und sich ständig vergrößernde Zahl von Mitbürgern zu verunglimpfen und ein Fehlverhalten Einzelner zu verallgemeinern. Witzig war das wenigstens nicht.

B. E., Plochingen

 

Ich hoffe auf viele ähnlich unpolemische Leserbriefe um das Miteinander zu unterstreichen entgegen dem absurden Bild des störenden "Kampfradlers"...

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irgendwie ist es schon auch witzig. manchmal laufen die sachen ja wirklich so - das mit der ampel, z.b.

 

schad bei der geisteshaltung der autorin und ihresgleichen find ich halt, dass so getan wird, als ob die autofahrer schützenswerte interessen hätten und es viel löblicher wäre, die luft zu verpesten und lärm zu machen und ressourcen zu verplempern. find ich immer wieder bemerkenswert, dass im allgemeinen die radfahrer als störfaktor empfunden werden und nicht die autofahrer.

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find ich immer wieder bemerkenswert, dass im allgemeinen die radfahrer als störfaktor empfunden werden und nicht die autofahrer.

 

Naja. Straßen sind eben primär zum Autofahren da. Mcih nerven in der Frühj bei mittlerem verkehr auch eher die Radler und langsamen Maxis als Autos. Das ist wohl klar. Darum sollte es mehr und bessere Radwege geben (auf denen man dann auch fährt)

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... ich werde die esslinger zeitung entgegen meinen ursprünglichen plänen NICHT abonnieren! so nicht!

 

das wird nicht ohne eindruck bleiben, hoffe ich!

 

lg

birki

 

das ist doch völliger blödsinn, lieber birki. wie sollen denn die esslinger zeitung wissen, dass es der artikel war???

 

da musst du einen leserdrohbrief schreiben, dass wenn die schmiertante nochmal einen satz in der zeitung schreibt, dass dann nämlich du sie nicht mehr abonnierst. und dann werns schauen!

 

und wennst dann noch dazu schreibst, dass wir gerade jahrestag vom briefbombenattentätter hatten, dann kriegens auch noch angst! und wennst ihnen dann aber noch dazu schreibst, dass gefälligst darüber berichten hätten sollen, statt über rennradfahrer zu kolumnisieren, habens keine angst mehr, glauben aber, dass du vielleicht wegen dem fehlenden artikel sowieso aufs abo verzichtet hättest. das wär das falsche signal, schreib das mit dem briefenbombenzeugs nicht.

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Naja. Straßen sind eben primär zum Autofahren da. Mcih nerven in der Frühj bei mittlerem verkehr auch eher die Radler und langsamen Maxis als Autos. Das ist wohl klar. Darum sollte es mehr und bessere Radwege geben (auf denen man dann auch fährt)

Sei mir nicht bös, aber Straßen sind nicht primär für Autos da. Das ist ein Missverständnis, das von unserer Politik gefördert wird. Dennoch wird es dadurch nicht wahr. Straßen sind für alle dafür zugelassenen Verkehrsmittel da. Das Recht des Stärkeren hat glücklicherweise ausgedient.

 

Das heißt de facto, dass wir uns alle den gleichen Raum teilen müssen und daher alle aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Es hat keiner mehr Recht auf die Straße. Als Radfahrer nehme ich mir mein Recht bemühe mich aber nach Kräften Autos das Überholen zu ermöglichen, wenn der Raum es zulässt und dränge mich bei Kreuzungen auch nicht vor, sondern bleibe (mehr oder weniger) mittig hinter dem Auto stehen, das zuletzt vor mir gefahren ist.

 

Als Autofahrer freue ich mich auch nicht, wenn ich lange hinter einem Rad nachfahren muss. Meist verliere ich aber dadurch nicht mehr als ein paar Sekunden. Jedenfalls überhole ich nur, wenn ich genügend Seitenabstand einhalten kann.

 

@Radwege: Es gibt kaum etwas wo ich weniger gern fahre. Radwege sind für Radfahrer das gefährlichste Terrain überhaupt und weiterkommen gibt es sowieso keines. Ausnehmen von dieser Aussage möchte ich jene Radwege die de facto schmale Straßen ohne Autoverkehr sind und die kaum andere Straßen queren (wenngleich über diese Wege gespannte Hundeleinen auch Scheiße sind). Ansonsten fühle ich mich im Normalfall auf einer Bundesstraße sicherer als auf einem Radweg - und den Wiener Verkehr meide ich sowieso so gut es geht.

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Als Radfahrer nehme ich mir mein Recht bemühe mich aber nach Kräften Autos das Überholen zu ermöglichen, wenn der Raum es zulässt und dränge mich bei Kreuzungen auch nicht vor, sondern bleibe (mehr oder weniger) mittig hinter dem Auto stehen, das zuletzt vor mir gefahren ist.

 

Als Autofahrer freue ich mich auch nicht, wenn ich lange hinter einem Rad nachfahren muss. Meist verliere ich aber dadurch nicht mehr als ein paar Sekunden. Jedenfalls überhole ich nur, wenn ich genügend Seitenabstand einhalten kann.

 

Das ist mal eine echt vernünftige Einstellung.

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Ist in Österreich leider die Sicht der Dinge. In anderen Ländern geht es da viel entspannter zu und Verkehrsteilnehmer glaube nicht, dass ihnen etwas weggenommen wird, wenn andere die Straße mitnutzen.

 

eigentlich is das so, die straße is für mich allein, alle andern sind von mir geduldete störfaktoren, basta.

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Und hast du auf der Straße auch so eine Puffn mit wie in deinem klassen Benutzerbild? http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a060.gif *sich vor amokläufern fürchtend*

 

ich bitt' dich, tief in meinem innern bin ich pazifist!

 

und wenn ma jeden abschiessn tät der stört, dann tät ma ja nie dort ankommen wo ma hinwill...

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