Zum Inhalt springen

Chuck Berry im Gasometer


 Teilen

Empfohlene Beiträge

Am 19.3.08 spielte Chuck Berry im Gasometer.

Ich dachte, den hör ich mir an, das ist wahrscheinlich die letzte Gelegenheit ihn zu sehen, immerhin ist der King des Rock'n'Roll fast 82.

Das hätte ich mir sparen sollen!!

Das war das Schlechteste Konzert, das ich jemals in meinem Leben gehört habe. Der sogenannte Altmeister des R'n'R spielte 40!!! Minuten mit einer derart verstimmten Gitarre, das es ein Graus war. Halbherzig Stimmversuche verschlechterten das Ganze nur. Als Musiker weiss man, dass man auf einer lauten Bühne ohne Stimmgerät auf verlorenem Posten steht, Altprofi Chuck anscheinend nicht. So eine Performance darf sich nicht mal ein Schülerband nach einer Woche Probe erlauben.

Nach den 40 Min hat dann sein Sohn (der 2. Gitarre spielte und das ganz gut) mit ihm Gitarre getauscht und ist dann gut 10 min verschwunden um zu stimmen.

Allerdings hat er auf der Fender Strat auch nicht viel besser geklungen. Ich nehme an, er ist schon etwas gehörgeschädigt.

Seine Musiker haben dreingeschaut...unbeschreiblich, das war schon wieder amüsant. Die haben sich echt geniert und hatten so eine gewisse unterirdischseinmöcht Haltung angenommen.

Zu allem Überfluss hat er seine Einsätze irgendwie plaziert und willkürliche Tempowechsel veranstaltet, damit hat er jegliche Groove zerstört.

Der Pianist war das einzige Highlight, ein 23 jähriger Junge, den Namen hab ich leider nicht verstanden.

 

Jedenfalls war es der reine Nepp: Kartenpreise zw. 60 u. über 80 €!!!

Chuck Berry go home und bleib gefälligst dort, besser du spielst keine Gitarre mehr vor Publikum. Der Mann ist ein typisches Beispiel, wie sich ein Hero selbst demontiert, alles nur mehr Geldbeschaffung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Traurig zu hören.

Bin altersmäßig mit allen Rock'n Rollern aufgewachsen und nach wie vor Fan dieser Musik.

Den Chuck Berry, Fats Domino, Jerry Lee Lewis und sonstige Größen hab' ich alle vor 100 Jahren live im Konzert gesehen. War immer ein Hammer.

Abmontiert hat sich aber Auch Jerry Lee Lewis (mein absoluter Star), wie ich ihn zuletzt im Austria Center gesehen habe.

Da hat im Vorprogramm der Andi Lee Lang gespielt (damals noch gut und unbekannt) der war besser als der Hauptakteur.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich will ja nicht sarkastisch sein, aber was hast Dir erwartet?

 

Solche Revivals sind doch immer nur dazu da um ein bissl Geld in die Kassen zu bringen...man kann die Zeit weder anhalten noch Vergangenes wiederbeleben....klingt hart, ist aber so...Chuck Berry hatte halt seine Zeit in der 50ern und 60ern...auch wenn sein größter Hit (kommerziell gesehen) dann schon in den 70ern war...das ist abe auch schon wieder 36 Jahre her...

 

Also, net ärgern...das nächste mal bei sowas ganz einfach nimmer hingehen...kauf dir um das Geld lieber Radlteile, hast mehr davon...;)

 

lg,

tom

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei Manchen wäre besser, sie würden sich ein ehrenhaftes Andenken bewahren!;)

 

 

 

 

 

und nicht mehr auftreten..

 

Ja das mag sein.

Aber man muss solche Shows aus der Sicht eines Hardcore-Fans sehen. Für diese finden sie auch statt. Das sind Nostalgie-Festln, erinnert einen wie man selber noch jung war, so stell ich mir das vor. Da kann der auf der Bühne machen was er will. Das ist eine Seinerzeit-Sendung für Erwachsene, wenn diese Sendung überhaupt jemand noch kennt...

 

btw: In Wien hängen Plakate vom Peter Kraus, da sitzt er in einem himmelblauen Ami-Schlitten und winkt. Sind das Konzertankündigungen? Na bitte, der wird doch net... :s:

;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab den Altmeister des R&B vor ca. 25 Jahren bei einem Jazzkonzert in Velden erlebt. Da wars ganz lustig. Show hat noch gepasst. Ein bissi affektiert war er aber schon. So kotziger Auftritt mit Riesenmercedeslimousine, als einziger "Star" keine zugabe.

Bei James Brown im Gasometer wars nicht unähnlich. halt auch schon ein bisschen flach das ganze. Aber nachdems eines seiner letzten konzeerte war, bin ich doch froh, dass ich den FGodfather of Soul einmal live erlebt habe.

