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Fast kaum glaubwürdige Zufälle


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Unser (hoffentlich) von uns allen geschätzter Boardie namens

"Gatschbiker" versicherte mir, dass ich in "Off Topics" auch

Stories schreiben könnne, die mit Rad fahren nichts zu tun hätten.

Ich glaube ihm, angeblich nimmt er eine leitende Funktion im

BB-Forum ein. Liebe Grüße ins Wald4tel!

 

Story Nummer eins:

 

Es war einmal, (so fangen alle Märchen an), nur ist das hier

keines. Dass ich als Hippie Europa per Autostopp durchquerte,

mit überschulterlangen Haaren, mein Vater hasste mich, weil ich

mit meinem Outlook nicht dem Ideal eines "ordentlichen

Menschen" entsprach. Damals arbeitete ich, obwohl ich den Beruf

Buchdrucker vier Jahre lang gelernt hatte, in allen Jobs, von

denen ich mir eine Erweiterung meines Weltbildes erwartete.

ZB im wiener Prater als Fahrchipverkäufer, ohne sozialversichert

zu sein, in einem Hotel in der Mariahilfer Straße als Hilfsportier,

im Sophienspital als Prosekturdiener (wo ich soviele interessante

Kunstfehler der Chirurgen mitansehen musste, dass das schon

wieder eines eigenen Threads bedürfte).

Zwischendurch aber auch wieder in Druckereien, immer ein

halbes Jahr, das ergab dann, aliquot Urlaubs- und Weihnachtsgeld

ca 3000 Schilling. Damit konnte man, sparsam lebend, schon

drei Monate durchkommen. Ich lebte von Weißbrot, Eckerlkäse

und Wasser, die Zigaretten waren natürlich selbstgewutzelte.

 

Ah ja, Absatz nicht vergessen! Hier ist er.

 

Auf einer dieser Autostopp-Reisen traf ich eine ganz süße

Berlinerin und wir beschlossen, unsere Reise gemeinsam

fortzusetzen, sie war 16 Jahre alt und ich wußte nicht,

dass sie per Interpol gesucht wurde, weil ihre Eltern

Abgängigkeitsanzeige erstattet hatten. Wir nächtigten

in einem Wäldchen in der Nähe von Antwerpen, als unsere

Zweisamkeit von einem Uniformiertem unsanft unterbrochen

wurde, wir auf das nächste Kommissariat abgeführt wurden,

wo unsere Identität festgestellt wurde, ich meiner Wege

gehen konnte, sie aber von der Exekutive in den nächsten

Zug nach Berlin gesetzt wurde und meinen Blicken entschwand.

 

Absatz!

 

Es dunkelte schon etwas, als ich auf der Autobahn

Nürnberg - München stand, nichtsdestotrotz blieb ein

VW-Käfer stehen, vorne Mutter und Tochter, hinten am Rücksitz

vier ganz liebe Hundewelpen, neben diesen ich die Ehre hatte,

Platz zu nehmen. Diese beiden Damen würden heutzutage

nicht mehr stehenbleiben, es war auch sehr mühsam, obwohl

wir drei alle der deutschen Sprache mächtig, sich zu verständigen.

(Ja wie heißen denn die Hundi? Warum habt ihr mich denn

eigentlich mitgenommen?)

 

Absatz

 

Als ich in München aus diesem Hunde-VW ausstieg, stand

etwa fünf Meter entfernt am Gehsteig, das Mädchen, das von der

belgischen Polizei ausgewiesen und in einen Zug nach

Berlin gesetzt wurde.

 

Das war Beispiel Nummer eins.

 

Viel komplizierter und noch unglaubwürdiger ist Beispiel

Nummer zwei, weil es nicht nur in Europa spielt, sondern

transkontinental bezeugt, dass man gewissen Menschen

nicht ausweichen kann. Auch ich, eher misstrauisch,

konnte es erst verifizieren, als ich des Seefahrtsbuches mit

all den Stempeln ansichtig wurde.

 

Absatz.

 

Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte,

die aber etwas mehr Geduld der Leser erfordert.

 

Gute Nacht,

 

Hans und Pepi

 

:wink::wink:

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ists die uhrzeit oder warum check i die gschicht diesesmal net?

 

aber wurscht, wenn die gschichtln net länger werdn ....... sans nett zu lesen.

 

aber zurück zur gschicht selbst. die berlinerin war allerdings ein papageienwesen ........ die handbewegung lass ich jetzt mal unkommentiert. und was haben mutter und tochter zu deinem wohlbefinden beigetragen?

 

 

fragen über fragen ....:love:

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Eine literarische Grundregel lautet: Beginne nie eine Geschichte

mit : "Ich" oder mit den Gegebenheiten des Wetters: "Die Sonne

schien...".

 

Mir ist das völlig egal, meine "Stammleser" lesen mich trotzdem,

so hoffe ich zumindest.

