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Idioten, Pech und Pannen


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Hallo Boardies,

 

Von dem Kretin, der mich in einem Dorf an der Ostküste

Griechenlands anplapperte, hab`ich euch schon berichtet.

(Pleiten Pech und Pannen-Thessaloniki).

Dass ich aber anscheinend ein Magnet bin für Menschen

dieses Schlages, beweisen die folgenden zwei Geschichtlein:

 

Es begab sich im März, die Druckerei war mit Aufträgen

nicht allzu gesegnet, die Temperatur betrug 20 Grad Celsius

und ich hatte noch eine Woche Resturlaub. Also mit dem Zug

und dem Rad schnell nach Villach, wo mir im Bahnhofsrestaurant

ein Sandler das dunkle Bier, das ich vor zwei Minuten bestellt

hatte, sofort austrank. Macht ja nix, dachte ich mir, bestellte

mir ein zweites und trank es vorsichtshalber gleich an der Bar.

Nächsten Tags gings dann über den Loibl-Pass, links und rechts

drei Meter hoch noch Schnee und dann hügelauf hügelab nach

Slowenien. Ich fand, als es dunkelte, eine "Behausung".

Eine Bretterbude. Aber! Sie hatten ein Zimmer für mich und

im trostlosen Gastraum gab`s Bier. Schon nach dem zweiten

isotonischem Getränk setzte sich der Dorftrottel zu mir und

versuchte mir klarzumachen, dass seine Lebensanschauung

die einzig richtige seie. Obwohl urlaubsbedingt der kroatischen

Sprache einigermaßen mächtig, konnte ich diesem Tohuwabohu

nichts abgewinnen und begab mich in mein Zimmer in dem

ein Bett stund,dessen Wäsche wahrscheinlich seit k u k-Zeiten

nicht mehr gewechselt worden war.

Nächsten Tags gings flott, weil bergab, weiter nach Triest,

von dort nach Mestre und über das Kanaltal nach Klagenfurt.

An der Riviera blühten viele Blumen, ja, es war ja Frühling!,

aber Klagenfurt wusste nichts davon. Es hatte fünf Grad

plus. In Bruck an der Mur stieg ich gerne in den Zug nach

Wien ein. Ich vermute, dass damals die Südautobahn noch

nicht ganz ausgebaut war, wenn dann Fernlaster in einem

Abstand von 30 Zentimetern mit 100 kmh vorbeibrausen, ist

das nicht mehr lustig.

 

Idiot Nummer drei:

 

Von der Westküste Italiens kommend, überquerte ich einige

Hügeln, viele papageienfarbige Rennfahrer kamen mir

entgegen oder überholten mich, Wochenendradler, nicht

negativ gemeint. Mein Ziel war eine kleine Stadt, ca 25 km

südlich von Florenz. Was ich nicht wusste: Dass es auf dieser

Strecke nichts zu trinken geben würde. ALLE Lokale hatten

Urlaubssperre oder waren in Konkurs. Hitzebedingt sah man

auch nirgends einen Menschen auf der Straße.

Meine Trinkwasserflasche war schon längst ausgetrunken, als

ich dann, wie eine Fata Morgana obgenannten Ort,

respektive dessen Campanile ausnehmen konnte.

Endlich am Ziel, bestellte ich mir eine Einliterflasche Peroni-Bier

und trank diese, zum Entsetzen des Barkeepers auf ex aus.

Dieser Barkeeper war ein extrem gutaussehender und er wusste

es auch, dachte auch sicher, dass ihm eine Hauptrolle in einem

Fellini-Film zustünde, aber das denken alle gutaussehenden

Barkeeper in ganz Italien. (Übrigens, ich bin nicht schwul, und

wenn doch, wär`s auch wurst.)

Ah ja, ich soll ja Absätze machen! Hiemit tu ich das jetzt.

Absatz

 

Mit dem zweiten Peroni-Bier setzte ich mich in den Biergarten,

schon zwei Minuten später saß ein nicht viel versprechender,

aber trotzdem vielsprechender ca 30jähriger Knabe neben mir,

der mir : Erstens erzählte, dass er einen sehr reichen Vater

hätte.

Zweitens: Einen Bruder, mit dem er sich nicht verstünde.

Drittens: Dass sich in seinem Gehirn Kupfer befinde.

Viertens: Dass er es schön fände, weil er ja zwei antike

Duellpistolen zuhause hätte, es das Beste wäre, wenn wir

gemeinsam Selbstmord begehen würden.

 

Als ich den koketten Barkeeper darauf ansprach, versuchte er

mich zu beruhigen, meinte, dass er halt Kupfer im Kopf hat und

nichts dafür kann.

 

Ich wohnte dann noch einige Tage im baufälligen Hotel visavis,

sah Gott sei Dank diesen Menschen nie wieder, fand heraus,

dass es im obersten Stockwerk einen Garten gab, wo ich mir

zwei Liter Rotwein bestellte und angesichts des Glockenturms

und des Vollmonds einige Zeilen schrieb.

 

Ich hoffe, diese Story gefällt Euch und ich verbürge mich dafür,

dass sie zu 100% wahr ist.

 

:wink: :wink:

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ich wusste es von anfang an, deinen papagei hast erst recht wieder im stich gelassen. darf ich raten...an der ersten raststätte am laternenpfahl angehängt oder im meer ertränkt oder einfach daheim alleine gelassen? :devil::wink:

 

 

Nein, liebe Blomma, Pepi und Coco machten, wenn ich urlaubte,

ebenfalls Urlaub und zwar bei meiner Mutter, die damals noch

lebte. Sie verwöhnte die Beiden sogar mit Chickenwings, die

sie leidenschaftlich gern fraßen, nicht ein Fitzelchen Fleisch blieb

am Knochen. Echte Kannibalen (oder Ornithobalen?) eben!

 

:wink: :wink:

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