Da gehts glaub ich nicht mehr um die Performance (vergleich zu Schülerband) sondern da werden von den Veranstaltern Ikonen zur Schau gestellt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hauptsache egal

Der Rock-'n'-Roll-Pionier Chuck Berry gastierte ein bisschen in Wien

 

Wien – Nach ungefähr 30 Sekunden im zweiten Song des Abends, "Memphis, Tennessee", einem der bekanntesten aus seiner Feder, brach er ab. "I need a stagehand", urgierte der hagere Mann mit der Kapitänsmütze und dem bestenfalls noch in den Hinterhöfen von Las Vegas als modern geltenden swimmingpoolblauen Glitzerhemd. Grund für den Abbruch und das Verlangen nach Bühnenpersonal waren einige Fans, die sich fotografierend an den Bühnenrand gedrängt hatten – was dem Meister zu viel der menschlichen Nähe war. Das trübte ein wenig die Freude, aber wie heißt es im Film "The Big Lebowski" so schön: "Hey! Hier gibt es Regeln, das ist nicht Vietnam!"

 

Doch auch damit war noch lange nicht alles gut. Gut im Sinne von toll, beeindruckend oder gar mitreißend sollte die kommende Stunde nicht werden. Im Gegenteil. Chuck Berry, mit seinen rüstigen 81 Jahren im besten Alter, um zu den alten Kubanern zu konvertieren, verplempert seine Zeit nämlich längst nicht mehr mit Gitarrestimmen:

 

"Sometimes she's ugly to me", quittierte er Zwischenrufe bezüglich seiner verstimmten Axt – und holzte sich weiter ungestimmt durch Fragmente von "Roll Over Beethoven", "Everyday I Have The Blues", "Rock And Roll Music", "Maybellene" oder das durch den Blockbuster "Pulp Fiction" wieder bekannt gewordene "You Never Can Tell" – die Szene, in der ein stattlicher John Travolta in exzentrischen Socken mit Uma Thurman gottvoll den Twist gibt.

 

Gottvoll war an diesem Mittwochabend im Wiener Gasometer jedoch kein Thema. Berry, genauer Charles Edward Anderson Berry, geboren am 18. Oktober 1926 in St. Louis, im US-Bundesstaat Missouri, und als solcher einer der Erfinder des Rock 'n' Roll, den er als einer der ersten textlich gehalt- und humorvoll ausschmückte, ist längst ein Unberührbarer. Hey Kinder, ich hab den Scheiß erfunden! So.

 

Mit dieser Haltung ist auch seine Band konfrontiert, die wacker versuchte, den Sprüngen ihres Arbeitgebers zu folgen – was nur fast gelang. Und wenn: auch umsonst. Denn Berrys Gitarre dröhnte, als würde er ohne dem Wissen der anderen eigentlich ein Punkrock-Konzert geben. Unfreiwillig. Wurscht.

 

So war das. Immerhin erbarmte sich nach 40 Minuten Berrys die zweite Gitarre spielender Sohn, überreichte Papi sein Instrument und verschwand mit dem ungestimmten – um es einige Minuten später "in tune" zu überreichen.

 

"With your permission we will open the show now. We've already blown 45 minutes. Can you believe that?", vermeldete Berry daraufhin und fragte, ob er "Johnny B. Goode" schon gespielt habe. Dem Mann ist alles längst egal. Noch kurz für die Fotografen posiert, ein paar streberhaft rockende, rollende und twistende Damen aus dem Publikum auf die Bühne geholt, ein kleines Bad in der Menge – und tschüss. (Karl Fluch / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.3.2008)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

was erwartest du von einem 82-jährigen?

 

dass er schon ein bisserl weise ist und seinem Publikum Respekt erweist, dass er zumindest mit gestimmter Gitarre kommt und die Performance zumindest mittelmäßig ist. Mehr erwarte ich gar nicht.

Aber so war das Ganze in der Nähe des Betruges, Kartenpreise um die 85 €!!

 

Ein Mann mit wirklicher Größe ist BB King, der spielt gut, singt gut und ist noch älter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

B.B. King ist immer noch extrem gut drauf, zumindest musikalisch. Bei Konzerten gesteht er gleich am Anfang ein, dass er nicht mehr ganz so gut auf den Beinen ist und spielt und unterhält halt dann sitzend auf einem Sessel der zuvor durch die strenge und ebenfalls gewichtige Kontrolle eines Bandmitglieds gegangen ist (Beim Jazzfest in Wiesen mussten sie nach dem Probesitzen einen neuen stabileren Sessel bringen :rofl:).

Was R&B betrifft und den Unterhaltungswert der Shows an sich ist B.B. für mich der King!:toll:

 

CE

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...