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Kleine indische Radgeschichte


ziggy
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Wie vielleicht schon einige wissen, halte ich mich zurzeit für ein Jahr in Indien auf und leiste meinen Auslandszivildienst.

 

Mittlerweile bin ich seit 2 1/2 Monaten hier und seit 2 1/2 Monaten nicht mehr auf einem Fahrrad gesessen und habe dementsprechend schwere Entzugserscheinungen gehabt. Ich habe mir schon heimlich Kettenblattabdrücke auf mein Wadl gemalt und jede Nacht von Fahrrädern geträumt.

So konnte es nicht weitergehen und deswegen habe ich dem Abhilfe geschafft.

 

Ich habe mir in einem indischen Dorf ungefähr 30 Kilometer von meinem Heimatdorf entfernt ein Fahrrad gekauft. Deswegen so weit entfernt, weil es näher kein Fahrradgeschäft gibt.

Hier ein paar Bilder von dem Shop und wie sie gerade die letzten Sachen meines Rades zusammenschrauben - genauer gesagt meines Atlas Commando.

 

http://www.siquans.at/bernindien/small/P1040789.jpg

http://www.siquans.at/bernindien/small/P1040790.jpg

 

Die Shopbesitzer waren ausgesprochen nett und bewirteten mich mit Tee während das Rad zusammengebaut wurde. Von so einem Service kann man in Österreich nur träumen.

 

Mein Zivikollege hat einige nette Extras in dem Shop gefunden, die er mir natürlich unbedingt schenken musste. So ist mein Rad jetzt auch mit feschen Kotflügelenden ausgestattet.

 

http://www.siquans.at/bernindien/small/P1040799.jpg

 

Erste Fahrtests hat das Rad mit Bravour bestanden.

Für mich war natürlich klar, dass ich die Strecke zurück radle. Das liest sich allerdings viel leichter als es war. Die 30 Kilometer zurück in mein Heimatdorf sind zwar auf relativ guten Straßen, allerdings sind auch 1000 Höhenmeter zu überwinden. Es musste sich herausstellen, dass das Fahrrad zum Bergauffahren ungefähr so gut geeignet ist wie ein Nudlwalker zum Skifahren.

 

Auf dem nächsten Bild wollte ich das Fahrrad stemmen, jedoch ist das aufgrund des Gewichts des Fahrrades eher bescheiden ausgefallen. Im Hintergrund sieht man den Beginn des Himalayas, sprich mein Ziel für den heutigen Tag.

 

http://www.siquans.at/bernindien/small/P1040807.jpg

 

Die Sinnhaftigkeit eines Fahrrades in meiner Umgebung ist mehr als fraglich, da es hier wirklich nur bergauf/bergab geht und das Fahrrad, wie vorhin schon erwähnt, eher für flache Strecken ausgelegt ist.

Das ist auch einer der Gründe, warum ich in meinem ganzen Dorf wahrscheinlich einer von drei Radbesitzern bin.

Dennoch bin ich sehr froh, endlich wieder ein Fahrrad zu haben und genieße jeden Ritt damit. Das Rad ist außerdem wunderschön und überzeugt durch einige sehr feine Details wie zum Beispiel ein verziertes Kettenblatt mit Schriftzug der Marke Atlas.

Ganz wichtiges Detail ist auf alle Fälle noch die »Kühlerfigur« des Fahrrades. Ein A für die Fahrradmarke Atlas macht optisch schon einiges her. Ich steh auf mein Fahrrad!

 

http://www.siquans.at/bernindien/small/P1040809_1.jpg

http://www.siquans.at/bernindien/small/P1040810.jpg

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kuuuhl!!!

 

wo steckst denn in Indien?

 

 

bin in Mysore in einem Fahrrad Stau gestanden, urlustig.

 

LG LB

 

ich wohne und arbeite direkt am Fuße des Himalayas. Im Norden Indiens in Dharamsala, Himachal Pradesh (südlicher Bundesstaat von Kashmir). Vielleicht sagt jemanden der Ort was, weil es auch die Exilheimat der Tibeter und des Dalai Lama ist.

 

http://www.ivebeenthere.co.uk/front/dharamsala-map.gif

 

 

 

coole Story!! Und ich hab mich schon gefragt, wo du abgeblieben bist. Wir wollten doch eine Ausfahrt machen gemeinsam!

 

Morgen ist Gr.Engersdorfer 5 Stunden Marathon, also bei mir und dir um die Ecke... ich werd hinten eine Runde für dich anhängen!! :p:D

 

ja ich bin in Indien und das noch bis August 2008. Nach meiner Rückkehr steht dann die Anschaffung eines neuen Rennrads gleich an oberster Stelle. Bis dahin müssen wir uns mit der gemeinsamen Ausfahrt noch gedulden.

