Zum Inhalt springen

Sprüche und Zitate rund ums Fahrrad


NoGhost
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Gestern in der Bikekitchen hab ich ein wenig gestöbert und bin dabei auf einige recht interessante Sprüche über das Fahrrad gestossen.

 

Hier sind sie:

 

Wenn irgend etwas den deutschen Charakter ändern kann, so ist es die deutsche Frau. Sie selbst ist dabei, sich sehr rasch zu verändern - fortschrittlich zu werden, wie wir sagen. Noch vor zehn Jahren hätte keine Frau, die ihren guten Ruf hütet und noch auf einen Ehemann hofft, ein Fahrrad bestiegen: Heute sausen sie zu Tausenden durch die Lande. Die alten Leute schütteln die Köpfe über sie; aber die jungen Männer, stelle ich fest, holen sie ein und fahren an ihrer Seite.

 

Jerome K. Jerome 1899 (Three men on four wheels)

 

 

Diese blasenrädrigen Fahrräder sind diabolische Werkzeuge des Dämons der Finsternis. Teuflische Erfindungen sind's, den Fuß des Unbedachten zu fangen und die Nase des Einfältigen zu häuten. Nichts als Lug und Trug sind sie. Wer da glaubt, er hat eins in der Gewalt und die wilde Satansnatur besiegt, sieh da, den werfet es auf die Straße und reißet ein großes Loch in seine Hosen. Schaut nicht hin, wenn das Rad auf seinen Reifen durchbrennt, denn am Ende bocket es wie eine Schindmähre und schmerzet wie der Donner. Wer hat aufgeschlagene Kniee? Wer hat eine blutige Nase? Jene, die mit dem Fahrrad herumtändeln!

 

Aus einer Sonntagspredigt in Baltimore 1896

 

 

Das lächerliche Licht, das einige Müßiggänger und Karikaturistenkrämer auf sie geworfen haben, wird vor den Strahlen der Vorteile verschwinden, die die Draisinen der Welt noch einst gewähren werden.

 

Lewis Gompertz 1821, Gründer des ersten Tierschutzvereins (in London) und Erfinder des Bohrfutters

 

 

Ihm verdankt unsere Frauenwelt die freiere Stellung, die sie heute in der Öffentlichkeit wahrnimmt. Das Fahrrad holte die Haustöchter vom Strickstrumpf und hinter dem Kochtopf weg und führte sie mit Bruder und Freund hinaus in die freie Natur, machte unsere Mädels frei von der ständigen Aufsicht der Mütter und Tanten und erzog sie zu selbständigen Handeln. Unsere Frauen sollten daher dem Fahrrad ein Denkmal setzen, denn es hat gerade für so viele alte, hemmende und hindernde Vorurteile, so vieles, was sich, Gott weiß aus welchen Gründen, nicht schickte, vom alten wurmstichigen Thron gestoßen, hat unseren Mädchen die Möglichkeit gegeben, sich außerhalb des Hauses frei zu bewegen und hat damit auch den Boden für die freie Berufstätigkeit der Frau geebnet.

Georg Hermann 1901

 

 

Das Fahrrad bedeutet mechanische Vollkommenheit. Als der Mensch das Fahrrad erfand, erlangte er den Gipfel seiner Errungenschaften. ... Hier war einmal ein Produkt des menschlichen Gehirns, das für seine Benutzer vollkommen wohltuend wirkte und anderen weder Schaden noch Ärger brachte. Der Fortschritt hätte haltmachen sollen, als der Mensch das Fahrrad erfunden hatte.

 

Alan und Elizabeth West, Hovel in the hills, 1977

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"It never gets easier, you just go faster."

Greg LeMond

 

For instance, the bicycle is the most efficient machine ever created: Converting calories into gas, a bicycle gets the equivalent of three thousand miles per gallon. ~Bill Strickland, The Quotable Cyclist

 

mehr auf http://www.quotegarden.com/bicycling.html ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Trainer und Coach Walter Garber, seinerzeit Griechenlandrundfahrt nach der ersten Etappe, in der die Österreicher geschlossen im hinteren Drittel des Feldes einlangten:

„Meine Herrn, wenn murgn a Dreimaunnspitze ausegeht muass ana von eich dabei sei, bessa warn Zwa! Waunn Fünfe ausefohrn miassn mindastens Zwa dabei sei, bessa Drei! I kaunn eich sogn warum – weu dann kenntsas aunattackiern!

Auf unseren Einwand, dass wir kaum das Feld halten können, kurze garbersche Antwort: „Wurscht, hoits eich drau!“

 

 

Walter Garber zur Technik beim Americaine, jetzt Madison:

„Buam, de sechs Grundregln vom Americaine san: Erschtens immer schaun – da ane viere - da aundere zruck, Zweitns immer Position fohrn, i wü kann schlechta ois in da drittn Pose segn, Drittns immer Innen durch!“

Einwand: „Herr Garber, des san nur Drei!“

Garber: „Hoits amoi de ei!“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Speziell für den Thread Ersteller: Johann Puch zum Thema "Brauchen wir einen Freilauf?"