 

Von München kommend, wo ich im Wartesaal des Bahnhofes

nächtigte und von der Polizei mehrere Male perlustriert wurde,

nahm mich ein mir gnädig gestimmter Autofahrer bis kurz

vor die österreichische Grenze mit. EU gab`s damals noch

nicht und er hatte Angst, dass ich vielleicht irgendwelche

Drogen mithätte, ich konnte seinen Gedankengang nachvollziehen

und stieg, ohne böse zu sein, aus dem Fahrzeug.

 

Was ich aber nicht wußte, war, dass das österreichische

Innenministerium kurz zuvor einen "Antigammler-Erlass

herausgegeben hatte, in dem die Grenzbehörden angewiesen

wurden, (Un)menschen mit langem Haar und ungepflegtem

Äußeren die Einreise in das heilige Land, (nein, nicht Tirol),

zu verwehren. Also ging ich gemächlichen Schrittes

Richtung Grenze, wo mir der diensthabende Beamte mit eindeutigen

Handbewegungen zu verstehen gab, dass ich diese Grenze

nicht passieren könne. Er dachte wahrscheinlich, dass ich der

Drogenteufel persönlich seie, der Antichrist, der die Grundlagen

der Republik innert kürzester Zeit zerstören würde.

Auch jetzt noch, obwohl Jahrzehnte her, kann ich mich der

Trübung seiner Pupillen entsinnen,als er feststellen musste,

dass er mich,als Inhaber eines österreichischen Reisepasses,

nicht des Landes verweisen könne. In Kufstein aß ich dann

ein kleines Gulasch mit sechs Semmeln und stellte mich

anschließend wieder an die Landstraße, hatte noch

zwanzig Schillinge, wenige Minuten später blieb ein

Auto stehen mit einem australischem Rechtsanwalt am

Steuer, der keinerlei Ressentiments hatte, mich auch bis

nach Wien mitgenommen hätte, aber das verbot mir mein

Stolz. In Linz stieg ich aus und heuerte auf einem

Donauschiff an. Wäre ich doch nach Wien gefahren!

Die kläglichen zwanzig Schillinge reichten gerade noch

für die Fotos, die ich für den Schifferpass brauchte und für

eine Leberkäsesemmel.

 

Absatz!

 

Am Schiff: Es gab weder Strom, dadurch auch keine Heizung

oder Licht, aber ich durfte jeden Tag mit Eimern und

Putzpapier bewaffnet in die Bilgen hinuntersteigen und als

ich diese trockengelegt hatte, sie mit Miniumfarbe (Rostschutz)

streichen und das bei zehn Grad minus.

Es gab eine werftnahe Kantine, wollte ich aber dort, weil das

Tagesmenü, Gulasch essen, wurde mir dieses wie einem

Bittsteller aus der Dritten Welt ausgehändigt, meine Frage

nach einer Semmel aber abschlägig beschieden, weil diese

nämlich 50 Groschen gekostet hätte, und die hatte ich nicht.

 

Vierzehn Tage später kam ich dann auf ein "fahrendes Schiff"

Was ich dort erlebte, erzähle ich Euch das nächste Mal,

sofern Ihr interesiert seid.

 

:wink: :wink:

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Es war wirklich schrecklich, heute kann ich mir gar nicht mehr

vorstellen, wie ich all diese Strapazen aushielt. Die armen

Teufeln, die auch in Linz auf ein Schiff gingen, besonders

im Winter, hatten keinen Beruf erlernt, kamen aus kleinen

Dörfern, ließen sich alles gefallen, sie waren, im Gegensatz

zu mir, tatsächlich "Outcasts". Stromabwärts muss ein

Schiff, auch heute noch, bei Einbruch der Dunkelheit, ankern.

Stromaufwärts fährt dieses Schiff aber, unabhängig von

Witterung oder sonstigen Widrigkeiten 24 Stunden durch.

Es gibt aber, so alle zwei bis drei Stunden, Schleusen.

In der Matrosenkabine, die im Bug des Schiffes lag und

deren Temperatur bei ca 10 Grad lag, konnte man sowieso

nur angezogen schlafen, wobei "Schlafen" eigentlich nur

ein "Dösen" bedeutet, weil die Eisschollen, die das Schiff

streifen, nicht für geruhsamen Schlummer sorgen.

 

Dann klingelte es schon wieder, das heißt, alle Mann an

Bord, ganz lustig um 3 Uhr morgens mit hartgefrorenen

Stahlseilen in der Dunkelheit zu hantieren.

 

Trotz der gestörten Nachtruhe mussten wir nächsten Tags

so arbeiten, als hätten wir die ganze Nacht ungestört durchgeschlafen. Es wurde auch nicht mit irgendwelchen

Sonderzahlungen abgegolten.

 

Der Lohn (Hohn) war immer der gleiche: 1800 ÖS netto,

abzüglich 550 ÖS für die Verpflegung. Das konnte man in

Regensburg locker in drei Tagen durchbringen.