Hab Spaß in Groß Engersdorf! Danke schon einmal für die Extrarunde :p

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Der Transport des Fahrrads nach Österreich würde vermutlich grob geschätzt das Dreifache des ursprünglichen Kaufpreises entsprechen wenn nicht sogar noch mehr. ;)
Wenn er nicht mehr runterfährt nach Indien, wärs schad so ein Rad nicht mitzunehmen. :) ................zumindest solange die Transportkosten nicht den Wert eines Carbonrenners übersteigen. :D
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Gast lotusblume

@ziggy. yoooo kenn ich!!! Und nur mit Besten Erinnerungen!

ich war in einem Dorf ca 3 km oberhalb von Dharamsala.

 

Auf die Idee dort radzufahren bin i net kommen, aber ich war viel laufen und herumkraxeln.

 

Grüß mir den Tea stall beim Wasserfall ;)

 

LG LB

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Das Rad nach Europa schiffen zu lassen, ist derzeit schon in meinem Abreiseplan inkludiert. Den Preis dafür weiß ich zwar nicht genau, aber es ist sicher nicht allzu teuer. Ein Motorrad rüberschiffen zu lassen kostet ungefähr 200 Dollar oder so. Für ein Fahrrad wird es ein Bruchteil sein.

Bezahlt habe ich für das Rad 2300 Rupie, das entspricht rund 40 Euro. Man bekommt in Indien sicher billiger Fahrräder, aber man muss bedenken, es ist neu und in der unmittelbaren Umgebung gibt es nur das eine Geschäft (also wird es auch teurer sein).

 

Ich hoffe stark, dass ich mir mit dem Ungetüm einiges an Kondi antrainiere. Aber nachdem ich schon nach einer normalen Radtour schon ordentlich meine Oberschenkel spür, denk ich, dass das kein Problem werden wird.

 

an lotusblume: ja ich wohne auch nicht direkt in (Lower) Dharamsala, sondern in McLeod Ganj (=Upper Dharamsala). Wenn du von dem Tea Stall beim Wasserfall sprichts, nehme ich stark an, dass du in Bhagsu warst. Hab ich recht?

Dann warst du eh auch in McLeod Ganj!

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Na da lag ich mit meiner Aussage ja eh ganz gut.

 

Der Transport des Fahrrads nach Österreich würde vermutlich grob geschätzt das Dreifache des ursprünglichen Kaufpreises entsprechen wenn nicht sogar noch mehr. ;)

 

Ein Motorrad rüberschiffen zu lassen kostet ungefähr 200 Dollar oder so. Für ein Fahrrad wird es ein Bruchteil sein.

Bezahlt habe ich für das Rad 2300 Rupie, das entspricht rund 40 Euro.

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  • 2 Wochen später...
wo steckst denn in Indien?

 

 

bin in Mysore in einem Fahrrad Stau gestanden, urlustig.

Ich war heuer während des Farbenfestes in Kalkutta, da fährt ja fast gar nix. Blöderweise war ich ned gscheit genug mir ein Radl zu organisiern, da hätte man einmal gefahrlos in der Stadt herumdüsen können. Naja, vielleicht das nächste Mal (bin zweimal jährlich in Kalkutta)
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und wie wär's mit einer Heimreise per Atlas-Rad?

Herbert Tichy schau oba! :D

 

Ich find's eine tolle Sache und ich kann's gut verstehen, wenn Du ohne Fahrrad nicht leben kannst :toll:

 

Alles Gute weiterhin

Norbert

 

leider ist das Rad zum Bergauffahren wirklich so ungeeignet, wie ich es vorher noch nicht erlebt hab. Da tu ich mir mit meine Puch Waffenräder daheim leichter als mit dem Hobel. Deswegen wird eine Heimfahrt per Rad eher nicht in Frage kommen.

Da bräucht ich bissl besseres Material unterm Hintern...zumindest was mit Gangschaltung ;)

 

aber nichtsdestotrotz ich steh auf das Radl!

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leider ist das Rad zum Bergauffahren wirklich so ungeeignet, wie ich es vorher noch nicht erlebt hab. Da tu ich mir mit meine Puch Waffenräder daheim leichter als mit dem Hobel. Deswegen wird eine Heimfahrt per Rad eher nicht in Frage kommen.

Da bräucht ich bissl besseres Material unterm Hintern...zumindest was mit Gangschaltung ;)

 

aber nichtsdestotrotz ich steh auf das Radl!

 

da musst mal ins singlespeeder forum reingucken!!

 

:D

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