 

Brauchen wir einen Freilauf?

 

Die Redakteurinnen von "Draisena" fragen den Fabrikanten Puch.

 

Auch bei uns in Österreich ist bereits besonders von einer Seite eine umfangreiche Reklame für "Free Wheel" in Bewegung gesetzt worden. Freilich haben die meisten unserer bedeutenden Fahrradfabrikanten eingesehen, daß die wenigen Vorteile dieses angeblichen Zukunftsmodells auch durch entsprechende Nachteile aufgewogen werden. Ganz abgesehen von der größeren Kompliziertheit der Bestandteile sowie von dem vergrößerten Gewicht des Rades, infolge der Notwendigkeit, zwei Bremsen mit sich zu führen, wird das Free Wheel nur die Maschine des sehr geübten Fahrers werden, nachdem der Anfänger oder der nur mittelmäßige Fahrer wohl kaum eine freilaufende Maschine mit Vorteil wird benutzen können, da ihm die Überwindung des toten Punktes stets Schwierigkeiten machen wird und die plötzliche Wirkung der Hinterradbremse beim Bergabfahren für ungeübte oder unaufmerksame Fahrer böse Folgen nach sich ziehen könnte. Das kleinste Hindernis am Wege kann einen Kopfsturz verursachen.

 

Um die Vorteile eines freilaufenden Rades zu genießen, muß sich der Fahrer mit nur einer mittelmäßigen Geschwindigkeit begnügen, da die Schnelligkeit nicht als Vorteil der freilaufenden Räder anzusehen ist.

 

Um unseren Lesern über die Zukunft der freilaufenden Räder in Österreich ein Bild entwerfen zu können, hat sich unsere Wiener Redaktion an sämtliche größeren Fahrrad-Fabrikanten mit der Bitte gewandt, ihr darüber Aufschluß zu geben, ob sie sich mit dem "Free Wheel" in kommender Saison zu beschäftigen gedenken. Außer der Waffenradfabrik und den Patria-Fahrradwerken verhalten sich die meisten österreichischen Fabrikanten der Neuerung gegenüber ziemlich skeptisch. Die Styria-Fahrradwerke und die Noricum-Fahrradwerke der´Herren Cless & Plessing verhalten sich direkt ablehnend, während die Graziosa-Fahrradwerke sowie die Meteor-Fahrradwerke, derzeit noch mit diesbezüglichen Versuchen beschäftigt, noch eine zuwartende Haltung einzunehmen beabsichtigen. Die 1. steiermärkische Fahrrad-Aktiengesellschaft ist auch Gegnerin der freilaufenden Rades. Um unseren Lesern aber das Urteil eines versierten Fachmannes reproduzieren zu können, haben wir uns an den Altmeister der österreichischen Fahrradindustrie, an Herrn Johann Puch, gewendet und ihn gebeten, uns seine Ansicht über das freilaufende Rad zu verraten.

 

In liebenswürdigster Weise hat Herr Johann Puch unsere Bitte erfüllt und im nachstehend wiedergegebenen Briefe seine Ansicht über "Free Wheel" zusammengefaßt:

 

Ihre geehrte Zuschrift vom 17. d. M. ist mir geworden und will ich Ihnen in deren Beantwortung nur einige Schlagworte auf Ihre Anfrage erwidern, da ich mangels Zeit nicht in der Lage bin, Ihnen eine eingehende Besprechung des "Free Wheel" zu verabfassen.

 

Ich muß Ihnen offen sagen, daß ich jede Zeit, die mit dieser Erfindung vergeudet wurde, für verloren erachte und dies sagt Ihnen ja klar und deutlich genug, wie ich über die neu aufgetauchte Erfindung denke. Ich wundere mich nur darüber, daß viele und teilweise nicht unbedeutende Firmen, die stets als Fachleute gegolten haben, einer solchen Erfindung, deren Erfolglosigkeit evident ist, Aufmerksamkeit schenken. Mein Prinzip war und ist es von jeher, bei allen Konstruktionen darauf zu zielen, daß dem Fahrer in jeder Beziehung Sicherheit für sich selbst geboten ist, und dieser Hauptsache ist speziell bei den Free Wheels entgegengearbeitet.