 

Es gäbe noch viel mehr über die Donauschifffahrt zu

erzählen, die sogenannte Romantik sieht man nur als

Unbeteiligter vom Ufer aus, ich fuhr dann noch auf

drei Schiffen und wurde dann, aufgrund einer

Gewalttätigkeit, dem zweiten Kapitän (Lotse) gegenüber

dadurch belohnt, dass man mich auf ein Schiff versetzte,

wo ich, wenn auch nur promillemäßig (nein, nicht Alkohol)

am Umsatz beteiligt war, und plötzlich (als Belohnung?)

das Vierfache verdiente.

 

Hallo Boardies, mir ist klar, dass dieser Bericht nicht lustig

war, es gäbe noch mehr zu erzählen, wie schon erwähnt,

dass der Kapitän und der erste Ingenieur so besoffen

waren, dass sie trotz Nebel das Schiff starteten, um wenige

Minuten später mit voller Kraft voraus ins Ufer fuhren,

weil der Ing. mittlerweile eingeschlafen war.

 

Aber noch viel viel mehr gäbe es zu berichten von den vier

Hochseeschiffen, auf denen ich zwar anfangs auch nicht

viel verdiente, aber quasi gratis um den halben Globus fuhr.

 

Schreibt mir halt, ob es Euch interessiert.

 

Gute Nacht wünschen Euch,

 

Hans und Pepi

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ists die uhrzeit oder warum check i die gschicht diesesmal net?

 

aber wurscht, wenn die gschichtln net länger werdn ....... sans nett zu lesen.

 

aber zurück zur gschicht selbst. die berlinerin war allerdings ein papageienwesen ........ die handbewegung lass ich jetzt mal unkommentiert. und was haben mutter und tochter zu deinem wohlbefinden beigetragen?

 

 

fragen über fragen ....:love:

 

Macht überhaupt nix, wenn Du das nicht kapierst, ich

kapiere Deine Rückfrage auch nicht.

Könntest Du diese vielleicht etwas präzisieren?

 

Immer gerne bereit für Auskünfte aller Art,

 

Hans und Pepi

 

:wink: :wink:

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, wie schon erwähnt,

dass der Kapitän und der erste Ingenieur so besoffen

waren, dass sie trotz Nebel das Schiff starteten, um wenige

Minuten später mit voller Kraft voraus ins Ufer fuhren,

weil der Ing. mittlerweile eingeschlafen war.

 

Aber noch viel viel mehr gäbe es zu berichten von den vier

Hochseeschiffen, auf denen ich zwar anfangs auch nicht

viel verdiente, aber quasi gratis um den halben Globus fuhr.

 

Schreibt mir halt, ob es Euch interessiert.

 

Gute Nacht wünschen Euch,

 

Hans und Pepi

 

Das mit den besoffenen Kap. und Ing. musst näher erzählern.:rofl::rofl:

:corn::corn::corn:

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Das mit den besoffenen Kap. und Ing. musst näher erzählern.:rofl::rofl:

:corn::corn::corn:

 

@ jason,

 

da gibt`s nicht viel zu erzählen. Bei Einbruch der Dunkelheit

ankerten wir, dann gingen die beiden in Aschach von Bord

und kehrten erst im Morgengrauen mit geschätzten vier

Promillen zurück. Mehr weiß ich auch nicht, entweder weil

ich kein Geld mehr hatte, was meistens der Fall war, oder mir

der Weg bei der Kälte zu weit war, jedenfalls blieb ich an Bord.

Ich bin nur froh, das es ein Schiff war, wäre es ein Flugzeug

gewesen, wären wir abgestürzt.

 

:wink: :wink:

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@ jason,

 

da gibt`s nicht viel zu erzählen. Bei Einbruch der Dunkelheit

ankerten wir, dann gingen die beiden in Aschach von Bord

und kehrten erst im Morgengrauen mit geschätzten vier

Promillen zurück. Mehr weiß ich auch nicht, entweder weil

ich kein Geld mehr hatte, was meistens der Fall war, oder mir

der Weg bei der Kälte zu weit war, jedenfalls blieb ich an Bord.

 

 

:wink:

 

 

:rofl::rofl::rofl::rofl::rofl::rofl::rofl::rofl::rofl::rofl:

Ja sowas erlebt man heute gar nicht mehr

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die sogenannte Romantik sieht man nur als

Unbeteiligter vom Ufer aus...

 

 

 

 

Aber noch viel viel mehr gäbe es zu berichten von den vier

Hochseeschiffen, auf denen ich zwar anfangs auch nicht

viel verdiente, aber quasi gratis um den halben Globus fuhr.

 

 

 

 

 

 

glaub ich dir aufs wort, das das ein knochenjob war.

von letzterem kannst gerne mehr erzählen!

insofern interessant, wenn man unter anderem die neu aufgekommene piraterie verfolgt am horn von afrika. :wink:

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