 

Jeder, der selbst Radfahrer war oder ist, weiß, welchen Vorteil es hat, das Rad mit den Füßen zu dirigieren, und es ist der eklatanteste Beweis dafür, daß bei dem Freihändigfahren zum größten Teile das Rad seine Direktion durch die Bewegung der Füße behält. Beim Free Wheel ist die Funktion des Trittlagers absolut ausgeschaltet, und wenn auch eine Einschaltung des ganzen Mechanismus noch so flink hergestellt werden kann, so wird doch im Falle der Gefahr sich erst zeigen, welche Nachteile beziehungsweise Gefahren das Free Wheel bringt. Erinnern Sie sich zurück auf einige Jahre, als es noch Sitte war oder besser gesagt Unsitte, alle Räder mit sogenannten Fußrastern auszustatten. Sie wissen ja selbst am besten, welche Mühe es Radfahrer-Verbänden, Fachzeitschriften u.a.w. gekostet hat, bis diese Unsitte beseitigt und die Fußraster vergessen waren.Wenn Sie nun heute die Konstruktion der Free Wheels hernehmen, so hat der betreffende Fahrer beim Bergabfahren kein anderes Gefühl als derjenige, der seinerzeit die Füße auf den Fußrastern hatte, und wenn dann ein Hindernis irgend welcher Art in den Weg kommt, so wird der Fahrer des Free Wheels genau das machen, was dem Fahrer in früherer Zeit passiert ist. Mag selbst der Fahrer noch so vertraut mit seinem Free Wheel sein, so kann er doch nicht momentan den Kettengang einschalten, so daß er das Rad auch mit den Füßen in seiner Gewalt hat; ein plötzliches Kontratreten und die dadurch bewirkte Funktion der Bremse wird ihm auch nur Unheil bringen. Schon aus diesem Grunde halte ich die Konstruktion des Free Wheel für eine absolut verfehlte, und wenn man noch bedenkt, daß der Mechanismus das Rad weitaus komplizierter macht, so ist es mir doppelt rätselhaft, wie man einer solchen Sache sein Interesse zuwenden kann.

 

Daß die Konstruktion überdies noch andere Nachteile hat, die überdies schwer ins Gewicht fallen, wie z.B. Überwindung des toten Punktes (jeder, der schon einmal auf einem Motordreirade mit ausschaltbarem Kurbelgetriebe gesessen war, hat hierfür den besten Beweis gehabt), will ich gar nicht weiter beleuchten. Ich kann Ihnen auf Ihre Frage, ob ich mich der Fabrikation von Free Wheels zuwende, nur erwidern, daß ich dies nicht im geringsten beabsichtige und dieser Erfindung keinen Augenblick Zeit widme, so gerne ich fast jeder Erfindung mein Interesse entgegenbringe, die eine Neuerung ist zur Vereinfachung des Radmechanismus oder zur Sicherheit des Radfahrers. Wenn sich bereits andere Firmen von erstem Ruf heute mit dem Free Wheel abgeben, so mögen sie dies ruhig tun, denn es geschieht nur in der Absicht, Neuerungen, und wenn solche auch nutzlos sind, in die Welt zu setzen. Es wird meiner Ansicht nach dem Free Wheel genau so ergehen wie mit den seinerzeitigen bonded gears, das alle Welt momentan entzückte und dem viele, darunter selbst die älteste Fabrik der Fahrradbranche, nicht unbedeutend zu Opfer gefallen sind.

 

Ich glaube Ihnen sohin meine Denkungsart über die Free Wheels genügend klargelegt zu haben und zeichne

Graz, 21. Oktober 1899

hochachtungsvoll

 

 

Johann Puch

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"It never gets easier, you just go faster."

Greg LeMond

 

For instance, the bicycle is the most efficient machine ever created: Converting calories into gas, a bicycle gets the equivalent of three thousand miles per gallon. ~Bill Strickland, The Quotable Cyclist

 

mehr auf http://www.quotegarden.com/bicycling.html ;)

 

thx!!!herrliche quotes!!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

war das nicht die aussage, bevor er dann die tour um 8sec verloren hat - an Greg Lemond??

Hmm, ja, das wär der Witz dabei gewesen. :D

 

Beim Covadonga-Verlag gibt's einen ganzen Haufen Rennsportspezifischer Zitate, wayne es interessiert.

 

Schön finde ich auch noch:

"Ich muss schon sagen, dass die Kondition von Johan gut ist, denn es fällt mir auf, dass wieder Rotz an seinem Rahmen hängt. Das ist ein gutes Zeichen."

Gästebucheintrag auf der Website von Johan Museeuw

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

auch nett:

 

„Gelegentlich zeigt uns das Plakat ein Radlerpaar; dann erfassen wir sofort die Tatsache, um wieviel überlegen zu Zwecken des Flirts das moderne Zweirad der altväterischen guten Stube oder dem Gartenpförtchen ist, das seine Rolle schon längst ausgespielt hat. Er und sie besteigen ihre Räder, nachdem sie vorher selbstverständlich darauf geachtet haben, daß sie auch von der richtigen Marke seien. Danach haben sie an nichts weiter zu denken, als an die süße alte Geschichte. …“

 

Jerome K. Jerome, Drei Männer auf dem Bummel, Tauchnitz, Leipzig 1900. Zit. nach Lessing, Hans-Erhard (HG.): Fahrradkultur 1. Der Höhepunkt um 1900. Rowohlt, Reinbek 1982.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...